Zoom TAC-2 Testbericht
Minimalistisches Thunderbolt Audio Interface

Zoom TAC-2 Testbericht

Klein und flink: Der Zoom TAC-2 Testbericht enthüllt alles zu diesem Thunderbolt Audio Interface

Was ist es?

Das Zoom TAC-2 ist ein kompaktes Audio Interface für den Desktop, das über die Thunderbolt-Schnittstelle an den Rechner angeschlossen wird. Es kann auf zwei Eingängen (XLR/Klinke-Combo) gleichzeitig aufnehmen und mit bis zu 24 Bit & 192 kHz wandeln.

Ein sehr großer runder Regler für Eingangs- und Ausgangsverstärkung ist das prominenteste Feature des Geräts. Die wichtigsten Ausstattungsmerkmale findest Du wie gehabt hier im Infokasten.

Das Audio Interface ist aktuell zum Straßenpreis von 189,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.

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Erster Eindruck

Die Ergonomie des Zoom TAC-2 ist durch die angewinkelte Aufstellposition angenehmer. Außerdem sind die hinter der schwarzen Display-Blende versteckten LEDs für die Anzeige des Regelmodus‘ und das das Metering besser zu erkennen. Der große Drehregler funktioniert zuverlässig.

Die Treiber- und Software-Installation verlief rasch und reibungslos. Für mehr Komfort hätte man den Treiber und die Mixer-Software vielleicht noch in ein und dieselbe Installationsroutine packen können, aber ansonsten ist alles in Butter.

Anmerkungen zur Ausstattung des Zoom TAC-2

Zunächst gefiel mir die Entscheidung, eine dedizierte Buchse für hochohmige Instrumente wie E-Gitarre & E-Bass zu implementieren. Zusammen mit den beiden Combo-Inputs ist die Anzahl der Eingänge für ein so kleines Gerät recht stattlich. Allerdings wird Combo-Eingang 1 deaktiviert, sobald die Gitarrenbuchse belegt ist.

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An der Front des Zoom TAC-2 sitzen der hochohmige Eingang und die Kopfhörerbuchse

Erfreulich: Die Phantomspeisung ist separat zuschaltbar und nicht nur in Blöcken für mehrere/alle Inputs einheitlich. Generell erwartet dich hier eine gute Ausstattung mit ebenfalls separat schaltbaren Hochpassfiltern zur Entfernung von Tritt- und Körperschall etc. sowie Polaritätsumkehr. Zudem ist die Reichweite der Eingangsverstärkung mit maximal +60 dB gut bemessen und sollte auch für die meisten dynamischen Mikrofone ausreichen.

Ebenso erwähnenswert ist der Loopback-Modus. Mit ihm kannst Du das Signal, das an die Outputs geleitet wird, intern wieder an den Input leiten. Das ist zum Beispiel dann praktisch, wenn Du die normalerweise nur für das Monitoring gedachten Effekte (siehe unten) mitaufnehmen willst. Auch Podcaster wird dieses Feature freuen, da damit Aufnahmen von Skype zum Kinderspiel werden.

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Rückseitig die Combo-Inputs, das Klinkenpaar für die Studiomonitore und der Thunderbolt-Port

Die Stromversorgung läuft über das Thunderbolt-Kabel. So wird die Verteilerdose nicht mit einem weiteren Stecker bevölkert und Du bist vollständig mobil. An sich ist das längst nichts Ungewöhnliches mehr, doch anders als bei vielen USB-Interfaces muss beim Zoom TAC-2 auch dann nicht zum Netzstecker gegriffen werden, wenn die Phantomspeisung aktiviert wird.

Da das Interface nur einen Thunderbolt-Port besitzt, kannst Du es nur als letztes Glied in einer Kette (»Daisy Chain«) aus mehreren Geräten anschließen. Ansonsten wäre bei einem MacBook der einzige Thunderbolt-Anschluss schon belegt.

In der Praxis

Die Bedienung des Zoom TAC-2 geht zügig von der Hand und ich kann den strengen Minimalismus – ein großer Drehregler, sonst nichts – weitgehend akzeptieren. Auch wenn mir dedizierte Buttons mehr zugesagt hätten. Stattdessen schaltest Du mit einem Druck auf den Drehregler um, welche In- oder Outputs damit verstellt werden. Die Einstellpositionen sind recht grob gerastert, mit den 3-Dezibel-Schritten sind keine feinen Justierungen möglich.

Die Mixersoftware MixEfx ist zugänglich und übersichtlich gestaltet, alle Funktionen sind direkt erreichbar, ohne dass Du in Untermenüs kramen musst. Die Effekte gefallen mir sehr gut, es gibt je zwei Arten von virtuellen Räumen, epischen Halleffekten, Plattenhall sowie Delays (eins davon nach Art eines Bandechos). Ein schöner Bonus für Sänger(innen), Vokalist(inn)en oder Singer/Songwriter.

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MixEfx überzeugt und bietet Halleffekte plus Delays

Die Thunderbolt-Verbindung sorgt dafür, dass kein Jitter auftritt, also keine Unregelmäßigkeiten im Timing der Audioverarbeitung auftreten. Dadurch besteht keine Notwendigkeit einer externen Master-Clock-Quelle. In Sachen Treiberstabilität während des gesamten Testzeitraums nichts zu beanstanden.

Klangqualität & Latenz

Die Qualität der Vorverstärker und Wandler sind in Relation zur Preisklasse ebenfalls sehr gut. Es ist ohne jegliche Abstriche möglich, mit dem Zoom TAC-2 eine tolle Demoproduktion zu bestreiten und so manche feine Aufnahme zu machen, die man dem kleinen Kistchen nicht zutrauen würde. Damit soll nicht gesagt sein, dass sich nicht auch mehr als nur ein Demo damit produzieren ließe – auch finale Aufnahmen sind hiermit denkbar.

Eine faustdicke Überraschung erwartete mich bei der Latenzprüfung. Mit dem niedrigstmöglichen Pufferwert (32 Samples) erreichte unser 2014er MacBook Pro Retina eine kumulierte Latenz von 1,4 ms (0,7 ms Ein- plus 0,7 ms Ausgangslatenz). Einskommavier Millisekunden! Und um die Preisfrage gleich zu beantworten: Dabei gab es kein Knacken, Stottern, Kratzen, Aussetzer oder sonstige Fehler in einem mittelmäßig rechenintensiven Projekt.

Das ist überragend, und zwar für sämtliche Preisklassen bzw. Unterkategorien von Audio Interfaces, Soundkarten und Wandlern.

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Fazit zum Zoom TAC-2 Test

Das Zoom TAC-2 eignet sich bestens für Singer/Songwriter, elektronische Musikproduzenten, die fast alles »in the box« erledigen, und all jene, die mit zwei simultanen Aufnahmekanälen zurande kommen – zum Beispiel, um nur Sprache oder Gitarre aufzunehmen.

Zoom TAC-2 Testbericht

Das Zoom TAC-2 ist ein fast ausnahmslos sehr überzeugendes Thunderbolt Audio Interface

Trotz einiger Konzessionen (siehe nächster Absatz) an die Größe des Geräts, den minimalistischen Kurs und den für die gebotene Performance vernünftigen Preis würde ich das Zoom TAC-2 nicht als Consumer-Gerät, sondern als Schnittstelle zwischen Profi und Konsument bezeichnen. Das passt, denn die Qualität der Wandler und Vorverstärker ist erstklassig, die Latenz schlichtweg überragend. Absolut profigerecht eben, aber zugänglich verpackt. Dazu kommt eine gelungene, einfach bedienbare Mixer-Software, die alles auf einem Bildschirm versammelt und gute Effekte bietet.

Gleichzeitig wurde an Features gespart. So sind sowohl das Gain für die Inputs als auch die Pegel der Lautsprecher- und Kopfhörerausgänge nur in 3-Dezibel-Schritten verstellbar. Außerdem hätte ich ein paar Buttons mehr auf der Hardware bevorzugt, um Grundlegendes schneller im Griff zu haben.

Letztendlich handelt es sich dabei aber nicht um Essentielles und die Kernkompetenzen – Sound & Latenz – sind hervorragend ausgebildet. So erzielt dieses Interface mit viereinhalb von fünf Punkten im Zoom TAC-2 Testbericht eine sehr gute Wertung auf delamar. Eine tolle kleine Kiste, die das Wesentliche mit Bravour beherrscht.

Zoom TAC-2 Features

  • Thunderbolt Audio Interface für Mac
  • Wandlung mit max. 24 Bit & 192 kHz
  • Eingänge: 2x XLR/6,3 mm (symm.)
    1x 6,3 mm (Hi-Z)
  • Phantomspeisung (48V) schaltbar
  • Ausgänge: 2x 6,3 mm (symm.)
  • Kopfhörerausgang: 6,3 mm Stereo
  • Stromversorgung via Thunderbolt
  • Maße: 130 x 120 x 51 mm
  • Gewicht: 420 g
  • Thunderbolt-Kabel mitgeliefert
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Zoom TAC-2 Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Zoom TAC-2 Testbericht: Minimalistisches Thunderbolt Audio Interface'

  • Ramon Smith   29. Sep 2014   07:27 UhrAntworten

    Ich suche noch ein Interface um live darüber Bass zu spielen - 1,4ms? Instrumenteneingang und einen symmetrischen Ausgang? Genau das brauch ich! :D
    TOP!

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