Warm Audio WA12 Test
Vorverstärker für Mikrofone & Gitarren

Warm Audio WA12

Check hier im Warm Audio WA12 Test, warum dieser Preamp flexibel und klanglich gut genug ist, um für deine Mikrofone sowie Gitarre und Bass eine echte Alternative zu deutlich teureren Vorverstärkern zu sein

Warm Audio WA12 Testbericht

Was bekommst Du?

Der Warm Audio WA12 ist ein diskret aufgebauter einkanaliger Vorverstärker (neudeutsch »Preamp«), mit dem Mikrofone jeglicher Art über einen XLR-Eingang verstärkt werden können. Alternativ steht ein Klinkeneingang mit 6,3 mm bereit, den Du mit hochohmigen Signalen (»Hi-Z«) speisen kannst, also v.a. mit Gitarre und Bass. An diesen können auch älterer Tasteninstrumenten à la Rhodes verstärkt werden. Es kann stets nur einer der Eingänge genutzt werden, das Gerät arbeitet in Mono.

Die Bedienungsanleitung liegt in deutscher Sprache vor. Sie ist verständlich, leserlich und informiert zu Genüge über alle Funktionen. Zudem finden sich vier Schrauben für den Einbau in eine Rack-Wanne in der Packung – das Gerät belegt eine Höheneinheit und in der Breite 9,5 Zoll, also genau die Hälfte des 19″-Formats (»half-rack«).

Der Gain-Regler setzt einen ausreichenden Widerstand entgegen und die Kappe sitzt felsenfest auf dem Drehgeber. Auch die Knöpfe machen einen stabilen Eindruck und bieten eine angenehm satte Schalthaptik. Die roten LEDs, die für jede Funktion sowie den anliegenden Strom vorhanden sind, leuchten sehr kräftig und sind auch bei heller Zimmerbeleuchtung gut erkennbar. Zu guter Letzt sind die stabilisierende Manschette am Klinkeneingang und die doppelt mit dem Gehäuse verschraubten XLR-Anschlüsse positiv zu erwähnen.

Funktionen des Warm Audio WA12

Das regelbare Gain reicht von 29 – 65 bzw. 35 – 71 dB bei aktiviertem TONE-Schalter (s.u.); für einfacher reproduzierbare Ergebnisse mit verschiedenen Mikrofonen/Instrumenten heiße ich die 40 gerasterten Einstellpositionen des Gain-Reglers willkommen. Wie weithin üblich, beträgt die per Pad-Schalter aktivierbare Vordämpfung 20 Dezibel. Auch ein Knopf zur Polaritätsumkehr ist vorhanden.

Über den Schalter »TONE« lässt sich der Vorverstärker wahlweise mit 600 Ω oder 150 Ω (+6 dB) betreiben, was je nach Mikrofon oder Instrument nicht nur zu lauteren Ausgangssignalen, sondern auch zu deutlich verschiedenen Klangbildern führen kann. Schön, dass beim Warm Audio WA12 diese einfache Option implementiert wurde, um schnell mehr Möglichkeiten auf der Suche nach dem optimalen Sound zur Verfügung zu haben.


Passend dazu


Warm Audio WA12 Review - Rückseite

Der Warm Audio WA12 Test an der Rückseite – einmal rein und raus

In der Praxis

Zur Hauptsache. Das vorverstärkte Signal verlässt das Gerät mit einem sehr geringen Hintergrundrauschen. Die klangliche Färbung hätte ich angesichts der Namensgebung des Herstellers stärker vermutet, stattdessen fällt die Wärmung des Signals einigermaßen subtil aus. Mir gefällt das, denn so wird ein wenig Charakter verliehen, zu stark von der Klangtreue abzuweichen.

Sprache

Shaker

Spieldose

Vermisst habe ich ein VU-Meter. Auch wenn ich das Signal in meinem Setup immer gleich in den A/D-Wandler und dann ab in die DAW schicken würde (spätestens hier ist das Metering ja möglich), werfe ich doch stets gerne ein Auge auf eine analoge Nadel oder zumindest eine rote Clipping-LED.

Ebenso könnte der eine oder andere einen Hochpassfilter zur Beschneidung von eventuell auftretendem Körperschall vermissen. Das gehört bei fast allen Preamps zur Grundausstattung, auch wenn man mit einiger Berechtigung anmerken könnte, dass die digitalisierten Aufnahmen später in der DAW oder im Audio-Editor gefiltert werden können.

Fazit im Warm Audio WA12 Test

Der Warm Audio WA12 ist ein gut verarbeiteter Mikrofonvorverstärker, tadellos bedienbar und er bietet alle essentiellen Einstellmöglichkeiten, die für eine flexible Signaleinspeisung aus verschiedenen Quellen nötig sind. Der Sound ist erstklassig, mit sehr niedrigem Rauschen und leicht färbend – fast ein bisschen weniger als angekündigt, aber im Vergleich mit entschieden neutralen Preamps spürbar angenehmer.

Lediglich das Fehlen einer Pegelanzeige oder eines Hochpassfilters ist kritisch anzumerken. Dem ein oder anderen wird auch das 9,5″-Format nicht ganz passen, doch andererseits ist das angesichts des feinen Preis-Leistungs-Verhältnisses auch einfach hinzunehmen.

Alles in allem können wir dem Vorverstärker in unserem Warm Audio WA12 Test ein »sehr gut« als Empfehlung aussprechen. Musiker und Produzenten, die auf einen ein leicht sättigenden Sound aus sind, können zugreifen.

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Fazit zum Warm Audio WA12 Test

Warm Audio WA12 Features

  • Vorverstärker für Mic oder Hi-Z
  • Max. 71 dB Gain
  • Phantomspeisung (48 Volt)
  • Pad (-20 dB)
  • Polaritätsumkehr
  • Eingangsimpedanz: 150 oder 600 Ω
  • Eingänge: XLR (Mic) & 6,3 mm (Hi-Z)
  • Line-Ausgänge: XLR & 6,3 mm
  • Externes Netzteil inklusive
Hersteller:   
Produkt:

Warm Audio WA12 Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Warm Audio WA12 Test: Vorverstärker für Mikrofone & Gitarren'

  • Metaphor   14. Mai 2014   15:52 UhrAntworten

    Dem "Kurzfazit" (oben rechts) kann ich weitestgehend zustimmen. Ich habe den Preamp selbst bei mir zu Hause getestet, kann aber die positiv hervorgehobenen Aspekte bzgl. der Färbung nicht ganz bestätigen.

    Mein Setup im Test für Rap-Vocals war wie folgt:

    - Mic: Audio Technica AT4040
    - Kabel: Sommer Cable Gallileo
    - Audio-Interface: Apogee Duet 2

    Ich wollte auch einen Amp der hörbar färbt und hatte mehrere in die engere Auswahl genommen (GAP Pre73, UAD 710 Twinfinity, UAD Solo 610). Der GAP fiel raus, weil er mir
    zu kantig und hart klang, der Twinfinity erzeugte mir eine zu gering hörbare Verfärbung und der Solo 610 war mir schlichtweg zu teuer, auch wenn er meiner Soundvorstellung am Besten entsprochen hätte.

    In diversen Foren etc. stieß ich dann auf Bryce Young und Warm Audio. Ich habe dann auch persönlich mit ihm per Email Rücksprache halten können und er meinte, dass ich es mal mit dem WA12 versuchen könnte. Mir ging es um` s "Anfetten" des Sounds und Charakter im Signal aber ohne, dass es hart/kantig/harsch klingt.

    Ich habe dann 3 verschiedene Einstellungen aufgenommen:

    - Amps des Duets 2
    - WA12 ohne Tone-Button
    - WA 12 mit Tone Button

    Das Signal wurde beim WA12 merklich "dicker" und durchsetzungsfähiger, jedoch auch harscher. Besonders Zischlaute und harte Konsonanten traten unangenehm hervor. Der Tone-Button machte das Signal zwar weicher aber auch "muffelig". Insgesamt klangen die Preamps meines Duets 2 dann doch am ausgewogensten und lieferten für mich den stimmigsten Sound.

    Von daher habe ich den Amp wieder zurückgegeben und bleibe bei meinem bishergen Setup.

    Dieser Preamp macht sicherlich z. b. für diejenigen Sinn, die ein günstiges oder im Miitelklasse-Interface bsitzen und bessere Preamps haben möchten. Da das Duet 2 schon sehr gut ist (Premaps und AD-Wandler)konnte ich hier keine Aufwertung erzielen.

    Ich würde im Falle einer Neuanschaffung mittlerweile aber auf die hybride Technologie eines UAD Apollo setzen. Vereint das beste aus beiden Welten (analog und digital) und mit den Apollo Twins sind da inzwischen auch bezahlbarere Lösungen am Start.

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