V3 YAMMEX Test
Klänge für Entertainer

V3 Yammex - Testbericht

Mit dem V3 YAMMEX erhältst Du ein MIDI-Soundmodul zur Klangerweiterung deines Keyboards.

Was ist es?

Das V3 YAMMEX ist ein ultrakompakter MIDI-Soundexpander, der die Klangvielfalt deines Keyboards erweitert.

Dafür sind im 4 GB großen Flash-Speicher 15.000 Samples abgelegt, die in über 770 Sound-Programmen verarbeitet wurden. Das Modul ist für Yamaha Keyboards und Digitalpianos der CVP-Serie optimiert.

Alle Klangfarben des YAMMEX werden über das Keyboard direkt angewählt und in Registrationen gespeichert. Der Hersteller stellt hierzu eine entsprechende USER-Sound Liste zum Download bereit.

V3 bietet weitere Soundmodule für andere MIDI-Keyboards und Digitalpianos an, die auf bestimmte Anwendungen hin entwickelt wurden. So finden sich im Angebot ein Grand Piano, ein universeller Klangerzeuger mit GM-Bank, ein Spezialist für Akkordeon sowie eine Variante des hier getesten Moduls für die KORG PA-Keyboardserie.


Passend dazu


Features V3 YAMMEX

  • MIDI Soundmodul
  • 4 GB Flashspeicher mit 15.000 Klangsamples
  • Über 700 neue Sounds für dein Yamaha Keyboard
  • Kompakt und leicht zu transportieren
  • Überzeugendes Bedienkonzept

Kompatible Yamaha Instrumente

  • Yamaha Genos
  • Yamaha Tyros 2, 3, 4, 5
  • Yamaha PSR-S 970/975/770/775/670/675
  • Yamaha CVP-701/501

anzeige


 

V3 YAMMEX Testbericht

Wozu einen Soundexpander?

Einige Leser werden sich vielleicht jetzt fragen, wozu man als Besitzer eines Yamaha Keyboards noch zusätzliche Sounds brauchen könnte. Am Beispiel des aktuellen Flaggschiffs Yamaha Genos, sind doch bereits über 1.600 größtenteils hochklassige Sounds an Bord.

Ja, das stimmt. Aber nicht jeder ist mit allen Sounds happy. Und gerade für bestimmte Stücke wünscht man sich eine andere oder eine passendere Klangfarbe. Noch dazu besitzen Yamaha Sounds ihren eigenen Charakter und etwas Abwechslung ist durchaus willkommen.

Mit neuen Sounds eröffnen sich neue Dimensionen. Die Kreativität wird angeregt und nicht zuletzt können sich z.B. Alleinunterhalter von der Masse abheben. Songschreibern und Komponisten wird mit der neuen Klangvielfalt eine weitere Quelle der Inspiration zur Verfügung stehen.

Lesetipp: MIDI-Soundmodule »

V3 Yammex - Testbericht

Das Produktdesign des V3 YAMMEX ist funktional.

Erster Eindruck

Der Soundexpander kommt in einem einfachen und schicken schwarzen Karton mit der Aufschrift V3. Im Inneren des Kartons geht es aufgeräumt zu. Alles stabil in Schaumstoff gefasst, in der Mitte das dreieckige Modul, daneben Netzteil, Netzkabel und einige Zubehörteile zur Fixierung (z.B. ein selbstklebendes Klettband).

Das Gerät ist aus Kunststoff und sehr leicht, wirkt robust. Die Anschlüsse sind beschriftet und geben keinerlei Rätsel auf. Neben den Anschlussbuchsen befinden sich zwei Drehregler seitlich in das Gehäuse integriert. Einer regelt die Lautstärke, der andere die Stärke des Halleffekts.

Eine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache liegt bei.

Lies auch: Was ist MIDI?

Anschluss

Angeschlossen wird das Modul ganz einfach mit einem MIDI- oder USB-Kabel am Keyboard. Zusätzlich müssen noch die Audioausgänge des V3 YAMMEX mit den Line-In Buchsen des Keyboards oder eines Mischpults verbunden werden. Denn über MIDI werden nur Steuerdaten übertragen und kein Audio.

Für unseren Test habe ich ein handelsübliches USB Kabel mit der To-Host Buchse des Yamaha Genos und dem USB-Anschluss des V3 YAMMEX verbunden. Keine Treiberinstallation, keine Einstellungen nötig – läuft. Die beiden Line-Ausgänge wurden mit 2 Klinkenkabeln mit dem AUX-IN des Genos verbunden.

V3 YAMMEX - Review

Das V3 YAMMEX besitzt alle wichtigen Anschlüsse und Regler für Lautstärke und Hall.

Installation

Vor der ersten Inbetriebnahme müssen die USER Sounddaten in das Keyboard geladen werden. Das ist wichtig, damit die Sounds im V3 YAMMEX überhaupt angesteuert werden können – sonst bleibt das schwarze Dreieck stumm.

Dies kann auf zwei Arten erfolgen. Am einfachsten ist das Kopieren der USER-Voice Daten anhand der auf der V3 Sound Webseite zur Verfügung gestellten Datei auf einen USB-Stick.

Alternativ mit etwas mehr Aufwand – aber dafür in der späteren Nutzung komfortabler – können die Daten auch über den YEM (Yamaha Expansion Manager) ins Keyboard geladen werden. Dies ist in der beigefügten Anleitung ausführlich beschrieben, setzt jedoch einiges an Knowhow voraus. Diese Methode ist vor allem jenen zu empfehlen, die bereits Sound Expansion Packs verwenden und den YEM sowieso nutzen.

Anwahl der Sounds

Die Klänge des V3 YAMMEX werden unter USER-Voice angewählt. Die Sounds können jeweils für die Right- und Left- Hand Parts separat ausgewählt und zeitgleich gespielt werden.

Das V3 YAMMEX ist multitimbral und kann auf allen 16 MIDI-Kanälen simultan empfangen. Die 256-stimmige Polyphonie sollte ausreichen, um auch komplexere Klangkombinationen zu verwirklich. Die Sounds lassen sich wie normale Panelvoices mit Lautstärkeeinstellung, etc. in Registrations speichern.

Tipp für Genos Nutzer

Um den gleichen Halleffekt wie bei den Voices des Keyboards zu nutzen, kannst Du in der Mixer-Sektion des Genos dem AUX-IN die internen Effekte zumischen.

Klangbeispiele

In den folgenden Klangbeispielen spiele ich zuerst immer die Yamaha Genos Voice, danach die V3 YAMMEX Sounds. Dabei wurden keine Veränderungen an den Preset-Einstellungen vorgenommen.

Es geht dabei nicht um besser oder schlechter, sondern darum, ob der MIDI-Expander eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Setup ist.

Das Grand Piano des V3 YAMMEX klingt wärmer, es fehlen aber Resonanzeffekte für mehr Authentizität.

Die Piano-/Pad-Kombination von V3 Sound hat mehr Fülle.

Beide Wurlitzer Pianos sind auf sehr hohem Niveau, wobei das Yamaha nicht ganz so direkt klingt.

Das Hohner Clavinet im V3 klingt heller, das typische Absterben des Tons durch den KEY-OFF ist deutlicher zu hören.

Die Yamaha Vintage Orgel ist mit Effekten überladen und matscht etwas. Die Orgelsounds des V3 gibt es mit langsamem und schnellem Leslie-Effekt. Eine Umschaltung wäre wünschenswert.

Mehr Details beim Steirischen Akkordeon im Klangbild finden sich im Expander.

Die Mundharmonika hat mehr Artikulationsmöglichkeiten im Genos, sie sind sich klanglich sehr ähnlich.

Der Genos setzt bei Gitarrensounds wie der Steel String Guitar einen hohen Standard.

Das zweite Vibraphon ist der V3.

Bei perkussiven Instrumenten wie dem Glockenspiel gibt es im Sampling teils deutliche Unterschiede.

Kino Strings vom Genos im Vergleich zu den Full Strings dynamic im V3.

Mehr Attack verhilft dem Cornet des V3 YAMMEX zu mehr Ausdrucksmöglichkeiten.

Mehr Details im Genos Sound vom Alt-Saxophon, dafür mehr Substanz im Ton beim YAMMEX.

Auch in der Domäne der Yamaha Tyros/Genos-Familie gibt es brauchbare Alternativen.

Klangliche Alternative?

Auf jeden Fall! Viele der Klänge in den Yamaha Keyboards sind ausgezeichnet. Aber gerade die sehr ausdrucksstarken Superarticulation Voices sind für manche Hobbykeyboarder schwer zu beherrschen. Die sauber gesampelten und dynamisch gut angepassten Sounds des V3 YAMMEX können da Abhilfe schaffen.

Außerdem hat das V3 YAMMEX einige Sounds im Speicher, die es in den Yamaha Instrumenten einfach nicht gibt. Das Durchforsten der Klangbänke macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch einige Schätzchen zutage.

Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*

* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!

Fazit zum V3 YAMMEX Test

Das V3 YAMMEX ist eine sinnvolle Ergänzung zu jedem Yamaha Entertainer Keyboard. Die Soundqualität kann nicht nur größtenteils mit den Yamaha Sounds mithalten, sondern setzt in einigen Klanggruppen eigene Akzente.

Auch preislich ist das V3 YAMMEX interessant. Eine Sounderweiterung (Expansion Pack) aus dem Yamaha Softwareangebot schlägt im Schnitt mit 50-150 Euro zu Buche. Möchte man viele Genres abdecken, addiert sich das schnell auf. Daher erscheint mir der V3 YAMMEX Preis als angemessen.

Besonders hervorzuheben sind die einfache Handhabung und die kompakten Abmessungen – einfach in der Keyboardtasche zu verstauen.

Nicht ganz überzeugen konnten mich die Pianosounds, hier fehlen Saiten- und Dämpferresonanzen, welche dem sonst sehr ausgewogenen Grand Piano 1 noch deutlich mehr Lebendigkeit und Farbe verliehen hätten.

Alles in allem eröffnen sich dem (Yamaha) Keyboarder tolle neue Variationsmöglichkeiten. Jeder Tyros- und Genos-Spieler sollte sich diese Ergänzung mal zu Ohren führen. Im V3 YAMMEX Test vergebe ich daher gerne eine sehr gute Wertung.

V3 YAMMEX Features

  • MIDI Soundmodul für Yamaha Entertainer Keyboards
  • 4 GB Flash Memory mit 15.000 Samples
  • 770 verschiedene Sounds
  • 16 MIDI-Kanäle
  • 16-Fach Multitimbral
  • 256-stimmige Polyphonie
  • Stereo Line- und Kopfhörer-Ausgänge
  • MIDI-Schnittstellen: 5-pol DIN und USB
  • Externes Netzteil
  • Maße: 120 x 120 x 60 cm
  • Gewicht: 0,3 kg
Hersteller: V3
Produkt:

V3 YAMMEX Test

Lesermeinungen (5)

zu 'V3 YAMMEX Test: Klänge für Entertainer'

  • Linus Olbrich   10. Okt 2019   07:46 UhrAntworten

    Hallo Yamaha hat jetzt neue Modelle auf den Markt gebracht. Kann das Produkt auch für Yamaha PSR SX700 verwendet werden?

    • Carlos San Segundo (delamar)   10. Okt 2019   09:58 UhrAntworten

      Hallo, Linus.

      Die Frage kann dir der Hersteller am besten selbst beantworten.
      Ich kann das von hier aus nicht abschätzen.

      Herzliche Grüße
      Carlos

  • neo4matrix   10. Jan 2020   23:31 UhrAntworten

    Sehr schöner Beitrag. Könnte man das Teil auch an einem PC anschliessen (USB oder MIDI) und als MIDI Soundmodul verwenden?

    • Carlos San Segundo (delamar)   12. Jan 2020   18:35 UhrAntworten

      Hallo, Neo.

      Leider kann ich das nicht genau sagen...am besten ist wohl, wenn Du den Hersteller direkt anfragst.

      Herzliche Grüße
      Carlos

  • Jürgen Winter   30. Jul 2021   09:34 UhrAntworten

    Hallo, da ich Genos-User bin, möchte ich speziell den Pianosound aufwerten. Die Klangbeispiele für Steinberg bzw. Bösendorfer machen einen guten Eindruck, gemessen an den 4 GB Samples. Steigerungen gibt es natürlich, die sind für mich jetzt nicht entscheidend. Folgende Fragen interessieren mich vordringlich:
    1. Anwählbarkeit der Voices aus dem Expandumfeld des Genos
    2. hörbare Entlastung der Soundengine des Genos durch Expandereinsatz
    3. Erhöhung bzw. Verbreiterung des Gesamtsounds durch den Paralleleinsatz von Genos und Expander mit integriertem Mischer
    4. uneingeschränkte Steuerung via MIDI zwischen beiden Soundengines (Latenzen?
    Für eine kurze Stellungnahme wäre ich sehr dankbar, da aktuell keine Videos im Internet verfügbar sind, die speziell diese Fragestellungen beleuchten.
    Vg

Sag uns deine Meinung!

Empfehlungen