Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Testbericht
Externe DSP-Power für Windows

Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Testbericht

Ein mächtiges Gespann für Windows im Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Testbericht


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Was erwartet dich?

Das Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD ist ein Gerät in der Größe eines kleinen Schmuckkästchens, mit dem Du Dutzende hochwertiger digitaler Audioeffekte (»Plugins«) in deiner DAW-Software auf einmal verwenden kannst – ohne die Leistung deines Prozessors anzupacken. Gemeint sind die hauseigenen Nachbildungen klassischer analoger Studio-Effektgeräte – der Hersteller ist in dieser Beziehung sehr renommiert.

Das UAD-2 Satellite USB QUAD musst Du an einen USB-3.0-Buchse deines Windows-Rechners anschließen. Mit seinen Prozessoren entlastet es den Hauptprozessor deines Computers von der Berechnung der erwähnten Effekte. Diese würden ohne ein solches System aus der UAD-2-Serie im Übrigen auch gar nicht funktionieren.

Wir haben bereits die Apple-Rechner-spezifische Version dieses Produkts (mit Thunderbolt-Schnittstelle) getestet – hier haben wir im Kern dasselbe Produkt vor uns, also gehen wir nur auf die Performance und den Betrieb in der Praxis ein. Alles Weitere findest Du im Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO Testbericht auf delamar.

Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Testbericht
Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Testbericht

QUAD oder OCTO? Und die Plugins?

Es gibt zwei Versionen – die hier getestete »QUAD« mit vier Prozessoren und »OCTO« mit deren acht. Erstere ist zum Straßenpreis von 968,- Euro (inkl. MwSt.) erhältlich, Letztere für 1.279,- Euro (inkl. MwSt.). Ferner findest Du mehrere Versionen mit unterschiedlichen vielen Lizenzen für die Plugins des Herstellers. Willst Du ALLES, kostet dich das schlappe 5.999,- Euro (inkl. MwSt.).

Performance

Im Test unter Extrembedingungen konnte ich alle UAD-Plugins bis haarscharf unter die 100%-Grenze mit Rechenleistung versorgen. Dabei war der Betrieb zuverlässig, es gab keine Aussetzer, Störgeräusche oder sonstigen Ungereimtheiten. Die Last wurde stets gleichmäßig auf die vier Rechenkerne verteilt.


Passend dazu


Bei der Performance zeigt sich exakt das Bild, das ich im Lichte der Leistung des OCTO-Modells (8 statt 4 Rechenkerne) für Mac OS & Thunderbolt erwartet hatte – die Leistungsreserven entsprechen exakt der Hälfte.

Wieviele Plugins in der Praxis?

Das relativ genügsame Hall-Plugin RealVerb Pro – übrigens im Lieferumfang enthalten – ist bis zu 36-mal verwendbar. Genauso viele waren es übrigens mit einer immer wieder gerne verwendeten Klassiker-Emulation, dem Equalizer vom Typ Pultec EQP-1A. Und wenn Du hier auf die betagte, aber immer noch sehr respektable Legacy-Version des Plugins zurückgreift (ebenfalls mitgeliefert), lassen sich sage und schreibe 64 Instanzen laden.

Und die rechenintensiven Pugins? 20 Instanzen des Kompressors/Limiters UAD Fairchild 670 und schließlich immerhin 8 Instanzen des ganz neu erhältlichen und meiner Ansicht nach grandiosen AKG BX 20.

Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Testbericht

Und welche Version ist nun die richtige für dich?

Mit diesen Zahlen kannst Du gut abschätzen, ob dir die QUAD-Version reichen wird – für moderate Projekte (semiprofessionelles Niveau) reicht sie locker aus. Erst die dicken Brocken mit zig Spuren und womöglich komplexen Effektverkettungen auf jedem Kanal (z.B. mehrere aktuelle Kompressor-Emulationen à la Fairchild 670 hintereinander) dürsten nach dem OCTO-Modell.

Nicht zu vergessen: Du hast noch immer deine CPU, um normale Plugins in deiner DAW zu laden.

In den Kernkompetenzen ebenbürtig mit USB 3.0

Es ist sonnenklar: Die Datendurchsatzrate der USB-Verbindung ist genauso gut für Anwendungen wie diese geeignet wie die Thunderbolt-Schnittstelle der Apple-Gemeinde. Die Stabilität war bei meinen Tests makellos, auch bei sehr langanhaltender, sehr hoher Auslastung.

Einzig die fehlende Möglichkeit des »Daisy Chaining«, mit der mehrere Thunderbolt-Satelliten aneinandergekoppelt werden können, fehlt bei unserem jungen Kandidaten. Ein wirklicher Contra-Punkt ist das aber nicht, denn wer tatsächlich die Power mehrerer DSP-Kraftfabriken von Universal Audio für sein Windows-System braucht, belegt halt zwei oder gar noch mehr USB-3.0-Ports. Denn so viele finden sich an jedem nur halbwegs aktuellen Rechner.

Fazit im Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Testbericht

Und damit ist es schon Zeit für das Resümee. Die USB-Variante für Windows performt so, wie es zu erwarten war – unser Testexemplar war genau halb so schnell wie die mit doppelt so vielen Rechenkernen ausgestatte OCTO-Variante für Thunderbolt und Apple, die wir vor Anfang 2015 testeten (siehe hier: Universal Audio UAD-2 Satellite Thunderbolt OCTO Testbericht »). Der Betrieb war tadellos stabil.

Jetzt können als auch Windows-Nutzer zu einem externen DSP-Kleinkraftwerk für ihre Projekte greifen – wie üblich wahlweise für moderat intensive Produktionen oder die volle Packung, denn auch hier gibt es eine OCTO-Version.

Bis auf das fehlende Daisy Chaining bei USB 3.0 (okay, das ist eine Kleinigkeit) sowie das im Fußraum meines Studiotisches etwas störende externe Netzteil bleiben keine Wünsche offen. Da das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht ganz so exzellent ist wie bei der OCTO-Variante, gibt es immer noch sehr gute viereinhalb von fünf Punkten im Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Testbericht.

Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Features

  • DSP-Beschleuniger für UAD-Plugins
  • USB-3.0-Anschluss
  • 4 SHARC-Prozessoren
  • Kombinierbar mit anderer UAD-2-Hardware
  • Für Windows 7, 8.1 & 10 (jeweils 64 Bit)
Hersteller:   
Produkt:

Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Test

Lesermeinungen (7)

zu 'Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Testbericht: Externe DSP-Power für Windows'

  • and-y   20. Jul 2016   09:40 UhrAntworten

    Hey Felix, danke für den Test!
    Wieviele Instanzen von den UAD Ampsimulationen (z.B. Marshall von Softube) sind denn hier denkbar? Hast du das getestet oder kannst es abschätzen?
    Viele Grüße Andy

    • Felix Baarß (delamar)   20. Jul 2016   09:45 UhrAntworten

      Hallo and-y,

      die werden sicher recht anspruchsvoll sein, was die geforderte DSP-Leistung betrifft, also könnte das mit der im Test erwähnten Performance der AKG-BX-20-Instanzen vergleichbar sein. Es wird auf jeden Fall genügen für die allermeisten Produktionen mit etlichen Gitarrenspuren gleichzeitig.

      Bei Gelegenheit werfen ich nochmal die virtuellen Marshalls hier an, der USB-Satellit kreist nämlich noch in unserem Orbit.

      Gruß,
      Felix

    • Christian – Universal Audio   20. Jul 2016   11:57 UhrAntworten

      Ich helfe mal ;) Folgende Richtwerte ergeben sich aus der Prozessorlast pro Plug-In (alles bei 44.1 kHz):

      Fender® '55 Tweed Deluxe - 4 Instanzen
      Marshall Bluesbreaker 1962 - 8 Instanzen
      Marshall JMP 2203 - 12 Instanzen
      Marshall Plexi Super Lead 1959 - 8 Instanzen
      Marshall Silver Jubilee 2555 - 8 Instanzen

      Quelle: http://www.uaudio.com/support/uad/compatibility/instance-chart.html

      Viele Grüße,

      Christian
      Universal Audio

      • Felix Baarß (delamar)   20. Jul 2016   12:04 Uhr

        Hui, praktische Liste - Danke, Christian. :)

      • and-y   20. Jul 2016   22:31 Uhr

        Vielen Dank für die ausführliche Info Christian! :) Euer Support ist ja mal auf Zack ;)

  • AndyF   28. Jul 2016   09:39 UhrAntworten

    WarumDaisy-Chaining, einfach mehrere USB3 Ports verwenden, würde ich mal dreist vermuten.

    • Christian – Universal Audio   28. Jul 2016   09:50 UhrAntworten

      Hallo AndyF, das ist aktuell die einzige Möglichkeit. Das USB Protokoll ist, im Gegensatz zu FireWire oder Thunderbolt, per Definition nicht für den seriellen Betrieb vorgesehen. Man kann aber ein Apollo Twin USB und ein Satellite USB an zwei separaten USB 3 Ports am Windows PC verwenden. Viele Grüße - Christian

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