Universal Audio Apollo Twin MkII Testbericht
Raffiniert verbessert

Universal Audio Apollo Twin MkII Testbericht

Das Universal Audio Apollo Twin MkII ist jetzt nicht nur ein Thunderbolt Audio Interface, sondern auch ein veritabler Monitor-Controller. Oh, und die Wandler sind noch feiner als bisher ... alles dazu erfährst Du hier im Review.

Was ist es?

Das Universal Audio Apollo Twin MkII ist ein kompaktes Audio Interface für Windows-PCs und Macs. Es wird über einen Thunderbolt-Anschluss mit dem Audio Computer verbunden. Zwei analoge Eingänge sind gleichzeitig nutzbar und es finden sich Ausgänge für zwei Lautsprecherpaare. Die komplette Ausstattung inklusive der digitalen Inputs via S/PDIF oder ADAT findest Du im Infokasten.

In der uns vorliegenden Version (QUAD) sind vier DSP-Chips für die hauseigenen UAD-2-Plugins integriert. Alternativ stehen günstigere Varianten mit einem (SOLO) bzw. zwei (DUO) Chips. Außerdem ist die Unison-Technologie zur Nachbildung des Klangs und Verhaltens legendärer Mikrofonvorverstärker, Gitarrenverstärker und Effektpedale an Bord. Sie ermöglichen Effekte beim Recording ohne spürbar erhöhte Latenz.

Im Vergleich zum Vorgängermodell (siehe Universal Audio Apollo Twin Testbericht) sind feinere Wandler an Bord – es handelt sich um jene, die in den großen Apollos für 19-Zoll-Racks zum Einsatz kommen. Außerdem sind die Möglichkeiten zum Monitoring erheblich erweitert worden – unter anderem gibt es nun Tasten zum Stummschalten, Dimmen und zum Umschalten des Outputs auf ein zweites Lautsprecherpaar sowie ein Talkback-Mikrofon.

Das Universal Audio Apollo Twin MkII QUAD wird zum Straßenpreis von 1.499 Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) erhältlich sein. Die Version DUO mit zwei DSPs wird für 1.049 Euro und SOLO mit einem DSP für 799 Euro im Fachhandel angeboten.

Universal Audio Apollo Twin MkII Testbericht

Das Universal Audio Apollo Twin MkII bietet die nötigsten analogen Ein- und Ausgänge und als Sahnehäubchen noch digitale Inputs via TOSLINK (S/PDIF oder ADAT)


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Universal Audio Apollo Twin MkII Testbericht

Video Review: Das Universal Audio Apollo Twin MkII

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Klangqualität des Universal Audio Apollo Twin MkII

Neue Analog-Digital- und Digital-Analog-Wandler wurden verbaut – jetzt sind es die gleichen wie bei den großen Rack-Modellen, siehe Universal Audio Apollo Testbericht und Universal Audio Apollo 8 Testbericht (gilt auch für das Modell 8p).

Damit klangen unsere Referenz-Tracks noch einen Tick crisper und klarer als mit der MkI-Version. Diese war schon sehr gut und nun hat man noch eins draufsetzen können – mit einem größeren Dynamikumfang und einem noch niedrigeren Klirrfaktor. Die Signalqualität ist in allen Belangen erhaben, so dass auch verwöhnte Produzenten, Mixing- und Recording-Engineers oder Musiker mit höchsten Ansprüchen glücklich werden.

Latenz & Stabilität

Wir haben das Universal Audio Apollo Twin MkII auf einem MacBook Pro 2015 getestet.

Die kumulierte Latenz (Summe aus Ein- und Ausgangsverzögerung) konnten wir bei 44,1 kHz auf 4 ms herunterfahren. Bei 192 kHz waren es 5 ms. Die Performance ist damit identisch mit der der MkI-Version (Thunderbolt). Nach wie vor gibt es keine spürbare Verzögerung zwischen Sprache/Gesang oder Instrumentenspiel und dem Abhörsignal. Das gilt für das Abhören der Aufnahme in deiner DAW.

Latenzfrei kannst Du in der eigenen Mixer-Applikation Console abhören. Wenn Du die hauseigenen UAD-Plugins in der Console nutzt, kommst Du auf gerade einmal 2 ms. Die genutzten Plugins können entweder mit aufgenommen werden oder nur zur Unterstützung beim Recording dienen. Sehr schön, gerade beim Gesang aufnehmen mit einem unterstützenden Halleffekt auf dem Monitorsignal.

Übrigens: Im gesamten Testzeitraum lief selbst die uns vorliegende Beta-Version des Treibers zu 100% stabil und die Mixer-Software funktionierte stets einwandfrei.

Universal Audio Apollo Twin MkII Testbericht

Über die Mixer-Software »Console« lässt sich das Universal Audio Apollo Twin MkII sehr bequem konfigurieren

DSP mit vier Pferdestärken – die neue QUAD-Variante

Das Universal Audio Apollo Twin MkII ist bei Bedarf doppelt so mächtig – anders als bei den beiden Vorgängermodellen stellt die QUAD-Variante die höchste Ausbaustufe dar. Dir stehen also bis zu vier der hauseigenen DSP-Chips für UAD-2-Plugins zur Verfügung.

Das entspricht exakt der Rechenleistung, die wir im Universal Audio UAD-2 Satellite USB QUAD Testbericht für dich unter die Lupe genommen haben. Aufwändige Projekte mit vielen Einzelspuren und mehreren Bussen lassen sich mühelos realisieren. Sehr schön, etwa bei einem ausgefeilten Drum Recording mit separaten Dynamikeffekten & Co. für die Trommeln und diversen maßgenschneiderten Effektketten für die Gruppenspuren.

Neu: Monitoring mit allen Schikanen

Frisch hinzugekommen sind Funktionen, die sonst ein dedizierter Monitor-Controller übernehmen müsste. Die folgenden Features lassen sich über die jetzt doppelt belegten Knöpfe am Universal Audio Apollo Twin MkII QUAD steuern (beim Druck auf den »Monitor«-Button):

  • TALK – Talkback mit dem integrierten Mikrofon
  • DIM – Reduzierung des Ausgangspegels
  • ALT – Umschaltung auf ein zweites Lautsprecherpaar
  • FCN – ? (Erklärung wird nachgereicht)
  • MONO – Output in Mono (Monokompatibilität prüfen)
  • MUTE – Stummschaltung der Ausgänge

Neu: Talkback

Das integrierte Talkback-Mikrofon ermöglicht die einfache Kommunikation mit den Musikern im Aufnahmeraum. Oder die Aufnahme eines Audiokommentars auf einer eigenen Spur in der DAW.

Das funktioniert supereinfach, klingt tadellos (siehe Klangbeispiel unten) und ist bei einem so kleinen Gerät besonders kostbar, weil die zwei Mikrofoneingänge für das Recording freibleiben. Du drückst einfach auf den Knopf TALK und schon kannst Du in das Mikrofon sprechen. Es befindet sich unterhalb des Drehreglers und gibt sein Signal auf den Ausgang direkt drauf.

Klangbeispiel: Das interne Talkback-Mikrofon

Skalierbarkeit – Die Apollo-Familienbande

Größere Projekte sind möglich: Erhöhe die Anzahl der Ein- und Ausgänge sowie der Rechenleistung für die UAD-Plugins durch die Verkettung mehrerer Apollos. Bis zu vier Thunderbolt-Geräte der Serie – und insgesamt bis zu sechs UAD-2-Geräte – lassen sich hinter- oder nebeneinander schalten (»Daisy Chaining«).

Gleichzeitig kannst Du das Universal Apollo Twin MkII als handlichen Monitor-Controller (siehe oben) für den Studiotisch nutzen.

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Fazit zum Universal Audio Apollo Twin MkII Test

Makelloser Sound und viel Rechenleistung: Das gilt mehr denn je für das Universal Audio Apollo Twin MkII. Die Wandler aus den großen Apollo-Brüdern für das Rack und die maximal mögliche QUAD-Bestückung mit vier DSP-Chips machen es möglich. Zudem lässt sich mit einer geringen Roundtrip-Latenz von 4 ms (44,1 kHz) bzw. 5 ms (192 kHz) ohne Aussetzer oder Störgeräusche arbeiten.

Universal Audio Apollo Twin MkII Testbericht

Mit dem Universal Audio Apollo Twin MkII hat der Hersteller einen echten Volltreffer gelandet

Außerdem eignet sich das kompakte Interface für größere Studios, in denen zwei Paar Lautsprecher zum Abhören stehen. Denn die Monitor-Controller-Funktionen ermöglichen schnelles Stummschalten, Dimmen und Umschalten zwischen den Lautsprechern direkt am Gerät. Dazu kommt das gute interne Talkback-Mikrofon, mit dem sich bei der Produktion Kommentare auf einer Extraspur in der DAW aufnehmen lassen.

Wer sich für den Vorgänger interessierte, bis jetzt aber noch nicht zugeschlagen hat, sollte die Anschaffung der MkII-Version umso stärker ins Auge fassen. Eine so hochwertige Vorverstärkung/Wandlung im Kompaktformat plus DSP-Power, Monitor-Controller-Funktionen & Co. gibt es sonst nicht.

Außer ein, zwei weitere Lizenzen für aktuellere UAD-2-Plugins fehlt mir nichts. Im Universal Audio Apollo Twin MkII QUAD Testbericht ergibt das mit fünf von fünf Punkten die maximale Ausbeute. Stark!

Universal Audio Apollo Twin MkII Features

  • Thunderbolt Audio Interface für Windows & Mac OS
  • Wandlung mit max. 24 Bit & 192 kHz
  • Eingänge
    • 2 x Mic/Line (XLR/6,3 mm)
    • 1 x Hi-Z (6,3 mm)
    • S/PDIF bzw. ADAT (TOSLINK) für bis zu 8 Kanäle
  • Ausgänge
    • 4 x Line (6,3 mm)
    • 1 x Line für Kopfhörer (6,3 mm Stereo)
  • 4 DSP-Kerne für UAD-2-Plugins
  • Aufnahme mit Effekten bei nicht spürbarer Latenz
  • Unison-Technologie für Modellierungen klassischer Vorverstärker, Amps & Stompboxen
  • Integriertes Talkback-Mikrofon
  • Monitor-Fernsteuerung + Regler für Mono, Mute, Dim und ein 2. Monitorpaar
  • Lizenzen für klassische UAD-Plugin (»Realtime Analog Classics«) via VST, RTAS & AAX 64
  • Auch erhältlich als DUO- oder SOLO-Version mit ein bzw. zwei DSP-Chips
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Universal Audio Apollo Twin MkII Test

Lesermeinungen (10)

zu 'Universal Audio Apollo Twin MkII Testbericht: Raffiniert verbessert'

  • Leo   24. Jan 2017   22:11 UhrAntworten

    Für Windows ? Kein Mainboard was 1 Jahr alt ist hat USB 3.1 oder Thunderbolt! Also wie soll das funktionieren ? Die sollen mal lieber einer USB 3.0 Version rausbringen und das als MK2 Update. Alles andere wäre blödsinn da keiner sich jetzt mal eben einen neuen PC kaufen wird.

  • Andri   03. Feb 2017   15:26 UhrAntworten

    Hallo und danke für den Test!
    Was mich noch interessieren würde: Lässt sich ein externes Mikrofon an einem beliebigen Preamp anschliessen und dann als dediziertes Talkback Mik konfigurieren und nutzen? Oder beschränkt sich die "Talk" funktion auf das eingebaute Mik?

  • Peter   08. Apr 2017   11:21 UhrAntworten

    Das Ding läuft NICHT(!) mit Windows!! Es werden gerade mal eine Hand voll Motherboards unterstützt. Thunderbolt Karten werden auch NICHT(!) unterstützt.

    • Carlos San Segundo (delamar)   08. Apr 2017   18:05 UhrAntworten

      Das Teil läuft durchaus mit Windows.
      Ob wirklich alle Karten unterstützt werden, lässt sich nicht sagen.

  • Peter   09. Apr 2017   09:32 UhrAntworten

    Vielleicht sollte hier auch noch erwähnt werden, dass alle Rechner mit AMD raus fallen. Und da wird es aufgrund der neuen Ryzen Prozessoren demnächst ganz viele von geben. Da hilft auch keine Thunderbolt Erweiterungskarte, die sowieso nicht von UA unterstützt werden wie es auf der Homepage heißt. Aber wer n'en Ryzen 8 Core hat braucht auch keine DSP mehr, das ist komplett überflüssig. Da einfach das Babyface holen oder motu avb624 (hört sich jedoch nicht so geil an wie das babyface).

  • fatman   15. Apr 2017   15:48 UhrAntworten

    Halte die ganze Universal Audio Modelpolitik für Schwachsinn. Die Produkte mögen ja gut sein, aber für die meisten Anwender nicht brauchbar, da die (Windows-) Rechner einen Betrieb nicht (oder nur eingeschränkt) erlauben.
    DSP hatte in grauer Vorzeit bei schwachbrüstigen Rechnern sicher seine Berechtigung ist heute aber überflüssig. Und allen "hochambitionierten" Musikschaffenden empfehle ich bei dem Preis mal die Mitbewerber anzuschauen. Z.Bsp. RME Fireface 802, audient iD22 + ASP Bundle u.s.w.
    Ein wenig Kritik bei solchen Produkten könnte in den Testberichten die Glaubwürdigkeit sicher steigern.

  • OJK   22. Apr 2017   03:03 UhrAntworten

    nunja, da empfehle ich eher das Zoom UAC-2. super latenz werte, gute preamps, gute wandler.

    • fatman   18. Mai 2017   12:18 UhrAntworten

      Deine Empfehlung zeigt bei dem Preisunterschied zu den Universal - Produkten erst recht auf, etwas kritischer bei den Produktbewertungen vorzugehen. Da kann man sich eine Menge hochwertiger VST Plugs noch leisten.

  • AM   16. Mai 2017   21:03 UhrAntworten

    Hab das MKI Twin USB 3 5ms Latenz, keine Hänger etc. läuft under Win7 64bit stabil...wozu Thunderbolt

  • Watte   17. Dez 2017   19:23 UhrAntworten

    habe mir das mk2 quad letzte woche geholt. nutze derzeit noch mein xmg clevo windows laptop. hat TB usb-c auf 3.1 controller. habe das von uad empfohlene startech TB adapter gekauft. Funktioniert alles leider nicht.
    Außerdem ist die coole Console software nicht mal für windows verfügbar was keine sau bei uad reinschreibt.!!
    Vorsicht beim Kauf . Ist eher was für Apple Anwender!

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