Two Notes Le Bass Testbericht
Röhren-Preamp mit ordentlich Druck

Two Notes Le Bass Testbericht

Der Two Notes Le Bass röhrt so richtig satt - erfahre alle Details und check die Klangbeispiele!

Was ist es?

Die kleine französische Firma Two Notes ist im Jahr 2016 neue Wege gegangen und stellt den Bass-Preamp »Le Bass« vor. Eine vielversprechende Kombination aus Röhren-Preamp, der beliebten Boxensimulation aus der firmeneigenen Torpedo-Baureihe, hochqualitativen Komponenten sowie der »Fusion«-Funktion, die bereits beim Le Lead aus der gleichen Serie in unserem Test voll punkten konnte.

Durch die Fertigung in China kann ein fabelhaftes Preis-Leistungs-Verhältnis geboten werden, da die Qualitätsstandards des fernöstlichen Landes in den letzten Jahren immer weiter gestiegen sind. Doch nun genug der Vorrede, ohne weitere Umschweife machen wir uns einmal daran, einen genauen Blick auf das dunkelgraue Pedal zu werfen.

Laut Hersteller wird hier ein High End Preamp mit echtem Röhrensound für all diejenigen geboten, die sich eine preiswerte Lösung für Live- und Studioeinsatz wünschen. Clevere Konzepte wie der »Fusion«-Modus versprechen dabei eine große Soundvielfalt, die sich dank der durchdachten Konstruktion nahezu jeder Situation anpassen lässt.

Der Vorverstärker ist derzeit für 299,00 Euro im Fachhandel erhältlich.


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Two Notes Le Bass Testbericht

Verarbeitung

Die Konstruktion wurde bei der gesamten Reihe mit Preamps des Herstellers angewandt. Ich rechne mit der gleichen Verarbeitungsqualität wie bei dem von uns bereits getesteten Le Lead.

Genauso groß und schwer ist das Gerät dadurch allerdings auch. Mit den Maßen von 189 x 124 x 50 mm und einem Gewicht von etwa 1 kg ist der Two Notes Le Bass zwar klein genug, um auf ein Pedalboard zu passen – allerdings muss man damit rechnen, dass dadurch zwei bis drei gewöhnliche Bodentreter weniger einen Platz finden.

Optik

Das in Dunkelgrau gekleidete Pedal wirkt mit der weißen Maserung um das kleine, aus Plexiglas hergestellte Fenster sehr edel und macht garantiert auch optisch eine gute Figur auf dem Pedalboard. Das gesamte Gehäuse ist aus widerstandsfähigem Metall und auch all die futuristischen Schlitze an der Seite, die zur Kühlung der durch die Scheibe in der Mitte sichtbaren ECC83 Röhre gedacht sind, wurden anstandslos gut verarbeitet.

Einige unter der Röhre verbaute LEDs geben optisches Feedback über den jeweils ausgewählten Channel sowie Betriebsart des Fusion-Modus. Dabei erstrahlen verschiedene, gut sichtbare Farben, die in so ziemlich jedem Lichtverhältnis gut erkennbar sein dürften.

Two Notes Le Bass Testbericht

Das Poti-Sortiment des Two Notes Le Bass macht so manchen ausgewachsenen Amp neidisch

Potis beim Two Notes Le Bass

Auch beim Betrachten der Potis setzt sich das gute Bild von den verwendeten Bauelementen wie zu erwarten fort. Sie wurden in einer etwas tieferen Ebene am Pedalende angebracht.

Die hochqualitativen Potis wurden fest mit dem Gehäuse verschraubt, wackeln keinen Millimeter und besitzen genau das richtige Drehgefühl. Diese bleiben auch bei schwitzigen Händen griffig.

Bedienelemente

Die jeweiligen Kanäle A und B haben ein optisch gut abgetrenntes Bedienfeld, das ohne großen Schnickschnack auskommt und dadurch ein langes Studieren der Bedienungsanleitung (die es nur auf Englisch oder Französisch gibt) nicht nötig macht. Channel A wird durch die verstärkertypischen Regler Gain, Volume, Bass und Treble gesteuert, während Channel B noch einen zusätzlichen Mitten- sowie Mitten-Sweepregler verpasst bekam.

Ein wenig komplizierter wird es eigentlich nur bei dem Fusion-Modus, der es ermöglicht, beide Kanäle gleichzeitig, je nach Wahl, entweder seriell (Cold) oder in Reihe (Hot) zu schalten. Aktiviert wird dieser durch Drücken beider Softswitches, die wesentlich langlebiger sind als gewöhnliche. Das Verhältnis der beiden untereinander wird dabei über einen Dim-Poti eingestellt und mit einem einfachen Knopf zwischen den jeweiligen Modi gewählt.

Zwei kleine Knöpfe befinden sich zudem auf der linken Seite des Preamps. Einer mit der Beschriftung »GROUND LIFT«, der bei ungewünschtem Brummen Abhilfe schaffen kann, sowie einer mit »SPKR SIM« zum Ein- und Ausschalten der Boxensimulation.

Anschlüsse

Die Anschlüsse unseres Testgerätes überraschen mit ihrer Anzahl. Der Two Notes Le Bass bietet alles, was man sich von einem »normalen« Amp nur wünschen kann.

Zur rechten Flanke können wir insgesamt drei Klinkeneingänge finden. Der gewöhnliche Input zum Anschließen des Instruments, ein FX-Input (der zugehörige Output befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite) sowie einen THRU-Kanal. Letzterer erlaubt es, das Instrument ohne Signalveränderung an einen weiteren Amp oder zusätzlichen Effekt zu leiten.

Two Notes Le Bass Testbericht

Die rechte Seite des Two Notes Le Bass mit Input, Durchschleifauschgang und Send-Buchse

Sehr schön ist weiterhin der MIDI-In und Out (links), über den wir sowohl die einzelnen Kanäle ansteuern als auch den Fusion-Modus bedienen können.

Weiterhin findet sich an der linken Gehäuseseite ein DI-Output, der direkt neben dem »Speaker Sim« Schalter liegt. Dieser aktiviert die herstellereigene Speaker-Simulation Torpedo, wodurch die Studioarbeit als auch der Anschluss an eine PA-Anlage zum Kinderspiel wird.

Two Notes Le Bass Testbericht

Die linke Seite des Two Notes Le Bass beherbergt unter anderem einen DI-Output via XLR

Um den Schalldruck auf die Nachbarn zu verringern, besitzt der Le Bass außerdem einen Kopfhörerausgang im 3,5-mm-Klinkenformat. Natürlich ist da noch das mitgelieferte Netzteil, das auch seinen Anschluss links findet.

Klang bei Kanal A

Kanal A stellt sich schon nach den ersten Grooves als sehr modern klingender Amp heraus, der trotz hochtransparentem Sound noch weit davon entfernt ist als kalt oder klinisch bezeichnet zu werden. Der Equalizer ohne Mittenregler greift nur sehr sacht in das Frequenzbild ein, wodurch der Eigenklang des Instruments unwesentlich verändert wird.

Sehr schön ist die leichte Verzerrung, die im ersten Kanal erzeugt werden kann. Sie dickt den Grundcharakter des Basses an, lässt ihn im Attack explosiver werden und verleiht zusätzliche Durchsetzungskraft. Gerade im Bandspiel natürlich ein absolutes Muss für rhythmus-lastige Passagen, die den nötigen Punch verlangen.

Klang bei Kanal B

Bei Channel B geht es da schon um einiges rauer zu. Schnell sind wir bei einer fantastischen Verzerrung gelandet, die sowohl die Höhen zum Singen bringt, als auch im Tiefenbereich mächtig Druck macht.

Der Mitten-Scoop erlaubt an dieser Stelle ungeahnte Soundvielfalt, die vom Metal, über moderaten Rock n’ Roll, bis hin zu Funk-Rock reicht und dabei durchgehend klasse klingt.

Während der Cold-Modus den Sound nur unwesentlich verändert und ihm eigentlich nur eine etwas klassischere Vintage Note verleiht, steckt in der seriellen Schaltung (Hot) so einiges an Pfeffer. Ungeahnte, gigantische Gain-Reserven, die zusammen mit der fantastischen Torpedo-Boxensimulation in jeder modernen Metal-Produktion eine garantiert gute Figur abgeben werden.

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Fazit zum Two Notes Le Bass Test

Nun, wenn Two Notes mit der Le Preamp-Baureihe so weitermacht, muss sich die Konkurrenz doch einiges ins Zeug legen, um die hervorragende Qualität hinsichtlich sowohl der Verarbeitung als auch des Sounds schlagen zu können.

Two Notes Le Bass Testbericht

Mehr als den Two Notes Le Bass brauchen Bassisten eigentlich nicht für satten Sound

War es noch vor einigen Jahren beinahe schon ein Unding, von den meisten chinesischen Produktionen als »Qualitätsware« zu sprechen, so steigen seither die dortigen Standards in vielerlei Hinsicht drastisch an. Nutznießer sind natürlich hauptsächlich wir: die Kunden, die so hochwertige Produkte wie den Two Notes Le Bass zu einem günstigen Kurs erwerben können.

Die zwei Kanäle des soliden Two Notes Le Bass liefern einen transparenten, aber gleichzeitig warmen Sound. Besonders Kanal B trumpft mit einem hohen Gain-Potenzial. Der Preamp eignet sich daher besonders für Bassisten, die ihren Sound mit Verzerrung anreichern möchten.

Zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten (EQs, Gain, Volume, Fusion, Cold/Hot) bieten eine flexible und differenzierte Klanggestaltung. Der Einsatz ist sowohl auf der Bühne als auch im Studio denkbar und empfehlenswert. Ein separater Kopfhörerausgang ermöglicht auch das nachbarfreundliche Üben zuhause.

Da es hier wirklich nichts zu meckern gibt, bekommt der Proband fünf von fünf möglichen Punkten – also eine exzellente Wertung im Two Notes Le Bass Testbericht. Liebe Basskollegen: Unbedingt antesten.

Two Notes Le Bass Features

  • Röhren-Preamp für E-Bass
  • Zwei Kanäle mit unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten
  • Fusion-Modus (Cold & Hot) wählbar
  • massives, trittsicheres Metallgehäuse
  • Kopfhörerausgang mit schaltbarer Lautsprechersimulation
  • Schalter für A/B/Cold-Hot Fusion/SPKR SIM/Ground Lift
  • MIDI Ein- und Ausgänge
  • Symmetrischer DI-Ausgang mit Ground Lift
  • FX-Loop
  • THRU-Ausgang zum Ansteuern eines zusätzlichen Verstärkers
  • Abmessungen (T x B x H): 189 x 124 x 50 mm
  • Gewicht: ca. 1 kg
  • inkl. 12 VDC/500 mA Netzteil
Hersteller:   
Produkt:

Two Notes Le Bass Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Two Notes Le Bass Testbericht: Röhren-Preamp mit ordentlich Druck'

  • Erik Schaffer   14. Nov 2022   17:26 UhrAntworten

    Was den Sound und das Handling betrifft ist das Teil einfach Top. Ich brauch keinen Amp mehr, ich spiel direkt in die PA. Man kann übrigens auch eine Les Paul dranhängen und interessante Sounds generieren.
    Es gibt aber eine Sache, die mich auch bei meinem LeCrunch enorm geärgert hat: Die Kopfhörerbuchsen sind zu leise und sie werden schnell kaputt. Da wird der Sound erst irgendwie kratzig dann setzt er immer öfter aus und dann garnix mehr. Leider ist das Ding auf die Platine gelötet, das kann ich selber nicht reparieren.
    Das war nervig, denn über den Kopfhörerausgang ging ich in die PA. Aus unerfindlichen Gründen kann man den Speaker-Simulator nur für Kopfhörer und XLR einschalten, der Output ist immer ohne. Das war dann doppelt ärgerlich, ich musste extra einen XLR auf Klinke Adapter einsetzen.

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