Toontrack Rock Solid Testbericht
Drums im Handumdrehen

Toontrack Rock Solid Testbericht

Toontrack Rock Solid Testbericht

Was ist es?

Toontrack Rock Solid EZX ist eine Drum Libary für Toontrack EZdrummer oder Toontrack Superior Drummer. Die Samples sind für die härtere Fraktion konzipiert und in den legendären Warehouse Studios in Vancouver unter Regie von Randy Staub (Metallica, Nickelback, Bon Jovi uvw.) entwickelt worden. Das Paket ist nicht nur für Metal, sondern durchaus auch für Popnummern geeignet, da die Samples sehr modern und erdig klingen. Man kennt es von Nickelback.

Drei Drum Kits stehen zur Verfügung, zahlreiche Snares und Bass Drums als Bonus sowie eine satte Beckensammlung. Ein Leckerbissen im Umfang ist die MIDI Library, die vom Ex-Nickelback-Drummer Ryan Vikedal eingespielt wurde und die Du nach dem Baukastenprinzip verwenden kannst. Im Making of wird erklärt, dass über ein Mischpult von Neve und teure Analoghardware aufgenommen wurde. Entsprechend hochwertig klingen die Sounds, soviel sei schon hier verraten.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


anzeige


 


Passend dazu


Toontrack Rock Solid. Testbericht

Erster Eindruck

Ich habe das Paket zusammen mit dem EZdrummer als Onlineversion erhalten. Mir gefällt die Toontrack-Homepage, da sie grafisch professionell gestaltet ist und sich das Registrieren als einfach und übersichtlich erweist. Nachdem Du die Seriennummer eingegeben hast, kannst Du Deine Produkte und die möglichen Updates dazu herunterladen, die Datenmenge von Rock Solid beträgt ca. 530 MB.

Nach Installation und Freischaltung deines Codes per Toontrack-Benutzerkonto auf der Webseite kannst Du den EZdrummer starten und loslegen. Toontrack hat alle Hausaufgaben richtig gemacht, so gestaltet sich die Grafik professionell und die Bedienung einfach, sodass jeder Anfänger sofort damit arbeiten können sollte. Empfangen wirst Du von der folgenden Oberfläche:

Toontrack Rock Solid Testbericht

Macht schon mal Lust auf den Toontrack Rock Solid Testbericht – das GUI

Ich habe kurz mit meinem MIDI-Keyboard sämtliche Samples angespielt, die sehr natürlich und fett klingen. Im Mixer kannst Du die einzeln mikrofonierten Klanganteile im Panorama und in der Lautstärke justieren. Mir ist sofort der geile Raumklang aufgefallen. Die Kits klingen unbearbeitet schon sehr gut, sind aber gerade beim EZdrummer zur Weiterbearbeitung gedacht. Du kannst die Ausgänge routen und so alle Mikrofonspuren auf Einzelkanäle in Deiner DAW schicken, die Du z.B mit Kompressoren oder EQs bestückst.

Ich finde es sehr gut, dass alles so natürlich wie möglich aus dem Sampler kommt, damit ich hinterher nicht festgefahren bin und selbst alle Entscheidungen im Mix treffen kann. Das geht bei manch anderen Drum Libraries nicht.

Für die Snare gibt es kein Bottom-Mikrofon, somit kannst Du den Snare-Teppich nicht mit dem Top vermischen. Nachdem ich bei Toontrack nachgehakt hatte, bekam ich die Info, dass Randy Staub einfach so arbeitet. Er mischt die zwei Mikrofone vorher schon zusammen, sodass er auf dem Pult nur noch ein Snare-Signal anliegen hat. Mir ist es zwar immer am liebsten, wenn ich alles selbst einstellen kann, andererseits stört es mich nicht großartig, da die Snare sofort gut klingt.

Graphische Oberfläche im Toontrack Rock Solid Testbericht

Ich empfinde die Oberfläche als übersichtlich und selbsterklärend, trotzdem möchte ich auf einige Punkte kurz eingehen. »Open Mixer«: Wenn Du Dir vorstellst, dass das Drum Set über Mikrofone abgenommen wird, kannst Du im Mixer die Signale in der Lautstärke oder im Panorama verschieben. Mehr Möglichkeiten als ein paar Presets, die sich zum Starten sehr gut eigenen, stehen Dir im EZdrummer nicht zur Verfügung. In unten stehender Grafik kannst Du das noch besser erkennen:

Toontrack Rock Solid Testbericht

Der Browser mit den MIDI-Rhythmen

Interessant ist vielleicht der Schalter »Bleed Control«, der bestimmt, inwiefern die einzelnen Teile des Drum Kits übersprechen. Wenn Du z.B. ein Schlagzeug aufnimmst und ein Mikrofon vor die Snare hängst, lässt es sich nicht vermeiden, dass gleichzeitig auch ein Teil des Beckens , der Bass Drum usw. eingefangen wird. Das ist physikalisch so und soll damit simuliert werden, damit das Set echt und nicht künstlich klingt. Aber Vorsicht! Dieser Knopf bezieht sich nur auf die Overheads in diesem Paket. Wenn dieser auf »Off« steht, hörst Du nur die Becken und bei »On« scheppern auch die Trommeln mit. Einfach ausprobieren, was für die jeweilige Musik besser passt.

»Panorama« steht für das Panning. Du hast auch die Möglichkeit, mit dem Schalter, auf dem die zwei gerundeten Pfeile abgebildet sind, das Panorama mit einem Klick umzudrehen. Macht Sinn, wenn Du die Hihat nach rechts gepannt haben möchtest und die dann mit den Overheads zusammen passen soll. Ansonsten hörst Du auf den Overheads die Hihat links und auf der Hihat-Spur rechts. Das wollen wir natürlich nicht.

Noch ein Tipp von mir: Du kannst in der Zeile: »Microphone« die einzelnen Felder markieren und somit Kanäle verbinden. Z.B. klicke ich auf Bass Drum und Monoroom und die zwei Felder markieren sich. Wenn ich jetzt an der Lautstärke schiebe, ändert sich diese im gleichen Verhältnis mit den verbundenen Spuren.


anzeige


Abschließend noch ein paar kurze Worte zu den einzelnen Kanälen. Bei Kick, Snare, Hihat, Tom und Overhead weißt Du bestimmt schon, was sie bedeuten. Interessant wird es bei Room, Monoroom, und Comp. Unter Room kannst Du dir eine Stereomikrofonie weiter weg vom Drum Set vorstellen, welches die Raumakustik vom Warehouse Studio einfängt und sehr groß und teuer klingt.

Monoroom dagegen ist eine Art Effektspur und würde ich zur Klanggestaltung nutzen. Damit bekommst Du mehr »Schmutz« und das Drum Set klingt irgendwie direkter und verwaschener, wenn Du sie im richtigen Verhältnis mit Stereoroom mischt. Es füllt den Raumklang auf.

Mit Comp wird ein Schmutzmikrofon bezeichnet, welches viele Recorder einfach irgendwo ins Drum Set werfen und durch Komprimierung eine »Wurstspur« erzeugen. Sehr geil, da diese Spur alles abbildet, vom Raum bis hin zu den Trommeln und Overhads. Diesen Kanal würde ich leicht dazu fahren und somit den kompletten Sound andicken. Es ist im Endeffekt das Prinzip der parallelen Kompression, welche Du auf delamar nachlesen kannst.

Zurück zur normalen Ansicht des Drummers und Du siehst oben links ein Dropdownmenü mit dem Du das Drum Set auswählen kannst, von Ayotte bis Basic Kit. Natürlich kannst Du dann immer noch an den kleinen Pfeilchen, die sich an jedem Teil des Drum Kits befinden, die Komponenten tauschen und auch alle Kits mischen, wie ich es in meinem Demosong getan habe.

 

In der Praxis

Für die Praxis hab ich einen kurzen Rock-Metal-Song komponiert und dazu die Solid Drums mit folgenden Einstellungen benutzt:

  • Snare: 5×14“ Gretsch USA Custom
  • Bass Drum: 18×22“ Gretsch USA Custom
  • Hihat: 14“ Zildjan New Beat
  • Crash A: 18“ Zildjan Custom
  • Crash B: 18“ Zildjan K Dark Crash
  • Ride: 22“ Zildjan K Constantinople
  • Tom: 16 x 16“ Ayotte Custom, die im Song vorkommt

Die anderen Toms sind auch alle von Ayotte, kommen allerdings nicht vor. Was gespielt wird, kommt zu 100% aus der mitgelieferten MIDI Libary. Ich habe lediglich ein paar Fragmente eingesetzt und dazu zwei Gitarren und einen Bass eingespielt, danach alles durch einen Limiter gejagt, welcher ein leichtes Mastering simuliert. Die Drums sind völlig unbearbeitet, ich habe mich nur am Mixer vergriffen und die Lautstärkenverhältnisse eingestellt. Panorama war schon perfekt. Siehe Foto:

Toontrack Rock Solid Testbericht

Der Mixer

Wie Du hören kannst, klappt das schon sehr gut und die Samples sind leicht zu mischen, was unter anderem an der großen Erfahrung von Randy Staub und der teuren analogen Hardwarekomponenten liegt:

Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*

* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!

Fazit zum Toontrack Rock Solid. Test

Für moderne Rockproduzenten, die sich nicht die Arbeit machen möchten, einen echten Drummer aufzunehmen, ist Toontrack Rock Solid genau das richtige Produkt. Ich behaupte, dass es ohne teure Hardwarekomponenten und Räume nicht möglich sein wird, einen annähernd guten Klang zu erzeugen und das Rock Solid immer besser klingt als Deine eigenen Aufnahmen, sofern Du kein tolles Studio mit teurem Equipment besitzt.

Du kannst also beruhigt puristische und nervende Drummer aus Deiner Band oder Deinem Studio werfen und Dich mit Rock Solid voll und ganz auf Deine Hits konzentrieren. Obendrein spart das auch noch Zeit und Nerven, da die Arbeit bereits von Profis wie Randy Staub und Ryan Vikedal für Dich erledigt wurde. Für den Preis von 69,- Euro ist das ein echtes Schnäppchen.

Als Schlusswort möchte ich noch loswerden, dass es mich erschreckt, wie gut die heutigen virtuellen Instrumente klingen, so dass ich mich frage, ob man für einen Hit überhaupt noch echte Musiker braucht, die mühsam Ihr Instrument lernen? Dank Toontrack ist es teilweise deprimierend, wie man als Anfänger oder ambitionierter Hobby- bis Profidrummer mit mittelmäßigem Equipment an die Qualität von Rock Solid inkl. MIDI-Paket von Ryan Vikedal herankommen soll. Der einzige Trost hierbei ist vielleicht, dass man seine Sachen live auf Konzerten irgendwann doch noch selber in zumindest ähnlicher Form spielen muss.

Trotz der Contrapunkte gebe ich mit fünf von fünf Punkten die Maximalwertung in meinem Toontrack Rock Solid Testbericht, da ich nicht weiß, was man in dieser Preisklasse daran noch besser machen könnte. Wäre das Produkt um einiges teurer, könnte man vielleicht mehr Einstellmöglichkeiten verlangen, aber dem Sound tut das keinen Abbruch.

Toontrack Rock Solid. Features

  • Erweiterung für EZdrummer
  • Plugin & Stand-alone
  • Drei Drum Kits
  • MIDI Library
Hersteller:   
Produkt:

Toontrack Rock Solid. Test

Sag uns deine Meinung!

Empfehlungen