TDR VOS SlickEQ GE Test
Virtueller 3-Band-EQ mit vielen Extras

TDR VOS SlickEQ GE Test

Im TDR VOS SlickEQ GE Review kommt ein virtueller 3-Band-Equalizer mit Hochpass-, Tiefpass- und Niveau-Filtern sowie Saturation, Auto Gain & Co. unter die Lupe - lies, warum er sein Geld wert ist ...

TDR VOS SlickEQ GE Testbericht

Was bekommst Du?

Wer sich in den letzten Jahren bei Gratiseffekten umgeschaut hat, wird sicher über die Free VST Plugins von Fabien Schivre, Herbert Goldberg oder Vladislav Goncharov gestolpert sein. Vor kurzem beschlossen sie, sich zusammenzutun, und bescherten uns mit dem TDR VOS SlickEQ einen kostenlosen Equalizer für Windows & Mac OS X.

Jetzt ist die Premiumvariante mit zusätzlichen Features zu haben – die folgenden Zeilen verraten, welchen Mehrwert diese Extras in der TDR VOS SlickEQ Gentleman’s Edition bieten.

Zur Erinnerung: Grundsätzlich haben wir es mit einem semiparametrischen 3-Band-Equalizer plus Hoch- und Tiefpassfilter zu tun. Zwischen Letzteren liegt ein Niveaufilter (»Tilt Filter«), um den Klang schnell und einfach dumpfer oder höhenbetonter klingen zu lassen. Es gibt fünf Charakteristika mit teils deutlich verschiedenartigen Kurvenformen bei den drei EQ-Bändern sowie je zwei Typen bei Hoch- und Tiefpass. Dazu kommen eine Sättigung für Boosts mit klanglicher Färbung und viele weitere Goodies.

Frische Flanken

Wie die kostenlose Version weist auch die Gentleman‘s Edition vergleichsweise weiche Filterkurven auf, ist also eher für sanfte Klangänderungen gedacht. Wer »chirurgisch« vorgehen will, wird sich über den zusätzlichen Modus »Japanese« freuen; ein Spezialist für Klangrestauration und ähnliche, Präzision erfordernde Aufgaben ist der SlickEQ aber auch damit noch nicht.

Mir taugt der japanische Modus am ehesten als schmalbandige Alternative (etwa zum britischen Modus), nachdem ich die Anhebungen/Absenkungen bereits festgelegt habe. Auch das Glockenfilter auf dem Mittenband kann jetzt bei Bedarf mit steileren Flanken versehen werden, was meist weniger »musikalische«, dafür aber besser zielgerichtete Eingriffe möglich macht.

TDR VOS SlickEQ GE Review - Soviet Mode

Das Plugin im sowjetischen Modus für unseren TDR VOS SlickEQ GE Test …

Filter & Output-Sättigung gepimpt

Nachdem ich in der Output-Stufe die neue Geschmacksrichtung »Toasted« einstelle, um meine Kick Drum anzuheizen, kommt der Hochpassfilter gerade recht – damit kann ich nicht nur fein abstimmen, welcher Frequenzgehalt überhaupt »getoastet« werden soll, darüber hinaus ist in der GE-Edition ein alternatives »Filterknie« mit Resonanzspitze zuschaltbar. Das resultiert oft in charakterstärkeren Bässen und dafür bin ich grundsätzlich immer zu haben.

Neben dem musikalischen Toaster gibt es noch eine zweite neue Saturationsform in der Output-Stufe: »Excited« sorgt erwartungsgemäß für eine leichte Exciter-ähnliche »Versüßung« des Klangbilds, was mich hier nicht wirklich überzeugt.

Das Tilt-Filter hat sich bei mir zur finalen Ausbalancierung des Sounds als nützlich herausgestellt. Ich hantiere hier gerne mit sanften Werten von einem Dezibel oder weniger, um dann die Zentralfrequenz zu justieren. Aber wie an allen Stellen soll das nur als Vorschlag dienen, deinen eigenen Flow musst Du mit ausgiebigen Experimenten selbst herausfinden.

Sonstiges

Eine graphische Darstellung der EQ-Kurve lässt sich zuschalten. Ich bin ein Freund des visuellen Feedbacks – man sollte freilich stets nach Gehör arbeiten, doch um zu sehen, wie sich die verschiedenen Filtertypen (britisch, amerikanisch, …) oder die alternative Hoch-/Tiefpassflanken auswirken, ist dieser Plot eine feine Sache.

TDR VOS SlickEQ GE Testbericht

Der Frequenzschrieb, passend zu den Einstellungen, die im Screenshot oben zu sehen sind

Eine Handvoll weiterer Presets wurde in die Standardbank aufgenommen. Für mich ist hierbei entscheidend, dass viele von den neuen Features Gebrauch machen.

Auf dem tiefen EQ-Band kannst Du jetzt die Phase verschieben, während die Phase des übrigen Spektrums unverändert bleibt. Musikalisch hat mich das an einigen Stellen durchaus überzeugen können, aber ganz geheuer ist mir das nicht. :)

Fazit im TDR VOS SlickEQ GE Testbericht

Da bereits die kostenlose Variante weit unter Wert verschenkt wird, empfinde ich die 30,- Euro für die Gentleman’s Edition als gerechtfertigt. Selbst wenn ich nicht alle der zusätzlichen Features einsetzen werde, ergibt deren Summe ein rundes Produkt. Fortgeschrittene und Profis werden für die Arbeit »in the box« mit vielen Werkzeugen in Sachen Equalizing, Filterung, und Saturation ausgerüstet, ohne dass die Musikalität unter einem Wust von Parametern verlorengeht.

So kann ich bestätigen, was Herbert Goldberg in einem Blogeintrag bei Variety Of Sound schrieb: »well-selected set of features which don’t hinder mixing or mastering in any case but just offers great flexibility by combining those features altogether«.

Zusammen mit den vielen anderen fortgeschrittenen Features (z.B. eine Option, die M/S-Stereofonie bearbeiten zu können, oder die A/B-Vergleichsfunktion) erhältst Du hier einen Equalizer mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Du suchst nach einem klangtechnisch hochwertigen, komfortablen EQ mit einfachem 3-Band-Prinzip plus Flexibilität nach Bedarf? Dann greif zu.

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Fazit zum TDR VOS SlickEQ GE Test

TDR VOS SlickEQ GE Features

  • Equalizer Plugin
  • Windows & Mac OS X
  • VST, AU, AAX (meist 32 & 64 Bit)
  • 3 Bänder + Hoch- & Tiefpassfilter
  • 5 Charakteristika für die Kurvenformen der EQ-Bänder + je 2 für HP & LP
  • Tilt Filter (Niveaufilter)
  • Nonlineare Saturation zuschaltbar
  • Output-Stufe bei Bedarf mit zusätzlicher Situation (5 Typen)
  • Automatisches Gain zuschaltbar
  • Wahlweise für Stereo oder Mono bzw. das Mitten- oder Seitensignal
  • Preset Management
  • A/B-Vergleich
Hersteller: TDR VOS
Produkt:

TDR VOS SlickEQ GE Test

Lesermeinungen (1)

zu 'TDR VOS SlickEQ GE Test: Virtueller 3-Band-EQ mit vielen Extras'

  • Ramon Smith   01. Aug 2014   08:19 UhrAntworten

    Die FreeWareVariante ist mein go-to-EQ zum boosten geworden. Wunderbar musikalisch. viele EQs neigen beim Versuch dem Signal etwas hinzu zufügen dazu resonanzartig und künstlich zu klingen. Gerade die Out-Gain auf automatisch Lautheits-Kompensation der Änderungen gefällt mir sehr.

    Für chirurgische, destruktive Eingriffe wirklich nicht zu gebrauchen.

    Gibst ne Demo oder so? Ich würde gerne mal ausprobieren ob sich der wechsel für mich lohnt. M/S bearbeitung wäre wirklich schön...

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