TC Electronic Dark Matter Testbericht
Dunkle Verzerrung
Was ist es?
Verzerrerpedale gibt es wie Sand am Meer und es ist nicht immer einfach, sich einen Überblick über die gesamte Angebotspalette zu verschaffen. Wer auf der Suche nach einem Verzerrer ist, der einerseits nicht zu sanft, andererseits aber auch nicht zu heftig ans Werk geht, sollte sich unbedingt einmal das TC Electronic Dark Matter Distortion anhören.
Für die Freunde eines aufgedrehten Röhrenamps produziert die Dunkle Materie aus Dänemark exakt jenen Sound, den man vielleicht schon lange gesucht hat. Wer sich dieses Verzerrerpedal zwischen Gitarre und Verstärker hängt, der lässt die 70er und 80er Jahre wieder aufleben – aber nicht ohne sich bei Bedarf auch in die Gegenwart beamen zu können.
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TC Electronic Dark Matter Testbericht
Anschlüsse und Gehäuse
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Wie bei Zerrpedalen üblich, verfügt das TC Electronic Dark Matter Distortion über jeweils einen (Mono-)Eingang und Ausgang. Die Stromversorgung läuft entweder mittels einer 9V-Blockbatterie oder einem (optional erhältlichen) 9V-Netzteil.
Das Gehäuse des TC Electronic Dark Matter ist äußerst robust und hochqualitativ verarbeitet. Im Hause des dänischen Herstellers vertraut man in bekannter Manier auf solides Aluminium. Der Fußschalter ist ebenfalls aus Metall und entsprechend road-tauglich ausgelegt.
In Sachen Batteriefach besticht das Dark Matter Distortion durch eine äußerst stabile Lösung. Mit Hilfe deines Plektrums oder einer Zwei- bzw. Fünf-Cent-Münze lässt sich die solide Verschraubung einfach lösen und nach dem Einlegen der Batterie wieder verschrauben. Abgebrochene Plastiknippel gehören damit der Vergangenheit an.
Die Regler
Das Dark Matter Distortion besitzt vier Regler, die trotz kompakter Bauweise des Pedals allesamt gut zu bedienen sind. Mit dem Gain-Regler wird der Verzerrungsgrad eingestellt, mit dem Level-Regler wird die Lautstärke des Gesamtsignals eingestellt. Positiv hervorzuheben ist, dass die EQ-Abteilung über zwei separate Regler für die Bässe und die Höhen verfügt. Damit hat man die perfekte Kontrolle über seinen Sound. Mit dem Voice-Schalter zwischen dem Gain- und Level-Regler kannst Du außerdem im Bassbereich noch ordentlich was draufpacken.
True Bypass
Der Bodentreter ist mit einem so genannten True Bypass ausgestattet – ist das Pedal nicht in Betrieb, wird das Gitarrensignal nicht durch die komplette Elektronik des Geräts, sondern an dieser vorbeigeleitet. Dadurch bleibt das trockene Signal im Bypass-Betrieb weitestgehend unberührt.
Die Praxis
Mit dem Dark Matter Distortion holst Du dir die absolute Flexibilität hinsichtlich verzerrten Sounds in dein Pedalboard. Zwischen komplett heruntergedrehtem bis halb aufgedrehtem Gain verstecken sich ein Vielzahl von Einstellungen, die von einem leichten Overdrive bis zum warmen Crunch alles bieten, was der Gitarrist sich wünscht. Plexi lässt grüßen!
Jenseits von »zwölf Uhr« am Gain-Regler geht es dann so richtig ab und man stößt in Welten vor, die gut mit einem JCM 800 verglichen werden können und einem die Ohren schlackern lassen – allerdings ohne die Differentialität im Sound zu verlieren. Genau das ist für mich besonders wichtig: hohe Verzerrung, aber keinen verwaschenen, sich überschlagenden Ton, so dass jede Note, jeder Akkord klar und deutlich identifizierbar ist und bleibt. Und dabei liefert das TC Electronic Dark Matter Sustain ohne Ende.
Weitere positive Klangeigenschaften des Verzerrerpedals sind die wirklich sehr gute Durchsetzungsfähigkeit im Gesamtsound einer Band sowie das sehr niedrige Rauschverhalten des Geräts. Selbst mit einer Single-Coil-Gitarre bleibt auch im höheren Gain-Bereich das störende Rauschen auf sehr niedrigem Niveau.
Egal mit wie viel Gain Du daher kommst, die Dynamik deiner Gitarre via Volume-Poti und deinem Anschlag müssen keineswegs leiden. Ich mag es besonders, wenn der Gain-Regler so »bei zwei Uhr« steht, mit dem Level-Regler die Lautstärke an das unverzerrte Signal angepasst ist und ich dann die volle Kontrolle über die Verzerrung mit Hilfe des Volume-Potis an meiner Strat besitze. Im kleinen Finger meiner rechten Hand habe ich dann die ganze Macht von leicht angezerrtem Twang bis zur vollen Power eines aufgerissenen Röhren-Amps. Um zwischen diesen Sounds zu wechseln, brauche ich dann nicht einmal an mein Pedalboard zu gehen, sondern nur den Volume-Regler von 5 auf 10 zu drehen.
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Fazit zum TC Electronic Dark Matter Test
Jetzt ist es sicherlich so, dass die grundcharakterlichen Klangeigenschaften eines Verzerrerpedals viel mit persönlichem Geschmack zu tun haben. Das TC Electronic Dark Matter Distortion bewegt sich hier in einer Klangtradition, die meinem persönlichen Geschmack hinsichtlich Gitarrensound besonders nahe kommt. Sie befindet sich nämlich zwischen Plexi und JCM 800 aus dem traditionellen Hause von Marshall. Wenn ich an einen amtlichen Rockgitarrensound denke, dann denke ich britisch.
Bist Du so oder ähnlich musikalisch sozialisiert, dann dürfte diese Hardware für dich erste Wahl sein. Entweder verpasst Du deinem Amp mit diesem Verzerrerpedal einen zusätzlichen Kanal oder Du wertest den Zerrsound damit noch ein wenig auf. Der Bodentreter eignet sich nämlich auch besonders gut, um Deinem Leadsound noch eine ordentliche Portion an Sustain zu verpassen, ohne dabei deinen Amp-Sound zu verfälschen.
Klar ist aber auch: Wer auf der Suche nach dem Ultra-Metal-Sound ist, dem wird das Dark Matter nicht das Voll-Kreis-Grinsen ins Gesicht schweißen und die Freudentränen über das Gesicht kullern lassen. Hier sei mit aller Deutlichkeit gesagt: Für gescoopte Mitten à la Pantera, Korn und Co. ist das Dark Matter nicht gebaut. Aber von AC/DC über Guns N‘ Roses, Iron Maiden bis zu ZZ Top und vielem dazwischen ist alles drin.
Ich kann nicht das kleinste Haar in der Suppe finden und deshalb nur fünf von fünf Punkten im TC Electronic Dark Matter Testbericht vergeben!
TC Electronic Dark Matter Features
- Distortion
- 2 verschiedene Voice Settings
- True Bypass