t.bone HD 815 Test
Guter Bass, schwache Mitten – lohnt sich das?

t.bone HD 815 Test
Im t.bone HD 815 Test zeigt sich dieser Low Budget Studio-Kopfhörer von seiner besten Seite

Carlos San Segundo Von Carlos San Segundo am 23. September 2025

t.bone HD 815 Test-Fazit

4.5

DELAMAR
SCORE

Der t.bone HD 815 ist ein sauber verabeiteter Studio-Kopfhörer, der mit Tragekomfort und austauschbarem Kabel fürs Recording und Monitoring taugt, fürs kritische Mixing jedoch nur bedingt geeignet ist.

Mit nur 32 Ω Impedanz kann dieses Modell an allen Audioquellen wie Laptop oder Audio Interface mit entsprechend lauten Pegeln betrieben werden.

Klanglich setzt er auf eine eher spaßige Abstimmung mit kräftigem Bass und präsenten Höhen bei leicht zurückgenommenen Mitten - ähnlich wie bei Consumer-Modellen.

Was beim Producing, Editing, Recording und Musikhören Laune macht, ist beim Mixing oder Mastering eher hinderlich. Mitten, Punch und Tiefenstaffelung sind schwerer zu beurteilen als bei anderen Modellen im Preissegment.

Für Einsteiger und Homestudios ist dieses Modell ein solider Tracking-Kopfhörer mit überzeugendem Preis-Leistungs-Verhältnis unter 50 Euro.

zum detaillierten t.bone HD 815 Testfazit

PRO

  • Geeignet für Producing/Editing/Recording
  • Gute Außendämpfung
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Austauschbares Kabel
  • Einseitige Kabelführung
  • Tiefer, kräftiger Bass
  • Ausreichende Stereobreite
  • Zuverlässige Ortung

CONTRA

  • Kopfband relativ schmal
  • Bass kann dröhnen
  • Eingeschränkt fürs Abmischen

Für wen?
Studios & Producer

Preis: 32,00 Euro
UVP: 32,00 Euro

Was ist es?

Der the t.bone HD 815 ist ein geschlossener, ohrumschließender Studio-Kopfhörer für Recording (und Mixing) in dynamischer Bauweise.

Ausgestattet mit 50-mm-Treibern und einer Impedanz von 32 Ohm lässt er sich an unterschiedlichen Audioquellen betreiben (Audio Interface, Laptop und Mobilgeräte).

Der Kopfhörer deckt einen Frequenzbereich von 10 bis 35.000 Hz ab und bietet einen maximalen Schalldruckpegel von 99 dB SPL (Empfindlichkeit).

Zur Ausstattung gehören eine einseitige Kabelführung mit austauschbarem, glattem Kabel. Im Lieferumfang sind ein 3 Meter Kabel sowie ein Adapter von 3,5 auf 6,3 mm enthalten.


PASSEND DAZU


Die Ohrmuscheln und der Kopfbügel sind gepolstert und mit Kunstleder überzogen. Das Gewicht beträgt 364 Gramm inklusive Kabel (304 g ohne Kabel).

5 the t.bone HD 815 Features

  • Studio-Kopfhörer in geschlossener Bauweise, ohrumschließend
  • Treiber mit 50 mm
  • 32 Ohm Impedanz
  • Frequenzbereich: 10–35.000 Hz
  • Austauschbares, einseitig geführtes Kabel

Das Modell ist seit Januar 2024 erhältlich und kommt in der Farbvariante Schwarz/Silber. Die Marke „t.bone“ ist eine Eigenmarke des Musikhauses Thomann.


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t.bone HD 815 Test

Verarbeitung des Kopfhörers

Ein erster Blick verrät mir, dass die Verarbeitung des t.bone HD 815 sehr gut gelungen ist. Das ist ob des kleinen geforderten Preises umso erstaunlicher.

Ich kann keine scharfen Kanten finden. Alle Bauteile sind fein säuberlich gefertigt und zusammengestellt. Alles lässt darauf schließen, dass dieser Studio-Kopfhörer dem harten Alltag im (Home-)Studio locker standhalten kann.

Eine schnelle Recherche legte zudem dar, dass Du für dieses Modell einfach Ersatzteile als Zubehör findest: ein Ersatzkabel oder Ohrpolster zum Austauschen.

t.bone HD 815 Test
Die Metallbügel und der Aufbau erinnern leicht an Kopfhörer von beyerdynamic

Design des t.bone HD 815

Das Gehäuse kombiniert Kunststoff mit Metall. Die gabelartigen Aufhängungen der Ohrmuscheln erinnern mich sofort an die beyerdynamic DT770/DT990 oder den Superlux HD-660. Genau wie bei den anderen genannten Modellen sind diese aus Metall.

Auch die Abdeckungen der Ohrmuscheln sind aus Metall gefertigt und hinterlassen einen robusten Eindruck bei mir.

Kopfbügel

Der Kopfbügel lässt sich in Rasterstufen verstellen, die etwas zu sanft für meinen Geschmack geraten sind. Die Zeit wird zeigen, ob es hier zu einer Abnutzung kommen wird. Für den Moment bietet die Rasterung aber einen guten Anhaltspunkt dafür, den t.bone HD 815 gleichmäßig rechts und links symmetrisch einzustellen.

Das Kopfband selbst ist relativ schmal und etwa einen Zentimeter auf der Unterseite gepolstert. Die Oberseite ist mit Kunstleder überzogen. Auf den ersten Kontakt hin empfinde ich diesen Studio-Kopfhörer als sehr gemütlich.

Der Kopfbügel am HD 815 hat eine eher moderate Längenverstellung. Für meinen eher kleinen Kopf reicht es dicke, aber andere Kopfhörer bieten hier deutlich mehr Länge.

Ein Zusammenklappen dieser Kopfhörer ist nicht vorgesehen, die Ohrmuscheln lassen sich auch nur bedingt drehen.

t.bone HD 815 Test
Die Ohrpolster sind sehr gemütlich und dichten gut ab beim HD 815

Ohrmuscheln

Die Ohrmuscheln sind ohrumschließend ausgelegt und sie sind groß genug, um meine Ohren gänzlich zu beherbergen. Als geschlossenes Modell bemerke ich auch sofort die Dämpfung der Umgebungsgeräusche.

Auch die Ohrpolster sind sehr weich mit einer Art Kunstleder gepolstert. Die umlaufenden Nähte auf den Ear Pads zahlen positiv auf die Verarbeitung ein und hinterlassen einen entsprechend guten Eindruck bei mir.

In dieser Preisklasse habe ich sehr realistische Ansprüche an die Bauqualität und Verarbeitung – sie wurden bei diesem Modell übertroffen. Im getesteten Preissegment (bis 50 Euro) gehören die HD 815 zu den besten in Sachen Verarbeitung und sind locker auf dem Niveau der verglichenen AKG-Modelle.

Kabel im t.bone HD 815 Test

Den Anschluss für das abnehmbare Kabel finde ich an der linken Ohrmuschel. Das Kabel wird nur einseitig geführt und über eine Miniklinke (3,5 mm) mit Verriegelung verbunden. Sie erfolgt über Bajonett/Twist-Lock.

Zur Erklärung: Du steckst das Kabel ein und drehst dann etwa eine halbe Drehung. So kann das Kabel nicht versehentlich aus dem Kopfhörer gezogen werden, wenn Du beispielsweise auf das Kabel trittst.

t.bone HD 815 Test
Ein Bajonett-Verschluss hält das Kabel fest im Griff

Das mitgelieferte Kabel ist 3 Meter lang, glatt und mit einer Stoffummantelung versehen, die schön anzufassen ist und den Kopfhörer hochwertiger erscheinen lässt. Beide Stecker sind vergoldet, genauso wie der Adapter.

Die Kabelgeräusche in der Praxis waren nur wenig ausgeprägt und haben meistens nicht gestört. Dass das besser geht, haben andere Modelle aber gezeigt.

Tragekomfort

Wie ich weiter oben schon beschrieben hatte, ist mein erster Eindruck in Sachen Bequemlichkeit sehr positiv. Der Kopfhörer passt gut auf meinen Kopf und ist trotz seines Gewichts sehr bequem.

Ohne das Kabel liegt das Gewicht bei etwas über 300 Gramm, mit dem Kabel landen wir dann schon bei 364 g. Erst nach einigen Stunden merke ich den Kopfbügel dann doch, obwohl sich das Gewicht ansonsten recht gleichmäßig verteilt.

t.bone HD 815 Test
Der Anpressdruck hätte gerne noch etwas stärker sein dürfen

Für meinen relativ kleinen Kopf hätte ich gerne etwas mehr Anpressdruck auf den Ohren gehabt, so wie beispielsweise bei den DT 770.

Das hätte beim hier getesteten t.bone HD 815 gleich zwei Vorteile mit sich gebracht:

  1. der Kopfbügel wäre auch nach Stunden nicht zu bemerken gewesen
  2. die Isolation der Umgebungsgeräusche und das Übersprechen aus dem Kopfhörer wären besser geworden

Mit dem eher moderaten Anpressdruck, der einseitigen Kabelführung und den recht großen Ohrmuscheln ist ein häufiges Auf- und Absetzen im Studioalltag (oder hier bei meinem Test zum Vergleich) sehr einfach.

Das Kunstleder an den Ohrmuscheln sowie die geschlossene Bauweise sorgen natürlich für eine entsprechend hohe Wärmeentwicklung an den Ohren, im Sommer vermutlich auch zum Schwitzen. Das ist bei geschlossenen Modellen allerdings auch normal und sei hier nur am Rande bemerkt.

Kompatibilität zu Audioquellen

Der t.bone HD 815 kommt mit einer Nennimpedanz von 32 Ohm. Eine solch niedrige Impedanz macht diesen Studio-Kopfhörer sehr flexibel. So kannst Du ihn mühelos an jeglichem Audio Interface oder direkt an einem Laptop nutzen. Er ist an allen von mir getesteten Geräten richtig laut geworden.

Laut Hersteller kommt er auf einen maximalen Pegel von 99 dB SPL. Das ist mehr als laut genug für jedes erdenkliche Szenario, in dem deine Ohren überleben sollen. Zum Vergleich: Ein Benzinrasenmäher kommt auf bis zu 100 dB in Sachen Pegel.

Praxis im t.bone HD 815 Test

Das hier getestete Modell ist laut Hersteller (Thomann) für Mixing und Recording geeignet. Ich werde mich hier allerdings auf den Teil mit dem Recording und Tracking beziehen, denn als Referenzkopfhörer sind geschlossene Studiokopfhörer ohnehin nur bedingt geeignet.

Zudem ist das Abmischen auf Kopfhörer selbst mit sehr teuren Modellen nicht unbedingt einfach und ich teste hier gerade einen Kopfhörer für unter 50 Euro. Hier darfst Du eben keine Wunder erwarten.

t.bone HD 815 Test
Der t.bone HD 815 gehört zur Eigenmarke des Musikhauses Thomann

Um die tatsächliche Klangqualität besser einschätzen zu können, habe ich eine Handvoll Kopfhörer als Referenz und zum Vergleich genommen: beyerdynamic DT 770 (der vermutlich beim Design Pate gestanden hat), Superlux HD-660, Superlux HD681, AKG K52/K92 und den AKG K812 (ein erstklassiger Referenz-Kopfhörer jenseits der 1.000 Euro).

t.bone HD 815 Klang

Insgesamt hat mich dieser Studio-Kopfhörer klanglich überrascht. Ich hatte bei diesem Preis nicht erwartet, dass ein Kopfhörer Spaß machen könnte. Natürlich wurde der Klang bei diesem Modell so gestaltet, dass er angenehmer wurde: die typische Badewanne mit viel Bass, viele Höhen und zurückgenommenen Mitten.

Was für die kreative Arbeit beim Producing, Editing, Recording und sogar für das Musikhören gut einsetzbar ist, macht den HD 815 aber leider für das Abmischen von Songs weniger nützlich. Gerade die Mitten sind schwer einzuschätzen und die starke Betonung im Bass neigt je nach Song auch mal zum überbordenden Dröhnen.

t.bone HD 815 Test
Leider fehlt bei diesem Kopfhörer ein Klappmechanismus für einfachere Mobilität

Der Bass geht schön tief und kraftvoll bis 40 Hz hinunter, ist aber nicht so differenziert unterscheidbar wie beispielsweise beim AKG K52. Letztgenannter führt für mich das Feld in Sachen Transienten und Punch im Preisbereich bis 50 Euro an, hat dafür aber insgesamt auch weniger Bass.

Auflösung & Dynamik

Bleiben wir kurz bei der Dynamik und der Auflösung. Bei Mikrodynamik und Details, den Transienten und Punch sowie der Impulstreue blieb der t.bone HD 815 ziemlich im Durchschnitt im Feld der Studio-Kopfhörer bis 50 Euro.

Die Transienten sind zwar gut zu hören, aber doch weicher als bei einigen der anderen Modelle wie beispielsweise dem Superlux HD681 (halboffen). Beim Punch verhält es sich ähnlich: Zwar ist mehr als bei vielen anderen davon zu hören, aber es ist nicht so gut differenzierbar.

t.bone HD 815 Test
Das Kabel kommt mit einer Stoffummantelung, die sich sehr gut anfasst

Dennoch finden sich genügend Details in diesem Kopfhörer wieder und auch in Sachen Mikrodynamik wird eine Menge im Vergleich zum Preis geboten. Die vorhandene Impulstreue macht (zusammen mit der Bequemlichkeit und der anderen Abstimmung) diesen Kopfhörer sicherlich zu einem Liebling im Homestudio, wenn es um Aufnahmen geht.

Räumlichkeit & Imaging

Etwas weniger wichtig bei einem Studio-Kopfhörer für das Recording sind Bühnenbreite/-weite, die Ortung und Bildschärfe sowie die Tiefenstaffelung bei einem geschlossenen Modell. Damit Du dir aber ein Bild von der Performance in diesem Bereich machen kannst, will ich dir einige Sätze dazu schreiben.

In all den eben genannten Punkten befindet sich der t.bone HD 815 im oberen Mittelfeld. Die Stereobreite ist weit genug, die Ortung der einzelnen Instrumente im Feld gelingt meistens zuverlässig. Bei der Tiefenstaffelung tut sich das Modell aber wegen der zurückgenommenen Mitten etwas schwerer, meistert es aber dennoch souverän.

Einzig bei der Separation einzelner Instrumente voneinander spielt dieses Modell in der Oberliga des Preissegments bis 50 Euro. Gitarren und verschiedene Vocal-Arrangements konnte ich beim Musikhören gut unterscheiden.

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t.bone HD 815 Test-Fazit

Der t.bone HD 815 holt Punkte mit einer sauberen Verarbeitung, weichen ohrumschließenden Polstern und einer guten Dämpfung der Umgebungsgeräusche. Sehr praktisch sind das abnehmbare Kabel, das einseitig geführt und am Studio-Kopfhörer verriegelt wird. Die niedrige Impedanz von 32 Ohm erleichtert den Betrieb an Laptops und mobilen Audio Interfaces.

Auf der anderen Seite finden sich ein moderater Verstellweg, eine sanfte Rasterung, sowie die zu erwartenede Wärmeentwicklung durch Kunstlederpolster im Sommer. Eine begrenzte Muschelrotation und die fehlende Klappmechanik macht dieses Modell nur bedingt mobil.

Klanglich offenbart das Modell eine Badewanne mit kräftigem Bass und präsenten Höhen bei zurückgenommenen Mitten. Das funktioniert für Producing, Editing, Recording und Musikhören, erschwert aber das präzise Beurteilen von Mitten, Punch und Tiefenstaffelung beim Mix.

Einsteiger und Homestudios finden hier einen soliden Tracking-Kopfhörer, der weniger geeignet für kritisches Mixing und Mastering ist. Das Preis-Leistungs-Verhältnis im Segment unter 50 Euro ist überzeugend, sofern der Fokus auf Recording liegt.

Als Alternativen kannst Du dir mal die AKG K52/K92, die Superlux HD 681 und HD-660 oder die teureren beyerdynamic DT 770 PRO anhören.

Im the t.bone HD 815 Test gibt es einen starken Budget-Hörer fürs Recording und Monitoring, der von meiner Seite aus eine sehr gute Wertung erhält.

Features t.bone HD 815 Review

  • Hersteller:   
  • dynamischer Studio-Kopfhörer
  • ohrumschließend & geschlossen
  • Frequenzbereich: 10 Hz bis 35 kHz
  • Impedanz: 32 Ohm
  • Kennschalldruck: 99 dB
  • Treiber: 50 mm
  • Kabelführung einseitig, austauschbar
  • 3,5 mm Klinke Anschluss
  • Gewicht ohne/mit Kabel: 304 g / 364 g
  • Nennbelastbarkeit: 400 mW
  • maximale Belastbarkeit: 1800 mW
  • Lieferumfang: 3 Meter Kabel, Adapter (3,5 auf 6,3 mm)

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