Tascam US-2×2 Testbericht
Portables Audio Interface

Tascam US-2x2 Testbericht

Herzlich willkommen zum Tascam US-2x2 Testbericht auf delamar.

Was ist es?

Das Tascam US-2×2 ist ein Audio Interface für deinen Schreibtisch oder die Studiomöbel. Es wird über eine USB-Buchse mit dem Rechner verbunden, wobei sowohl Macs als auch iOS-Geräte und Audio-Computer mit Windows genutzt werden können.

Zwei Klangquellen kannst Du gleichzeitig aufnehmen, wobei sich Phantomspeisung für Kondensatormikrofone und ein hochohmiger Modus für E-Gitarre & E-Bass zuschalten lassen. Je eine klassische fünfpolige Buchse für den Ein- und Ausgang von MIDI-Signalen ist vorhanden.

Das Gerät ist zum Straßenpreis von 129,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.


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Tascam US-2×2 Testbericht

Erster Eindruck vom Tascam US-2×2

Die Verarbeitung ist sehr zu loben, insbesondere in dieser Preisklasse. Das Tascam US-2×2 erinnert mich in dieser Beziehung an das propere Mackie Onyx Blackjack. Es punktet mit einem leicht aufgerauten Metallgehäuse, das über abgerundete Kanten verfügt. Ein weiterer Punkt verbessert die Ergonomie: Die angeschraubten Seitenteile im coolen »Bio-Cell«-Look sorgen für eine leicht angewinkelte Aufstellung. Unten verhindern vier kleine Gummiauflagen das Verrutschen, zudem schonen sie empfindliche Oberflächen.

Wie etwa bei den vergleichbaren Interfaces von PreSonus sitzen die Potis außerordentlich fest, was nicht nur in dieser Preisklasse eher die Ausnahme darstellt. Ihr Widerstand ist hoch und so stellt sich ein gewichtiges, wertiges Bediengefühl ein.

Die Treiberinstallation war umgehend erledigt und es konnte losgehen.

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Anschlüsse

Die Phantomspeisung ist wie so oft nur einheitlich für beide Inputs gleichzeitig zuschaltbar. Für E-Gitarre und Bass stehen hingegen Knöpfe zum unabhängig aktivierbaren hochohmigen Betrieb zur Verfügung. Rückseitig findest Du klassische MIDI-Buchsen – gut, wenn Du Synthies, Controller & Co. nutzen möchtest.

Tascam US-2x2 Testbericht

Die Vorderseite des Tascam US-2×2

Der für Kopfhörer gedachte Output ist per dediziertem Poti regelbar und voll aufgedreht so laut, dass die meisten Monitoring- und Mixing-Kopfhörer kräftig genug erklingen werden. Immer gern sehe ich den Input-Mix-Regler, der sich wie ein kleiner Cross-Fader verhält, also Signale ineinander überblendet – links die Klänge, die durch die analogen Eingänge eingespeist werden, rechts die vom Computer bzw. iOS-Gerät erzeugten Signale.

Tascam US-2x2 Testbericht

Die aufgeräumte Rückseite

Auflösung

Die neuen Interfaces von Tascam klopfen oben an, denn Du kannst Aufnahmen mit bis zu 24 Bit & 96 kHz machen bzw. abspielen. Es sei dahingestellt, wie oft das in der prognostizierten Zielgruppe (Homerecording) wirklich zum Einsatz kommt. Jedenfalls hat der Hersteller dafür nicht an anderer Stelle gespart, um auf diesem Preisniveau zu verweilen, soviel sei vorweg verraten.

Zur Verbindung mit einem iOS-Mobilgerät müssen ein Lightning- bzw. ein älterer 30-Pin-Adapter sowie ein Netzteil erworben werden.

Treiber & Kontrollpaneel

Beim Tascam US-2×2 begnügt man sich mit einem kleinen Kontrollpaneel für Sample-Rate, ASIO-Puffer und Wahlmöglichkeiten für das Abhören der Inputs in Mono oder Stereo. Hier ist alles schön aufgeräumt zugänglich und die Versionsnummern von Firmware und Treiber werden angezeigt. Den Komfort einer automatischen Update-Suche wie etwa bei Interfaces von PreSonus gibt es nicht, aber das wäre auch nur das Sahnehäubchen.

Software

Aber vielleicht mag der eine oder andere eine Mixer-Software vermissen, um fernab des Hardware-Bedienpaneels zu walten, Pegelstände zu überwachen, Effekte zu nutzen und dergleichen. Ich persönlich kann ohne Probleme darauf verzichten.

Anders als es bei Audio-Interfaces der letzten Jahre üblich war, bekommst Du hier zum Einstieg nicht nur eine, sondern gleich zwei Lizenzen für abgespeckte DAWs – für Cakewalk Sonar LE und Ableton Live Lite LE. Damit lassen sich im Homerecording-Bereich oder als Singer/Songwriter komplette Projekte realisieren.

Klangqualität des Tascam US-2×2

Die Vorverstärker arbeiten sehr rausch- und verzerrungsarm. Die Einspeisung und Wandlung jedweder Signale geschieht in einer für diese Preisklasse hohe Qualität. Zur Untermauerung der überzeugenden subjektiven Höreindrücke dienen die per Loopback-Test erzielten Messwerte unserer Analysesoftware RightMark Audio Analyzer Pro.

Hier gab es in acht Tests zweimal »Gut«, einmal »Sehr gut« und stolze fünfmal »Exzellent«. Eine makellose Demoproduktion, semiprofessionelle Projekte aller Art und womöglich mehr sind drin.

Latenz

Auch was die Latenz betrifft, erzielt das Tascam US-2×2 sehr gute Werte. Wie so oft verwendete ich die aus heutiger Sicht immer noch gut performende delamar Audio Workstation 2012.

Bei der niedrigsten Puffereinstellung von 64 Samples waren es mit 44,1 kHz laut diverser DAWs 1,4 ms Eingangs- und 7,9 ms Ausgangsverzögerung. Damit bleibt man unter der kritischen Grenze von 10 ms, über der man Verzögerungen deutlich zu spüren anfängt.

Das Wichtigste: Bei dieser Einstellung war auch während sehr hoher CPU-Belastung (laut Task-Manager 95% und mehr) kein Stottern, Aussetzer oder sonstige Ungereimtheiten im Audiofluss festzustellen. Klasse!

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Fazit zum Tascam US-2×2 Test

Das Tascam US-2×2 ist ein Audio Interface, das durch seine äußerst rauscharmen Vorverstärker klanglich überzeugt. Schön, wenn die eingehenden Signale derart ungetrübt gewandelt werden können. Dazu kommt die niedrigste Latenzeinstellung, die auf bei starker Prozessorbeanspruchung noch störungsfrei funktioniert und kumulierte Verzögerungen (Input + Output) von unter 10 Millisekunden verursacht – ein für diese Preisklasse guter Wert, der jederzeit eine praxistaugliche Performance gewährleistet.

Tascam US-2x2 Testbericht

Der Tascam US-2×2 Testbericht brachte viel Erfreuliches ans Licht

Nicht verschwiegen werden darf, dass die Verarbeitungsqualität überdurchschnittlich gut ausfällt. Das Metallgehäuse ist stabil, bietet abgerundete Kanten und beherbergt einige der besten stramm sitzenden Potis, die ich bei Interfaces bisher in die Finger bekommen habe.

Außerdem erwähnenswert erscheint mir die leicht angewinkelte Aufstellung, die zum typischen Betrieb auf Schreibtisch bzw. Studiomöbel passt – es hätte gerne noch ein größerer Winkel sein dürfen. Das Design der Seitenteile finde ich klasse.

Summa summarum erzielt Gerät im Tascam US-2×2 Testbericht auf delamar eine exzellente Wertung – wer sich damit begnügen kann, dass es keine Mixer-Software, sondern nur ein Kontrollpaneel gibt (in dieser Preisklasse geht das noch in Ordnung), bekommt ein klanglich, verarbeitungstechnisch, haptisch und in puncto Latenz sehr überzeugendes Gerät.

Tascam US-2x2 Features

  • USB 2.0 Audio Interface
  • Wandlung mit maximal 24 Bit & 96 kHz
  • Für Windows, Mac OS und iOS
  • Eingänge: Mic/Line/Hi-Z – 2 x XLR/6,3 mm, symm.
  • Phantomspeisung (48 Volt) zuschaltbar
  • Hi-Z separat zuschaltbar
  • Ausgänge: 2 x 6,3 mm, symm. + Kopfhörerausgang 6,3 mm
  • MIDI I/O (DIN 5-Pol)
  • Stromversorgung per USB
  • Wahlweise auch per Netzteil speisbar und im eigenständigen Modus lauffähig
  • Aluminiumgehäuse
  • Maße: 186 × 65 × 160 mm
  • Gewicht: 1,1 kg
  • Inkl. Cakewalk Sonar X3 LE und Ableton Live Lite 9
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Tascam US-2x2 Test

Lesermeinungen (2)

zu 'Tascam US-2×2 Testbericht: Portables Audio Interface'

  • vanhold   25. Jun 2015   19:36 UhrAntworten

    Was mich an Geräten dieser oder auch höherer Preisklasssen stört, ist der einzelne Kopfhöreranschluss. 2 davon sind doch immer brauchbar und man könnte sich die zusätzlichen Adapter/Verkablungen/Verstärker in den meiste Fällen sparen. Die müssen auch nicht getrennt regelbar sein. Aber das würde bestimmt einen Aufpreis von 2 EUR verursachen und das ist dann anscheinend zu teuer.

  • Roland van Helven   11. Nov 2017   02:44 UhrAntworten

    die latenz bei 64 samples ist nur moeglich, wenn man nur einen einzigen track im projekt hat. die treiber lassen auch in der 2.10 version sehr zu wuenschen uebrig. bei mehreren tracks hat man auch mit 256 samples aussetzer, und die roundtrip time liegt dann weit ueber 10ms. getestet auf 4 und 8 kernen bei 3.9GHz, 8GB 2400 RAM. im hintergrund liefen dabei keine updates, kein virenscanner, keine scheduled tasks, kein internet oder aehnliches. audio maschinen. da ist sogar Asio4All besser.

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