Tascam DR-100 MK3 Test
Field Recorder mit guter Bedienung

Tascam DR-100 MK3

Erfahre im Tascam DR-100 MK3 Test, in welcher Qualität dieser portable Audio Recorder aufzeichnen kann, wie er sich bedient, was es mit der Verarbeitungsqualität auf sich hat und mehr

Was ist es?

Bei diesem Field Recorder handelt es sich um die inzwischen dritte Generation des Angebots von Tascam. Er kommt mit vier Mikrofonen, zwei externen Anschlüssen für Klinke und XLR mit Phantomspeisung sowie einem ausgefeilten System zur Stromversorgung.

Die aktuelle Version des Tascam DR-100 MK3 unterstützt sowohl SD-, als auch SDHC-Karten mit bis zu 128 GB Platz. Eine weitere Neuerung ist das vergrößerte Display.

Im Fachhandel ist das Modell für 399 Euro erhältlich. Das Vorgängermodell ist kaum noch zu haben.


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Tascam DR-100 MK3 Testbericht

Erster Eindruck

Neben dem Gerät selbst findet sich ein Adapter von Miniklinke auf Cinch und eine Anleitung auf Papier. Weitere Zubehörteile sind im Fachhandel optional verfügbar.

Mit der Größe und dem Gewicht eines Dreiviertel-Tetrapaks Milch ist dieses Modell kein Fliegengewicht, aber immer noch handlich. Es wirkt sehr gut verarbeitet, das Aluminiumgehäuse steigert die Wertigkeit zusätzlich. Der Hersteller scheint seinen Fokus auf Langlebigkeit gesetzt zu haben.

Alles ist sehr robust verbaut und wird den einen oder anderen Stoß oder Kratzer locker abkönnen. Die Mikrofonkörbe bilden hier eine Ausnahme, sie können nicht ganz mithalten.

Laufzeit

Der Akku des Tascam DR-100 MK3 ist fest verbaut. Durch den zusätzlichen Einsatz von zwei AA-Batterien kann die Laufzeit weiter unterstützt werden. Sehr sinnvoll in der Praxis, falls mal unverhofft die Power ausgehen sollte.

Für Akku und Batterien werden auf dem Display zwei separate Ladestandsymbole angezeigt. Der verbaute Akku hält alleine rund zwölf Stunden bei Minimalbetrieb. Aktivierst Du die Phantomspeisung, sind es immer noch fünf Stunden bei voller Aufzeichnungslast (24 Bit, 192 kHz).

Ist der interne Akku verbraucht, schalten sich nahtlos die beiden AA-Batterien dazu. Diese halten im Schnitt und je nach Güte etwa noch einmal so lange wie der Akku.

Tascam DR-100 MKIII - Rechte Seite mit Batteriefach, SD-Kartenslot & Gain-Regler

Rechts sind beim Tascam DR-100 MK3 das Batteriefach, der SD-Kartenslot und der Gain-Regler zu finden

Bedienfeld

Der Limiter wurde zum Schutz vor Übersteuerungen integriert. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist die Bedienung nun auf die Vorderseite gewandert. Auch die Position für die Schalter für Phantomspeisung ist geändert worden. Du findest sie jetzt dort, wo sie hingehören: neben den Eingängen für die externen Mikrofone, bei den XLR-Eingängen.

Die Rückseite ist bei diesem Modell gänzlich von Schaltelementen befreit, wodurch das Tascam DR-100 MK3 endlich nicht mehr zur Bedienung hochgenommen werden muss.

Allgemein ist die Anzahl der an der Vorderseite gewanderten Knöpfe und Schalter zu begrüßen. Anders als etwa bei den meisten Geräten des Herstellers ZOOM fällt dadurch das umständliche Navigieren und Aktivieren von Funktionen in den Untiefen der Menüs weg. Ein bequemes und schnelles Arbeiten ist das Ergebnis.

Test des Tascam DR-100 MK3 - Linke Seite

Links am Tascam DR-100 MK3 finden sich der An/Aus-Schalter, die Ausgänge, und mehr

Ein-/Ausschalter

Der Ein-/Ausschalter befindet sich oben links und muss etwa zwei Sekunden lang gedrückt werden. Das verhindert, dass das Gerät versehentlich gestartet oder beendet wird. Der Start erfolgt schneller als bei den vorangegangenen Modellen, ist aber nicht wesentlich schneller als bei anderen aktuellen Modellen auf dem Markt.

Auswahl der Mikrofone

Die Auswahl der Mikrofone erfolgt im Menü. Das ist zwar nicht ganz so praktisch wie vorher, während einer Recording-Session wird in der Regel nicht gewechselt. Die Entscheidung von Tascam ist praxisgerecht: Es wird verhindert, dass versehentlich Quellen aus- oder dazugeschaltet werden.

Einpegeln

Das Anwählen von linkem und rechten Kanal beim Einpegeln erfolgt durch einen Kippschalter auf der Oberseite. Bei Stereonutzung beider Spuren eine nützliche Verbesserung gegenüber dem Vorgänger, wo die Gain-Regler getrennt waren. Das Nachpegeln bei laufender Aufnahme führt in dieser Version auch nicht mehr zu unerwünschten Griffgeräuschen, wie es zuvor noch der Fall war.

Die Platzierung der LED-Aussteuerungsanzeige ist auf der Unterseite jedoch nicht so glücklich gewählt. Stattdessen musst Du dich auf das Display fokussieren, wo der Pegel ebenfalls zu sehen ist.

Tascam DR-100 MK3 Testbericht - XLR-Anschlüsse

Bei den XLR-Eingängen finden sich je drei LEDs zur Pegelanzeige

Verbesserungen beim Display

Zum einen ist das größere Display zu loben, welches durch den Einsatz von LEDs stromsparender ist. Es wirkt zudem aufgeräumter und zeigt all die verborgenen Einstellungen, die im Vorgänger nur durch das Menü zu erfahren waren.

Mikrofone beim Tascam DR-100 MK3

Die beiden Kondensatormikrofone wurden links und rechts in einem Winkel von 45 Grad nach außen angebracht. Als Richtcharakteristik dient eine Nierenform, sie werden durch einen Korb geschützt. Eine flexible Lagerung und Schutzbügel sollen die Mikrofone zudem vor äußeren Einwirkungen bewahren. In der Praxis bedeutet das, dass Berührungen hier unbedingt zu vermeiden sind.

Tascam DR-100 MKIII Testbericht - Vorderseite mit Mikrofonen und Eingängen für externe Audiosignale

Die Vorderseite des Tascam DR-100 MK3 mit den internen Mikrofonen und den Miniklinken-Inputs

Zusätzlich sind zwei omnidirektionale Mikrofone verbaut. Sie liegen links und rechts vom Monolautsprecher, der am Kopfende angebracht ist. Sie sollten die Atmosphäre gut auffangen können.

Als Preamps nutzt Tascam die seit jeher genutzten HDDA-Vorverstärker und als Wandler die AKM Velvet Sound. Beide sind bestens.

Zusätzliche Eingänge

Am Kopfende finden sich zwei weitere Eingänge. Ein Eingang für ein Elektretkondensatormikrofon und der andere für ein digitales S/PDIF-Signal. Letzteres findet sich nur sehr selten bei Fieldrecordern, eine schöne Zugabe.

An der Unterseite sind zwei Klinke/XLR-Combobuchsen verbaut, die mit einer Phantomspeisung versorgt werden können und damit alle denkbaren Einsatzmöglichkeiten anbieten. Hier hat der Hersteller rauschärmere Wandler als bei der Vorgängerversion verbaut.

Menü

Nachdem beim ersten Start in nur wenigen Schritten das Gerät grundsätzlich eingestellt ist, macht man Bekanntschaft mit dem Menü. Dieses erscheint wohlwollend, aufgeräumt und die wichtigsten Einstellungen sind schnell erreicht und erledigt.

Ein Routing der Mikrofone findet sich im Menü jedoch nicht und schnell ist klar, dass der Tascam DR-100 MK3 ausschließlich in Stereo aufnehmen kann. Eine Multitrack-Funktionalität ist nicht vorgesehen.

Das ist bei dieser Anzahl von Mikrofonen und Eingängen überaus schade.

Klang der Hauptmikrofone

Die in XY-Anordnung ausgerichteten Mikrofone fangen ein schönes Stereobild ein. Sie sind dabei recht ausgewogen im Klang, mit einer guten Tendenz in den Höhen. Insbesondere Sprache, Vocals und Gitarre werden gut abgebildet. Violinen und Overheads klingen schnell schrill aufgrund der Anhebung der Höhen.

Die omnidirektionalen Mikrofone sind hingegen eher basslastig und bilden nur ein eingeschränktes Stereobild ab. Das war aufgrund der geringen Entfernung zwischen den beiden naheliegend.

Extern angeschlossene Mikrofone werden ordentlich aufgenommen. Im Tascam DR-100 MK3 Test erfolgten die Aufnahmen mit einem Shure SM58, einem Shure SM7B und einem Neumann TLM 107. Die Qualität der Aufnahme wird in erster Linie durch das gewählte Mikrofon bestimmt.

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Fazit zum Tascam DR-100 MK3 Test

Der Hersteller hat seinen Kunden zugehört und eine Menge Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell eingebaut. Das Tascam DR-100 MK3 kann nun in liegender Position komplett gesteuert werden. Das vergrößerte Display hilft bei der Übersicht aller relevanten Einstellungen, auch wenn einige Funktionen ins Menü gewandert sind.

Tascam DR-100 MK3

Im Tascam DR-100 MK3 Review steht eine gute Wertung zu Buche

Die Anordnung der Schalter, Knöpfe und Rädchen macht diesen Field Recorder in kürzester Zeit intuitiv bedienbar. Während die Mikrofone zur Vorgängerversion nahezu identisch blieben, sind die XLR-Eingänge wesentlich rauschärmer geworden.

Der parallele Einsatz eines Akkus und Batterien macht den MK3 zu einem idealen Begleiter bei sehr langen Außeneinsätzen. Die Möglichkeit eine Backup-Aufnahme parallel aufzuzeichnen ist gerade bei unwiederholbaren Momenten besonders wertvoll.

Leider hat der Hersteller dem MK3 kein Multitrack-Recording aller Mikrofone und Eingänge spendiert, wodurch sich der Einsatzbereich einengt. Wer sich daran nicht stört, bekommt einen äußerst hochwertig gebauten Fieldrecorder, der sich besonders im Broadcast- und Podcast-Bereich und als akkustarke Lösung für Stereoaufnahmen eignet.

Tascam DR-100 MK3 Features

  • 4 eingebaute Kondensatormikrofone
  • WAV bis 24 Bit / 192 KHz
  • MP3 bis 320 Kb/s
  • Stromversorgung via Akku und Batterien
  • Bis zu 12 Stunden Aufnahmezeit am Stück
  • 2 XLR-Mikrofoneingänge mit 48 V Phantomspeisung zuschaltbar
  • Unterstützte SD-/SDHC Karten bis 128 GB
  • Großes Display
  • Eingebauter Lautsprecher
  • Stereo-Line-Eingang via Miniklinke
  • Kompakte Ausmaße (15,6 x 8,0 x 3,5 cm)
  • Gewicht ohne Batterien 375 g
  • Kopfhörerausgang
  • Datenübertragung via USB 2.0 Anschluss
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Tascam DR-100 MK3 Test

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