t.bone SCT 2000 Test
Röhrenmikrofon

t.bone SCT 2000

Gestatten, das t.bone SCT 2000 - Review gefällig? Check hier alle Erkenntnisse und Klangbeispiele zu diesem günstigen Großmembran-Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik und Röhrentechnik!

Was ist es?

Das t.bone SCT 2000 ist ein Kondensatormikrofon mit einer Großmembran, befeuert von Röhrentechnik. Eine Röhre vom Typ 12AX7B kommt zum Einsatz und das nötige Gerät zur Spannungsversorgung wird mitgeliefert. An diesem findet sich der Schalter zur Wahl der Richtcharakteristik – von Kugel über Niere bis hin zu Acht reichen die Einstellungen, wobei es noch sechs Zwischenstufen gibt. Alle übrigen Funktionen und Eigenschaften des Mikrofons findest Du rechts im Infokasten.

Das Paket ist zum Straßenpreis von 269,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) beim Musikhaus Thomann erhältlich.


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t.bone SCT 2000 Testbericht

Lieferumfang und Verarbeitung

Das Flaggschiff von t.bone findet Platz in einer hölzernen Schatulle, die wiederum in einem robusten Koffer ruht. Darin finden sich auch die passende Spinne und das Gerät zur Spannungsversorgung inklusive Netzkabel. Prima, dann fehlt nur noch das Mikrofonstativ, um Aufnahmen machen zu können.


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Verarbeitungstechnisch war im Praxistest alles in Ordnung, für den Preis gar nicht so selbstverständlich. Vielleicht taugt es nicht, um einen Nagel in die Wand zu schlagen, doch bei sorgfältigem Umgang und gewissenhaftem Transport (wofür die Schatulle und der Koffer beste Voraussetzungen liefern) wirst Du an diesem Mikrofon viele Jahre lang deine Freude haben.

Als Röhrenmikrofon ist das SCT 2000 schwerer als die meisten Großmembranmikrofone anderer Bauarten. Ist nicht weiter schlimm, es gilt nur zu beachten, dass die 730 Gramm einen entsprechend stabilen Mikrofonständer benötigen. In der Übersicht zeigt sich übrigens, dass es in seiner Kategorie zu den leichtesten Modellen zählt. Fein.

t.bone SCT 2000 Testbericht

Der komplette Lieferumfang des t.bone SCT 2000

Ausstattung

Auf der externen Spannungsversorgung für die gesockelte, also bei Bedarf austauschbare Röhre (12AX7B) findest Du einen Regler mit neun Einstellungen für die Richtcharakteristik: Kugel, Niere und Acht sowie sechs Zwischenstufen stehen zur Verfügung. Damit dürfte nun wirklich jede denkbare Recording-Situation für beliebige Instrumente und sonstige Schallquellen abgedeckt sein .

Eine Vordämpfung oder ein Tiefpassfilter finden sich nicht. Schade. Allerdings sei gesagt, dass jedes halbwegs vernünftige Audio Interface über diese Funktionen verfügen sollte – insbesondere solche, die die Klangqualität des t.bone SCT 2000 kompetent ins Digitale hinüberretten sollen.

Klang des t.bone SCT 2000

Das Eigenrauschen des t.bone SCT 2000 fällt im Vergleich zu anderen Mikrofonen seiner Art sehr gering aus. Stille Aufnahmen klingen sauber, was es auch ermöglicht, mehrere Aufzeichnungen des 2000ers im Mix parallel laufen zu lassen, ohne dass sich der Einsatz eines Denoisers aufdrängt.

Vocals

Sprache männlich

Sprache weiblich

Shaker

Insbesondere beim Vocal Recording sind Röhrenmikrofone fest etabliert, daher sollen im t.bone SCT 2000 Test auf delamar vor allem die Qualitäten in puncto Gesang aufnehmen zur Sprache kommen. Der Hersteller verspricht eine sehr gute Tiefendarstellung. In der Tat erwarten dich hier ein weit hinabreichendes Fundament und ein fülliger, leicht angewärmter Sound. Genau das sollte man von einem Röhrenmikrofon erwarten und gezielt verwenden, um vor allem Vocals charakterstark einzufangen.

Insbesondere in der Kugelcharakteristik, aber auch mit der Niere ist der Sound sehr präsent und mittenbetont, was zunächst für eine gute Sprachverständlichkeit sorgt. Ich hielt es aber in den meisten Mix-Situationen für notwendig, die Aufnahmen mit einem Eingriff per EQ (ca. -3 dB bei 5 kHz) etwas relaxter, natürlicher klingen zu lassen.

Zu dem runden, leicht warmen Tiefton kommen deutliche, fidele Höhen. Angesichts des niedrigen Preises ist es nachvollziehbar, dass der Sound etwas weniger dynamikfest und transparent als bei Modellen der Referenzklasse ist. Dennoch gefällt mir die Detaildarstellung gut.

Alles in allem eignet sich das Mikrofon vor allem für Stimmen, die mit mehr Tiefgang unterfüttert und in den Höhen bzw. hohen Mitten eine Spur mehr Glanz vertragen können. Egal in welchem Genre. Damit erklingen solche Vocals in einem Mix sofort durchsetzungsfähiger; spätestens mit einem guten Equalizer und etwas Geduld produzierst Du hochwertige Klänge, die in dieser Preisklasse kaum anzutreffen sind. Für Instrumente – mit Ausnahme von Akustikgitarren – erscheint mir der Sound meist nicht nüchtern genug.

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Fazit zum t.bone SCT 2000 Test

Das t.bone SCT 2000 bietet einen röhrentypisch warmen, vollen Sound. Für das Haupteinsatzgebiet – Vocals – ist das meist vortrefflich geeignet. Dazu kommt eine klar vernehmbare Präsenz in den hohen Mitten und Höhen mit guter Detaildarstellung. Das resultiert darin, dass Sprache und Gesang im Mix sofort sehr durchsetzungsfähig sind und die Hauptrolle einnehmen. Gerade Stimmen, die eher unauffällig daherkommen, kann dadurch mehr Glanz und Glamour verliehen werden.

t.bone SCT 2000

Das t.bone SCT 2000 konnte hier im Review zum Preis von rund 270 Euro allemal überzeugen

Das Eigenrauschen ist sehr niedrig und Klänge mit verhältnismäßig hohem Schalldruck werden ohne nennenswerte Verzerrungen eingefangen. So kannst Du sowohl leise als auch laute Schallquellen in makelloser Qualität aufnehmen. Zu dieser Praxistauglichkeit kommt eine sehr lobenswerte Flexibilität, denn dir stehen neun Richtcharakteristika zur Verfügung – die drei Klassiker Kugel, Niere und Acht sowie sechs Zwischenstufen.

Die Anhebung der Präsenz in den hohen Mitten sorgt auf der einen Seite für eine gute Sprachverständlichkeit und ein sehr unmittelbares Klangbild, andererseits bevorzuge ich eine klangneutrale Aufnahme, die ich später selbst nach Belieben mit einem Equalizer formen kann. Erst nach einer Absenkung bei 5 kHz erschien mir der Sound so natürlich, wie ich ihn gerne hätte. Diese Überbetonung ist mein einziger Kritikpunkt, auch weil das Mikrofon für mich dadurch nicht so gut zur Instrumentenaufnahme geeignet ist. Die klangliche Transparenz ist im Vergleich mit teureren Röhrenmikrofonen erwartungsgemäß auf einem etwas niedrigeren Level angesiedelt.

Alles in allem ergattert das Röhrenmikrofon im t.bone SCT 2000 Test auf delamar sehr gute viereinhalb von fünf Punkten in Anbetracht des geforderten Preises. Hier wird ein feiner Sound für verhältnismäßig wenig Geld geboten, das Gesamtpaket passt insbesondere fürVocalaufnahmen.

t.bone SCT 2000 Features

  • Großmembran-Kondensatormikrofon mit Röhrentechnik
  • Röhre vom Typ 12AX7B, austauschbar
  • Goldbespritzte Membran (1,07″)
  • Richtcharakteristika: Kugel, Niere und Acht sowie sechs Zwischenstufen
  • Übertragungsbereich: 20 - 20.000 Hz
  • Max. Schalldruck: 130 dB SPL (0,5% THD)
  • Eigenrauschen: 16 dBA
  • Ausgangsimpedanz: 200 Ω
  • Empfindlichkeit: 14 mV/Pa
  • Maße: 205 x 60 mm
  • Gewicht: 730 g
  • Inklusive Koffer, Spinne und Netzversorgung
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t.bone SCT 2000 Test

Lesermeinungen (1)

zu 't.bone SCT 2000 Test: Röhrenmikrofon'

  • Dux   09. Jul 2015   11:56 UhrAntworten

    Ist jeden Cent Wert!!! Geliefert wird es mit einer sehr höhenreichen China-Röhre, die man jedoch problemlos gegen eine andere austauschen kann. Noch viel angenehmer und ausgewogener klingt es mit einer billigen JJ-NN003 Tube ECC83S. Hängt aber von der Stimme ab...

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