Superlux HD681 Test
Wo der Preisbrecher seine Grenzen zeigt

Von Thorsten Sprengel am 24. September 2025
Superlux HD681 Test-Fazit
4.0
DELAMAR
SCORE
Der Superlux HD681 ist ein günstiger Studio-Kopfhörer, der sich gerade für Einsteiger mit klammen Geldbeutel anbietet.
Kräftiger Bass und recht hohe Auflösung überraschen positiv, die Höhen sind allerdings zu scharf und Gesang tritt gerne mal zu weit in den Hintergrund.
Punkte sammelt dieses Modell auch in Sachen Impulstreue und Punch, wo es im oberen Testfeld für unter 50 Euro zu verorten ist.
Der Tragekomfort ist gut gelungen, nur das fest verbaute Kabel könnte die Lebensdauer verringern.
Für Einsteiger ist der HD681 eine attraktive Option – unterm Strich ein starker Allrounder für kleines Geld.
PRO
- Gut für Einsteiger im Homestudio
- Kräftiger Bass
- Leichtes Gewicht
- Recht saubere Auflösung
- Flexibel einsetzbar
- Solide Verarbeitung
- Verzerrungsfrei bei hohen Pegeln
CONTRA
- Scharfe Höhen
- Verpackung beschädigt den Kopfhörer
- Klangbühne eher eng
Für wen?
Producer, Mastering, Mixing
Was ist es?
Der Superlux HD681 ist ein halboffener Studio-Kopfhörer. Er wurde vom taiwanesischen Hersteller entwickelt für Producing, Mixing, Mastering und allgemeines Musikhören.
Mit seinen dynamischen Treibern deckt er einen Frequenzbereich von 10 bis 30.000 Hz ab und arbeitet mit einer Impedanz von 32 Ohm.
Damit ist er auch für Geräte mit niedriger Ausgangsleistung wie Audio-Interfaces, Laptops oder Smartphones geeignet. Der maximale Schalldruckpegel liegt bei 98 dB SPL.
Die halboffene Bauweise sorgt für einen ausgewogenen Mix aus Schallisolation und natürlichem Klangbild. Durch das selbstjustierende Kopfband und die ohrumschließenden Muscheln ist ein bequemer Sitz möglich – auch bei längeren Sessions.
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Das 2,5 Meter lange Anschlusskabel ist fest verbaut und endet in einem 3,5-mm-Klinkenstecker. Ein Adapter auf 6,3 mm sowie eine einfache Transporttasche gehören zum Lieferumfang.
Mit einem Gewicht von 230 g ohne Kabel (278 g mit Kabel) ist der HD681 angenehm leicht und tragbar.
5 Superlux HD681 Features
- Halboffene Bauweise
- 32 Ohm Impedanz
- Frequenzbereich 10 – 30.000 Hz
- Selbstjustierendes Kopfband
- 2,5 m festes Kabel
In einem ähnlichen Preissegment findet sich der Superlux HD 660, der eine klangliche Abstimmung hat.
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Superlux HD681 Test
Erster Eindruck
Der hier getestete Superlux HD681 ist für knapp 25 Euro ein wahrer Preisbrecher unter den Studio-Kopfhörern. Im Testfeld haben wir fünf Modelle bis 50 Euro von AKG, Superlux und t.bone – dieser hier ist der günstigste.
Er ist mittlerweile seit über 15 Jahren auf dem Markt und nicht zuletzt wegen seiner Preisansage immer noch einer der beliebtesten und meistverkauften Studio-Kopfhörer überhaupt.
Beim ersten Kontakt war ich überrascht, der Kopfhörer hat nicht einmal einen passenden Karton vom Hersteller spendiert bekommen. Ja, er ist günstig. Aber einen Karton hätte verhindert, dass das Produkt beschädigt wird.
Die Pappe hat die Ohrpolster unschön eingedrückt und sogar den Schutzstoff über der Membran leicht eingeritzt. Das trübt meine Vorfreude auf den HD681 Test, hat aber klanglich natürlich keinerlei Einfluss.
Design im Superlux HD681 Test
Äußerlich macht der Studio-Kopfhörer einen minimalistischen, aber durchaus schicken Eindruck. Er wirkt auf den ersten Blick fast schon hochwertiger, als es der Preis vermuten lässt.
Die Ohrhörer sind aus Kunststoff, die Bügel aus mit Kunststoff überzogenen Metall und das Kopfband und die Ohrpolster aus Kunstleder.
Der simpel schwarz gehaltene Kopfhörer wird mit dunkelroten Umrandungen aufgepeppt. Diese sind nicht zu aufdringlich, aber trotzdem wahrnehmbar.
Dieses Design gefällt mir. Nicht zuletzt, weil es klar an das Produktdesign diverser AKG-Kopfhörer erinnert. Manch einer sagt sogar, der HD681 wäre klar dem AKG K240 mk2 nachempfunden. Aber dazu später mehr.
Verarbeitung
Die Verarbeitung passt weitestgehend für den Preis. Zur Erinnerung: Es ist der günstigste Kopfhörer, den wir hier im Testfeld haben.
Scharfe Kanten oder Ecken habe ich keine gefunden, die Haptik hinterlässt auch einen guten Eindruck.
Allein die Verarbeitung des Ohrpolsters hätte hochwertiger sein dürfen, aber irgendwo muss bei diesem Preis eingespart werden.
Als ich den Superlux HD681 das dritte Mal aufgezogen habe, ist mir die Schutzabdeckung der linken Ohrmuschel abgefallen. Wohlbemerkt – ohne, dass ich darauf eingewirkt hätte. Das hat zwar nur optische Auswirkungen, macht aber keinen guten Eindruck auf die allgemeine Verarbeitungsqualität des Kopfhörers.
In der Redaktion haben wir seit über 10 Jahren einen HD668 desselben Herstellers, der bis heute zuverlässig seinen Dienst tut und schon einiges ohne Murren mitgemacht hat. Wir werden noch sehen, ob dieses Modell da mithalten wird können.
Lieferumfang im Superlux HD681 Test
Der Lieferumfang ist minimalistisch gehalten, wie ich schon beim ersten Anblick der Pappverpackung erwartet hatte.
In einer kleinen Pappschachtel finden sich ein 3,5 mm auf 6,35 mm Adapter und ein Tragebeutel aus Kunststoff. Letzterer ist ein nettes Goodie, vielleicht einfach eine Art Staubschutz – mehr aber auch nicht. Einen echten Schutz beim Transport bietet er nicht.
Immerhin ist der Adapter vergoldet und verschraubbar (im Gegensatz zum 5 Euro teureren AKG K52).
Lies auch: Studio-Kopfhörer 2025
Kabel
Das Kabel ist fest am linken Ohrhörer fest angebracht. Das ist etwas schade, da es sich so nicht so einfach tauschen lässt. Allerdings ist das bei den meisten der Studio-Kopfhörer im Preissegment unter 50 Euro der Fall.
Sollte dir das Kabel irgendwann kaputtgehen, wirst Du vermutlich den kompletten Kopfhörer austauschen müssen. Das ist beim geforderten Preis allerdings verkraftbar.
Die Länge des Kabels ist mit 2,5 Metern ausreichend lang. Bei vielen Vergleichsmodellen findest Du gleich drei Meter, aber der Unterschied ist kaum bemerkbar.
Tragekomfort
Bei einem Studio-Kopfhörer wie dem hier getesteten Superlux HD681 gibt es vor allen Dingen zwei Dinge, die wirklich wichtig sind: der Klang und natürlich der Tragekomfort.
Und hier bietet dieses Modell einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Er ist mit 230 g ziemlich leicht. Das macht sich bemerkbar.
Bereits nach kurzer Zeit habe ich vergessen, dass ich ihn auf dem Kopf habe. Und auch bei langen Sessions von mehreren Stunden liegt er nie unangenehm schwer auf dem Kopf.
Die Ohrmuscheln sitzen grundsätzlich angenehm auf den Ohren. Als Brillenträger haben sie mich allerdings etwas gedrückt. Bei dem Preis vernachlässigbar.
Auch bin ich eher ein Fan von weichen Velour-Polstern, wie sie beyerdynamic oder auch dieser Hersteller beim ähnlich günstigen Superlux HD 660 verwendet. Hier ist das wohl eine bewusste Design-Entscheidung.
Das Kopfband passt sich automatisch an den Kopf an. Das funktioniert gut und es drückt zu keiner Zeit unangenehm auf meinen Kopf.
Impedanz & Kompatibilität
Mit 32 Ohm Impedanz ist der Superlux HD681 im Test vielseitig verwendbar und erreicht ein breites Spektrum an Nutzern.
Der Kopfhörer lief bei mir problemlos (und laut genug) an mehreren Audio Interfaces, Laptop, Tablet, mobilen Recordern – sogar direkt am Smartphone.
Alle, die zwischen Studio und unterwegs wechseln, und dabei trotzdem einen ordentlichen Klang haben wollen, sie werden hier fündig.
Klang im Superlux HD681 Test
Vom Klang habe ich im Vorfeld trotz der vielen mir bekannten Lobreden nicht viel erwartet. Ich dachte: Was kann ein Studio-Kopfhörer unter 30 Euro schon zu bieten haben?
Aber ich wurde eines besseren belehrt.
Folgende Absätze müssen natürlich auch immer in Relation zum Preis gesehen werden. Mit einem 1.000 Euro teuren Studio-Kopfhörer wie dem Sennheiser HD 800 kann der Superlux HD681 in keiner Weise mithalten. Das erwarte ich aber auch nicht.
Lesetipp: Kopfhörer für Mastering & Mixing
Angenehmer Bass
Insgesamt hat mich der Klang positiv überrascht. Gerade der Bassbereich und die Tiefmitten sind kraftvoll gelungen, was ich bei einem halboffenen Modell wie diesem nicht erwartet hätte.
In den tiefen Frequenzen bis 250 Hz kann der Kopfhörer seine Stärken ausspielen. Hier findet sich genug Wumms, um elektronische Musik oder Hiphop richtig genießen und produzieren zu können.
Scharfe Höhen
Am anderen Ende des Spektrums sind die Höhen auch sehr gut wahrnehmbar. Leider neigt der Superlux HD681 in den Frequenzen von 6 bis 10 kHz dazu, etwas scharf und spitz zu werden.
Ich mag es mehr, wenn ein Kopfhörer leicht scharf (wie hier) ist, als wenn keine Höhen wahrzunehmen wären. Aber beim HD681 sind mir die Höhen dann aber doch zu scharf.
Was zunächst nicht so dramatisch wirken mag, kann auf Dauer und je nach Hörgewohnheit eben doch anstrengend werden. Eine Ermüdung meiner Ohren trat zwar erst nach längerer Zeit ein, aber sie war eben zu bemerken.
Gesang & Gitarren
Die Wiedergabe von Vocals und Gitarre ist aufgrund seiner allgemeinen Abstimmung mit viel Bass und viel Höhen nicht optimal für das Mixing oder Mastering.
Beiden fehlt es in vielen Fällen an Körper und Fülle. Besonders deutlich wird das bei Akustikgitarren wie beispielsweise in dem Song Nutshell von Alice in Chains aus der MTV Unplugged Reihe.
Dazu kommt, dass je nach Song die Vocals zwischen den Instrumenten bisweilen untergehen. Für das Mixing und das Mastering kann dieser Studio-Kopfhörer höchsten zum Einstieg dienen, richtige Beurteilungen bedürfen dann doch einer flacheren Frequenzkurve.
Auflösung & Dynamik
Insgesamt kann mich der Studio-Kopfhörer im Bereich Auflösung & Dynamik überzeugen, auch wenn er in Puncto Dynamik absolut gesehen etwas flach ist im Vergleich zu teureren Modellen.
Aber in unserem Testfeld von Modellen bis 50 Euro gehört der HD681 bei Transienten und Impulstreue zu den besseren und lässt beispielsweise den t.bone HD 815 oder den AKG K52 hinter sich. Anschläge kommen gut knackig und auch Details konnte ich recht gut wahrnehmen.
Klare Pluspunkte sammelte dieses Modell bei höheren Pegeln, hier bleibt er jederzeit verzerrungsfrei. Dadurch ist er auf jeden Fall einen Versuch wert, wenn Du ihn auch mal zum Tracking und Recording nutzen möchtest.
Räumlichkeit & Imaging
Bei einem halboffenen Kopfhörer erwarte ich bei der Räumlichkeit einen Kompromiss zwischen einem offenen und einem geschlossenen Kopfhörer. Hier ist der Superlux HD681 im Test aber eher auf der Seite der geschlossenen Kopfhörer zu verorten.
Ich will sagen: Für einen halboffenen Kopfhörer ist die Stereobreite vergleichsweise eng. In der Tiefenstaffelung musste er sich den beiden Modellen von AKG geschlagen geben. Er bietet zwar durchaus einiges, aber im Vergleich bleibt die Tiefe eher auf einer Ebene.
Aus diesem Grund fällt es dann auch nicht so leicht, einzelne Instrumente auseinanderzuhalten oder klanglich zu verorten. Das bedeutet: In seiner Preisklasse ist voll in Ordnung, wir sprechen hier vom günstigsten Modell im Testfeld.
Für das Mixing & Mastering ist er aber nur bedingt zu empfehlen, was aber praktisch für alle Studio-Kopfhörer bis 50 Euro gilt.
Vergleich mit dem AKG K-240 MKII
Optisch ist der Superlux HD681 mehr als deutlich an den AKG K240 MK2 angelehnt. Das ist auch kaum ein Wunder, da der taiwanesische Hersteller früher auch als OEM-Hersteller für AKG tätig war und einige der Kopfhörermodelle im unteren Preisbereich in seinen Fabriken fertigte.
Und natürlich bietet sich hier ein kurzer und direkter Vergleich an. Vorweg: Der besagte K240 MK2 spielt insgesamt in einer höheren Liga, kostet aber auch das Dreifache. Es ist damit ein unfairer Vergleich.
Beim AKG-Modell ist die Verarbeitung deutlich besser als bei dem hier getesten Studio-Kopfhörer, zudem ist das Kabel austauschbar.
Die Klangbühne wirkt beim HD681 deutlich enger und gerade die Separation ist beim K240 hörbar besser. Dadurch lassen sich Instrumente beim AKG-Kopfhörer besser auseinanderhalten und im Raum verorten.
Klanglich ist der AKG ebenfalls anders abgestimmt: Die spitzen Höhen fehlen, was aber generell für den Höhenbereich zutrifft. Dafür sind Bässe deutlich knackiger und auch die Impulstreue kann beim AKG K-240 MKII mehr überzeugen.
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Superlux HD681 Test-Fazit
Der Superlux HD681 ist ein extrem günstiger Studio-Kopfhörer. Er bietet mehr, als ich für unter 30 Euro erwartet hätte.
Besonders die gute Basswiedergabe und die saubere Auflösung in seiner Preisklasse haben mich positiv überrascht. Die Höhen sind jedoch recht scharf und können auf Dauer anstrengend wirken, und auch der Gesang tritt beim Mix schnell in den Hintergrund.
Beim Tragekomfort punktet er mit seinem geringen Gewicht und dem automatisch anpassbaren Kopfband. Die fest verbaute Kabelverbindung ist schade, aber bei dem Preis verschmerzbar.
Für Einsteiger oder alle, die gerade ins Musik selber machen einsteigen, ist der HD681 eine sehr attraktive Option. Fürs Recording musst Du bei dem halboffenen Kopfhörer allerdings auf Übersprechen achten, und beim Mixing schränkt die enge Stereobühne etwas ein.
Unterm Strich ist der HD681 ein erstaunlich guter Allrounder für kleines Geld und gut geeignet, wenn Du einen günstigen Start für die Arbeit im eigenen Homestudio suchst.
Im Superlux HD681 Test bekommt er von mir deshalb 3,5 von 5 Sternen.
Features Superlux HD681 Review
- Hersteller: Superlux
- Studio-Kopfhörer
- Halboffen
- Dynamisch
- Ohrumschließend
- Selbstjustierendes Kopfband
- Max. Schalldruckpegel: 98 dB
- Impedanz: 32 Ohm
- Frequenzbereich: 10 - 30.000 Hz
- Gewicht: 278 g
- Lieferumfang inkl. 3,5 mm auf 6,35 mm Adapter und Transporttasche