SubDecay Blackstar Testbericht
Distortion von der dunklen Seite

SubDecay Blackstar Testbericht

Welche Anziehungskraft besitzt der schwarze Stern? Der SubDecay Blackstar Testbericht verrät es.

Was ist es?

Beim SubDecay Blackstar handelt es sich um einen handgefertigten Bodeneffekt für Gitarristen, der für High Gain Sounds konzipiert wurde. Mit seinen vier Reglern soll er für eine große Breite an Gitarren und Verstärkern tauglich sein.

Für diesen Testbericht liegt uns die neue Version des Pedals vor, in der nicht nur äußerlich die Knöpfe verändert wurden, sondern innen auch die Schaltung verbessert. So sollen unterschiedliche Pedale sich nun ähnlicher klingen und die Eingangsstufe weniger Rauschen mitbringen. Des Weiteren berichtet der Hersteller, dass die aktuelle Version im Vergleich zum Vorgänger etwas weniger Gain-Reserven böte, dafür aber musikalischer klänge.

Hören und schauen wir uns das Pedal einfach mal an.

SubDecay Blackstar Testbericht

Welche Anziehungskraft besitzt der schwarze Stern? Der SubDecay Blackstar Testbericht verrät es.


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SubDecay Blackstarr Testbericht

Erster Eindruck

Das mir vorliegende Effektedal SubDecay Blackstar w/ Girth BS3G, so die komplette Produktbezeichnung, wird in Oregon in den USA handgefertigt. Es ist kleiner als die meisten anderen Pedale und erscheint mir sehr gut verarbeitet. Die Regler sitzen bombenfest und die Klinkenbuchsen wurden mit dem Gehäuse verschraubt. Der Schalter kann als sehr wertig bezeichnet werden und die kleine blaue LED wurde daneben angeordnet. Sie liegt etwas versenkt in einem runden Metallring, der sie vor den Gefahren der Gitarristenfüße schützen wird.

Genau wie bei anderen Bodeneffekten befindet sich der Eingang auf der rechten Seite, der Ausgang auf der linken Seite. Ein Stromanschluss für 9-18V wurde direkt neben den Ausgang gesetzt, was leider zu einer unangenehmen Fuddelei beim Einstöpseln führt (wenn nicht ohnehin alles fest auf einem Pedalboard verkabelt sein sollte).

Im Gegensatz zu anderen Verzerrern, arbeitet das SubDecay Blackstar mit einem zweistufigen jFET-Design. Damit soll verhindert werden, dass das Gitarrensignal bei High Gain zu harsch klingt und die Bässe zu stark beschnitten werden.

 

Bedienelemente

Die vier Regler auf der Oberseite haben einen fein gewählten Drehwiderstand, genau nach meinem Geschmack, um damit recht präzise arbeiten und den Sound nach den eigenen Vorstellungen modellieren zu können. Von links oben nach rechts unten findest Du hier Regler für Tone, Girth, Level und Drive. Mit Level kannst Du natürlich die Gesamtlautstärke des Ausgangssignals steuern und damit noch das Anfahren deines Amps kontrollieren.

Der Tone-Regler oben links weiß so richtig zuzupacken. Irgendwie hat es der Hersteller geschafft, den Grundklang der Gitarre trotz Eingriff mit diesem im Charakter zu erhalten. Ich erwähne das, weil es mitnichten eine Eigenschaft aller Verzerrerpedale ist. Viele verändern den Klang der Gitarre gerade in den Mitten sehr stark, so dass er häufig geradezu leblos wird. Beim SubDecay Blackstar greift der Tone-Regler das ganze Frequenzspektrum an, nicht nur die Höhen, was ich im vorletzten Klangbeispiel zu dokumentieren versucht habe. Du kannst hier hören, wie nicht nur der Sound aggressiver und durchsetzungsfähiger wird, er gewinnt auch an Gain, obwohl die Stellung aller anderen Regler gleich bleibt.

Mit dem Regler Girth (engl. für Umfang) kannst Du deinem Gitarrensound mehr Fülle geben, die Bässe werden hiermit angehoben. Für meine Begriffe handelt es sich hier weniger um ein klangbildendes Element am Effektpedal selbst als vielmehr um einen Eingriff in den Gesamtklang am Verstärker. Je stärker Du diesen Regler aufziehst, desto mehr resoniert der Amp. Girth hilft dir dabei, den Sweet Spot am Gitarrenverstärker zu finden – die Einstellung, bei der sich die Höhen noch ungehindert entfalten können, während untenrum noch genügend Druck gemacht wird.


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In der Praxis

Schließlich steht dir noch der Drive-Regler zur Verfügung, mit dem Du den Grad der Verzerrung einstellen kannst. Als echter Vertreter der High-Gain-Fraktion sind hier zwar sehr viele unterschiedliche Nuancen und Klänge realisierbar, doch im Bereich Rock ist nur wenig zu holen – zumindest für meinen Geschmack. Der Spaß fängt einfach klar in der härteren Gangart an, und so ist es ja auch gewollt.

Bei wenig Gain lässt sich der Sound mit hart und grobkörnig beschreiben. Je höher der Drive und das Gain eingestellt wiren, desto mehr kommen Crunch und Substanz dazu. Am anderen Ende der Skala kannst Du schließlich einen fetten, kontrollierten Metal Sound mit komprimierten Sustain hören.

So richtig punkten kann das SubDecay Blackstar aber erst, wenn die Regler für Drive und Tone zusammen für das Formen des Klangs genutzt werden. Hier finden sich dann plötzlich eine Menge Variationen von Verzerrung (immer mit dem eigenen Stempel des Geräts), die von groß und fett bis hin zum angedickten, Fuzz-artigen Sound oder auch einem durchsetzungsfähigen, eher sägenden Klang reichen.

Was für mich sehr unverständlich ist und bleibt: Um einen Batteriewechsel anzugehen, musst Du vier Schrauben herausdrehen, um den Deckel auf der Unterseite abzunehmen. Gerade bei den kompakten Pedalen ist das häufig anzutreffen, doch das macht einen schnellen Batteriewechsel unmöglich. Sollte es mal auf der Bühne notwendig werden, die Batterie zu wechseln, so läufst Du zudem Gefahr, keinen Schraubendreher zur Hand zu haben oder die Schrauben im Eifer des Gefechts zu verlieren.

 

SubDecay Blackstar Klangbeispiele

Alle Klangbeispiele wurden mit einer ESP Eclipse II mit aktiven Humbucker in Drop D aufgenommen. Bei den Aufnahmen, bei denen sich Tone respektive Girth ändern, geht es im Takt von der Nullstellung auf Mitte dann auf Voll und wieder zurück. Diese sollen einen kurzen Eindruck davon geben, wie sich der Klang verändern kann.

Mit Ausnahme des ersten Klangbeispiels wurden alle Aufnahmen direkt in eine DI-Box gemacht, damit Du sie in deinen eigenen Amp schicken kannst (Stichwort: Reamping Tutorial).

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Fazit zum SubDecay Blackstarr Test

Mit diesem Effektpedal hat der amerikanische Hersteller einen Verzerrer am Markt, der mit einer Menge Distortion sowie einem schön komprimierten Sustain auftrumpfen kann. Die Obertöne kommen ebenfalls füllig daher und mit den vier Reglern lassen sich viele Nuancen der Verzerrung zaubern, die vor allem im Metal-Bereich der härteren Gangart anzusiedeln sind. Das SubDecay Blackstar ist derzeit für 109,- Euro im Fachhandel erhältlich, ein mehr als fairer Preis für einen handgefertigten Bodeneffekt dieser Qualität, wie ich finde.

Von dieser Zerre angesprochen fühlen dürfen sich Gitarristen der Genres Hard Rock und Metal. Mit dem Volumenknopf an der Gitarre lassen sich nochmals viele weitere Nuancen abrufen. Was das Thema Präzision angeht, kommt es nicht ganz an das Xotic BB Preamp heran, das wir letztens auch hier im Studio hatten und eher für Blueser gedacht ist. Damit meine ich vor allem den Bereich mit wenig Gain beim Blackstar, denn bei High Gain geht natürlich so gut wie immer etwas Präzision verloren, außerdem kann das Vergleichspedal hier gar nicht mithalten.

Alles in allem ist das Preis-/Leistungsverhältnis bei diesem Bodeneffekt als sehr gut einzuschätzen. Wer auf der Suche nach viel Gain ist, wird mit diesem Bodeneffekt mehr als gut bedient. Die Bedienung ist einfach, die Nuancen sind zahlreich, nur der Batteriewechsel ist umständlich gelöst. Und so gibt es am Ende gute vier von fünf möglichen Punkten in diesem SubDecay Blackstar Testbericht – Tendenz in Richtung viereinhalb.

SubDecay Blackstarr Features

  • Verzerrer-Pedal
  • Drive, Drive, Tone, Volume
  • Batterie oder optional Netzteil
  • Handgefertigt
Hersteller: SubDecay
Produkt:

SubDecay Blackstarr Test

Lesermeinungen (1)

zu 'SubDecay Blackstar Testbericht: Distortion von der dunklen Seite'

  • Ben   27. Sep 2012   12:31 UhrAntworten

    "[...]die das Grummeln in ihrem Bauch auf ihren Gitarrensound übertragen möchten[...]" - ich muss nach Grummeln im Bauch meistens Scheißen, klingt der Verzerrer so?

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