studiotemplates.com Test:

Auf studiotemplates.com findest Du eine stattliche Kollektion an DAW-Templates für Komponisten und Produzenten elektronischer Musik. Doch was genau sind DAW-Templates eigentlich und wofür kannst Du sie brauchen? Wir haben uns das mal genauer angesehen.

Die Startseite von studiotemplates.com bietet wöchentlich einen neuen Track.

Was ist es?

studiotemplates.com ist eine Templates-Schmiede aus Köln, die in ihrem Shop eine ganze Fülle an DAW-Templates für die meisten gängigen DAWs anbietet. Pro Woche kommt ein neues Template hinzu. Das ist ein gewaltiger Output und fächert das Angebot bei studiotemplates.com jede Woche weiter.

Hier bekommen Interessierte einen intimen Einblick in die Arrangements und Produktionen von äußerst versierten Produzenten – von Komposition, bis zur Nutzung von Plugins, Effekten und professionellen Routing-Möglichkeiten geboten. Definitiv einen tieferen Blick wert.

Top 5 Mixing Templates von Studiotemplates: Schneller & einfacher abmischen

studiotemplates.com Testbericht

Was ist ein DAW-Template?

Ein DAW-Template ist ein umfassendes Meta-Preset für deine DAW. Das meint die gesamten Projekt-Einstellungen eines Arrangements, mit Audio und Midi-Spuren, Plugins, virtuelle Instrumente und das Routing derer umfasst.

Ein DAW-Template kann ein vollumfassendes Projekt sein, so wie es studiotemplates.com anbietet – oder auch eine rudimentäre Voreinstellung, in der Du häufig verwendete Plugins, Effekte, Midi-Befehle im Vorfeld erstellst und sie zur Grundlage deiner DAW-Arbeit machst. So musst Du deine neuen Projekte nicht von Null an zu beginnen sondern kannst direkt loslegen. Da Kreativität bekanntlich sehr flüchtig ist, kann ein Template durchaus hin und wieder die Rettung deiner Muse sein.

Musik zu produzieren ist, je nach dem wie intensiv man es betreibt, eine komplexe Sache, in der Du eigentlich immer nur besser werden kannst. Ohne neue Impulse drohen Stagnation und Du bleibst unter dem Möglichen. DAW-oder Mixing-Templates als Ideen-Vorlagen können hier wertvolle Impulse liefern.

Die übersichtliche Darstellung in Spurstapeln sorgt für Übersicht.

Mein persönlicher Template-Ansatz ist: Ich kann komplexe Arrangements schnell analysieren und davon lernen. Ich kann sie verstehen und als Grundlage für mein eigenes musikalisches Schaffen zu nehmen. Und dafür schaue ich mir perfekt arrangierte Arrangements an und lerne davon. DAWs sind schließlich Werkzeuge, die ihr richtiges Potenzial erst entfalten, wenn man sie in den Details versteht und möglichst viele ihrer Möglichkeiten nutzt.

Warum mit DAW-Templates arbeiten?

Will ich mich an neue Stile und Herangehensweisen wagen kommen Anbieter wie studiotemplates.com in Spiel. Hier gilt: komplett, professionell und fertig produzierte Arrangements für meine DAW.

Der persönliche Reiz bei diesem Test liegt für mich darin darin, dass ich mich bisher auch nur am Rande mit Templates, vom Kaliber das studiotemplates.com liefert, beschäftigt habe und ziemlich neugierig bin, was ich daraus ziehen kann – es ist oft eben eher ein Randthema.

Auch ein Streitthema? Definitiv, aber: Wer kritisiert, dass Templates nur einfaches Copy&Paste-Musikmachen befördern verkennt, dass musikalischer Fortschritt immer auch bedeutet, sich von anderen etwas abzuschauen. Ich sehe eher das Potenzial darin, als das Abdriften in die musikalische Faulheit oder dergleichen.

Idealer Standard von studiotemplates.com?

studiotemplates.com ist ein Online-Shop für DAW-Templates in elektronischen Genres, wie House, Trance und EDM. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher DAW Du zu Hause bist, studiotemplates.com bietet für alle gängigen DAWs angepasste Templates. Dabei schlägt jedes Template-Pack mit 29 Dollar zu Buche und ist zu entsprechendem Wechselkurs für Logix Pro X, Ableton Live, Cubase, Fruity Loops etc. angepasst. Pro Tools wird allerdings nicht untersützt.

Die einzelnen Spuren und Gruppen werden farblich separiert dargestellt, was für Übersichtlichkeit sorgt.

Bei studiotemplates.com bekommst Du jeweils ein komplett fertig produziertes Projekt bzw. Arrangement. Von der einzelnen Spur bis zum letzten Quentchen im Mastering ist alles komplett fertig produziert. Perfekte Voraussetzungen also, sich die Arbeit von Profis anzusehen – bekanntlich kann man von denen ja einiges lernen.

Die Templates auf studiotemplates.com werden von Produzenten-Größen aus den jeweiligen Genres produziert. Namen waren hier allerdings nicht ausfindig zu machen, so viel sei verraten: Sie verstehen ihr Handwerk sehr gut. Vom Großen und Ganzen bis ins Detail, dürfte es hier einiges zu entdecken geben. Übergänge, Ansteuerung von Effekten, die Nutzung von EQs und Effekten und das Arrangieren einzelner Parts zu einem Song dürften viele interessieren.

Schauen wir uns das Projekt „Tropica Ocean“ doch mal genauer an.

DAW Templates: Zeit sparen mit Effekt- und DAW-Presets?

DAW-Template: Tropical Ocean

Ich lade mir einen prall gefüllten Datei-Ordner mit Projekt-Datei, Samples und einem kurzen Text zur Einführung auf die Festplatte herunter und schon kann es auch schon losgehen. Etwas verwirrend war anfangs der Hinweis, dass der verwendete Synthesizer Sylenth1 von Lennar Digital nicht zur Verfügung stehe. Dieser gehört weder ins Repertoire von Logic Pro X, noch von Ableton Live, Cubase oder einer anderen DAW. Wer ihn nutzen möchte, muss 139 Euro on top einkalkulieren.

Marc Wagner ist einer der führenden Köpfe bei studiotemplates.com und erklärt diese Entscheidung auf Nachfrage folgendermaßen:

„Da wir ausnahmslos jede Woche vier Templates releasen (ein Track für vier DAWs), gilt es natürlich diesen Aufwand bewerkstelligen zu können. Der Fokus liegt hierbei darauf, keine Einbußen im Hinblick auf das Sound Design in Kauf zu nehmen. Dies wäre mit rein DAW-internen Plugins nicht möglich, da immer hörbare Abweichungen zwischen den einzelnen DAWs vorlägen. Ein Third-Party VSTi war daher für uns unumgänglich. So kann ein Sound/Preset exakt so wie gewünscht erstellt und dann auf alle DAWs übertragen werden.“

Auch wenn die intendierten Presets des Sylenth1 für mich nicht Teil der Templates sind, habe ich den Sylenth1 einfach mit einer Instanz eines andern Plugin-Synthesizers ersetzt – in diesem Falle Logic Pro Xs nativen Alchemy. Diesen Job erledigt der Logic-Synthesizer (oder jeder Freeware-Synthie) hervorragend und es lässt sich schnell ein Preset finden, dass sich sofort gut in den Mix einfügt.

Marc von studiotemplates.com fügt noch hinzu, dass künftige Templates verstärkt auf den moderneren Serum von Xfer Records setzen werden.

Die einzelnen Channel Strips der Instrumenten-Sektion in der Mixer-Übersicht.

DAW-Template „Tropical Ocean“ in der Praxis

Beim „Tropical Ocean“ Template handelt es sich um eine entspannte Deep House Nummer mit sommerlichem Vibe. Ein entspannter Songaufbau, druckvoll und transparent produziert, schallt mir entgegen. Getragen wird der Song von einer eingängigen Synthie-Melodie, die mit akzentuierten Samples und effektgetragenen Athmosphären untermalt wird. Der Mix ist wirklich hervorragend und genügt professionellen ansprüchen mehr als.

Beim Öffnen des Projektes, erwartet dich neben dem wirklich druckvollen und top produzierten Sound, auch ein top aufgeräumtes Bild. studiotemplates.com präsentiert seine Templates fein und sauber in Gruppen, bzw. Spurstapeln.

Spurstapel nennen sich in Logic Pro X Instrumenten-Gruppen, die sich zu Stapeln summieren lassen. Das sorgt für Übersichtlichkeit und bietet dir die Möglichkeit, schnell einen Überblick über das Projekt zu bekommen. Durch die klare Namensgebung der einzelnen Spuren, wie „Chord Plugs“ oder „Pad Chords“ lässt sich bereits erahnen, was hier für ein Sound gemeint ist. Da lassen sich schnell adäquate Pendants in den Preset-Listen deines Synths finden.

Die Drum-Section in der Übersicht. Die einzelnen Effekte können bei Bedarf genutzt werden.

Aufgeräumtes Projekt

bekommst Du hier einen detaillierten Überblick über einen perfekt arrangierten und produzierten House-Track

Öffnest Du per Doppelklick die drei Spurstapel, verbergen sich dahinter insgesamt 27 Spuren. 11 Drumspuren, 7 Instrumentspuren, 2 Vocalspuren und 7 Effektspuren füllen den Bildschirm auf einmal ziemlich aus und offenbaren, wie komplex Tropical Ocean arrangiert wurde. Wir haben es hier dennoch mit einem sehr übersichtlichen Projekt zu tun.

Jede Instrumenten-Kategorie kannst Du im Mixer analysieren und das Routing in die Summenspuren und Effekt-Busse studieren. Die Nutzung der EQs und Kompressoren ist definitiv interessant und in diesem Template klanglich sehr effektiv.

Was aus den Boxen tönt, klingt wahrlich nach großem Kino – ein extrem druckvoller und sauberer Mix, der alle Details offenbart. Hier kannst Du rumstöbern, Routings, Effekteinstellungen und das Mastering checken. Das Projekt kann Spur für Spur analysiert und natürlich auch bearbeitet werden.

Ich wage zu behaupten, dass jeder eigene Mix von den Rezepten der Templates von studiotemplates.com profitieren wird, der nach einer Session mit einem derart komplex gestalteten Template angegangen wird – Da bleibt was hängen.

Das Routen des Signals in Reverb-Effekte mit Bussen realisiert.

Du kannst richtig ins Detail gehen und die einzelnen Spuren, Gruppen und Busse checken. Beim Klicken durch die einzelnen Channel Strips fällt sofort die detaillierte Verwendung der Logic-internen Instrument- und Effekt-Plugins und das clevere Routing dieser auf.

Auf besonders effektlastigen Spuren wurde beispielsweise mit Sidechaining gearbeitet, wie es in solchen Sample- und Software basierten Produktionen oft üblich ist. Hier lässt sich die komplexere Ansteuerung von Effekten, wie Kompressor oder Reverb über Busse nachvollziehen.

Je nach deinem Know-how bekommst Du hier einen detaillierten Überblick über einen perfekt arrangierten und produzierten House-Track. Natürlich kannst Du erlerntes auf andere Stile und Produktionsgewohnheiten anwenden. Genauso selbstverständlich kannst Du das Tropical Ocean Projekt weiter komponieren oder remixen und aus dem sommerlichen Tune beispielsweise eine apokalyptische Deep Abyss Ocean Nummer machen.

Wie nützlich die Arbeit mit Bussen ist, zeigt dieses Template recht eindrucksvoll.

Tropical Ocean von studiotemplates.com ist ein DAW-Template, das einen wahrlich intimen Eindruck in das Komponieren, Arrangieren und Abmischen von elektronischer Musik gibt – eine Spielwiese, auf der Du auch noch richtig was lernen und deine Skills verbessern kannst. Das ist ein genialer Ansatz und bietet einen deutlichen Mehrwert für interessierte Produzenten und die, die es werden wollen.

Soundbeispiele

Im folgenden Soundbeispiel hörst Du einen kurzen Ausschnitt aus dem Tropical Ocean Template.

Ich habe jetzt auf die Schnelle ein paar Presets der Synths und einige Sampler-Patches geändert und prompt eine leicht retrolastige Disconummer daraus gemacht. Natürlich ist der Mix nun nicht mehr optimal und müsste angepasst werden, es vermittelt aber den Eindruck.

Nimmst Du hier Zeit und Mühe in Kauf, kannst Du auf Basis des Tropical Ocean DAW-Templates, schnell und unkompliziert einen Song mit eigener Note anfertigen, die Struktur bearbeiten und den Song kreativ weiterkomponieren. Dabei dürftest genug Inspiration und handwerkliche Tipps für deine eigenen Kreationen bekommen.

Frische Impulse

Im Laufe dieses Tests des Tropical Ocean Templates von stutiotemplates.com, habe ich mich immer mehr inspiriert gefühlt zu verstehen, wie die Produzenten dieses Templates dies und das gemacht haben. Welche Einstellungen an Kompressoren wurden hier verwendet, wie wurden die Reverbs per Bussspuren angesteuert? Wie bekommen die den Mix so druckvoll hin? All diese Fragen werden hier in der Praxis beantwortet. Das macht Spaß, das ist nützlich und bringt mich als Produzenten weiter – sehr schön.

Fazit zum studiotemplates.com Test