Steven Slate Drums Test
Drum Library mit großen Sounds

Steven Slate Drums

Die Drum Library Steven Slate Drums - Im Test verraten wir Dir, was diese Rock-Library ausmacht.

Was ist es?

Manchmal frage ich mich in einer ruhigen Minute, wie alles anfing mit meiner Begeisterung für Musik. Was war es noch mal? Die fetten Drums von Carlos Vega bei ABBA bzw. Olivia Newton John, oder die ganzen Rockveteranen wie AC/DC, Led Zeppelin auch aktueller Green Day, Maroon Five. Ich glaube das war´s. Der Wunsch, einen ähnlich fetten Drumsound für eigene Produktionen zu erzeugen, ist schnell geboren. Aber leider stellt sich das als deutlich schwerer heraus, als man glauben möchte.
Auf dem Markt tummeln sich viele gute Libraries mit Drum Samples: BFD, Superior Drummer, Addictive Drums. Durch die neuen grafischen Oberflächen sind diese sogar noch flexibler geworden und jeder Sound scheint möglich. Ich kann mir nicht helfen, aber trotz intensiver Arbeit mit diesen Drum Libraries klingen meine Schlagzeugsounds trotzdem nicht so wie auf meinen CD’s und alten Vinylscheiben. Die großartige Qualität dieser Sample Libraries und meine Unfähigkeit mit dem Umgang mit diesen will ich gerne zugeben, aber nichtsdestotrotz sind und bleiben die Drums Scarbee´s „Imperial Drums“ die einzigen, die mich klanglich wirklich befriedigen – bis jetzt.

Denn auf der Suche nach „dem“ Drumsound stieß ich auf die Demos der Steven Slate Drums – und mir fiel die Kinnlade runter. Der Drumsound von Green Day oder „Steely Dan“, Nirvana und diverse Vintage Kits, Mainstream Radio Rock Kits in fantastischer Qualität. Alles, was das Herz eines Musikers oder eines Musikproduzenten in Sachen Drum Samples eben begehrt. Ich rief einige Freunde, die über 20 Jahre als Livemusiker arbeiten, an und sie bestätigten mir, dass ich mich nicht getäuscht hatte und es sich bei den Steven Slate Drums um eine wirklich außergewöhnliche Library handelt.


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Steven Slate Drums Testbericht

Die Steven Slate Drums in der Übersicht

In der Platinum Version der SSD gibt es ingesamt 40 Drumkits bei „nur“ 7 GB Daten, während die LE Version hingegen „nur“ mit 20 Kits aufwartet. Die Webseite des Herstellers stellt übrigens alle Drum-Kits mit Video Clips vor, in denen der Schlagzeuger Glen Scobel die Sets über ein V-Drum antriggert und vorführt. Man beachte hierbei, wie spielerisch er immer wieder die Drumsticks in der Hand dreht. Sehr unterhaltsam.


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Steven Slate Drums Installation

Für einen ungetrübten Start sollte man wissen, dass der auf der DVD mitgelieferte Kontakt Player 2 von Native Instruments auf jeden Fall installiert werden sollte. Auch wenn bereits eine neuere Version des Players durch eine andere Library installiert sein sollte! Der Installer skippt zwar die Installation des Kontakt Players in diesem Fall, er kann aber manuell nachinstalliert werden. Nach dem Registrieren der Steven Slate Drums bekommt man auch alle anderen Libraries aufgeführt, die ebenfalls im Format für den Kontakt 2 Player installiert waren – nur laufen diese nicht. Ein kurzer Anruf beim freundlichen Support des deutschen Vertriebs, einer Neuinstallation und Registrierung bei Native Instruments lief aber alles wie geschmiert.

Die Steven Slate Drums Library liegt in den Formaten für Kontakt, Drumagog und für fxpansion BFD vor. Die Sample Library lässt sich in jedes gewünschte Format importieren, da die Samples auch als Wavedateien vorliegen. Sehr fortschrittlich!

Der erste Eindruck

Nach dem Laden des ersten Drumkits und einem ersten Anspielen lehnte ich mich euphorisch zurück und sagte mir: „Das Suchen hat ein Ende. Das hier ist DIE Drum-Sample-Library für Rock schlechthin“.

Kein Scherz: Die Steven Slate Drums setzen die Latte höher und sind – zumindest für mich – der neue Maßstab. Diese Drums sind von der Klangcharakteristik her gesehen stilistisch eindeutig produziert. Die Hallräume von SSD und den NRG Studios sind mit traumwandlerischer Sicherheit und genialem Gefühl für Stil gewählt. Der Drumsound ist genauso druckvoll wie auf den von mir so heiß geliebten CD´s meiner Rock- oder Hardrock-Helden.

Gleich welches Drumkit ich lade, es fällt mir sofort auf, dass der gewünschte Punch für den Mix schon da ist und ich nicht mehr lange suchen und nachproduzieren muss.
Das ist ungemein zeitsparend und bestätigt meinen Gedanken, dass man mit verhältnismäßig wenigen, dafür herrvorragend produzierten Sounds viel weniger Arbeit hat als mit der Flut gigantisch großer Libraries, die gerne als die eine, ultimative Drum Sample Library beworben werden. Das soll jetzt nicht heissen, dass die anderen Libraries schlecht wären. Es ist nur so, dass man mit den Steven Slate Drums einfach deutlich schneller zu amtlichen Ergebnissen kommt, was auch und gerade ungeübteren Musikproduzenten sehr entgegenkommen wird.

Ein nettes Gimmick für Schlagzeuger: Die Drumsets von SSD liegen als V-Drum Setup inklusive Multi-Out vor, für Tastenmusiker als Keyboard Setup und zudem auch als Lightversion vor. „Sofort loslegen“ ist hier die gut umgesetzte Devise.

Besitzer des Software Samplers Kontakt 2 können diese Library leider nicht benutzen, da muss man schon auf die aktuelle Version Kontakt 3 upgraden.

Steven Slate Drums Hörbeispiel

Die grafische Oberfläche (GUI)

Wer sich die GUI anschaut, wird schnell feststellen, dass die hier vom Hersteller bereitgestellten Parameter völlig ausreichen, um alle wichtigen Arbeitsvorgänge zu meistern: Mixer, EQ, Distortion, Envelope, Envelope Room und Humanizer.

Mit dem Humanizer stellt man die Velocity Range sowie die Anzahl der genutzten Samples, maximal 10 in meinem Fall, ein. Hier werden sowohl der sensible Feingeist sowie der dynamische „Ich kann nicht lauter spielen“-Drummer bestens berücksichtigt. Mit den beiden Envelopes lassen sich Reverb und der jeweilige Drumsound steuern. Es steht ein 3 Band-EQ zur eigenen Klangformung zur Verfügung und der Mixer ermöglicht es, Velocity, Overhead on-off, Mainvolume, Main Panning, Room-Volume und Room-Panning einzustellen.

Beim Reverb stehen zwei unterschiedliche Hallräume zur Verfügung: SSD und NRG. SSD, was wohl „Steven Slate Drums“ bedeuten dürfte, ist ein Warehouse-Hall mit ausgezeichnetem Klang. Hinter NRG steckt ein Hall, der in den NRG Studio´s in South Carolina aufgenommen wurde, wo so illustre Künstler wie Linkin´Park oder Melissa Etheridge Alben aufnehmen.

„Crack on Rim“

Wer dem Snaredrum Sound noch etwas mehr Punch verleihen möchte, kann auf den „Crack on Rim“ Knopf zurückgreifen. Dieser gibt dem Nutzer die Möglichkeit, dem eigentlichen Snaredrum-Sound noch das Geräusch des Snaredrum-Randes hinzuzufügen. Für die weitere Bearbeitung der Steven Slate Drums stehen im Bereich Output gewohnte Bearbeitungsmöglichkeiten wie Kompressor, Chorus etc. zur Vefügung.

Wie bei allen guten Drum Sample Libraries kann man auch bei SSD eigene Drumkits aus den diversen Einzelkomponenten zusammensetzen.

Die Steven Slate Drums in der Praxis

Ich lege mir mein Lieblings-Rock-T-Shirt aus meiner Teenagerzeit über die Schulter und lade die Drum Samples in den Player, den man laut Manual in Logic Pro, Garageband, Cubase 5, RTAS, Sonar 8, und Digital Performer verwenden kann. Jetzt muss diese Drum Library die Feuerprobe bestehen.

Wie klingt sie in der Mischung mit den anderen Sounds aus meiner Produktion? Der erste Eindruck täuscht nicht, diese Library ist wie ein gemachtes Bett für den Rest der Instrumente und sie bietet darüber hinaus genug Material, um perfekte Drumkits für jede Produktion nach eigenen Vorstellungen zu modellieren. Die Sounds klingen voll und rund, vielleicht ist dies auf die analoge Bandmaschine zurückzuführen, mit der die Library aufgenommen bzw. bearbeitet wurde.

Was mir beim Ausprobieren der Library etwas missfiel, waren die etwas zurückhaltenden Hi-Hats und Becken. Diese könnten für meinen Geschmack noch aggressiver klingen. Natürlich könnte man dies auch als weise Voraussicht der Macher interpretieren, schliesslich nimmt der Höhenanteil bei fortschreitendem Abmischen tendenziell zu. Hihats hin, Becken her, die Steven Slate Drums sind mein siebter Rockhimmel.

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Fazit zum Steven Slate Drums Test

Man merkt mir meine Begeisterung an, oder? Die Steven Slate Drums zeigen allen Kritikern zum Trotz, dass Drum Samples nicht klingen müssen, als ob man auf den Trommelfellen Staub gewischt hätte. Hier bekommt man handfeste Rock- und Hardrock-Drums, die kaum Wünsche offen lassen.

Das eigentliche Highlight dieser fantastischen Drum Library sind die mitgelieferten Drumkits á la Greenday, Led Zeppelin, Nirvana, Steely Dan oder Nashville Drums. Kritiker könnten bemängeln, das beim schnellem Spiel auf der Snaredrum der so verhasste Machinegun-Effekt auftritt. Mag sein, es ist schliesslich eine SAMPLE Library. Der Unterschied bei dieser ist nur, dass sie richtig gut klingt, eben wie auf der CD der jeweiligen Band.

Der Tropfen auf den heissen Stein: Ich vermisse ein Drumset im Stile von Toto. Aber vielleicht liefert der Hersteller der Steven Slate Drums hier ja noch ein kleines Addon nach?

Für die 289,- Euro, die der geneigte Leser für die Platinum-Edition hinblättern muss, bekommt er eine 1a Drum Samples Library für die Musikgenres Rock und Hardrock, die ihm sehr lange Freude bereiten wird und mit einer Top-Qualität aufwartet.

Steven Slate Drums Features

  • Über 100 Preset Drumkits in "mix-ready" Qualität 40 Classic Kits inkl. Modellen von Led Zeppelin, Metallica usw...
  • Souldtone Custom turkish cymbals
  • Eigene Samples per Drag+Drop ladbar Unterstützt e-Drums von Roland, Pearl und Yamaha
  • Neue Deluxe Jazz, Vintage & Brushes kits
  • Über ein Dutzend neuer "Deluxe Series" Kits
  • System Anforderungen: Mac: Intel CPU, OSX 10.5+, 4GB RAM, 5400 upm Festplatte, PC: XP SP2, Dual Core CPU, 4GB RAM; 5400 upm Festplatte
  • Pluginformat: VST/AU/RTAS
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Steven Slate Drums Test

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