Steinberg CMC QC Testbericht
Quick Controls Controller für Cubase
Von Carlos San Segundo
Steinberg CMC QC Test-Fazit
4.0
DELAMAR
SCORE
Cubase Controller mit portablen Abmessungen. Dieser MIDI-Controller für Cubase aus Kunststoff ist sehr einfach zu bedienen.
PRO
- Installiert sich / funktioniert problemlos
- Transportabel dank geringer Abmessungen und niedrigem Gewicht
- Intuitiv bedienbar, flache Lernkurve
- USB-Kabel im Lieferumfang
CONTRA
- Im Dunkeln schlecht lesbar
- Kein USB-Hub integriert
Für wen?
Einsteiger und Produzenten aus dem Bereich Homerecording.
Was ist es?
Die Idee hinter der CMC-Serie des Herstellers ist, kleine Controller modular aneinandersetzen zu können. Jeder Controller hat ein eigenes kleines Gebiet, auf dem er spezialisiert ist. Der Steinberg CMC QC Controller für Cubase möchte speziell die Quick Controls aufs Korn nehmen, hat aber noch weitere Funktionen zum Fernsteuern des Equalizers und als normaler MIDI-Controller.
Zum Anschluss an den Audio Computer dient die USB-Schnittstelle, die sich bei dieser Hardware auf der Unterseite befindet. Ein Treiber wird ebenfalls für den Betrieb benötigt, dieser liegt auf einer CD bei. Die installierten Treiber müssen übrigens nur einmal für alle CMC-Controller für Cubase installiert werden. Gut gelöst.
ANZEIGE
Steinberg CMC QC Test
Erster Eindruck
Abmessungen und Farben kommen einem sofort bekannt vor. Das Kunststoffgehäuse kommt in Weiß und Grau, die Bedienelemente haben dieselbe Größe wie schon bei den anderen, zuvor getesteten Controllern. Alles scheint sauber und ordentlich verarbeitet zu sein, den Strapazen vieler Reisen in der Laptoptasche dürfte nichts entgegenstehen.
PASSEND DAZU
- Steinberg CMC AI Testbericht: Kleiner AI-Controller für Cubase
- Steinberg CMC PD Testbericht: Kleiner Pad Controller für Cubase
- Steinberg CMC CH Testbericht: Channel Controller für Cubase
- Steinberg CMC TP Testbericht: Kleiner Transport Controller
- Steinberg CC121 Video Testbericht
Portabilität und Modularität sind die beiden herausragenden Eigenschaften der ganzen CMC-Serie. Der Steinberg CMC QC ist etwa so lang wie eine handelsübliche Tastatur für den Computer breit ist. Er ist zudem nicht ganz zwei Zentimeter hoch und zehn Zentimeter breit. Neben der Tastatur findet er seinen Platz auf meinem Schreibtisch, und zwar zu meiner Linken, obwohl ich Rechtshänder bin. Auf der rechten Seite bleibt die Maus liegen, denn auf diese kann ich natürlich nicht ganz verzichten (und auch die Tastatur benötige ich weiterhin für das Produzieren von Musik mit Cubase 10 Test).
Verbindest Du diesen CMC-Controller mit dem Audiorechner, so geht zunächst oben rechts eine weiße LED an, die dir seine Betriebsbereitschaft anzeigt. Interessanterweise geht der Controller aber auch sofort in den MIDI-Modus und steht auch in anderen Anwendungen zur Verfügung – noch bevor Cubase gestartet wurde. Sobald Du dieses startest, wechselt der Steinberg CMC QC zunächst in den Quick Control Modus, der durch eine blau leuchtende Taste angezeigt wird. Später merkt sich der Controller in welchem Modus er in der DAW zuletzt war und ruft auch genau diesen wieder beim nächsten Laden auf.
Eine Sache, die ich in jedem der Testberichte leider bemerken muss, ist das Fehlen einer dauerhaften Hintergrundbeleuchtung der gummierten Tasten.
Update:
Mit der neuen Firmware und der Treiberversion 1.1.0 hat der Hersteller inzwischen das Problem mit der Hintergrundbeleuchtung der LEDs gelöst. Diese können jetzt bei Bedarf stetig schwach beleuchtet bleiben. Nice!
Natürlich kann ich mir aufgrund der wenigen Bedienelemente schnell das Layout merken. Aber gerade zu Beginn, wenn ich dieses eben noch nicht verinnerlicht habe, erkenne ich die Beschriftungen der Tasten im Halbdunkel nicht. Was im Tonstudio durch ausreichende Beleuchtung gelöst werden kann, mag im schlecht beleuchteten Club beim Live-Gig ein ernsthaftes Problem werden.
Details
Auf der Oberfläche des Steinberg CMC QC befinden sich zunächst einmal acht Drehregler in Einheitsgröße, die mithilfe einer grünen Hintergrundbeleuchtung in der Mitte Auskunft zur Position des Parameters geben. Angeordnet sind diese Endlosdrehregler im Übrigen in zwei Reihen zu je vier Stück.
Darunter befinden sich zwei Reihen mit gummierten und hintergrundbeleuchteten Tasten in der dieser Controller-Serie typischen Einheitsgröße. In der ersten Reihe befindet sich die Auswahl der Modi QC, EQ und MIDI sowie eine Taste für MIDI-Learn. Direkt darunter befinden sich in der zweiten Reihe dann vier Funktionstasten, die in Cubase mit eigenen Funktionen belegt werden können. Im Gegensatz zum Steinberg CMC AI geht das bei diesem Controller sogar zweifach – insgesamt können also bis zu acht Funktionen selbst bestimmt werden.
Die dritte Reihe beherbergt lediglich eine einzige Taste mit der Aufschrift „Shift“. Mit dieser können zum einen die Funktionstasten 5 bis 8 und zum anderen Zweitfunktionen diverser anderer Tasten aufgerufen werden. Auch die Feineinstellung der Parameter in Cubase kann (genau wie mit der Shift-Taste an der normalen Tastatur) genutzt werden.
In der letzten Reihe befinden sich schließlich nochmals vier Tasten, die für das Auswählen der nächsten Spur links bzw. rechts (Kanalauswahltasten) sowie für das Einschalten der Automation (Read/Write) zuständig sind.
Weitere Details
Genau wie auch bei allen anderen Controllern der CMC-Serie des Herstellers findest Du auf der Unterseite den USB-Anschluss unter einer Klappe versteckt. Mit dieser lässt sich der Steinberg CMC QC in einem 20°-Winkel hochstellen, um einen besseren Blick auf die Oberfläche zu bekommen. Ein USB-Kabel ist im Lieferumfang enthalten, was natürlich sehr fein ist.
Im Lieferumfang des Steinberg CMC QC befinden sich weiterhin noch eine CD mit den Treibern, die für alle Controller gelten, ein Blatt mit der Lizenz für eine kostenlose Einsteigerversion von Cubase AI 6 sowie ein fragil aussehender Kunststoffclip. Diesen kannst Du einsetzen, um zwei der Geräte miteinander zu verbinden. Er ist im Übrigen robuster als er aussieht, aber zum Tragen zweier verbundener Geräte reicht es dann doch nicht.
Wer darüber hinaus mehr als nur einen Controller erwerben möchte, sollte sich die optional erhältlichen Rahmen vom selben Hersteller anschauen. Diese sind aus Metall gefertigt und können so einiges abhaben – allerdings kosten sie auch so viel wie ein einzelner Controller.
Quick Controls fernsteuern
Der erste Modus am Steinberg CMC QC ist der zur Steuerung der Quick Controls und denkbar einfach gestaltet. Angeschaltet wird er durch einen Druck auf die Taste „Q“, die danach dauerhaft blau leuchtet. Wenn die acht Quick Controls bereits festgelegt sind, dienen die zahlenmäßig ebenso zahlreich verfügbaren Drehregler zur Steuerung der Parameter. Die grüne LED der Drehregler zeigt dabei an, wie der Parameter eingestellt ist. Beispiel Volumen: Starke Beleuchtung für laut, wenig für leise und keine Beleuchtung für unendlich leise.
Mit der Taste „f/Q Learn“ lässt sich die Lernfunktion der Quick Controls aktivieren. Die Bedienung ist grundsätzlich kinderleicht, doch der Teufel liegt im Detail. Ich öffne ein Plugin und bewege die Maus über den Parameter, den ich mit einem der acht Quick Controls verändern möchte. Dann drücke ich auf „f/Q Learn“ und bewege einen der Drehregler, mit dem ich den Parameter steuern möchte. Fertig, funktioniert einwandfrei und kinderleicht – aber nur, wenn das geöffnete Plugin auch VST3-kompatibel ist.
Alle anderen Plugins lassen sich zwar auch mit dem Steinberg CMC QC fernsteuern, doch die eingebaute Lernfunktion lässt sich nicht über die Hardware steuern. An dieser Stelle wäre mir lieber gewesen, wenn ein Druck auf die Taste „f/Q Learn“ einfach die entsprechende Lern-Taste in Cubase selbst aktiviert hätte. Denn in diesem Fall hätte ich alle Plugins schneller automatisieren können und diese funktioniert auch problemlos mit älteren Plugins.
Den Equalizer fernsteuern
Der zweite Modus wird über die Taste EQ angewählt, die danach dauerhaft grün leuchtet. Jetzt dienen die acht Endlosdrehregler dazu, den in Cubase integrierten Equalizer zu steuern. Dieser gehört zwar zu den Funktionen, die ich bei Cubase nie nutze (habe deutlich bessere Plugins), aber für den Testbericht habe ich den Steinberg CMC QC auch hierfür mal angewandt.
Das Ein- und Ausschalten der vier verfügbaren Bänder geschieht über das Drücken der Shift-Taste und einer der vier Tasten unterhalb der Drehregler. Die beiden darüber liegenden Drehregler dienen zum Verändern der Verstärkung bzw. der Frequenz.
Wenn Du nun die Filtergüte Q steuern möchtest, wird das Einschalten der Taste „f/Q Learn“ notwendig. Leuchtet diese, so steuert der Drehregler in der ersten Reihe weiterhin die Verstärkung, doch der Drehregler in der zweiten dient zum Verändern der Filtergüte.
Bei all diesen Vorgängen geben die grünen LEDs in den Endlospotis wieder Auskunft über die Einstellung des jeweiligen Parameters.
Bei der Steuerung der Equalizer fehlt mir in der Praxis eine dritte Reihe mit Drehreglern, um alle wichtigen Parameter direkt ansteuern zu können. Während meiner Testphase kam mir gerade das Einstellen der Equalizer in Cubase als etwas zu friemelig vor.
MIDI-Controller und CMC QC Editor
Der dritte Modus im Bunde macht den Steinberg CMC QC zu einem normalen MIDI-Controller. Die acht Endlos-Encoder können hier mit beliebigen Controller-Nummern, MIDI-Kanälen sowie Min- und Max-Werten versehen werden.
Wie aus der Bedienungsanleitung zu entnehmen, lässt sich auch das Beleuchtungsmuster mithilfe der mitgelieferten Software CMC QC Editor verändern. Es stehen vier Muster zur Verfügung: Wie weiter oben beschrieben von wenig nach stark leuchtend, vice versa, mittig am stärksten sowie Seiten aus (für Panning beispielsweise) und mittig keine Beleuchtung sowie Seiten stark.
Der Editor wird auf der CD mitgeliefert und erklärt sich von selbst.
In der Praxis
Die Funktionen des Steinberg CMC QC sind schnell erlernt und bis auf die weiter oben beschriebene Sache mit den VST2-Plugins auch ohne Bedienungsanleitung kinderleicht zu bedienen. Die Lernkurve ist flach und ich bin sicher, dass mit nur wenig Übung auch das Layout schnell verinnerlicht ist und die schlecht lesbare Beschriftung kein Problem mehr darstellt.
Die Tasten lassen sich gut erreichen, denn sie haben genügend Abstand voneinander. Die Drehregler sind aus Kunststoff und hinterlassen nicht den hochwertigsten Eindruck, sind dafür aber gerastert. Die Bedienung der acht Potis ist für meinen Geschmack etwas zu friemelig, was die Funktion als MIDI-Controller für andere Anwendungen etwas einschränkt und auch zu Abzügen in der Wertung führt.
Wie schon bei den anderen Tests habe ich sehr früh die fehlende Transportsektion vermisst. Hier stellte sich für mich bald die Frage nach dem Erwerb eines weiteren CMC-Controllers mit den dedizierten Transporttasten. Allerdings kommen wir beim Kauf zweier Controller bereits in eine Preisregion, in der auch andere Hersteller gute MIDI-Controller am Markt haben.
Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*
* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!
Steinberg CMC QC Test-Fazit
Wie wichtig ist es für dich, deinen Cubase Controller modular aufzubauen? Oder wie wichtig ist die Portabilität des Steinberg CMC QC in deinem Workflow? Das sind die beiden Fragen, die Du dir vor dem Kauf stellen solltest, denn genau in diesen beiden Punkten kann die ganze CMC-Serie überzeugen.
Mit einem Preis von 149,- Euro ist die Anschaffung eines einzelnen Controllers nicht ganz so teuer, doch die Anschaffung zweier solcher Geräte will schon genau überlegt sein. Denn für wenig mehr Geld gibt es schon komplettere Controller am Markt – wenn auch diese nicht mit einer so nahtlosen Integration in Cubase punkten können. Die Lernkurve mit dieser Hardware ist jedenfalls so flach, wie es sich ein Nutzer der herstellereigenen DAW-Software nur wünschen kann. Die schlecht ablesbare Beschriftung dürfte schon nach wenigen Tagen kaum noch ins Gewicht fallen, nämlich genau dann, wenn Du das Layout verinnerlicht hast. Inzwischen gibt es ein Update von Treibern und Firmware, mit denen sich die Tasten dauerhaft beleuchten lassen.
Sowohl Installation als auch die Inbetriebnahme des Steinberg CMC QC sind sehr einfach gestaltet, so dass auch Einsteiger bestens mit diesem Gerät bedient sind. Wer mehr als nur einen der Cubase Controller erwerben möchte, braucht auch für jeden einzelnen aus der Serie einen eigenen, freien USB-Port, denn einen integrierten USB-Hub sucht man hier vergebens.
Zusammengenommen macht das vier von fünf möglichen Punkten in diesem Steinberg CMC QC Testbericht. Diese Hardware bietet sich sicherlich für Einsteiger an und alle, die es gerne portabel haben möchten. Die Umsetzung ist ordentlich, das Preis-/Leistungsverhältnis bei diesem Modell aber als besser als bei einigen anderen aus der Serie einzuschätzen.
Features Steinberg CMC QC Review
- Hersteller: Steinberg
- Modularer Cubase Controller
- 4 frei belegbare Tasten
- Stromversorgung über USB
PASSEND ZUM Steinberg CMC QC Test
- Steinberg CMC AI Test
- Steinberg CMC PD Test
- Steinberg CMC FD Test
- Steinberg CMC CH Test
- Steinberg CMC TP Test