Sony MDR-7506 Testbericht
Universell einsetzbarer Kopfhörer

Sony MDR-7506 Testbericht

Klassisches Design - Sony MDR-7506 Testbericht

Was ist es?

Der Sony MDR-7506 ist ein Kopfhörer in geschlossener Bauweise und mit umklappbaren Ohrmuscheln. Bügel und Ohrpolster sind mit Leder gepolstert. An der linken Ohrmuschel ist ein Spiralkabel angebracht, das sich auf bis zu drei Meter ziehen lässt. Mitgeliefert werden ein Transportbeutel und ein großer vergoldeter Klinkenadapter, der sich auf den ebenfalls vergoldeten 3,5-mm-Stecker schrauben lässt.

Dieser Kopfhörer ist für passionierte Musikhörer, DJs, Toningenieure sowie für den Einsatz im Rundfunk- und Fernsehbereich geeignet. Wir selbst nutzen diesen Kopfhörer im Tonstudio und unterwegs bei unseren Videodrehs.


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Sony MDR-7506 Testbericht

Verarbeitung & Tragekomfort


Passend dazu


Diese Headphones machen einen sehr soliden Eindruck. Die Ohrmuscheln sind aus Metall gefertigt, während die Verbindungsgabeln zum Bügel aus Kunststoff sind, welcher recht hochwertig wirkt. Die gut 1 Millimeter dicken Verbindungskabel liegen zwischen Bügel und Ohrschalen frei, was durch den Klappmechanismus wohl nicht anders zu lösen war. À propos Klappmechanismus: Dank dieser Eigenschaft kannst Du das den 7506er einfach zusammenfalten, in den mitgelieferten Beutel stecken und platzsparend transportieren oder verstauen.

Das an der linken Ohrschale befestigte Spiralkabel ist im entspannten Zustand ein Meter, auseinandergezogen bis zu drei Meter lang. Leider lässt sich das Kabel nicht abnehmen, wie es bei anderen Modellen wie beispielsweise dem AKG K271S ist. Den kleinen, vergoldeten Klinkenstecker kannst Du mit dem mitgelieferten, natürlich ebenfalls vergoldeten Schraubadapter auf 6,3 mm vergrößern.

Sony MDR-7506 Testbericht

Klassisches Design - Sony MDR-7506 Testbericht

Der mit weichem Leder verkleidete Bügel sitzt bequem auf dem Kopf auf. Die Ohrmuscheln tragen sich dank des geknitterten Lederüberzugs ebenfalls sehr angenehm, und man schwitzt kaum. Die Größenanpassung des Bügels erfolgt links und rechts in elf Stufen à 5 mm – genug Spielraum für die unterschiedlichsten Kopfformen.

Der Sitz wird weiter verbessert, indem die Ohrschalen leicht neigbar sind und sich der individuellen Anatomie des Trägers anpassen. Der leicht elastische Bügel sorgt für einen festen Halt am Kopf. Mit 230 Gramm wiegt der MDR-7506 so viel, dass ich nach längerem Tragen zwar nicht vergaß, ihn zu tragen, ihn aber auch nicht als belastend empfand.

Nach etwa zwei Stunden Musikhören hatte sich Sonys Kopfhörer gut an meinen Kopf geschmiegt. Nur die Ohrpolster zwickten etwas. Also justierte ich die Bügel und verschaffte mir mehr Platz. Nachdem wieder einige Zeit verstrichen war, verschwand das Kneifen fast vollständig. Passt!

Im Übrigen neigen die Ohrpolster nach einer gewissen Zeit und Behandlung dazu, sich vom Kopfhörer zu lösen. In diesem Fall muss man sie einfach wieder drüberziehen. Das habe ich schon bei anderen Modellen besser gelöst gesehen.

 

Klang

Fangen wir bei meinem Lieblingsthema an – den Bässen. Diese sind vor allem eins: nüchtern. Ein klarer Vorteil gegenüber preislich vergleichbaren Konkurrenzprodukten. Ein weiteres Attribut ist die „Knackigkeit“ der tiefen Frequenzen – das heißt, dass die Membranen hier schnell reagieren und zu keiner Zeit einen breiigen Sound verursachen, wodurch nachfolgende Schallereignisse gern mal überdeckt werden und die Songs keine Luft zum Atmen bekommen. Nur ganz selten hatte ich den Wunsch verspürt, dass der Bass etwas fetter sein soll.

Die hohen Mitten treten vergleichsweise stark in den Vordergrund. Der Sound wirkt dadurch manchmal etwas scharf, was im sonst ausgewogenen Gesamtklang unangenehm auffällt. Ab und zu machen sich leichte Verzerrungen bemerkbar, zum Beispiel bei derben Gitarrensounds. Auch klingen etwa Saxophone oder manche Stimmen etwas schrill und beißend.

Der Detailreichtum in Mitten und Höhen hat mich sehr überzeugt. Rascheln, Knistern, Rauschen, Regen, Säuseln, Flüstern, Rasseln und Klimpern und Klicken – alles ist deutlich zu vernehmen. Hier kannst du analytisch, aber auch mit Sinnesfreuden lauschen und eine Fülle zuvor ungehörter Elemente entdecken.

Weit nach links oder rechts gedrehte Signale sind sehr deutlich separiert wahrnehmbar. Allerdings werden manche klangliche Elemente, die eigentlich nicht weit von der Mitte entfernt sind, spürbar zentraler dargestellt als bei vielen anderen Kopfhörern. Dadurch erscheint der Sound etwas zu dicht gedrängt, alles passiert direkt im Zentrum des Kopfes und der Raumeindruck wird verkleinert. Das soll kein Pauschalurteil sein, denn dieses Phänomen ist nur bei einigen Musikstücken stark in Erscheinung getreten, bei anderen gab es nichts zu meckern.

Ich muss feststellen, dass mir der MDR-7506 manchmal etwas zu … brav klingt. Für eine neutrale, unverfälschte Wiedergabe ist das natürlich hervorragend, doch beim reinen Musikhören geht es eben nicht zuerst um die klinische Reinheit des Klangs. Hier und da etwas mehr Wumms im Bassbereich und ein insgesamt etwas wärmerer Sound würde einfach mehr Spaß machen. Doch mit einem vernünftigen Equalizer lässt sich das sicher gut ausgleichen und für das Produzieren oder Abmischen von Musik ist ein linearer Frequenzgang ohnehin besser.

Noch ein paar Worte zur Klangisolation. Die Geräuschabschirmung ist passabel. Wenn Du jedoch umgekehrt darauf Wert legst, dass in der Nähe befindliche Personen nichts von deinen musikalischen Sünden erfahren, musst Du dich nach anderen Kopfhörern umschauen, denn hier dringt doch einiges nach außen. Für ein Recording von besonders leisen Passagen empfiehlt sich daher eher ein besser abschließendes Modell.

Ich fasse zusammen: Ein großes Plus des Sony MDR-7560 ist der klare, kontrollierte Bass, der nie entgleist. In Relation zu den manchmal zu schneidenden Mitten verspürte ich ab und an den Wunsch nach etwas kräftigeren Tiefen als Ausgleich. Doch das würde bedeuten, den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben – ein allzu leichtfertiges Verlangen. Die Detailfreudigkeit ist vorbildlich, oft entdeckt man kleine, feine Elemente, die mit anderen Kopfhörern dieser Preisklasse in der Klangsuppe ertrinken. Lediglich die zuweilen übereifrigen Mitten und Höhen trüben den Gesamteindruck.

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Fazit zum Sony MDR-7506 Test

Nach all den Jahren ist der Sony MDR-7506 immer noch ein guter Griff – egal, ob Du Musiker, DJ, Toningenieur, im Funk- und Fernsehbereich Beschäftigter oder einfach Musikliebhaber bist. Es gibt nicht viele Utensilien und Kopfhörer, die so flexibel einsetzbar sind. Der Tragekomfort ist hoch, die Verarbeitungsqualität ebenso. Der Lieferumfang ist mit einem Transportbeutel und einem Klinkenadapter angemessen. Mehr braucht’s nicht, um glücklich zu sein.

Und wie sieht es mit dem Klang aus? Besonders mit seinen neutralen, nicht aus der Ruhe zu bringenden Bässen glänzt dieser Klassiker. Hier ist nichts breiig, sondern vorbildlich trocken und wohldefiniert. Auch die detaillierte Klangdarstellung ist sehr erfreulich. Nur die mittleren Frequenzbereiche sind nicht optimal ausbalanciert – der 7506er hat eine leichte Tendenz zur Überbetonung und Verzerrung der hohen Mitten.

Auch bei der Darstellung des Stereopanoramas geht es manchmal eng zu; das, was im Englischen „soundstage“ genannt wird, also der vorgegaukelte räumliche Eindruck einer Bühne, kommt hier etwas zu kurz. Ansonsten gibt es aber auch wirklich gar nichts zu meckern, schon gar nicht für den Preis.

Kurzum: Alle, die ein gutes Gesamtpaket aus Klangqualität, Verarbeitung, Tragekomfort und Portabilität suchen, können beim Sony MDR-7506 ruhig zugreifen.

Sony MDR-7506 Features

  • Kopfhörer in geschlossener Bauweise
  • Klappbare Ohrmuscheln
  • Größenverstellbar
Hersteller:   
Produkt:

Sony MDR-7506 Test

Lesermeinungen (3)

zu 'Sony MDR-7506 Testbericht: Universell einsetzbarer Kopfhörer'

  • Ayki   14. Dez 2013   02:46 UhrAntworten

    Spitzenkopfhörer und vor allem Kultstatus!! Ich bin rundum zufrieden mit ihnen

  • Jürgen   22. Dez 2013   09:57 UhrAntworten

    Der Bassbereich ist keineswegs neutral. Die tieferen Bässe sind deutlich angehoben, überdecken allerdings untere Mitten nicht. Wer das mag – okay. Fürs Mixing ungeeignet, da man zu wenig Bass 'reinmischen würde. Ansonsten ein toller Recording-Kopfhörer, notfalls auch für Hifi unterwegs. Die Betonung oberer Mitten finde ich nicht so schlimm wie es der Autor darstellt.

  • Charles   20. Jul 2014   03:21 UhrAntworten

    Das ist ein Monitor. Der soll den Klang so zeigen, wie er ist. Und genau das tut er recht gut und macht ausserdem genau deshalb auch Spass.

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