Shure SRH1840 Testbericht
Offener Kopfhörer für anspruchsvolles Mixing & Mastering

Shure SRH1840

Was ist es?

Der Shure SRH1840 ist ein dynamischer Kopfhörer, der in offener Bauweise gestaltet wurde und deine Ohren umschließt. Der Hersteller nennt eine Impedanz von 65 Ohm, so sollte dieser Kopfhörer auch ohne zusätzliche Verstärkungsreserven mit den meisten Wiedergabegeräten laut genug erklingen. Das zweiseitig befestigte glatte Kabel misst 2,1 Meter und lässt sich abnehmen, wobei der Hersteller hierfür die gleichen Steckverbindungen wie bei den hauseigenen In-Ear-Modellen nutzt. Der Bügel ist an der Unterseite gepolstert, die abnehmbaren Ohrpolster mit Velours bespannt.

Mitgeliefert wird eine stabile Kiste sowie eine schaumstoffgepolsterte Tragetasche mit Reißverschluss, in der noch eine kleine Innentasche eingearbeitet ist. Zudem finden sich ein Ersatzkabel und ein zusätzliches Paar Velours-Ohrpolster in der Packung. Wie es allgemein üblich ist, liegt auch ein Schraubadapter zum Anstöpseln an große Klinkenbuchsen bei, welcher wie der Miniklinkenstecker vergoldet ist.

Shure SRH1840 Testbericht

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Shure SRH1840 Testbericht

Verarbeitung & Tragekomfort


Passend dazu


Konstruktionstechnisch und die Qualität der Materialien betreffend kann der Shure SRH1840 glänzen. Alles sitzt fest und macht einen hervorragend verarbeiteten Eindruck. Dabei ist dieses Modell noch ein ganzes Stück eleganter und schlanker als der kleine Bruder. Die Gabeln sind aus einer aus dem Flugzeugbau stammenden Alulegierung gefertigt und wesentlich filigraner, auch der zweigeteilte Kopfbügel ist sehr minimalistisch gehalten. Der Kopfhörer lässt sich, ähnlich wie der AKG K 271 MK II, stark biegen und knautschen, ohne dass ich den Eindruck hatte, dass er auch nur annähernd gefährdet wäre. Sehr fein.

Abnehmbare Kabel sehe ich immer gern. Und beim 1840er werden die Stecker nicht fest arretiert – stattdessen gleiten sie gefahrlos heraus, wenn die Zugwirkung am Kabel zu hoch wird. Schön, denn so ist es kaum noch wahrscheinlich, dass das Kabel versehentlich zerreißt.

Die Ohrpolster mit ihrer Velourbespannung sitzen prima, wobei die Wärmeentwicklung bescheidener als bei Vinyl- oder (Kunst-)Lederüberzügen ausfällt; die offene Konstruktion sorgt bei Kopfhörern ja ohnehin für eine gute Luftzirkulation. Den Anpressdruck halte ich für sehr ausgewogen – straff genug, um gut zu sitzen und dennoch so locker, dass er nicht stört. Dabei kannst Du den Druck mit der Größenverstellbarkeit noch an deine Bedürfnisse anpassen: Die Bügelenden lassen sich um jeweils knapp vier Zentimeter herausziehen. Das ist zwar etwas weniger als bei den meisten Modellen der Mitbewerber, dürfte aber locker ausreichen, um allen Kopfgrößen mit Komfort zu beherbergen.

Die Polsterung an der Unterseite der Bügel ist glatt, schmal und den doppelten Streben des Kopfbügels entsprechend zweigeteilt. Sie fühlt sich angenehm an, wenn auch ein Fünkchen deutlicher spürbar als die sonst üblichen breiteren Polster. Das Gewicht von 268 Gramm (ohne Kabel) ist außerordentlich niedrig, vor allem im Vergleich zum SRH1440. Auch nach langem Hören fühlt sich der Kopfhörer sehr leicht an, ausgedehnten Sessions steht nichts im Weg. Prima.


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Klang

Die tiefen Frequenzen sind gut ausbalanciert –besser als noch beim SRH1440, weil ein wenig lauter im Vergleich zu den Mitten und Höhen. Beim 1440er war das Bassfundament noch etwas schwach ausgeprägt, was hier keineswegs mehr der Fall ist. Zudem gibt es über den gesamten Bassbereich keine Verstärkungen oder Abschwächungen einzelner engerer Frequenzbereiche. Die Impulstreue konnte verbessert werden, was bei kurzen Anschlägen einer Kick Drum angenehm auffällt. So spielt der Shure SRH1880 in puncto Bass ganz oben mit.

Zwar ist auch bei diesem Kopfhörer eine Überbetonung zwischen 8 und 9 kHz festzustellen, wodurch der Klang vergleichsweise »hell« erscheint, doch zu meiner Freude fällt dies deutlich subtiler aus, als es beim kleineren Bruder der Fall ist. Dieser klangliche Aspekt ist damit eben nur noch eine Eigenart, die auch bei langen Sessions nicht zu scharf ausfällt und beim Abmischen ein aussagekräftigeres Bild in Sachen Frequenzgang liefert.

Die Höhen sind fein aufgelöst und enthüllen sämtliche Details eines Stücks. Schüchterne Nuancen, die dir sonst entgehen würden, treten zutage. Bei Sprachaufnahmen mit guten Mikrofonen sind alle Atemgeräusche und Schmatzer zu hören, Westerngitarren quietschen lebendig vor sich hin.

Die räumliche Darstellung ist gut gelungen. Einzelne Instrumente lassen sich einwandfrei orten und im Mix separat voneinander platzieren. Schön, dass dabei nicht die Monomitte vernachlässigt wurde, wie es in gewissem Maße beim AKG K 702 der Fall ist – Vocals klingen, als würden sie direkt in der Mitte deines Hirns gesungen werden und Bass Drum bzw. Kick Drum pochen stur zentral, wodurch ich mich gut in das Geschehen hineinversetzt fühlte.

Zusammenfassend betrachtet ist der Shure SRH1840 ein klanglich sehr überzeugender Kandidat. Außerordentlich detailfreudig, kräftig und weit hinabreichend, aber klar und kontrolliert im Bass und mit guter räumlicher Abbildung. Die leichte Anhebung der oberen Mitten um 8 kHz herum fällt im Langzeittest nicht negativ ins Gewicht, vielmehr stellte sie sich als Geschmacks- und Gewöhnungssache heraus.

Zu guter Letzt sei angemerkt, dass sich ein offener Kopfhörer wie dieser nicht gut für den Einsatz in geräuschvollen Umgebungen eignet, da der Schall kaum gedämpft durch die Ohrmuscheln nach innen dringt. Gleichzeitig ist auch die Abschirmung des Schalls, der nach außen strömt, relativ niedrig im Vergleich zu halboffenen oder geschlossenen Kopfhörern. So sind offene Modelle nicht zur Wiedergabe von Begleitmusik beim Aufnehmen von Vocals geeignet – der Sound würde vom Mikrofon mit aufgenommen werden.

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Fazit zum Shure SRH1840 Test

Mit dem Shure SRH1840 hat der US-amerikanische Hersteller einen Volltreffer gelandet. Der Sound bewegt sich auf sehr hohem Niveau – prima, dass die dünn besiedelte Region zwischen dem luxuriösen Sennheiser HD 800 und den 300-Euro-Modellen von AKG und beyerdynamic mit einem so überzeugenden Gerät belebt werden konnte.

Der Bass ist kräftig, aber sehr kontrolliert, die Detailfreude hoch, der Raumeindruck stark; lediglich der tendenziell helle Sound könnte in deinen Ohren gewöhnungsbedürftig erscheinen. Gut dass der 1840er hier neutraler aufspielt als der kleinere Bruder. Mixing & Mastering auf hohem Niveau steht nichts im Wege.

Die Verarbeitungsqualität ist exzellent und mindestens eine Klasse besser als beim kleinen Bruder. Auch ist erfreulich, dass der Markt nun um ein Gerät mit abnehmbarem Kabel reicher ist. Zudem haben wir es hier mit einem sehr komfortablen Kopfhörer zu tun. Der Anpressdruck ist moderat und die Ohrpolster schmiegen sich sehr gut an.

Wie schon beim kleineren Modell ist der Lieferumfang reichlich bemessen: Der Shure SRH1840 wird in einer stabilen und schick bedruckten Kiste versandt, in der sich eine robuste Tragetasche findet. Neben dem üblichen vergoldeten Klinkenadapter gibt es auch Ersatzpolster aus Velours und ein zweites Kabel. Sehr schön.

Und so endet mein Shure SRH1840 Testbericht mit unserer Maximalwertung – dieser Kopfhörer ergattert fünf von fünf Punkten. Klanglich ist wahrlich nicht mehr viel Luft nach oben und der Preis ist ohne Zweifel angemessen.

Shure SRH1840 Features

  • Offener Kopfhörer
  • Ohrumschließend
  • Nennimpedanz: 65 Ohm
  • Beidseitige Kabelführung
  • Kabel abnehmbar
  • Ersatzkabel, Ersatzohrpolster, Tragetasche
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Shure SRH1840 Test

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