Shure SE535 Testbericht
Luxus-Ohrhörer für das In-Ear-Monitoring

Shure SE535 Testbericht

Schickes Design im Transparent-Look - Shure SE535 Testbericht

Was ist es?

Früher nutzten Musiker auf der Bühne grosse Monitorboxen, um den Klang des eigenen Spielens (und den der Mitmusiker) zu überwachen. Heutzutage greifen nicht mehr nur die Profis auf das so genannte In-Ear-Monitoring zurück, bei dem Umgebungsschall isolierende Ohrhörer in den Ohrkanal geschoben werden und das Abhören sogar mobil möglich wird.

Im normalen Sprachgebrauch wird diese Art von Abhörsystemen noch immer gerne als so genannte Ohrstöpsel bezeichnet. Eine fast schon abwertende Bezeichnung für eine faszinierende Technologie im Miniaturformat.


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Shure SE535 Testbericht

Erster Eindruck


Passend dazu


Wenn ich eines während der Testreihe mit den Shure In-Ears SE115, SE315 und kürzlich noch den SE425 gelernt habe, dann dies: Die ganze Reihe und so auch dieses Modell weiss bereits beim Auspacken mit Wertigkeit zu überzeugen. Angefangen mit dem kevlarverstärkten Kabel, über die Steckverbindung zu den eigentlichen Ohrhörern hin bis zur Transporttasche macht alles den Eindruck, eine lange Zeit bei selbst ruppiger Behandlung Stand zu halten.

Shure SE535 Testbericht

Schickes Design im Transparent-Look - Shure SE535 Testbericht

Das Kabel ist überhaupt bei Kopfhörern und In-Ears normalerweise das Erste, das ausgetauscht werden muss. Und hier wurde daran bereits in der Entwicklung gedacht. So lässt sich das 1,60 Meter lange Kabel abnehmen und austauschen. Ein simultanes Drehen und Ziehen löst das Kabel mit einem hörbaren Klick von den Ohrhörern. Hier muss niemand Angst haben, das Kabel könnte sich im Eifer des Gefechts auf der Bühne lösen. Die Steckverbindung ist im Übrigen goldbeschichtet, das war zu erwarten.

Um noch einmal auf das Kabel einzugehen: Das Kabel ist mit Kevlar verstärkt und macht einen soliden Eindruck. Am letzten Stück zu den Ohrhörern wurde es nochmals mit einem Draht sekundiert, der das Anlegen und Anpassen schön vereinfacht. Das Y-Stück, an dem sich das Kabel zu den beiden Ohrhörern hin teilt, ist dick mit Kunststoff ummantelt. Hier wird das Kabel sicher nicht kaputt gehen. Der abgewinkelte 3,5 mm Klinkenstecker ist ebenfalls mit zusätzlichem Kunststoff ummantelt und macht einen robusten Eindruck.

 

Lieferumfang

Der Preisabstand zum nächstkleineren Modell, den Shure SE425, beträgt satte 200,- Euro. Da muss der Hersteller natürlich auch in Sachen Lieferumfang eine Schippe drauflegen; und das hat er. Neben den bereits erwähnten Teilen (Kabel, Ohrhörer und fester Transporttasche) finden sich acht Ohrpassstücke aus Schaumstoff und Silikon mit in der Packung. Hier gibt es transparente Tannenbaumstücke, gelbe aus Schaumstoff sowie die üblichen Ohrpassstücke in den Größen S, M und L. Letztere liegen übrigens sowohl aus Silikon als auch aus Schaumstoff vor, so dass insgesamt acht Paare mitgeliefert werden.

Dann liegen noch zwei Adapter bei: Der erste dient zur Anpassung von 3,5 mm auf 6,3 mm Klinke. Der zweite ist für die Nutzung im Flugzeug gedacht und teilt die Stereoklinke in zwei Monoklinken auf, die ebenfalls mit 3,5 mm ausgelegt sind. Im Flugzeug hatte ich diesen Ohrhörer übrigens auch im Einsatz und das war eine fantastische Ruhe beim Hören von Musik in exzellenter Klangqualität. Wobei ich die Musik allerdings über mein iPad hörte.

Shure SE535 Testbericht

Üppiger Lieferumfang, alles mit dabei - Shure SE535 Testbericht

Der Lieferumfang wird schliesslich durch eine Verlängerung mit integriertem Drehregler für das Volumen abgerundet. Das Teil funktioniert, sieht nicht besonders schick aus und ist nicht weiter erwähnenswert.

 

In der Praxis & Klang

Ich habe es bereits oben erwähnt: Der Klang ist wirklich exzellent, mit Sicherheit die besten Ohrhörer, die ich bisher gehört habe. Die Shure SE535 sind mit drei Treibern ausgelegt, also einem mehr als das nächstkleinere Modell. Die drei Micro-Driver bestehen aus einem Hochtöner und zweien für die Tiefen.

Das Klangbild war beeindruckend. Es gab reichlich Details und die Transienten waren bestens zu vernehmen. Beim Hören von Musik mit diesen In-Ears wurde mir klar, wie viel Platz bei meinen normalen Studiokopfhörern noch nach oben ist. Die Stereoabbildung macht Spass, Instrumente und der Gesang sind sehr gut zu orten bei meinem Testsong „Summertime“ in einer Aufnahme von Herbie Hancock mit Joni Mitchell. In einem anderen Song habe ich erstmalig das Aufgehen eines Gates bei der Stimme gehört, das war mir noch nie vorher aufgefallen.

Bei den tiefen Frequenzen können die Shure SE535 Ohrhörer mit einem runden Bass punkten, der aber nicht übertrieben daherkommt. Das steht im Gegensatz zu vielen anderen (zugegebenermaßen auch deutlich preiswerteren) Modellen, die im Bassbereich gerne mal dick auftragen.

Vom Hersteller empfohlen wird das hier getestete Modell vor allem für Schlagzeuger auf der Bühne. Ich würde da getrost noch alle Audiophilen hinzuzählen wollen.

Die Isolation der Umgebungsgeräusche ist, genau wie schon bei den anderen Modellen des Herstellers, so gut, dass die Verwendung im Strassenverkehr nicht ratsam ist. Einfach gut und bestens für den Einsatz auf der Bühne geeignet.

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Fazit zum Shure SE535 Test

Klanglich gibt es nichts zu rütteln: Die Shure SE535 klingen wirklich fantastisch. Sie glänzen mit mehr Details als die kleineren Modelle und auch die anderen In-Ears, die ich bisher gehört habe. Ihr ausgewogener Klang ist nichts für Bassliebhaber – es sei denn sie drehen sich den Bass mit einem Equalizer zurecht. Für alle anderen und vor allem audiophile Hörer sind diese Ohrhörer wie geschaffen. Selbst die Abbildung des Stereopanoramas war sehr angenehm und klang teilweise nicht ganz so getrennt, wie ich es von anderen Modellen und Kopfhörern gewohnt bin.

In Sachen Lieferumfang hätte der Hersteller auch nichts besser machen können. Es ist alles da, was das Musikerherz begehrt und sogar etwas mehr. Die Ohrpassstücke sind so zahlreich, dass jeder auf Anhieb das richtige Stück finden dürfte. Die Dreingabe des Adapters für das Flugzeug ist eine nette Sache, keine Frage.

So viel zu den positiven Aspekten und den Superlativen, einen Kritikpunkt habe ich dann aber doch noch: Der Preis. Die Shure SE535 sind derzeit für 479,- Euro im Fachhandel zu erwerben und reissen damit ein grosses Loch in den Geldbeutel. Gerade im Vergleich zum nächstkleineren Modell, das klanglich vielleicht nicht ganz mithalten kann, sind 200,- Euro Aufpreis ganz schön happig. Aber vielleicht wird ja andersherum ein Schuh draus.

Insgesamt gibt es für diesen Ohrhörer ein „sehr gut“.

Shure SE535 Features

  • In-Ear-Ohrhörer
  • Drei-Wege-System
  • 1,60 m abnehmbares Kabel
Hersteller:   
Produkt:

Shure SE535 Test

Lesermeinungen (4)

zu 'Shure SE535 Testbericht: Luxus-Ohrhörer für das In-Ear-Monitoring'

  • Maurice   21. Nov 2011   12:27 UhrAntworten

    Ich selbst besitze momentan die 425er und bin von denen schon sehr angetan.

    Einzige Kritikpunkte:
    - Die Baesse fallen doch etwas sehr schwach dort aus, mehrere Reviews bestaetigen meinen Eindruck dort
    - Nach ca. 1 Jahr hat sich dann doch der Anschluss verabschiedet. Waehrend es einerseits von Vorteil ist, dass man das Kabel austauschen kann, so habe ich nun genau an der Verbindungsstelle anscheinend einen Wackler innerhalb des Hoerers.

    Von daher steht ein Neueinkauf an und nun dies... Wenn du bestaetigen koenntest, dass der Klang wirklich runder ist im Vergleich zu dem 425ern, dann koennte ich mich wirklich hinreissen lassen, das Geld zu investieren.

  • Ramon Smith   21. Nov 2011   17:16 UhrAntworten

    Nicht nur für Schlagzeuger sondern auch für Audiophile? :D
    Als audiophiler Schlagzeuger fühle ich mich mal nicht auf den Schlips getreten, sondern grinse nur breit (=

  • funcruiser   04. Aug 2012   23:04 UhrAntworten

    Ich höre mit den Shure SE 535 jetzt seit knapp einem Jahr Musik und möchte sie nicht mehr missen.

    Mein Player ist ein (bzw. im Wechsel zwei) Samsung Galaxy SGS I9000. Ich höre mit PowerAmp und Voodoo Sound, welches offensichtlich noch das letzte aus dem sehr guten Sound-Chip des SGS I9000 heraus kitzelt.

    Ich mag keine harten Höhen und einen zu sehr aufgebauschten Bass empfinde ich auch als extrem störend, ich stehe auf ein sauberes detailreiches aber dynamisches Klangbild. Der Bass darf dabei aber auch nicht fehlen.

    Ich bin da sehr sensibel und kleine Fehler in der Aufnahme können mich schon sehr nerven. Das ist leider der Nachteil... - je besser die Hardware umso mehr hört man dann Fehler in der Aufnahme.

    Dafür sind die guten Aufnahmen dann umso wundervoller... - wenn ich mich so fallen lassen kann, dass meinen Körper wohlige Wogen durchlaufen, ich emotional voll mitgerissen werde, dass die wohligen Schauer nur so über meine Haut dahinsausen und es überall kribbelt und ich teilweise weinen muss, weil es so wunderschön ist.

    Derart mitgerissen werde ich nur, wenn das Klangbild sehr harmonisch ist. Kleinste Disharmonien zerstören mir ganz schnell alles - egal, ob es nun an der Hardware liegt oder an der Aufnahme, denn audiophile Disharmonien bedeuten für mich Stress pur, in mir zieht sich alles zusammen.

    Die Shure SE 535 bringen die Voraussetzungen mit, dass ich mich beim Musik hören fallen lassen und entspannen kann.

    Ich habe es nie bereut die SE 535 gekauft zu haben. Womöglich harmonieren sie dazu noch sehr gut mit meinem SGS I9000.

  • Andreas Franzen   22. Sep 2012   02:48 UhrAntworten

    Ich habe den SE535 seit ca. 1 Jahr und bisher habe ich nichts, aber auch gar nichts gefunden, was an den Klang dieses Kopfhörers auch nur annähernd herankommt. Ich habe noch einen SE420, der ist leider leicht beschädigt. Daher habe ich mal auf alles gesetzt, und den SE535 danach gekauft.
    Dieser Kopfhörer ist sein Geld wirklich wert.
    Der Preis mag übertrieben scheinen, ist er aber nicht. Nach einer gewissen Zeit mit diesem Gerät will man nicht anderes mehr. Also lieber ein bischen sparen und ein High-End Gerät kaufen, anstatt billigen Schrott. Ich kann das den SE535 nur
    wärmstens empfehlen

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