Shure Motiv MV51 Testbericht
Ein USB-Mikrofon für alle Fälle

Shure Motiv MV51 Testbericht

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Was ist es?

Das Shure Motiv MV51 ist ein Großmembran-Kondensatormikrofon mit integriertem Wandler und USB-Anschluss – kurz: ein USB-Mikrofon. Es eignet sich also für Aufnahmen ohne zusätzliches Audio Interface, und zwar per PC, Mac, Phone/iPad und mit vielen Android-Geräten.

Das Design des Metallgehäuses erinnert entfernt an hauseigene Mikrofonklassiker des vergangenen Jahrhunderts.

Mit seinem Klappfuß macht es auf dem Schreibtisch eine gute Figur, doch Du kannst es auch an ein Mikrofonstativ schrauben.

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An Bord ist ein Kopfhörerausgang zum direkten Abhören der Klänge bei der Aufnahme. Zur Verfügung stehen fünf Equalizer- und Kompressor-Voreinstellungen – 1.) Sprache, 2.) Gesang, 3.) akustische Instrumente, 4.) Band Recording und laute Musik sowie 5.) neutralen Sound.


Passend dazu


Das Gerät ist zum Straßenpreis von 219,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.


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Verarbeitung

Derart robust hatte ich das Gerät nicht erwartet. Das massive, angenehm schwere Metallgehäuse schindet Eindruck, auch der Standfuß und dessen Gelenk sind äußerst gut gebaut. Nichts wackelt auch nur im Geringsten.

Extrem rutschfest steht das gute Stück auf meinem Schreibtisch, den Gummiauflagen an der Unterseite bzw. am Klappfuß sei Dank. Nach links und rechts kann es ein wenig kippeln, was nur mit einem breiteren Fuß oder deren zwei hätte umgangen werden können. Wirklich relevant ist das aber nicht, da die Standfestigkeit beim Bedienen des Touch-Paneels voll gegeben ist.

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Erste Schritte

Die Inbetriebnahme könnte nicht einfacher sein, da das MV51 sofort nach dem Anstecken an Windows-Rechner, Mac oder neuere iPhone- bzw. iPad-Modelle voll funktionsfähig ist – eine manuelle Treiberinstallation ist nicht nötig.

Nicht alle, aber sehr viele aktuelle Smartphones und Tablets mit Android sind ebenfalls kompatibel (unterstützt werden müssen dabei USB Audio Class 2 und USB OTG).

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Die Touch-Bedienoberfläche ist nahezu selbsterklärend, ein kurzer Blick ins Handbuch klärt gegebenenfalls alle offenen Fragen. Jederzeit lässt sich das Mikro stummschalten und in den Modus zur Regulierung der Kopfhörerlautstärke versetzen. À propos: Das Monitoring über Kopfhörer geschieht auf analogem Wege, ist also latenzfrei.

Modi

Vor einer Aufnahme sollte zunächst der Modus gewählt werden:

  1. Sprache
  2. Gesang
  3. Leise und akustische Musik
  4. Laute Musik oder Band
  5. Flat – ohne Kompression oder Verzerrung

Hier sind jeweils das EQing und die Kompression anders geartet. Nur der Flat-Modus nimmt ohne jegliche Effektbearbeitung auf, was die beste Wahl ist, um erst im Nachhinein per DAW oder Audio-Editor Effekte zu nutzen.

Die EQ- und Kompressionseffekte sind definitiv spürbar, aber noch dezent genug für meinen Geschmack. Ich höre beispielsweise beim Gesangsmodus etwas zurückgenommene Mitten für einen vergleichsweise intimen, veredelten Sound. Prima.

Klang

Dank der Richtcharakteristik Niere werden Klänge vornehmlich aus der Einsprechrichtung aufgenommen, Geräusche von den Seiten dagegen etwas schwächer und von hinten praktisch gar nicht. Perfekt für Solo-Vocals und die meisten Instrumente. Beim Preis von gut 200 Euro wäre eine variable Richtcharakteristik vielleicht kein Ding der Unmöglichkeit gewesen, aber sei’s drum.

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Timbre

Der neutrale Sound ist aus meiner Sicht sehr zu begrüßen. Lässt Du den Nahbesprechungseffekt (siehe unten) außen vor, erwartet dich ein insgesamt ausgeglichener Klang. Insbesondere freut mich der praktisch schnurgerade verlaufende Frequenzgang von den Bässen bis weit in die Mitten hinein.

Die Präsenzanhebung zwischen 5 und 6 kHz ist sehr dezent – die Sprachverständlichkeit und der »Körper« vieler Instrumente wird einen Tick klarer herausgestellt, ist aber noch längst nicht grell. Gefällt mir sehr gut.

Der Nahbesprechungseffekt ist recht deutlich ausgeprägt, so dass bei Entfernungen von ~10cm zwischen Mund und Kapsel ein wesentlich basskräftigerer Sound erzielt wird. Radiostimme.

Sonstiges

Die Detailtreue ist im Großen und Ganzen überzeugend. Ganz so »offen« und detailliert wie die besten normalen Mikros in dieser Preisklasse klingt das MV51 nicht, aber das ist nicht dramatisch.

Naturgemäß bleibt der Raumklang bei der Nahbesprechung weitestgehend außen vor. In Entfernungen 30 cm oder mehr tritt er wiederum klar zutage. Wenn der Aufnahmeraum einen schönen Hallcharakter hat, kannst Du diesen also gut nutzen.

Ich hätte mir noch einen integrierten Popschutz bzw. einen mitgelieferten kleinen Schirm wie etwa beim Rode NT-USB gewünscht. Nun gut, immerhin ist ein Popfilter mit Schwanenhals sehr günstig zu erstehen…und er würde sich sogar am Klappfuß des MV51 montieren lassen.

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Fazit zum Shure Motiv MV51 Test

Das Shure Motiv MV51 kommt für seine Preisklasse mit einem hinreichend detaillierten und vor allem sehr neutralen Grundklang entgegen. Gerade von den Bässen bis weit in die Mitten hinein wird ein vorbildlich gerader Frequenzgang gezeichnet – sofern Du nicht konsequent den Nahbesprechungseffekt nutzt, um einen satten Sound für die typische »Radiostimme« zu erzielen.

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Bis auf den fehlenden Popschutz ist im Shure Motiv MV51 Testbericht alles picobello!

Wenn Du aber a) ein wenig Färbung im Timbre und gegebenenfalls b) einen etwas weniger sprunghaften, durchsetzungsfähigeren Sound wünschst, wählst Du eines der Presets. Damit begegnest Du den meisten Arten von Klangquellen bzw. unterschiedlichen Situationen mit gut abgestimmten Voreinstellungen für den Equalizer und den Kompressor.

Fein: Sofort nach dem Anstecken an den Desktop-Computer bzw. kompatible Smartphones/Tablets funktioniert das gute Stück. Die einfache Bedienung per Touch-Paneel klappt gut.

Noch mehr begeistert mich aber die Qualität der Verarbeitung. Das herrlich schwere, sauber gearbeitete Metallgehäuse mit rutschfestem Stand wäre allein schon lobenswert, doch der Klappfuß birgt noch eine Überraschung: Schraube das Gummiende ab und Du findest ein Gewinde zur Montage auf einem Mikrofonstativ vor.

Schade, dass das 51er als All-in-one-Lösung für Podcaster recht empfindlich gegenüber Plosivlauten ist. Spätestens bei der frontal auf die Kapsel erfolgenden Nahbesprechung ist ein Popschutz Pflicht – dass solche eine Lösung aber auch integriert werden kann, beweist das legendäre SM58.

Diese Kritikpunkte können mich aber nicht davon abbringen, im Shure Motiv MV51 Testbericht sehr gute viereinhalb von fünf Punkten zu geben. Es ist einfach ein klangtechnisch kompetentes, sehr robust und clever konstruiertes Mikrofon mit nützlichen Presets für (fast) alle Situationen.

Shure Motiv MV51 Features

  • Kondensatormikrofon mit Großmembran
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Presets für EQing & Kompression:
    • Sprache
    • Gesang
    • Akustische Instrumente
    • Laute Instrumente oder ganze Bands
    • Neutral
  • Audio Interface integriert, Wandlung mit max. 24 Bit & 48 kHz
  • Übertragungsbereich: 20 – 20.000 Hz
  • Gain von 0 bis +36 dB
  • Empfindlichkeit: -39 dBFS/Pa @ 1 kHz
  • Max. Schalldruckpegel: 130 dB SPL
  • Kopfhörerausgang: 3,5 mm
  • Stromversorgung via USB oder Lightning
  • Mikrofon stummschaltbar
  • Standfuß:
    • Ausklappbar
    • An 5/8″- oder 3/8″-Mikrofonstative schraubbar
  • Metallgehäuse
  • Maße: 128 × 86 × 70 mm
  • Gewicht: 575 g
  • Cable
  • Liewferumfang:
    • Shure Motiv MV51
    • Micro-USB-zu-USB-Kabel
    • Micro-USB-zu-Lightning-Kabel
    • Gewindeadapter (5/8″ → 3/8″)
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