Shure GLXD16 Test
Digitales Funksystem für dein Pedalboard
Was ist es?
Das Funk-Set GLXD16 ist ein Funksystem für Gitarre und Bass. Dieses Kraftpaket besteht aus dem GLXD1 Taschensender, dem WA305 Gitarrenkabel und einem digitalen GLXD6 Empfänger in Pedalboard-Format.
So wird eine vollständige Integration des Systems ins eigene Pedalboard zum Kinderspiel. Die Gitarre wird mit dem Sender über ein Kabel verbunden und der Empfänger samt Stromversorgung findet neben den anderen Effekten Platz. Ein eingebautes Stimmgerät erfüllt zudem noch die Funktion eines Tuner-Pedals. So kannst Du dieses ohne große Platzeinbußen durch die Empfängerstation ersetzen.
Das 2,4 GHz Frequenzband soll zudem für eine qualitativ hochwertige und störfreie Übertragung sorgen.
Der Straßenpreis von rund 415,- Euro ist zwar durchaus nicht unbedingt schonend dem Geldbeutel gegenüber. Doch gerade Profis und solche, die es werden wollen, sollten bei der Qualität ihres Signals keine Kompromisse eingehen.
Passend dazu
- Shure GLXD16+ Test: Funksystem für Gitarre
- Shure GLX-D Advanced Test: Digitale Freiheit für Instrumente und Gesang
- Omnitronic UHF-102: Günstige Funkstrecke mit 2 Mikros [Video]
- Drahtlossysteme für deine Gitarre: Was Du über Funkstrecken wissen musst
- Sennheiser XS Wireless 1 Instrument Set: Gitarre und Bass funken
anzeige
Shure GLXD16 Testbericht
GLXD1 Taschensender
Der Taschensender des Shure GLXD16 Funksystems besteht aus schwarzem Metall und wirkt auf mich schon fast, wie Sendeequipment des Militärs. Der GLXD1 Taschensender ist vollkommen vorbildlich verarbeitet worden und übersteht garantiert so einigen Gig. Er wird per Gürtelclip an der Hüfte befestigt.
Ein per USB aufladbarer Lithium-Ionen Akku ermöglichet den Gebrauch der Sendeeinheit für bis zu 16 Stunden. Unter Idealbedingungen beträgt die Reichweite des GLXD1 etwa 60m.
Empfänger in Pedalboard Format
Die digitale Empfangsstation des GLXD16 Funksystems ist auf die Größe eines Effektpedals gestaucht worden und passt somit immer aufs Pedalboard.
Das eingebaute Stimmgerät funktioniert einwandfrei und lässt sich über eine besonders helles und gut lesbares LED Display ablesen. Es bietet einiges an Funktionen und kann somit vermutlich problemlos das bereits bestehende Tuner Pedal vom Pedalboard verdrängen.
So wie auch der Taschensender erscheint der GLXD6 Pedalboard Empfänger extrem robust und stabil. Das Metallgehäuse dürfte so ziemlich jeden Musikeralltag unbeschadet begleiten können.
Um ein besonders ausfallsicheres Signal zu gewährleisten wurde das GLXD6 mit zwei Empfangsantennen ausgestattet. Zudem wechselt die Empfangsstation automatisch auf andere Frequenzen, sollte das Signal instabil werden.
Laut Shure ist das ganze System zusätzlich vor Fremden Signalen wie WLAN und Radio geschirmt und somit geschützt.
In der Praxis
In der Praxis erweist sich das GLXD16 Funksystem als äußerst intuitiv. Ein Studium der Gebrauchsanweisung ist definitiv nicht von Nöten. Wird Sender und Empfänger eingeschaltet, bauen diese automatisch eine Verbindung auf und zeigen diese an Beiden Geräten über eine LED an.
Selbst beim verlassen des Zimmers bricht die ausgezeichnete Verbindung nicht ab. Wer wollte nicht schon immer die Gitarre zum Kaffee kochen mitnehmen? Auch bei der Bandprobe, in der zwei Funkmikrofone nebenher zugange waren, stellte ich keinerlei Soundausfall oder Übertragungsfehler fest. Zudem funktioniert das eingebaute Stimmgerät ausgezeichnet und könnte meinen Korg Bodentreter problemlos ersetzen.
Latenz? Keine Spur
Besonders wichtig bei Funkanlagen sind die Latenzzeiten. Wird die Verzögerung zwischen angeschlagenem Ton und der Reaktion des Verstärkers zu groß, wird ein rhythmisch sicheres spielen nicht mehr möglich sein.
Glücklicherweise ergeben sich diesbezüglich beim GLXD16 keine Probleme. Ich konnte absolut keinen nennenswerten Unterschied zwischen meinem 6m Cordial Kabel und dem Funksystem feststellen. Schnelle Passagen sicher Spielen? – kein Problem!
Klang des GLXD16
Zum Sound des GLXD16 lässt sich absolut nichts anderes sagen, außer das er ein absolut zufriedenstellendes Bild liefert. Ein strammer Bassbereich und ein besonders hochauflösendes Höhenspektrum geben sich hier die Hand.
Die Wiedergabe aller Spieltechniken erfolgt absolut dynamisch und alle Nuancen sind im Sound präsent. Nicht anders als bei einem Kabel. Wobei ich eher behaupten würde, dass mein Kabel über die Strecke mehr Höhen schluckt, als das sofort hochwertig digitalisierte Signal über das Shure GLXD16 verliert.
Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*
* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!
Fazit zum Shure GLXD16 Test
Das Shure GLXD16 bietet die Bewegungsfreiheit von Funksystemen und die Klangqualitäten eines Kabels. Die Sendefrequenzen im 2,4-GHz-Band sichern den kostenfreien, weltweiten Betrieb. Die hochwertige Verarbeitung im Metallgewand für Sender und Empfänger und das durchdachte Design lassen die Funkstrecke so einfach bedienbar werden und genauso gut klingen wie bei der Nutzung herkömmlicher Kabelverbindungen. Auch Latenzen sind bei diesem System kein Thema. Durch den vollwertigen Tuner ist der Empfänger im Pedalboard-Format besonders Gitarristen und Bassisten zu empfehlen, die eine Funklösung für ihr Pedalboard suchen.
Die Bedienung ist übersichtlich und sicher. Zudem sind die Stromversorgung über den Bodentreter-typischen 9-Volt-Anschluss für den Empfänger und die Akku-Lademöglichkeit im Taschensender via USB alltagstaugliche Lösungen, die das System sehr einfach in herkömmliche Setups integrieren lassen.
So leistet sich das Funksystem keine wirklichen Schwächen und der hervorragende integrierte Tuner macht die Sache so richtig rund. So gibt es im Shure GLXD16 Test auf delamar die volle Punktzahl: fünf von fünf!
Shure GLXD16 Features
- Digitale Funkstrecke Für Gitarre/Bass
- Sender + Empfänger + Gitarrenkabel
- Für den Einsatz auf dem Pedalboard
- Frequenzbereich: 2,4 GHz
- Automatischer Frequenzmanager
- True Diversity
- Vor WLAN-Einstreuungen geschützt
- Max. 16 Stunden Akkulaufzeit
zu 'Shure GLXD16 Test: Digitales Funksystem für dein Pedalboard'
tank 05. Apr 2014 23:57 Uhr
Muss sich Line6 jetzt warm anziehen oder anders gesagt: nachbessern?
Thom 28. Mai 2014 17:31 Uhr
Hallo, habe mir das System zugelegt und muss sagen, es überzeugt mich nicht.
Warum, wo doch fast alle Reviews nahezu euphorische Testergebnisse liefern?
Ganz einfach, es klingt nicht wie ein Kabel. Die Höhen treten deutlich stärker in den Vordergrund und die Sanfte Kompression verschwindet. Ich empfinde den Sound als harsch.
Nein, ich spreche nicht von Nuancen. Man kann den Unterschied deutlich hören. Allerdings benötigt man dafür einen guten, dynamischen Röhrenamp. Wer den ganzen Abend ohne das Volumpoti zu bemühen in einer Lautstärke und einer Gainstufe spielt, merkt das wahrscheinlich nicht. Mich stört es aber so massiv, dass das GLXD16 wieder zurück geht. Da hol ich mir lieber ein gutes Kabel.
Markus 16. Jun 2014 20:11 Uhr
Hallo Thom,
zu den Höhen: Ich hatte es nicht so intenxiv empfunden, wie Du. Wie ich ja schrieb:
"Vielleicht grenzt es an Einbildung, aber mir kam es so vor, dass im Vergleich das Kabel sogar geringfügig mehr Höhen geschluckt hat, sprich das Beta Guitar Pedal Digital Wireless System sogar minimal »offener« klang."
Die Frage wäre nun: Boostet das GLXD16 ungewünscht Höhen, oder schluckt im Vergleich das konventionelle Kabel diese? Was für ein Kabel in welcher Länge spielst Du denn für gewöhnlich? Sollte nämlich der kapazitive Widerstand des verwendeten Kabel allzu hoch sein und das summiert sich dann noch über viele Meter, dann würde ich eher drauf tippen, dass Du "dämpfende" Kabel bevorzugst ;) Ich habe zum Vergleich ein relativ hochwertiges und nur 3m kurzes Kabel zum Vergleich genommen, und mein Eindruck war der, den ich beschrieb.
Deine Kritik, dass das GLXD Kompression entgegen wirkt, also expandierend wirkt kann ich in der Tat nicht nachvollziehen. Aber eines mit Sicherheit: Für den Soundgourmet, der keine Kompromisse zugunsten Wireless eingehen will, dem bleibt immer eines: Beim GUTEN Kabel bleiben. Ob die Soundunterschiede aber wirklich so gravierend sind, dass sie im Bandkontext auf der Bühne - denn wo sonst macht ein Wireless System sonst wirklich Sinn?! - spätestens im Publikum noch einen Unterschied machen ... dass lasse ich mal dahin gestellt ;)
Grüße
Markus
Joachim Floericke 02. Apr 2019 08:24 Uhr
Es wurde eine Meinung wieder gegeben. Ein Test wird mit Messdaten belegt und nicht nach subjektiven Empfindungen.
Schade, der Test hilft nur dem Konsum und nicht dem Musiker
Carlos San Segundo (delamar) 02. Apr 2019 09:17 Uhr
Hallo, Joachim.
Vielen Dank für deinen Input.
Wir schreiben seit Anfang an unsere Artikel so, dass sie für Musiker verständlich sind.
Die meisten Musiker können mit den Zahlen bzw. Meßdaten sehr wenig bis gar nichts anfangen.
Mit einer Einschätzung aus der Praxis allerdings schon :)
Herzliche Grüße
Carlos