Shure GLX-D Advanced Test
Digitale Freiheit für Instrumente und Gesang

Shure GLX-D Advanced

Im Shure GLX-D Advanced Review geht es um eine große Produktserie mit Funksystemen über diverse Mikros und Taschensender für Gitarre und Bass - wir hatten ein System mit dem legendären Mikro SM58 zum Review am Start

Was ist es?

Das Shure GLX-D Advanced System ist ein digitales Funksystem, die Sender arbeiten im 2.4 GHz Band. Neben der SM58 Version der Handsender sind noch weitere Kapselvarianten erhältlich – Du kannst alternativ einen Handsender mit der Beta58 Kapsel, der Beta87 oder der SM86 Kapsel auswählen. Für die Taschensender gibt es verschiedene Lavalier- oder Headset-Mikrofone.

Alle Sender der Serie arbeiten mit Lithium-Ionen-Akkus, die direkt in den Empfängerstationen aufgeladen werden können. Die typische Standzeit bis zum erneuten Aufladen liegt bei stattlichen 15 – 16 Stunden.

Die Reichweite der Systeme liegt bei rund 20 bis 30 Metern in Räumen, draußen kannst Du unter guten Umständen sogar mit 50 bis 60 Metern Übertragungsstrecke rechnen. Die Empfänger des Systems Shure GLX-D Advanced kannst Du paarweise in ein 19-Zoll Rack montieren.

Je nach Kapsel oder Sendertyp kostet ein System zwischen 559,00 Euro (mit der SM58 Kapsel) und 709,00 Euro (für die Variante mit der Kondensatorkapsel Beta87 A). Für die Variante mit dem Taschensender bezahlst Du 559,00 Euro, ein Anschlusskabel für deine Gitarre oder den Bass ist bereits enthalten. An dieses Set kannst Du alternativ auch Clipmics, Lavaliers oder Headsets anschließen.


Passend dazu


Die Gehäuse der Handsender sind aus stabilem Kunststoff, die Taschensender haben ein sehr robustes Metallgehäuse.


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Shure GLX-D Advanced Testbericht

Welche Geräte wir getestet haben

Der deutsche Vertrieb hat uns für diesen Shure GLX-D Advanced Test gleich ein ganzes Rack zur Verfügung gestellt – enthalten sind vier Handsender mit der SM58-Kapsel (siehe Shure SM58 Test), zwei Taschensender für Gitarre und Bass, die dafür notwendigen Empfänger und der sogenannte Frequency Manager. Der ist Netzteil für die Empfänger, Antennensplitter und Frequenzkoordinator in Einem.

Aus der Serie Shure GLX-D Advanced: GLXD24R/SM58 (inkl. Shure SM58)

Unser konkretes Produkt aus der Serie Shure GLX-D Advanced: GLXD24R/SM58 mit dem Shure SM58

Auch ein bisschen Zubehör haben wir mitbekommen: zwei Absetzantennen, gerne auch »Paddel« genannt und die nötigen Kabel. Mit diesen externen Antennen kannst Du im Falle eines Falles die Übertragungseigenschaften eines Funksystems optimieren.

Du bekommst ein wirklich zuverlässiges und stabil laufendes Drahtlossystem. Auch wenn das 2.4 K Band durch sehr viele andere Nutzer – zum Beispiel WLAN, Babyphones, Überwachungssysteme und sogar Mikrowellenöfen sehr dicht gepackt ist, haben wir beim Livetest mit allen sechs Strecken parallel direkt unter einem WLAN Accesspoint drei Stunden lang keinen einzigen Ausfall oder Dropout feststellen können.

Was im Karton ist

Zum Lieferumfang einer Funkstrecke gehören der jeweilige Sender mit Mikrofonklammer oder Klinkenkabel, der Empfänger, ein externes Netzteil sowie der Akku. Separat erhältlich sind Einbaurahmen, externe Ladeschalen sowie kurze und lange Antennenkabel für den Rackeinbau sowie die Absetzantennen.

Erste Schritte mit Shure GLX-D Advanced

Zur Inbetriebnahme musst Du zunächst die Akkus laden – eine Teilladung von 15 Minuten genügt bereits für rund 90 Minuten Betrieb. Voll geladen sind die Akkus nach rund sechs Stunden. Als nächstes musst Du Sender und Empfänger aufeinander abgleichen. Das geht fast automatisch über die Link-Funktion, die Du bei Sender und Empfänger durch gleichzeitiges Drücken des entsprechenden Buttons aktivierst.

Haben sich Sender und Empfänger gefunden, ist die Strecke startklar. Ein LCD am Empfänger gibt dir jederzeit Auskunft über alle wichtigen Parameter, zeigt dir die Übertragungsqualität, den Audiopegel und die verbleibende Laufzeit der Akkus an.

Im Langzeittest habe ich herausgefunden, dass diese Laufzeitanzeige wirklich sehr exakt läuft – maximal 10 bis 15 Minuten Abweichung nach oben oder unten sind drin. Du wirst also ganz sicher rechtzeitig gewarnt, bevor die Übertragung abbricht.

Zum Anschluss an dein Mischpult gibt es auf der Rückseite des Empfängers jeweils eine symmetrisch beschaltete Klinkenbuchse und eine XLR-Buchse. Über einen Schiebeschalter kannst Du auswählen, ob Du das Signal in Line- oder Mikrofonpegel abgreifen willst. Gib hier besonders Acht, welchen Eingang Du am Mischpult auswählst – eine Falschanpassung überfährt den Eingang deines Mischpultes kräftig und klingt sehr unschön.

Shure GLX-D Advanced Setup mit Rack

Ungefähr so könnte ein Setup mit den Komponenten des Shure Shure GLX-D Advanced aussehen …

Die unterschiedlichen Mikrofonkapseln

Bei der Auswahl der Kapseln solltest Du dich auf dein Gehör verlassen. Anders als bei manchen anderen Systemen sind die Kapseln nicht austauschbar: Du musst dich also immer für die Kombination aus Sender und Kapsel entscheiden.

Das SM58 als echter Klassiker klingt eben genau so, wie ein SM58 klingt. Robust, nicht unbedingt edel, dafür aber sehr universell. Das Shure SM58 ist eine ganz typische Niere mit der entsprechenden Aufnahmecharakteristik.

Auch das Beta58 ist ein echter Klassiker – man sagt, es klänge etwas frischer als der Urahn SM58. Außerdem ist das Beta58 eine ganz typische Hyperniere. Achte darauf, wenn Du die Monitore auf der Bühne positionierst. Beim SM58 am besten direkt vor dem Mikro, beim Beta58 am besten leicht seitlich.

Die beiden Kondensatorkapseln SM86 und Beta87A bieten dir den für Kondensatorkapseln typischen, sehr klaren und knackigen Sound. Für filigranen Gesang oder Sprache eine sehr gute Wahl und hörbar edler als die beiden dynamischen Kapseln.

Frequency Manager bei Shure GLX-D Advanced

Ganz oben bei uns im Rack ist der Frequenzmanager – der zugleich auch Antennensplitter und Netzversorgung ist. An Stelle der sonst nötigen, vielen Einzelantennen genügt mit dem Frequenzmanager ein einziges Antennenpärchen. Das sieht aufgeräumter aus und verbessert insbesondere auch die Übertragung.

Möchtest Du den Frequenzmanager nutzen, dann musst Du zunächst die Antennenbuchsen der Empfänger mit den Antennenbuchsen des Managers verbinden. Immer paarweise – so erhältst Du die Diversity-Funktion, die wichtig für den störungsfreien Betrieb ist.

Zuletzt montierst Du ein einziges Paar Antennen auf der Vorderseite des Managers und kannst fast schon loslegen. Vorher musst Du nur noch mittels kurzer Patchkabel die Spannungsversorgung für alle Empfänger herstellen.

Der Manager kann maximal sechs Systeme versorgen, für noch mehr Strecken kannst Du zwei dieser Manager kaskadieren – und dann mit maximal elf Strecken gleichzeitig funken. Mehr geht wirklich nicht!

Stichwort Diversity

Unter Diversity versteht man eine Technologie, bei der ein Funksignal von zwei separaten Antennen und Empfängern gleichzeitig empfangen wird. Ein Komparator vergleicht dann die beiden Signale und schaltet jeweils das stärkere, also bessere Signal zur Weiterverarbeitung durch. Durch dieses Vorgehen kannst Du sicher sein, dass Dropouts fast sicher ausgeschlossen werden können.

Verwendest Du zusätzlich noch abgesetzte Antennen, die Du an unterschiedlichen Positionen aufstellst, bist Du praktisch auf der sicheren Seite. Jetzt musst Du nur noch darauf achten, dass immer mindestens eine der beiden Antennen im besten Fall »Sichtkontakt« mit dem Sender hat – dann kann nichts mehr schiefgehen.

An und aus

Ein kurzes Wort zu den Schaltern an den Sendern: bei den Taschensendern sind die wunderbar versenkt angebracht und lassen sich so nicht irrtümlich bedienen. Bei den Handsendern finde ich den Schalter etwas zu prominent.

Nervöse Sänger lassen sich womöglich verleiten, daran rumzuspielen und schalten so das Mikro ab.

Hören wir uns das mal an!

Auf der Bühne steht »Liemba«, ein Trio mit Gesang und Gitarren aus Brighton und »Joel Ney« mit Gesang, Gitarre und Stompbox. Beide Male sehr gute Stimmen und sehr filigrane Gitarren. Unser Shure GLX-D Advanced Testrack kann überzeugen – keine Unterschiede zu einer verkabelten Show.

Was mich besonders erstaunt hat: die Bühne stand direkt unter einem 2.4 GHz Accesspoint einer WLAN Installation – dennoch gab es nicht ein einziges Übertragungsproblem. Nicht beim Soundcheck und erst recht nicht später am Abend, obwohl dann gefühlte 250 Blackberrys oder Mobiltelefone im Raum sendeten.

Scheinbar hat der Frequenzmanager wirklich alle aufkommenden Störungen erkannt und unhörbar die Frequenzen gewechselt, bevor es zu Dropouts kommen konnte. Sowas gibt dir ein echt gutes Gefühl, insbesondere da freie Frequenzen immer seltener werden.

Auch bei den Gitarren gab’s keinerlei Auffälligkeiten – oft sagt man ja gerade akustischen Gitarren und Sendern keine gute Zusammenarbeit nach. Die Shure GLX-D Advanced macht da einen hörbaren Unterschied: glasklar und crisp, ohne Kompression und Mattigkeiten.

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Fazit zum Shure GLX-D Advanced Test

Ein sehr hochwertiges Funksystem im digitalen 2.4 GHz Band. Vier unterschiedliche Handsender und der Taschensender geben genug Flexibilität für verschiedene Stimmen und Anwendungen.

Die Systemakkus überzeugen durch eine lange Standzeit und schnelle (Teil-)Ladung. Nicht zu vergessen: die Akkus mögen in der Anschaffung zunächst teuer erscheinen, über die Einsatzzeit gerechnet sparst Du im Vergleich zu Batterien aber schnell einen drei- bis vierstelligen Bereich.

Mit dem Frequenzmanager im Rack kannst Du bis zu sechs Strecken sicher parallel betreiben und sauber verkabeln. Maximal elf Strecken kannst Du parallel betreiben, wenn Du einen zweiten Frequenzmanager hinzunimmst.

Alles in allem hat der Hersteller hier einen exzellenten Job gemacht und erhält zurecht volle Punktzahl in diesem Shure GLX-D Advanced Test.

Shure GLX-D Advanced Features

  • Digitales Funksystem für Instrument oder Gesang
  • Verschiedene Kapseln für Mikrofone verfügbar
  • Sendet im 2.4 GHz Band und ist damit anmelde- und gebührenfrei
  • Lithium-Ionen-Akkus sorgen für eine Laufzeit von bis zu 16 Stunden
  • Bis zu 30 m Übertragung in Räumen
  • Draußen bei idealen Voraussetzungen bis 60 m
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Shure GLX-D Advanced Test

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