Sennheiser IE 40 Pro Test
In-Ears für Monitoring zum vernünftigen Preis

Von Felix Baarß am 21. März 2019
Sennheiser IE 40 Pro Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Dynamischer In-Ear-Monitor zum fairen Preis.
Der Sennheiser IE 40 Pro ist ein sehr gelungener IEM, der für gut 90 Euro teils überraschend stark klingt, sehr komfortabel ist und gut konstruiert wurde. Bis auf die manchmal etwas forsch wirkenden Sibilanten ist der Klang ausgewogen, differenziert und dynamisch detailliert bei hohem Output. Das Kunststoffgehäuse ist sehr leicht, aber gut verarbeitet, während die abnehmbaren Kabel dank Bügelende bestens sitzen. Kurzum: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt ohne Wenn und Aber.
PRO
- Überzeugend detaillierter und differenzierter Klang
- Sehr hohe Ausgangsleistung
- Sicherer Halt dank Drahtbügel-Kabelende
- Hoher Tragekomfort
- Abnehmbare Kabel
CONTRA
- Sibilanten, Becken u. dgl. klingen etwas spitz
Für wen?
Musiker, die für relativ wenig Geld fähige, zuverlässige In-Ear-Monitore suchen.
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Verarbeitung und Ergonomie
Das angenehm leichte Kunststoffgehäuse macht einen guten Eindruck, ebenso das Kabel. Über einen einfachen Steckmechanismus wird das Kabel mit den In-Ears verbunden, auf einen Bajonettverschluss oder eine sonstige Verriegelung wird verzichtet. Macht nichts, denn die Verbindung ist fest genug, wenn man nicht gerade Extremsport betreibt.
Der Sennheiser IE 40 Pro lässt sich mit den drahtverstärkten Kabelenden bestens von hinten übers Ohr legen und sitzt bestens. Eine so elegante Lösung wünsche ich mir nun bei jedem In-Ear-Hörer im Umfeld von 100 Euro.
Das Kabel hat mit 1,3 m eine bewährt kurze Länge und ist mitteldick ummantelt. Es endet in einem recht kompakten gewinkelten Miniklinkenstecker.
Ohrpassstücke & Komfort
Einfach und praktisch: Für optimale Basswiedergabe und Schallisolierung gibt es zwei Positionen (etwa 2 mm voneinander entfernt), an denen die Ohrpassstücke einrasten können. Damit wird unterschiedlich geformten Gehörgängen Rechnung getragen.
Dank den drei Größen und der Formschaum-Variante in Größe M ist es sehr wahrscheinlich, dass Du die annähernd perfekte Passform findest. Im Verbund mit dem integrierten Drahtbügelende des Kabels und dem geringen Gewicht ist der Tragekomfort sehr angenehm. Womöglich vergisst Du irgendwann, dass Du In-Ears trägst – so muss das sein.
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Klang im Sennheiser IE 40 PRO Test
Der Ersteindruck ist richtig gut für die Preisklasse: Der Klang ist sehr klar und präsent, räumlich differenziert und mit recht akkurater Dynamik in den Bässen.
Dank hoher Empfindlichkeit steht eine beträchtliche Ausgangsleistung zu Buche – jeder Taschensendern und auch eher leistungsschwache Kopfhörerverstärker werden genug Output liefern, um mit dem Sennheiser IE 40 Pro sehr laut abhören zu können. Und bei hohen Pegeln bewegen sich klanglichen Verzerrungen in einem vertretbaren Rahmen.
Laut Hersteller werden der Außengeräusche um 26 dB gedämpft. Das deckt sich mit meinem Eindruck: Wer die besten Ohrpassstücke für sich gefunden hat, kann sich auf eine gute Abschottung vor der Außenwelt freuen.
Details zum Frequenzgang
Der Bassbereich überzeugt. Angenehm tief hinab in den Frequenzkeller reicht die Darstellung des Sennheiser IE 40 Pro, wobei er im Verlauf bis in die Hochbässe hinein nirgends übertreibt.
In den Mitten geht es detailliert und ausgewogen zu. Das sorgt für tadellose Sprachverständlichkeit und dafür, dass der »Körper« von Instrumenten schön zur Geltung kommt.
Etwas weiter oben entdecke ich den einzig nennenswerten Kritikpunkt: Sibilanten (Zischlaute der Sprache wie »s«, »sch«, auch mal ein energisches »f«), die Becken eines Schlagzeugs, hohe Trompeten und ähnlich gelagerte Klänge klingen vergleichsweise scharf. Die Frequenzregion bei grob 8 kHz ist ein wenig überbetont beim Sennheiser IE 40 Pro.
Noch weiter oben im Spektrum ist dann wieder alles in Butter. Der Übertragungsbereich endet zwar schon bei 18 kHz, dennoch werden genug höchste Höhen für einen »offenen« Sound transportiert.
Überzeugende Dynamik & Räumlichkeit
Für einen 100-Euro-In-Ear kommt der Sennheiser IE 40 Pro mit beträchtlicher Impulstreue daher. Gerade in den Bässen zeigt sich die »Knackigkeit« der Transienten in Form von klar konturierten, »trockenen« Anschlägen einer Kick-Drum und dergleichen.
Schließlich ist das Stereobild so differenziert, dass die im Panorama verteilten Instrumente einer Mischung gut getrennt voneinander erklingen. Zusätzlich ist auch die Tiefenstaffelung gut ausgeprägt – »vorne« versus »hinten« zeichnet sich klar ab, etwa bei trockenen Direktsignalen in Relation zu Halleffekten, die daraufgelegt wurden.
Features Sennheiser IE 40 Pro Review
- Hersteller: Sennheiser
- In-Ear-Hörer
- Dynamische Treiber
- Impedanz: 20 Ω
- Übertragungsbereich: 20-18.000 Hz
- Schalldruckpegel: 115 dB @ 1 kHz / 1 Vrms
- Klirrfaktor: <0,1 % @ 1 kHz / 94 dB
- Außengeräuschdämpfung: <26 dB
- Magnetfeldstärke: 3,5 mT
- Kabellänge: 1,3 m
- Gewicht: 18 g
- Lieferumfang
- In-Ear-Hörer Sennheiser IE 40 Pro
- 3 Silikonadapter (Größen S, M, L)
- Schaumstoffadapter (Größe M)
- Transport-Etui
- Reinigungswerkzeug