Sample Robot Test & Video
Sampling leicht gemacht

Sample Robot

Der Sample Robot im Test - Erfahre in diesem Test wie der Sample Robot funktioniert und welche Vorteile er bringt.

Was ist es?

Als Helferlein beim Anlegen eigener „virtueller Instrumente“ präsentiert sich der „Roboter zum Sampeln“, der SampleRobot. Dabei unterstützt die aktuelle Generation diverse Formate (sfz, sf2, xml, wav, sxt und snd) sowie verschiedene Bitraten (8, 16, 24 Bit) und alle wichtigen Samplingraten (11, 22, 44.1, 48, 96 und 192 kHz). Mit der vorliegenden Version geht Hersteller Skylife nun in die dritte Runde.

Auf Herz und Nieren…

Was meint nun der geneigte Testautor mit „Anlegen eigener virtueller Instrumente“? Hier kann man den Aufgabenbereich dieser Software in vier Bereiche teilen:

  1. Vollautomatisches Absampeln „alter“ und neuer MIDI-Fähiger Klangerzeuger
  2. Halbautomatisches Absampeln von Instrumenten aller Art (Orgel, Gitarre, Flöte, Klavier…)
  3. Absampeln von Sampling CDs
  4. Absampeln von virtuellen Klangerzeugern (Mittels „virtuellen“ MIDI und Audio-Kabeln)

Vollautomatisch meint hier, dass man dabei so gut wie nichts selbst machen muss. Die Aufnahme wird vorher „programmiert“, und den Rest, das eigentliche Absampeln erledigt SampleRobot vollautomatisch nach den „programmierten“ Vorgaben. Es werden alle Tasten, die gesampelt werden sollen, in allen programmierten Velocity-Layern gesampelt.
Das kann bei einem komplexeren Pad-Sound durchaus mal 30 Minuten oder sogar länger dauern.


Passend dazu



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Sample Robot Testbericht

Halbautomatisch ist bei allen Instrumenten nötig, die über keinen MIDI-Eingang verfügen. Dazu gehören nicht nur analoge Synthesizer, sondern auch durchaus „echte“ Instrumente, wie die Kirchenorgel der Heimatgemeinde, die Stradivari des Nachbarn, oder das Toy-Piano aus dem eigenen Kinderzimmer. Hierbei muss man den Ton „selbst“ erzeugen, da dies ja nicht via Midi geschehen kann.

Wer noch eine große Kollektion an Sample-CDs sein Eigen nennt, und es zu Mühsam erscheint, diese Audio-Tracks manuell Sampler-tauglich zu verarbeiten, kann auch hier
SampleRobot zum Einsatz bringen.

SampleRobot Testbericht Grundlagen

An wen richtet sich also „SampleRobot“?

An jeden Musiker, der mit einem Rechner oder einem Sampler arbeitet, Sounddesigner, Library-Entwickler/VSTi-Entwickler, DJs… Aber: Warum sollte ich nun meine Hardware-Synthesizer absamplen? Bei der Kirchenorgel der Dorfkapelle oder des Nachbars Geige liegt es auf der Hand, aber bei den eigenen Synthesizern? Da gibt es gleiche einige Gründe:

  • Total Recall mit Sample Robot:
    Speziell im Film und in der Werbung ist es oft nötig schnell zwischen Projekt-Files hin- und herzuschalten. Das kann mit einem großen Gerätepark durchaus ein größeres Unterfangen werden, speziell seit dem es keinen Sound-Diver mehr gibt und für die meisten Hardware-Synths nur sehr mittelmäßige Editoren zu haben sind. Liegt der geliebte Klangerzeuger als Patch für den (virtuellen) Sampler vor, ist das kein Problem mehr- auch wenn der geschätzte Klangerzeuger den Weg alles Irdischen geht: Seine Sounds bleiben (entsprechendes BackUp-Konzept der Festplatte sei vorausgesetzt) der Nachwelt erhalten.
  • Mangelnde Polyphonität/Einzelausgänge:
    Speziell analoge Klangerzeuger (aber durchaus auch ältere digitale) haben eine stark begrenzte Anzahl von Stimmen. Gerade die analogen Kollegen sind oft monophon. Liegt das Instrument im Sampler vor, kann bequem auch mehrstimmig gespielt werden. Selbst das Tuning-Problem der analogen Kollegen ist somit eliminiert. Auch fehlende/zu wenige Einzelausgänge lassen sich mit einem virtuellen Instrument kompensieren.
  • Portabilität:
    Speziell Laptop-Musiker und Musiker die räumlich flexibel sein wollen, oder gar müssen, profitieren davon, wenn ihre Klangerzeuger „virtualisiert“ sind.
    Beim Roboten – die Praxis

Das Arbeiten mit dem Sample Robot…

Bei dieser Software ist sehr die Lektüre des Handbuches zu empfehlen, welche auf etwa 100 Seiten ausführlich, kompetent und unterhaltsam durch die Materie führt: SampleRobot macht einiges möglich, was ohne konkrete Inaugenscheinname des Handbuches untergehen würde – aber das trifft auf einiges an Software und Hardware zu.

Hilfreicher Projekt-Assistent

Vieles ist bereits mit dem Projekt-Assistenten bequem zu erledigen, welcher sich beim Start automatisch öffnet. Sofern der Klangerzeuger mit dem Rechner verbunden ist (MIDI & Audio im Falle eines MIDI-Fähigen Synthesizers, Nur Audio im Falle von Synthesizern ohne MIDI-Input oder via Mikrofon im Falle von „echten“ Instrumenten), kann es auch sofort losgehen.

Zunächst bittet der Projekt-Assistent um einen Namen für den Sound quasi den „Patch-Namen“, danach wird der Pfad/Ordner festgelegt, in dem die Audio-Dateien gespeichert werden sollen. Dann kann das Audio-Interface bzw. der Eingang gewählt werden, an dem das Instrument angeschlossen ist. Danach kann der Benutzer die Sampling-Frequenz und die Bit-Tiefe selektieren. Mit der Option „Recording“ kann SampleRobot auf „Vollautomatische Aufnahme“ (die Software spielt alle Noten selbst) oder
„halbautomatische Aufnahme“ (der Anwender spielt die Töne) geschaltet werden.

SampleRobot Testbericht Projektassistent

Der Projektassistent / SampleRobot Testbericht

Als nächstes teilt man der Software das „MIDI-Out Device“ und den Midi-Kanal mit. Mit „Key- Range kann man den Bereich festlegen, in dem Samples gespeichert werden. Mit „Velocity-Layer“ und „Keystep“ haben wir zwei der wichtigsten Parameter, wenn es um authentischen Klang geht. Die Anzahl der Velocity-Layer, also wie viele verschiedene Samples für die Abstufung der Anschlagdynamik Verwendung finden, macht, je nach Sound, viel vom originalen Spielgefühl aus.

Hier geht es weiter mit dem Skylife SampleRobot Testbericht

Keystep

Mit Keystep kann bestimmt werden, wie viele Samples über die Tonhöhe genommen werden. Zu gut deutsch: jede „wievielte Taste“ gesampelt wird. Bei einfacheren Sounds, reicht oft schon alle vier, fünf oder sechs Tasten. Je aufwändiger eine Klangfarbe ist, um so kleiner wird dieser Parameter. Bei manchen komplexen Pad-Sounds kann sich durchaus ein Wert um 1 oder 2 lohnen, da hilft nur Praxis: Ausprobieren.

Wichtig für das Ermitteln des Release-Samples und der tatsächlichen Notenlänge, sind die Parameter gleichen Namens. Hier gilt, dass komplexere Sounds in der Regel größere Zeitfenster brauchen als einfachere. Konkret: Eine Drone oder ein Pad können als „Note-Length“ durchaus auch mal 5-10 Sekunden benötigen.

Looping mit dem SampleRobot

Mit „Auto-Loop“ und den dazugehörenden Parametern „Auto-Loop-Settings 1&2“ lässt sich die automatische Loop-Funktion entsprechend einrichten. Logischerweise
brauchen nur Pad-Sounds, Textures, Ambients, Drone, Orgel-Klänge aller Art, SFX und deren Derivate auch einen Loop, und mit diesem Parameter erstellt SampleRobot diese vollautomatisch.

Gute Ergebnisse

Ich kann mich noch daran erinnern, dass es eine Neuerung und eine kleine Sensation war, dass (Hardware-)Sampler diese Loop-Punkte halbautomatisch setzen konnten. Zwar sind komplett automatische Loop-Punkte nicht mehr neu, jedoch macht SampleRobot dabei eine gute Figur, und produzierte im Test durchweg gute Ergebnisse. Sollte mal der ein oder andere Loop-Punkt nicht ideal gewählt worden sein (wobei die Vorarbeit von SampleRobot meistens 80-90% der Loop-Arbeit bedeutet), kann bequem von Hand nachgebessert werden.

Die Aufnahme läuft, in der Regel, vollautomatisch ab. Und in den meisten Fällen kann man den Patch direkt nach der Aufnahme exportieren und auch zum Musikmachen nutzen ohne großen Editieraufwand. Allerdings sollte im Zielsampler (ich bin beispielsweise Halion-User) durchaus Hand angelegt werden, um „Alles“ aus dem Sample herausholen zu können.

Gerade was die Feinjustierung von Hüllkurven, Anschlagdynamik und Filter- Settings geht, kann man im Zielsampler mehr erreichen als mit SampleRobot und WaveRobot. Auch die Effekt-Programmierung kann, prinzipbedingt, nur durch Sampler erfolgen.

Für den „ganz Ungeduldigen“ liegt der Dimension von Cakewalk in einer LE-Version bei. Hier haben die Entwickler tief in die Schublade gegriffen und SampleRobot eng mit dem Software-Sampler „verheiratet“. So kann quasi aus SampleRobot heraus das neue „Instrument“ direkt in Dimension LE exportiert werden. Dabei werden auch Release-
Samples berücksichtigt. Damit entfällt eine umständliches „Export/Import“-Ritual.

WaveRobot

Und was noch? Gerade WaveRobot ist mehr wert als einen flüchtigen Blick. Hier kann fröhlich editiert werden, z. B. für jedes Sample separat geloopt werden. Dabei ist WaveRobot durchaus flexibel. Verschiedene Loop-Arten (z.B.: Cross-Fade-Loop, Backward-Loop …) sind wählbar, alle Sample-Bereiche (Note-Length, Release-Length…) können flexibel gesetzt werden, und auch die Visualisierung stimmt.

WaveRobot - SampleRobot Testbericht

Programmteil WaveRobot im SampleRobot Testbericht

Optik

Da wir gerade bei der Optik sind: Besonders konventionell ist die Oberfläche von SampleRobot nicht, und so ist auch die Zoom-Funktion eine besondere und eher ungewöhnliche. Besonders interessant: Die Visualisierung stammt aus dem 2D-Weltraum-Shooter Alien Entity – klingt komisch, ist aber so, um die beliebte Sendung mit der noch beliebteren Maus zu zitieren.

Kommen wir auf den Projekt-Assistenten zurück: Das Anlegen der Velocity-Layer geht mit diesem kleinen Handlanger sehr flott und bequem von der Hand. Manuell ist bei den Multisamples noch erheblich mehr drin: So können auch Aftertouch, Mod-Wheel und praktisch JEDER MIDI-Controller beim Erstellen der Layer berücksichtigt werden. Komplexe Programme und Multisamples lassen sich so realisieren, den Sound-Tüftler freut es.

War früher für den fanatischen Mac-Jünger immer „WaveLab“ das Argument für einen Windows-PC oder zumindest eine Windows-Partition auf dem Mac, könnte derzeit
SampleRobot für den ein oder andern Producer der Grund sein. Allerdings: Selbst WaveLab wird demnächst für den Mac erscheinen und auch bei Skylife wird an einer
Mac-Version des SampleRobot gewerkelt.

SampleRobot Versionen

SampleRobot ist in verschiedenen Ausbaustufen zu bekommen:

  • SampleRobot 3 (Mit WaveRobot und allen Optionen)
  • SampleRobot 3 Essentials (Abgespeckte Version, ohne SampleRobot)
  • SampleRobot 3 Essentials + WaveRobot

Schüler und Studenten bekommen eigene Konditionen. Eine Übersicht über die Funktionalität der einzelnen Versionen findet der Interessent auf der Webseite des Herstellers.

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Fazit zum Sample Robot Test

Konkurrenzlos ist SampleRobot auf dem weiten Feld der Automatik-Sampler nicht (siehe auch: Redmatica Autosampler Testbericht für Mac), allerdings mit dieser Vielfalt an Möglichkeiten durchaus auf dem vorderen Platz. Bedienung und Anwendung ist intuitiv, und das absampeln von „alter“ Hardware geht auf jeden Fall leicht und schnell von der Hand, SampleRobot leistet hier sehr gute Arbeit.

Meine kläglichen Versuche meine Hardware ohne SampleRobot, also manuell abzusampeln, sind bist dato immer gescheitert und das bei einem erheblich höheren Zeitaufwand.

Wer fühlt sich mit SampleRobot wohl? Alle, die selbst Patches für Ihren Software-Sampler anlegen wollen, egal ob Hardware-Synthesizer, akustisches Instrument, Sampling-CD… Ich habe es im Praxistest nicht geschafft den kleinen Roboter aus dem Tritt zu bringen – sofern man von einem nicht 100%ig korrekt gesetzten Sample-Anfang absieht. Eine Herausforderung könnten Klangfarben sein, die sehr langsam „schleichend“ beginnen…

Klarer Kauftipp für Sample-Verrückte und jene, welche es werden wollen.

Sample Robot Features

  • Vollautomatisches Absampeln „alter“ und neuer MIDI-Fähiger Klangerzeuger
  • Halbautomatisches Absampeln von Instrumenten aller Art (Orgel, Gitarre, Flöte, Klavier…)
  • Absampeln von Sampling CDs
  • Absampeln von virtuellen Klangerzeugern (Mittels „virtuellen“ MIDI und Audio-Kabeln)
  • Waverobot ermöglicht verschiedene Loop-Arten der Samples
Hersteller: Skylife
Produkt:

Sample Robot Test

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