Roland RP102 Test
Gutes E-Piano für den Einstieg

Roland RP102 Test
Im Roland RP102 Test offenbart das Piano erst mit dem iPad den vollen Leistungsumfang.

Carsten Helfrich Von Carsten Helfrich am 12. Juli 2018

Roland RP102 Test-Fazit

4.0

DELAMAR
SCORE

Empfehlenswertes Einsteigerpiano für den Heimgebrauch.

Das Roland RP102 ist ein kompaktes und günstiges E-Piano für den Anfänger. Es kommt mit einigen Features daher, die zum Klavierspielen motivieren und das autodidaktische Lernen unterstützen. Dabei macht es das, was man von einem Digitalpiano erwarten kann und bietet im Klassenvergleich eine überdurchschnittliche Performance.

zum detaillierten Roland RP102 Testfazit

PRO

  • Gute Tastatur
  • Ordentlicher Klaviersound
  • Kostenlose Piano Partner 2 App
  • Platzsparend

CONTRA

  • App für vollen Funktionsumfang notwendig
  • Begrenzte Anschlussmöglichkeiten

Für wen?
Klavieranfänger und Wiedereinsteiger, für die Studentenbude und als Zweitinstrument zum Üben.

Preis: 799,00 Euro
UVP: 989,00 Euro

Was ist es?

Das Roland RP102 ist ein günstiges, aber vollwertiges Digitalpiano für den Heimgebrauch. Es verfügt über 88 gewichtete Tasten mit einer simulierten Hammermechanik und einem guten Pianoklang.

Eine Besonderheit ist die Konnektivität via Bluetooth: Mit deinem Smartphone oder Tablet eröffnen sich dabei weitere Funktionen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind und erst durch die Piano Partner 2 App genutzt werden können.

Aufgrund des geringen Gewichts von unter 40 kg lässt es sich problemlos transportieren. Erhältlich ist es nur in schwarzer Farbausführung.


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Roland RP102 Test

Übersicht Roland RP102 Features

  • 88 Tasten
  • Druckpunktsimulation
  • 15 Sounds
  • 128 Stimmen Polyphonie
  • Stereo-Lautsprechersystem mit 2×6 Watt

Erster Eindruck

Das Roland RP102 sieht fast schon zierlich aus und ist dennoch ein vollwertiges Homepiano. Es verfügt über drei stabile Pedale, eine versenkbare Tastaturabdeckung und zwei Lautsprecher. Diese sind im Gehäuse verbaut und strahlen nach unten ab.


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Die Rückwand ist leider nicht durchgängig, daher wirkt das Piano optisch nicht ganz so harmonisch. In der Praxis wird es häufig an einer Wand stehen, dann spielt das keine Rolle mehr. Der Stabilität tut dies jedenfalls keinen Abbruch.

Oberfläche

Etwas minderer Qualität wirkt die schwarze Oberfläche, die nicht an Holz, sondern eher an ein billiges Phonomöbel aus dem Baumarkt erinnert. Auf der linken Seite befindet sich ein sehr übersichtliches Bedienfeld mit gerade einmal vier Tastern, wobei zwei der Lautstärkeneinstellung dienen und einer der On/Off Button ist. Bleibt also nur ein einziger Taster zur Bedienung der Grundfunktionen.

Tastatur

Schiebst Du den Tastaturdeckel nach hinten, wird eine 88er Tastatur sichtbar, wie sie auch in anderen Digitalpianos des Herstellers zum Einsatz kommt. Die PHA-4 Standard Tastatur spielt sich ausgezeichnet, wenngleich sich der relativ schlanke Korpus negativ auf die Steifheit des Unterbodens auswirkt. Dadurch neigt die Tastatur etwas zum Nachfedern.

Die Tasten sind ausreichend gewichtet und vermitteln eine gute dynamische Kontrolle. Das ist wichtig für Anfänger, die zunächst den Klavieranschlag erlernen müssen. Der spätere Umstieg auf ein akustisches Instrument dürfte damit problemlos gelingen.

Druckpunktsimulation

Die Druckpunktsimulation, die angenehme Beschichtung der Tastenoberflächen mit einem griffigeren Belag (Ivory Feel) sowie die drei Sensoren für eine bessere Repetition (schnelleres Ansprechen der Töne) sind normalerweise deutlich teureren Instrumenten vorbehalten. Beim Roland RP102 wird das zum Einsteigerpreis geboten.

Klang des Roland RP102

Das E-Piano ist mit seinen 15 zur Wahl stehenden Sounds sicher kein Klangmonster. Aber es kommt – gerade beim Üben – auf einen authentischen Pianoklang an. Und den findest Du hier. Im Roland RP102 ist die einfachste Form der herstellereigenen SuperNatural Tonerzeugung implementiert.

Immerhin arbeitet sie gut genug, um den Klavierklang dynamisch, detailreich und ausdrucksstark zu reproduzieren.

Klangbeispiel: Mellow Piano

 

Zusätzliche Sounds

Die weiteren Sounds bieten eine kleine, aber brauchbare Auswahl inklusive Cembalo, Orgel und Streichern. Hier darfst Du keine Wunder erwarten, denn das RP102 ist für das Lernen und Üben der Klaviertechnik konzipiert und stellt daher nur rudimentäre Einstellmöglichkeiten bereit.

Klangbeispiel: Strings

 

Es lassen sich lediglich der Hallanteil und die Brillanz (Höhenanteil des Klangs) jeweils in 10 Schritten verändern.

Lautsprechersystem

Das eingebaute Lautsprechersystem leistet gerade einmal 2×6 Watt. Das klingt wenig, und ist es auch. Die Klangausbeute ist durchaus passabel.

Der Sound ist dynamisch und einigermaßen ausgewogen, wenngleich die Speaker bei lauterem Spiel schnell aggressiv klingen. Hier merkt man die relativ geringe Leistung und den kleinen Durchmesser der Membrane.

Alles in allem genügt die Verstärkung noch, um das heimische Musik-, Wohn- oder Kinderzimmer zu beschallen. Mit ordentlichen Kopfhörern wird der Klang des Roland RP102 deutlich aufgewertet. Hier spielt dann die gute Tonerzeugung wieder ihre Stärken aus.

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Bedienung

Das Bedienfeld ist sehr spartanisch gehalten. Lediglich die Lautstärkeneinstellung und das Ein- und Ausschalten lassen sich direkt bewerkstelligen.

Für alles andere, musst Du dir Tastenkombinationen merken. Am besten funktioniert das unter Zuhilfenahme der Bedienungsanleitung. Dort findest Du eine Liste aller Funktionen und deren Belegung auf der Tastatur. Rudimentär.

Roland RP102 Test
Nur die nötigsten Bedienelemente gibt es am Piano selbst.

Bluetooth MIDI

Glücklich kann sich schätzen, wer ein Smartphone oder Tablet besitzt: Das Roland RP102 kann sich via Bluetooth mit deinem mobilen Gerät verbinden. Alles was Du jetzt noch brauchst, ist die kostenlose Piano Partner 2 App von Roland.

Piano Partner 2 App

Mit der vom Hersteller entwickelten App eröffnet sich, in Kombination mit dem RP102, eine multimediale Welt der Musik. Du kannst alle Funktionen des Pianos sehr bequem fernsteuern und einige Zusatzanwendungen nutzen.

Video: Gehörtraining mit der Piano Partner 2 App

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Mehr Informationen

Flash Cards

Eine Art musikalisches Quiz, mit dem Du dein Gehör trainieren und Notenlesen üben kannst. Dabei werden Töne auf verdeckten Karten vorgespielt, die Du auf der Tastatur finden musst. Die Schwierigkeitsstufe ist wählbar.

Digiscore

Alle im Instrument eingespeicherten Stücke gibt es hier als interaktives Notenblatt. Beim Abspielen des Songs blättert die App automatisch mit. Dabei zeigt dir eine Markierung immer, welcher Takt gerade gespielt werden soll. Linke und rechte Hand lassen sich getrennt einüben und auch mit einem Orchesterplayback abspielen.

Rhythms (nur iOS)

Eine Auswahl von über 20 verschiedenen Schlagzeugrhythmen mit interaktiver Bandbegleitung bereichern das Klavierspiel.

Diary und Recorder

Ein musikalisches Tagebuch und eine Aufnahmemöglichkeit sind perfekte Tools, um kreative Ideen zu entwickeln und festzuhalten. So kannst Du auch ein gerade aufgenommenes Musikstück mit Freunden, Bekannten und Verwandten teilen.

Anschlüsse

Neben den beiden Kopfhörerbuchsen gibt es lediglich noch zwei USB-Anschlüsse – das Nötigste eben. Der USB-Memory dient ausschließlich der Möglichkeit, Updates aufzuspielen (es gibt keine Speichermöglichkeiten im Instrument).

Roland RP102 Test
Line Ein- und Ausgänge sucht man beim Roland RP102 vergeblich. MIDI wird per USB oder Bluetooth übertragen.

Über die USB-Host Verbindung kann eine Übertragung von MIDI-Daten zum PC zur Steuerung von Software und Plugins erfolgen.

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Roland RP102 Test-Fazit

Aller genannten Einschränkungen zum Trotz: Das Roland RP102 punktet durch das hervorragende Preis-/Leistungsverhältnis. Die Qualität der Tastatur liegt weit über Klassen-Durchschnitt. Auch die Bluetooth-Funktionalität ist zu diesem Preis nicht selbstverständlich.

Die Klanggüte des Pianosounds ist absolut ausreichend, um damit Spaß zu haben und das Klavierspiel zu erlernen. Damit richtet sich das Roland RP102 primär an Anfänger – gerade mit der Unterstützung durch die Piano Partner 2 App, die Lernfunktionen für das Selbststudium zur Verfügung stellt. Wer es wirklich ernst meint und ambitioniert Klavier spielen möchte, sollte ein hochwertigeres Digitalpiano oder ein akustisches Klavier anschaffen.

Fortgeschrittene, die ein günstiges Zweitinstrument zum Üben suchen, werden hier vermutlich auch glücklich. Die robuste und platzsparende Bauweise macht es für Anwendungen im Musikunterricht empfehlenswert.

Vielen Dank an session Frankfurt, die uns das Gerät zum Test zur Verfügung stellten.

Nicht ganz so gut gelungen ist die umständliche Bedienung für alle, die nicht jedes Mal das Smartphone oder Tablet auspacken möchten. Wer nur Klavierspielen möchte, ohne Zusatzfunktionen zu nutzen, braucht nichts anderes. Optisch und Anschluss-seitig ist die Ausstattung sehr spartanisch.

Alles in allem schneidet das Instrument im Roland RP102 Test gut ab.

Features Roland RP102 Review

  • Hersteller:   
  • 88 Tasten mit 3 Sensoren und Druckpunktsimulation
  • 15 verschiedene Sounds
  • 128-stimmig polyphon
  • Metronomfunktion
  • Bluetooth MIDI
  • Lern- und Begleitfunktionen via Piano Parter 2-App
  • Über 200 Piano-Songs und Übungsstücke
  • Stereo-Lautsprechersystem mit 2x6 Watt
  • Abmessungen: 1379 x 817 x 423 mm (B x H x T)
  • Gewicht: 38 kg

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