Roland DJ-202 Test
DJ Controller und Drum Machine in einem

Roland DJ-202

Check unseren Roland DJ-202 Test und erfahre, ob dieser DJ Controller zu dir passt!

Was ist es?

Beim Roland DJ-202 handelt es sich um einen DJ Controller, der für Serato DJ Intro und Serato DJ konzipiert ist. Es gibt Bedienelementen zur Steuerung von zwei Decks gleichzeitig und nach Umschaltung für insgesamt vier Decks.

Zu beiden Seiten gibt es jeweils unter anderem ein großes Jogwheel, Effektkontrollen sowie acht Pads für diverse Performance-Modi und zum Abfeuern von Samples. À propos Samples: Als besonderes Schmankerl sind die Sounds der legendären hauseigenen Drum Machines TR-808 und -909 integriert. Dank Sequencer können Rhythmen programmiert werden, wobei die Pads zum Setzen der Steps dienen.

Neben der obligatorischen Buchse für das USB Audio Interface gibt es einen klassischen MIDI-Ausgang (DIN, 5-polig) und einen Mikrofoneingang. Dazu kommen ein Cinch-Buchsenpaar für den Output und ein separat regelbarer Kopfhörerausgang.

Die wichtigsten Features des Roland DJ-202

  • DJ Controller für Serato DJ [Intro]
  • Für 2 Kanäle & 4 Decks
  • Jeweils mit Jogwheel, Effektkontrollen & 8 Pads
  • Sounds der 808 & 909 integriert
  • Sequencer zur Rhythmusprogrammierung
  • USB Audio Interface
  • Mikrofoneingang
  • MIDI-Ausgang

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Roland DJ-202 Testbericht

Erster Eindruck

Aus schwarzem Plastik gefertigt kommt der DJ-202 sehr kompakt und leicht daher. Bei Abmaßen von 478 x 297 x 62 mm (B x T x H) und schlanken 2,1 kg zeigt sich der Controller als angenehm transportabel und steht dank sechs gummierten Pads einigermaßen rutschfest. Zugegeben, sehr wertig wirkt er nicht, aber in diesem Preissegment schaue ich gern darüber hinweg.

Enthalten sind das Gerät, ein ansprechend langes USB-Kabel und eine Gebrauchsanweisung. Die Software Serato DJ Intro interagiert mit dem Controller und kann kostenfrei heruntergeladen werden. Datenaustausch und Stromversorgung erfolgen über das USB-Kabel, wodurch eine Standalone-Nutzung nicht möglich ist.

Aufbau und Anschlüsse

Neben den zwei Jogwheels gliedert sich der Roland DJ-202 in eine Mixer- und Pad-Sektion. Auf der Rückseite befinden sich der USB-Anschluss, ein MIDI-Output zur Synchronisation externer Geräte, ein Master Out mit Cinch-Buchsen sowie ein Mikrofonanschluss in Klinkenausführung nebst Regler für die Vorverstärkung. Die Anschlüsse werden durch den Kopfhörerausgang (6,3 mm) an der Vorderseite komplettiert.

Anschlüsse - Roland DJ-202 Review

Die Anschlüsse am Roland DJ-202 – sparsam, aber dem Preis und Konzept angemessen

Roland hätte eventuell noch einen dedizierten Booth-Output mit XLR-Anschlüssen spendieren können, jedoch sind wir da wieder beim Thema Preis und Zielgruppe. Insgesamt also etwas spartanisch ausgestattet, jedoch sicher zweckdienlich – gerade für Einsteiger in semiprofessionellem Umfeld.

Die Decks beim Roland DJ-202

Das Herzstück eines jeden DJ-Controllers bilden sicherlich die Jogwheels, die direkten Zugriff auf das gespielte Audiomaterial bieten. Habe ich eben noch den etwas minderwertigen haptischen Gesamteindruck kritisiert, so muss ich die Jogwheels davon ausnehmen. Der Teller ist aus Metall gefertigt und bombenfest in das Chassis eingelassen.

Jogwheels - Roland DJ-202 Test

Stark für einen günstigen DJ Controller: Die Jogwheels des Roland DJ-202

Ein Vinyl-Slip Button aktiviert den direkten Zugriff auf das Audiomaterial und lässt Backspins oder Scratchings zu. Oberhalb der Jogwheels sind die Pitchfader platziert.

Diese fallen mit 4,5 cm Regelweg ziemlich kurz aus und sind sehr wackelig verbaut. Dies lädt nicht gerade zum manuellen Anpassen von Geschwindigkeiten ein.

Effekte

Über dem Jogwheel befindet sich die FX-Sektion. Pro Kanal können drei Effekte (HPF, LPF, Flanger, Phaser, Echo und Reverb) via Software ausgewählt und parallel genutzt werden.

Ein Level-Poti regelt dabei die Intensität. Hier hätte ich mir für jeden Effekt einen dedizierten Regler gewünscht, was aufgrund des Preises jedoch abermals zu weit gehen dürfte.

Mixer

Zentral auf der Oberfläche platziert befindet sich die Mixersektion. Diese besteht beim Roland DJ-202 aus zwei Kanalzügen mit nicht-parametrischen 3-Band-EQs.

Standardmäßig vorhanden sind ebenfalls zwei Line- und ein Crossfader. Diese sind leider ebenfalls sehr wackelig und besonders der Crossfader verspricht nicht gerade, für schnelle Fingerclicks gerüstet zu sein. Die Linefader arbeiten mit angenehmem Widerstand auf einem Regelweg von 4,5 cm, ernten aber durch ihre lose Bauweise in Plastikausführung bei mir leider keine Punkte.

Zwischen den Linefadern befindet sich eine sechsgliedrige Master-Pegelanzeige für den Output. Die einzelnen Kanäle können nicht dargestellt werden.

Mixer - Roland DJ-202 Testbericht

Die zweikanalige Mixersektion des Roland DJ-202

Alle Potis der EQs lassen sich angenehm greifen und bewegen, wobei auch sie – wer hätte es gedacht – sehr wackelig in ihren Lagern sitzen. Klanglich zeigen sie sich jedoch recht gefällig.

Zur Steuerung der Kopfhörerlautstärke und zum Vorhören finden sich ebenfalls Potis in der Mixer-Sektion. Ebenso ein Filter sowie Trim- und Masterregler.

Für den Zugriff auf deine Tracks in Serato DJ Intro dienen ein Load-Button und ein Navigations-Poti mit Druckfunktion zum Tätigen einer Auswahl. Wie sich die einzelnen Komponenten in der Praxis schlagen, wird sich noch zeigen.

Pads

Die Pads unter den Jogwheels bieten direkten Zugriff auf kreative Funktionen in Serato DJ Intro. Über die Tasten darüber wählst Du, welche es sein soll. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass mit DJ Intro lediglich die Funktionen Hot-Cue, Loop und Sampler nutzbar sind. Der komplette Funktionsumfang mit Cue Loop, Roll und Slicer wird erst mit einem Upgrade auf Serato DJ möglich.

Mit Hot-Cue lassen sich manuelle Loops über die Pads erstellen und vier Cue-Punkte pro Track setzen. Vier vordefinierte Loops können über die Loop-Funktion genutzt werden. Ein nettes Feature ist der Sampler, mit dem man bis zu vier eigene Samples laden und abspielen kann.

Sequencer

Als größte Besonderheit des DJ-202 ist der integrierte Sequencer zu nennen. Geliefert werden die berühmten Drum-Sounds der legendären TR-808 und TR-909 sowie weitere Klänge, die über die Software auf die Pads gelegt werden können. Die Kits bestehen aus Percussions und Drum-Sounds, die bereits in vorgefertigten Loops vorliegen. Einzelne Komponenten lassen sich jedoch ebenfalls selbst arrangieren, was dem Nutzer viel kreativen Spielraum bietet.

Roland vermerkt auf der Hersteller-Homepage, dass in einem künftigen Firmware-Update auch die Sounds der TR-606 und TR-707 nachgeliefert werden. Da freut sich das Nostalgikerherz.


Mit dem Sequencer können bis zu 16 Pattern gespeichert werden. Die Aktivierung sowie Lautstärkeregelung erfolgt über die Mixer-Sektion. Alle Patterns sind synchronisierbar und ein Umschalten »on-the-fly« ist unterbrechungsfrei möglich.

In dieser Preiskategorie ist ein Sequencer in dieser Ausführung ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal – Chapeau, Roland.

Workflow und Performance des Roland DJ-202

Auf die grauen Hardfacts folgt nun das Handling des Einsteiger-Controllers. Die Inbetriebnahme gestaltet sich sehr einfach und quasi im Handumdrehen (getestet unter macOS). Eine schnelle Installation des Treibers und der Software über die Hersteller-Webseiten bringt die grünen LEDs des DJ-202 sofort zum Leuchten und es kann losgehen.

Die interne Soundkarte liefert eine Auflösung von 48 kHz bei 24 Bit und einen akzeptablen Ausgangspegel. Das Klangbild gestaltet sich unspektakulär, aber ausgewogen. Abstriche gibt es leider für den Pegel des Kopfhörerausgangs. Dieser ist deutlich zu gering, was sich besonders in einer lauten Club-Umgebung als ziemlich problematisch erweisen dürfte.

Grundsätzlich gefällt mir der Aufbau des DJ-202. Er ist klar strukturiert und das Laden von Songs über DJ Intro gelingt flott und einfach. Sobald die Songs auf den Jogwheels liegen, kann man diese sehr direkt manipulieren. Das Ansprechverhalten gefällt mir ebenfalls.

Für ausgedehnte Scratchings halte ich den DJ-202 jedoch nicht geeignet. Dies liegt vor allem am doch stark unterschiedlichen Feeling im Vergleich zu echten Plattenspielern und dem Crossfader. Die Hüllkurve lässt sich zwar in der Software einstellen, er spricht jedoch nicht detailliert genug auf die ausgeführten Clicks an. Zugegeben – das muss ein Controller vor allem in dieser Preiskategorie auch nicht unbedingt leisten.

Der Sequencer ist ein tolles Feature, ABER …

Der bereits gelobte Sequencer birgt beim Handling doch einige Tücken. Sonderlich intuitiv hat Roland das Tool nämlich leider nicht gestaltet. Um Patterns anzulegen und Zugriff auf die Drums zu erhalten, muss der Sequencer-Button doppelt gedrückt werden, so dass er blinkt. Über die Shift-Taste und die Parameter-Button lassen sich die Sounds auswählen. Die TR-Drums findet man unter Parameter 1.

Leider besitzen die Pads keine Anschlagsdynamik und auch die Bedienung an sich finde ich nicht sehr angenehm. Dadurch, dass die Pads einen Klick-Widerstand haben, fühlt sich das Einspielen von eigenen Patterns relativ unelegant an. Ich verweise hier auf Pads à la MPC, bei denen das schnelle Finger-Drumming ohne Widerstand möglich ist und Spaß macht.

Pads - Roland DJ-202 Review

Die Pads sind nicht anschlagsempfindlich

Zum Starten und Stoppen des Sequencers dient ein Button über der Pegel-LED in der Mixer-Sektion. Es lassen sich Loops über Deck 1 und 2 hinweg erstellen, hierfür müssen bei beiden Pad-Sektionen die Sequencer-Buttons aktiviert sein. Ist man einmal im Workflow, so lassen sich tolle eigene Loops erstellen, die das kreative Auflegen absolut fördern können.

Mikrofoneingang

Auf der Rückseite befindet sich eine Klinkenbuchse zum Anschluss eines Mikrofons. Ein professioneller ausgerichtete XLR-Eingang findet sich erst bei teureren Controllern. Der Eingangspegel wird per Drehregler gesteuert, weitere Funktionen eröffnen sich via DJ Intro.

Neben einem Low-Cut und einem Noise-Gate können Hall- und Delay-Effekte genutzt werden. Diese Funktionen sind ebenfalls ein nettes Gimmick in dieser Preisklasse und wappnen jeden DJ-Einsteiger für die Interaktion mit dem Publikum.

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Fazit zum Roland DJ-202 Test

Unbeleckten DJ-Einsteigern wird der Roland DJ-202 gut gefallen. In Kombination mit der Software Serato DJ Intro erhältst Du ein gelungenes Gesamtpaket mit solider Ausstattung für kleines Geld. Alle gängigen Standardfeatures sowie der eingebaute Sequencer lassen für Neulinge erst einmal keine Wünsche offen.

Gut gefallen mir die responsiven Jogwheels für direkten Zugriff und die integrierten TR-Sounds von Rolands Klassikern. Durch die klare Struktur des Geräts findet man sich schnell zurecht und kann intuitiv seine ersten Mixes performen.

Abzüge erhält der DJ-202 bei der Verarbeitung. Anders als die wertigen Jogwheels wackeln die Fader und Potis wackeln für meinen Geschmack unangenehm in ihren Lagern und schmälern den Spaß bei der Bedienung.

Dass der Controller lediglich einen Cinch-Ausgang besitzt, kann aufgrund der Zielgruppe verschmerzt werden. Was mich mehr wurmt, ist der schwachbrüstige Kopfhörerausgang – manche Kopfhörer mit geringer Empfindlichkeit werden sich kaum gegen die PA-Anlage auf Partys durchsetzen können.

Unterm Strich kann ich den Roland DJ-202 aber allen Einsteigern empfehlen, die gerne eigene Beats programmieren und zumindest ansatzweise die Grenze zum Live-Act verschwimmen lassen möchten. Die Inbetriebnahme funktioniert reibungslos und wer sich mit der Bedienung des Sequencers angefreundet hat kann schon bei der nächsten Fete mit kreativen Mixen auftrumpfen. Im Roland DJ-202 Test vergebe ich daher gute vier von fünf Punkten.

Roland DJ-202 Features

  • DJ Controller für Serato DJ [Intro]
  • Für 2 Kanäle & 4 Decks
  • Integrierte Sounds der Drum Machines Roland TR-808 & TR-909
  • Integrierter Sequencer steuert den Sampler in Serato DJ Intro
  • 8 Pads mit Hot Cue, Loop, Sequencer & Sampler Mode
  • MIDI Output zum Synchronisieren externer Geräte mit den Audiotracks
  • Mikrofoneingang mit Gate, Hochpassfilter, Reverb und Echo
  • USB Audio Interface mit max. 24 Bit & 48 kHz
  • Stromversorgung per USB
  • Maße: 478 x 297 x 62 mm
  • Gewicht: 2,1 kg
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Roland DJ-202 Test

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