Rode Stereo Bar Testbericht
Stereomikrofonschiene auf dem Prüfstand
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Was erwartet dich?
Die Rode Stereo Bar ist eine Montageschiene, auf der Du ein zwei Mikrofone für Stereoaufnahmen befestigen kannst. Auf der Oberfläche finden sich Markierungen, mit denen Du die Winkel und Abstände zwischen beiden Mikros ablesen kannst. Das ermöglicht eine exakte Positionierung und reproduzierbare Ergebnisse.
Mit Abstandshaltern kannst Du Kleinmembranmikros bequem in eine Y/X-Anordnung versetzen. Der verwendete Kunststoff ist leicht, aber widerstandsfähig. Das führt auch dazu, dass die Vorrichtung auch mühelos zwei Großmembranmikrofone tragen kann.
Markierungen
Die Markierungen für den Abstand zwischen Mikrofon 1 und 2 sind auf beiden Flügeln aufgedruckt. Die Abstände sind korrekt, wenn beide Mikrofone an den gleichen Wertmarkierungen sitzen. Du findest 10, 15 und 20 cm sowie die für die ORTF-Mikrofonierung festgelegten 17 cm.
In der Mitte der Stereo Bar gibt es eine Winkelanzeige, die beim Ausrichten à la X/Y oder ORTF hilft. Natürlich wird es immer ein, zwei, vielleicht drei Grad Abweichung geben, aber zur Orientierung ist das ein ganz netter Bonus. Insbesondere bei ORTF, denn 110° sind beileibe nicht so einfach mit reinem Augenmaß zu erzielen wie 90°.
Schrauben, Befestigungsgriffe und Abstandshalter
Zur Befestigung der Mikrofone stehen zwei lange Schrauben im üblichen 3/8-Zoll-Durchmesser zur Verfügung. Sie sind in den Schlitz eingelassen und weisen an der Unterseite große, geriffelte Griffe zum Festzurren der Mikrofonklemmen auf. Das Lösen und Befestigen geht bequem von der Hand.
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Der Clou sind die Abstandshalter, die Du entweder über oder unter der Schiene anbringen kannst. Sie sind in etwa so hoch wie ein typisches Kleinmembranmikrofon dick ist, denn sie sollen die X/Y-Anordnung ermöglichen, bei der sich die beiden Kapseln überkreuzen – einen ober- und den anderen unterhalb befestigen, fertig.
Um mehr Bewegungsfreiheit zu haben, kannst Du dir zusätzlich den Rode Pivot Adapter oder ein äquivalentes Utensil von einem anderen Hersteller zulegen. Damit kannst Du die gesamte Schiene in einer Achse schwenken, was insbesondere bei der Nutzung eines in der Höhe fixierten Mikrofonstativs gelegen kommt.
Fazit im Rode Stereo Bar Testbericht
In der Praxis habe ich die Rode Stereo Bar als (semi-)professionelle Lösung kennengelernt. Die Zentimetermaßstriche, die einfache Winkelanzeige, vor allem aber die Abstandshalter zur X/Y-Mikrofonierung sind naheliegende Hilfsmittel für eine akkurate Ausrichtung der Mikrofone. Seltsamerweise sind sie bei den meisten anderen Schienen aber nicht zu finden.
Die Handhabung ist ohne Fehl und Tadel, die Verarbeitung gut bis sehr gut, auch wenn ich Metall bevorzugt hätte. Ich war kaum überrascht, dass noch ausgefeiltere Mikrofonschienen zu haben sind, preislich bewegen wir uns dann aber im Bereich von 300 bis 400 Euro. Holla!
Wer nicht regelmäßig auf allerhöchstem Niveau in Stereo abnimmt und auf Flugzeugaluminium oder ähnliche Premiumdetails verzichten kann, besorgt sich am besten die Rode Stereo Bar. Es ist die nach meiner Recherche bestausgestattete Lösung im niedrigen zweistelligen Eurobereich.
Rode Stereo Bar Features
- Schiene für Stereomikrofone
- Für 3/8- und 5/8-Zoll-Stativschrauben
- Winkel- und Abstandsmarkierungen gemäß X/Y, ORTF und A/B
- Abstandshalter für X/Y
- Maße: 170 x 240 x 70 mm
- Gewicht: 45 g
zu 'Rode Stereo Bar Testbericht: Stereomikrofonschiene auf dem Prüfstand'
oboe 10. Mrz 2015 11:00 Uhr
Moin moin,
die angesprochenen 17 cm kann ich auf dem Bild der Bar nicht erkennen. Zudem bin ich der Meinung, dass die Schiene K&M 23510 wesentlich flexibler ist und ansonsten die Schiene 23550 es auch tut: zugegeben ohne Skala und Winkel, für eine Feinjustierung braucht man eh einen Zollstock/Geodreieck o. ä., was im Gesamtpreis dann immer noch weit unter dem liegt, was die Rode kostet. Was anderes wäre es, wenn die Schiene auch Groß-AB unterstützen würde: hier gibt es so gut wie keine preisgünstige Lösung.
Wer also bereit ist, den vierfachen Preis zu zahlen, um kein Geodreieck mitzunehmen, für den ist das eine sinnvolle Angelegenheit, die aber nur bei den Standardverfahren funktioniert. Allein schon eine Feinjustierung nach Berechnung der AB-Basis geht ohne zusätzliches Maßband schlecht.
So etwas mit einer großen Stereobasis, wie bspw. Superlux MA 90 nur in "richtig", also mit metrischer Skala und ohne Rastpunkte, oder noch besser die Schoeps OCT MAB 1000 in bezahlbar, das wäre ein Traum :-)
mono+ 11. Mrz 2015 00:25 Uhr
Der Lobpreisung mag ich mich nicht anschliessen. Das Teil macht einen sehr einfachen und billigen Eindruck. Auch sind die einfachen Markierungen ohne Rastung etwas einfältig. Es gibt viel besseres Material zum Teil auch noch viel preiswerter. Da wäre die K&M Stereobar 23550 als erste zu nennen. Damit sich die Mikrofone auf der Schiene nicht verdrehen, habe ich sie mit dünnem Filz beklebt. Markierungen habe ich mit einem dünnen weissen Marker angebracht. Die unterschiedlichen Höhen bei XY-Mikrofonierung habe ich mit einer K&M 216 Thread Adapter erreicht. Sehr stabil, alles aus Metall und sehr gut verarbeitet. Alles zusammen für nicht einmal 13E. Noch besser für XY ist die Shure A27M Halterung. Für knapp unter 85E aufgrund seiner massiven Robustheit und Schnelligkeit ein Superteil. Für grössere Aufbauten und die Erweiterung zum DeccaTree hat sich die Manfrotto Mikrophone Support 154 (B) Schiene sehr bewährt. Sie gibt es für ca. 65E. Es muss nicht immer Schoeps sein. Nicht zu vergessen die K&M 23510 Mikrophone Bar mit zwei gleichlangen verstellbaren Armen auch unter 15E.
andy 15. Mrz 2015 17:33 Uhr
@oboe & @mono+
Man kann sicher den Preis kritisieren, aber es wurde, glaub ich, noch nie jemand gezwungen ein Produkt zu kaufen. Ich habe es getan und nicht bereut. Auch wenn da nicht alles Metall ist, billig ist das Teil nicht gemacht. Der Stereo Bar macht seine Job genau so wie er es soll. Den Höhenversatz von zwei Kleinmembranen kann kein anderes Produkt so elegant bewerkstelligen. Wer den Preis nicht scheut bekommt ein einwandfreies Zubehörteil.