Rode RODECaster Pro Test
Rundum-Sorglos-Paket für tolle Podcasts

Rode RODECaster Pro Test

Der Rode RODECaster Pro Test stellt heraus, ob und wie dieses Gerät für viele Nutzer tatsächlich einen Berg von herkömmlichem Podcast Equipment überflüssig machen könnte

Was ist es?

Das Rode RODECaster Pro ist eine Komplettlösung für Podcasts – Mischung, Sendung und Aufnahme von Podcasts mit Teilnehmern vor Ort und am Telefon sind mit einem Gerät möglich. Im Prinzip vereint es die Funktionen von Recorder oder Audio Interface + Computer, Mischpult, Multi-Effektgerät, Kopfhörerverstärker und mehr.

Du musst nur bis zu vier Mikrofone und gegebenenfalls Zuspieler wie Smartphone & Co. anschließen. Für die Mikrofonkanäle gibt es XLR-Anschlüsse, während die übrigen Geräte über USB, Miniklinke und Bluetooth auf drei Stereokanälen landen. Hinzu kommen acht farbig beleuchtete Pads (wie bei MPC, Maschine & Co.) zum Abfeuern beliebiger Samples (für Jingles etc.) auf einem eigenen Kanal. Einstellungen lassen sich über den integrierten Touchscreen tätigen.

Zum Abhören gibt es L/R-Ausgänge für Studiomonitore sowie einen Master-Kopfhörerausgang plus weitere vier (getrennt regelbar). Die Verbindung mit dem Computer läuft über ein mitgeliefertes USB-Kabel (USB-C auf USB-A).

Die Aufnahme erfolgt als Stereomix auf einer SD-Karte und/oder via USB auf dem Computer. Als dieser Rode RODECaster ProTest verfasst wurde, stand die Veröffentlichung eines Firmware-Updates für mehrkanalige Aufnahmen kurz bevor. Damit können dann alle Spuren einzeln abgegriffen und aufgezeichnet werden.


Passend dazu


Die wichtigsten Features – Rode RODECaster Pro

  • Kombination aus Audio Interface, Mischpult & Multi-Effektgerät für Podcasts
  • Für Windows 10 / macOS 10.11+
  • Aufnahme gleichzeitig auf microSD & via USB
  • 4 Mikrofoneingänge (XLR) mit schaltbarer Phantomspeisung & Effekten
  • 3 Stereokanäle via Miniklinke, USB & Bluetooth
  • 8 frei belegbare Pads für Jingles & Co.
  • Touchscreen
  • Wandlung mit max. 24 Bit & 48 kHz
  • Lautsprecherausgänge + KH-Ausgang + 4 einzeln regelbare KH-Ausgänge
  • Externes Netzteil mitgeliefert
  • USB-C-Kabel (2 m) mitgeliefert
  • Maße: 350 x 275 x 82 mm
  • Gewicht: 1,98 kg

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Rode RODECaster Pro Testbericht

Erster Eindruck

Leicht angewinkelt und ausgesprochen rutschfest steht das Rode RodeCaster Pro vor mir. Die Metalloberfläche des Gehäuses erscheint in einem hübschen, matten Anthrazit. Alle Bedienelemente haben genug Platz für sich und das Design ist sehr klar.

Die fünf Lautstärkeregler (4 x Kopfhörer, 1 x Haupt-Ausgangspaar) sitzen fest und haben klar gerasterte Einstellpositionen. Sehr kräftig ist die LED-Beleuchtung der gummierten Buttons für Mute (rot) und Monitoring (grün) auf jedem Kanal.

Die Einrichtung unter Windows 10 war nach wenigen Sekunden automatisch erledigt. Windows 7 wird leider nicht mehr unterstützt. Mittlerweile halte ich das aber nicht mehr für ein No-Go.

Rode RODECaster Pro Test

Die Bedienung des Rode RODECaster Pro ist schnell erfasst, auch die Menüs auf dem Touchscreen

Bedienung des Rode RodeCaster Pro

Groß und deutlich mit • REC beschriftet kommt der Aufnahmeknopf daher. Bemerkenswert ist, dass für USB-Audio, Zuspieler per Miniklinke und Bluetooth separate Kanäle zur Verfügung stehen – genau wie bei den Mikrofonkanälen jeweils mit 10-cm-Fader + Buttons für Abhören und Stummschalten.

Das hochauflösende Display ist leuchtstark genug in hellen Studioräumen. Schade, dass die Oberfläche spiegelt und keine Neigung möglich ist.

Das Setup für die Mikrofone ist jederzeit direkt erreichbar mit den Buttons 1-4 – der Touchscreen wechselt dann in die Konfigurationsansicht des entsprechenden Kanals. Allgemein ist die Menüführung so simpel, dass man meist zwei und höchstens dreimal tippen muss, um ans Ziel zu gelangen.

Mikrofonkanäle

Bis zu +55 dB Gain steht für die Mikrofonsignale zur Verfügung. Das ist in der Regel genug, höchstens bei einigen dynamischen Modellen wird das Signal nicht besonders kräftig ausfallen.

Sehr schön: Phantomspeisung lässt sich separat auf jedem einzelnen der vier Kanäle an- oder abschalten. Damit sind bunte Mischungen aus dynamischen und Kondensatormikrofonen möglich – je nach vorhandenem Equipment, Vorliebe und Anwendungsfall.

Der Pegelstand wird relativ fein aufgelöst auf dem Display visualisiert. Neben den Modi für dynamische und Kondensatormikros stehen sofort passende Pegel- und Speisungseinstellungen für die hauseigenen Mikros zur Verfügung (Pod- und Broadcaster, NT1, NT2-A und mehr).

Feineinstellungen & Effekte

Voreingestellte Klanganpassungen für tiefe, mittellagige und hohe Stimmen stehen zur Verfügung. Damit kombinieren lassen sich Presets für sanfte, mittelkräftige und kräftige Stimmcharaktere. Die jeweils mittleren Einstellungen passen denn auch ganz gut zu meiner Stimme, wie ich finde (im Klangtest weiter unten sind sie aktiv).

Und dann wären da noch die erweiterten Effekte – alles, was für Stimmen nützlich sein könnte, ist an Bord:

  • Kompressor – Stimmen konstanter, durchsetzungsfähiger klingen lassen
  • Hochpassfilter – Tiefbass beschneiden (z.B. den Nahbesprechungseffekt)
  • De-Esser – Zischlaute (Sibilanten) abmildern
  • Noise Gate – Hintergrundgeräusche und Rauschen entfernen
  • Ducking – Kanäle 2-4 automatisch herunterregeln bei Signal auf Kanal 1
  • Exciter – Obertöne anreichern/verstärken
  • Big Bottom – Bass verstärken

Einschätzung der Effekte

Der Kompressor arbeitet sehr zuverlässig und verschafft Stimmen mehr Durchsetzungskraft – das Ganze geht schon gut in Richtung Radiosprechersound. Sehr schön auch das Noise Gate, das das beständige Rauschen unserer Heizung im Redaktionsraum sehr gut ausblendete, ohne das Nutzsignal in Mitleidenschaft zu ziehen.

Die Effekte lassen sich nicht einstellen, nur an- oder abschalten. Das geht in Ordnung bei einem solchen Gerät, das auf einfache Bedienung aus ist und audiotechnisch nicht versierten Nutzern zu gut klingenden Podcasts verhelfen will. Alles in allem steht ein bemerkenswerter Werkzeugkasten zum Aufpolieren von Stimmen bereit. Und natürlich zum Ausgleich bestimmter Schwächen von manchen Mikrofonen (z.B. der De-Esser bei Modellen, die überempfindlich auf Zischlaute reagieren).

Stereokanäle

Nach der erwähnt automatischen, reibungslosen Registrierung als Windows-Audiogerät funktionierte auch die USB-Audio-Einspeisung vom Rechner prompt. Ebenso gelang die Bluetooth-Kopplung mit zwei Testhandys auf Anhieb und blieb durchgängig stabil.

Via USB und Bluetooth war die Klangqualität einwandfrei, die Wandler des Rode RODECaster Pro leisten einwandfreie Arbeit für ein multitalentiertes Gerät dieser Klasse. Digital Eingespeistes steht also nicht hinter den analogen Kanälen zurück.

Der Vollständigkeit halber: Auch die Einspeisung über die unscheinbare Miniklinke an der Vorderseite des Geräts funktioniert bestens. Insgesamt ist dieses Spurentrio Gold wert, um nun wirklich alle denkbaren Quellen in einen Podcast einfließen zu lassen.

Pads für Jingles & Co.

Um die Ausstattung komplett zu machen, sind noch acht quadratische Pads à la MPC, Maschine & Co. integriert, mit denen sich beliebige Audiodateien abfeuern lassen. Will heißen: Intros, Jingles, Werbung, vorab aufgezeichnete Segmente, Pausenmusik und mehr. Lade deine eigenen Samples über die einfache Software für Windows & macOS auf das Gerät. Hierfür stehen 512 MB an internem Speicher zur Verfügung.

Pads für Jingles & Co. - Rode RODECaster Pro Review

Jeder Sound lässt sich in der Software benennen und mit einer eigenen Leuchtfarbe für das entsprechende Pads auf der Hardware versehen. Zudem hast Du für jeden einzelnen Sound die Wahl zwischen diesen Modi:

  • Play – Sample wird unaufhaltsam bis zum Ende abgespielt
  • Replay – Sample wird neugestartet, wenn das Pad während des Abspielens gedrückt wird
  • Latch – Sample stoppt, wenn das Pad während des Abspielens gedrückt wird

Nicht zu vergessen: Du kannst Klänge live aufnehmen und auf ein Pad legen. Langsam ausblenden lässt sich ein längeres Segment/Musik mit demselben Komfort wie bei den übrigen Kanälen, denn auch hier steht ein 10-cm-Fader bereit.

Damit ist bis auf die weit fortgeschrittenen Funktionen etablierter Soundboard-Apps (Looping, Fade-Ins/Outs etc.) alles an Bord.

Rückseite & Anschlüsse beim RODECaster Pro

Vier separat regelbare Kopfhörerverstärker – einer der Trümpfe des Rode RODECaster Pro

Testaufnahme mit dem Rode RODECaster Pro

Bei der Aufnahme kam habe ich das hauseigene Großmembran-Kondensatormikrofon Rode NT2-A genutzt. Außerdem habe ich meine Kollegin Davina telefonisch via Bluetooth zugespielt und unterschiedliche Effekte genutzt:



Die gleichzeitige Aufnahme auf einer microSD-Karte funktionierte tadellos. Gerne hätte ich noch gesehen, wenn der Rode RODECaster Pro als SD-Kartenlesegerät fungieren würde, damit Aufnahmen bequem im Explorer bzw. Finder zugänglich wären. Eventuell wird das noch in einem Firmware-Update nachgeschoben, genau wie das im nächsten Kapitel beleuchtete Top-Feature …

Update für Mehrspurigkeit

Im Februar soll das Firmware-Update 1.1.0 für den Rode RODECaster Pro erscheinen. Stärkstes Feature: das von vielen Nutzern ersehnte Multitrack-Recording. Die Aufnahme aller Quellen auf separaten Spuren macht die vernünftige Nachbearbeitung der Aufnahmen von einzelnen Podcast-Teilnehmern und Einspielsignalen überhaupt erst möglich.

Aufgenommen werden können dann:

  • Der Stereomix aus allen Quellen – bislang die einzige Methode
  • Eine Monospur für jedes der vier Mikrofonsignale
  • Je eine Stereospur für USB-Audio, Miniklinken-Zuspieler und Bluetooth

Perfekt! Der Mehrwert des Rode RODECaster Pro erhöht sich damit ganz erheblich. Auch ist es schön zu sehen, wie prompt der Hersteller auf diesen vielstimmig vorgetragenen Kundenwunsch reagiert hat (man muss nur einmal die YouTube-Kommentare unter dem Einführungsvideo des Produkts überfliegen).

RodeCaster Pro 2 Video

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Fazit zum Rode RODECaster Pro Test

Der Rode RODECaster Pro ist eine durch die Bank gelungene Kommandozentrale für Podcasts. Außer Mikrofonen und Kabeln wird nichts weiter benötigt, um sehr gut klingende Podcasts mit Einspielungen und Jingles, telefonischen Zuschaltungen, Sounds aus dem Computer und mehr zu realisieren. Plus das Ganze gleichzeitig auf microSD-Karte und Computer aufzuzeichnen zu können.

Die Bedienung könnte nicht einfacher über die klar strukturierten Menüs auf dem Touchscreen. Dieser lässt sich allerdings nicht anwinkeln und spiegelt etwas.

Alle vier Teilnehmer im Studio können den Podcast mit ihrem Kopfhörer in einer Lautstärke nach Gusto verfolgen und für ihre Stimme maßgeschneiderte Effekte nutzen. Die Effekte arbeiten zuverlässig und sind teils subtil, aber gelungen. Den Exciter oder den Bassboost von Aphex habe ich schnell liebgewonnen.

Komfortable Kontrolle: Große Fader mit 10 cm Laufweite sowie Buttons zum Hinzumischen zum Monitorsignal und zum Stummschalten stehen bereit. Und zwar auch für die Stereokanäle via Bluetooth, Miniklinke und USB. À propos Bluetooth: Die Paarung funktionierte tadellos und da heute praktisch jedes Handy (auch Dumbphones wie mein Nokia 130) Blauzahnfunk bietet, ist die telefonische Einbindung von Gästen keine Hürde mehr.

Abgerundet wird das Ganze durch die acht Pads, mit denen sich beliebige Klänge abfeuern lassen. Das Befüllen der Pads mit eigenen Sounds, deren Benennung und die Leuchtfarbe der entsprechenden Pads gelingen intuitiv über eine kleine Windows- bzw. macOS-Software.

Der einzige etwas gewichtigere Kritikpunkt wird unmittelbar nach dem Erscheinen dieses Tests ausgemerzt – der Hersteller hat angekündigt, dass mit einem Firmware-Update im Februar 2019 die Mehrspuraufnahme möglich sein wird! So können aufgezeichnete Podcasts vor der Veröffentlichung gezielt nachbearbeitet und bis zur Perfektion geschliffen werden. Klasse!

Summa summarum haben wir es mit einem derzeit konkurrenzlosen Produkt zu tun – klanglich voll auf der Höhe, gut bedienbar, mit allen Freiheiten zur Erstellung vielköpfiger Podcasts. So kann man sich in der Tat einen ganzen Berg von herkömmlichem Equipment sparen und folglich geht auch der Preis in Ordnung. Damit beschließe ich meinen Rode RODECaster Test auf delamar mit exzellenten fünf von fünf Punkten.

Rode RODECaster Pro Features

  • Audio Interface, Mischpult & Multi-Effektgerät für Podcasts
  • Lauffähig unter Windows 10 / macOS 10.11 oder höher
  • Speicherung von Podcasts auf microSD-Karte
  • Gleichzeitige Speicherung auf microSD-Karte & Computer via USB-C
  • Speicherung von Audiodaten für die Pads im internen Speicher (512 MB)
  • 4 Mikrofonkanäle mit Class-A-Vorverstärkern und automatischer Gain-Einstellung
  • 3 Stereokanäle via Miniklinke, USB & Bluetooth
  • Effekte: Kompressor, De-Esser, Noise Gate, Ducking, Hochpassfilter
  • Zusätzliche Effekte von Aphex: Aural Exciter, Big Bottom
  • 8 frei belegbare Pads für Jingles, Intros, Werbung & Co.
  • Touchscreen
  • Wandlung mit max. 24 Bit & 48 kHz
  • Eingänge
    • 4 x Mic (XLR)
    • 1 x Line (3,5 mm Stereo)
    • 2 x Digital für L/R (Bluetooth)
    • 2 x Digital für L/R (USB-C)
  • Ausgänge
    • Monitorausgänge: 2 x 6,3 mm (symm.) für L/R
    • Kopfhörerausgänge: 4 x 6,3 mm Stereo, separat regelbar
  • 2 x Digital für L/R (USB-C)
  • Technische Daten der Mikrofonvorverstärker
  • Bis zu +55 dB Verstärkung
  • Eingangsimpedanz: 600 Ω
  • Dynamikumfang: 100 dB(A)
  • Sonstige technische Daten
  • Max. Ausgangspegel der Monitorausgänge: +3 dBu
  • Ausgangsleistung Kopfhörerverstärker @ 1% THD: 220 mW @ 32 Ω / 31mW @ 300 Ω
  • Äquivalentes Eingangsrauschen: -125 dB(A)
  • Übertragungsbereich der Mikrofoneingänge: 20–20.000 Hz (-3 dB @ 20 Hz)
  • Übertragungsbereich der Monitorausgänge: 20–20.000 Hz (±0,5 dB)
  • Externes Netzteil (12–15 V DC, 1 A), mitgeliefert
  • USB-C-Kabel (2 m) mitgeliefert
  • Maße: 350 x 275 x 82 mm
  • Gewicht: 1,98 kg
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