RHA MA450i Testbericht
In-Ears mit Kabelfernbedienung

RHA MA450i Testbericht

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Was ist es?

Bei den RHA MA450i handelt es sich um vornehmlich aus Aluminium hergestellte Ohrhörer (»in-ear headphones«), die für die Nutzung mit einem iPhone, iPad oder iPod touch entwickelt wurden. Sie bieten eine Kabelfernbedienung mit Schaltern für Lautstärke und Play/Pause bzw. Anruf entgegennehmen sowie ein kleines Mikrofon. Das 1,5 Meter lange Kabel ist mit Stoff ummantelt (so soll es sich nicht so schnell verheddern) und mit einem goldenen Klinkenstecker versehen.

Gleich sieben Paar aufsteckbare Ohrpölsterchen in verschiedenen Größen werden mitgeliefert, zudem ist ein Tragebeutel im Lieferumfang enthalten.

Zur Verfügung stehen eine weiße und eine schwarze Variante. Beide sind zum Straßenpreis von 49,95 Euro (inkl. MwSt.) im Fachhandel erhältlich.

RHA MA450i Testbericht

Das kleine Weiße im RHA MA450i Testbericht


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Verarbeitung & Tragekomfort

Das Design ist vornehm zurückhaltend, bei der uns zur Verfügung stehenden weißen Variante fallen selbst die Schriftzüge des Herstellers kaum auf. Durch das eloxierte Aluminium können wir nicht nur davon ausgehen, dass sich die Ohrhörer als vergleichsweise robust erweisen werden, auch wirken die Stöpsel dadurch recht edel.

Aufgrund meiner engen Ohrkanäle war es bisher keineswegs immer der Fall, dass mir die mitgelieferten Aufsätze für die Ohrstöpsel passten. Anders beim RHA MA450i – hier dürften aber auch wirklich alle Hörer den passenden Aufsatz finden, schließlich finden sich gleich sieben (!) Paare in der Packung. Die Eingewöhnungszeit an die Stöpsel war sehr kurz, schon nach ein, zwei Minuten habe ich beinahe vergessen, dass zwei kleine Pfropfen in meinen Lauschern stecken.

Die am Übergang zu den Kabeln befindlichen Stutzen sind zwar verhältnismäßig weich, doch gut an den Ohrhörern befestigt und allem Anschein nach stabil genug für einen langes Leben. Die Stoffummantelung des Kabels beugt zwar nicht dem Verheddern vor, wie vom Hersteller beteuert wird, dafür lässt es sich deutlich leichter entwirren – kommt auf dasselbe raus und bedeutet schon mal einen kleinen Pluspunkt gegenüber gewöhnlichen Mänteln.

Die kleine Kabelfernbedienung für iPhone, iPad oder iPod touch ist gut gelungen – nicht zuletzt dadurch, dass sie so klein, erstaunlich leicht und daher sehr unauffällig ihren Dienst verrichtet. Und dann steckt ja noch ein kleines Mikrofon darin, das erwartungsgemäß bescheiden klingende Aufnahmen macht, doch mehr ist ja auch nicht nötig. Prima.

Schade allerdings, dass der Stecker, dessen Kabelstutzen übrigens etwas stabilisierender hätte sein dürfen, nicht angewinkelt ist. Ich vermute mal, dass die Situationen, in denen ein gerade geformter Stecker von Vorteil ist, recht selten auftreten. Übersehe ich etwas?

 

Klang

Nach mehrstündigem »Einbrennen« der Ohrhörer lässt sich sagen, dass der Sound vergleichbar ist mit dem, was im Bereich der Studiokopfhörer überwiegend von den Geräten aus dem Hause beyerdynamics bedient wird. Will heißen: Ein »Smiley« im Frequenzgang sorgt für relativ stark betonte Bässe und Höhen, während die Mitten zurückhaltender aufspielen. Bei Geräten, die nicht für das analytische Hören, sondern für den Spaß an der Musik erschaffen wurden, finde ich das genau richtig. Doch letztendlich muss das jeder für sich entscheiden. Da es sich hierbei um das prominenteste klangliche Charakteristikum handelt, soll es eben gleich zu Beginn erwähnt werden.

Bemerkenswert ist aber nicht nur Quantität der tieffrequenten Anteile, auch die Impulstreue, also die Knackigkeit der kurzen Anschläge (z.B. bei Kick Drums) kommt hier schön zum Tragen und die tiefe Auslotung des Spektrums (die Angabe von 16 Hz ist allerdings mit Vorsicht zu genießen) ist aller Ehren wert.

Die relativ starke Höhendarstellung sorgt zunächst dafür, dass der Sound recht luxuriös daherkommt, viele Details offengelegt werden und so ein gewisses Funkeln entsteht, das konsequent zum erwähnten Spaßfaktor passt. Allerdings ist bei einigen Stücken nicht zu überhören, dass der Sound dadurch etwas bissig und grell wird, Sibilanten etwas harsch hervortreten. Das Vorherrschen von Tiefen und Höhen führt freilich dazu, dass ich mir ab und an wünschte, etwas präsentere Mitten für mehr »Körperfülle« im Gesamtklangbild zu haben. Doch letztendlich überwog der Genuss, den mir genau diese Art des spektralen Profils verschaffte.

Ebenfalls als in dieser Preisklasse sehr gut zu bezeichnen sind die deutlich voneinander separiert dargestellten Einzelinstrumente im Mix meiner Referenzsongs. Alle Elemente sind recht gut zu verorten und lassen viel »Luft« um sich herum, so dass der räumliche Breiten- und Tiefeneindruck im Zusammenspiel der Einzelklänge sehr schön vermittelt wird.

Nach der Wahl der passenden Aufsätze ist die Schallabschirmung mehr als ausreichend. Die meisten lästigen Umgebungsgeräusche werden zuverlässig gedämpft bzw. ganz aus dem Hörfeld getilgt. Ein ungestörtes Lauschen in moderat lauten Umgebungen ist locker möglich, sofern Du dein Audiomaterial nicht gerade mit flüsterleisen Pegeln hörst. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dich hier sehr gutes Gesamtpaket erwartet, dass fast alles richtig macht und dessen Preis mehr als angemessen ist.

 

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Fazit zum RHA MA450i Test

Mit dem RHA MA450i bekommst Du eine hervorragende Ergänzung für dein iPhone, iPad oder iPod touch. Sozusagen genau das richtige Modell, wenn Du die eher mittelprächtigen Ohrhörer von Apple ersetzen und ein gelungenes Kabelbedienelement zur Kontrolle von Lautstärke, Wiedergabe/Pause und Anrufen haben möchtest. Knapp 50 Euro sind fair für den Sound und die Qualitäten in der B-Note (die Ohrstecker sind sehr gut verarbeitet, das Kabel mit Stoff ummantelt), die das Teil zu bieten hat.

So ist nicht nur der Bass sehr satt, auch reicht er tief hinab und kommt schön knackig daher; schön, dass hier nicht die mittleren bis oberen Bässe gepusht werden, sondern eher die tiefsten Regionen. Von der Impulstreue profitiert auch die Tiefe und Breite des klanglichen Gesamtbilds, das eine recht gute Verortung der Einzelschallereignisse zulässt. Viele andere In-Ears in dieser Preisregion sind da deutlich nebulöser.

In den Höhen gibt sich das Gerät manchmal ein wenig schroff, wodurch speziell Sibilanten (Zischlaute der menschlichen Stimme) etwas garstig geraten können. Allerdings ist das angesichts der Preisklasse bereits Kritik auf höherem Niveau. Den ansonsten guten Eindruck von der Konstruktion und Verarbeitung trübt der nicht angewinkelte Stecker, dessen Kabelstutzen auch etwas robuster hätte sein dürfen.

Alles in allem punktet der Kandidat also mit sattem und detailliertem Sound, weitestgehend gelungener Konstruktion und der unauffälligen Kabelfernbedienung. Somit gibt es viereinhalb von fünf Punkten im RHA MA450i Testbericht. Feines Ding.

RHA MA450i Features

  • In-Ear-Ohrhörer
  • Impedanz: 16 Ohm
  • Kabelfernbedienung für mobile Apple-Geräte
  • Sieben Paar Ohrstöpsel mitgeliefert
  • Tragebeutel
Hersteller:   
Produkt:

RHA MA450i Test

Lesermeinungen (7)

zu 'RHA MA450i Testbericht: In-Ears mit Kabelfernbedienung'

  • willyvario   11. Mrz 2013   10:14 UhrAntworten

    Hi Felix,

    vielen Dank für den Bericht. Lohnt sich deiner Meinung nach der Umstieg von den Sennheiser CXII 300? Meine sind gerade kaputt und ich bin am überlegen, ob ich mal was anderes ausprobieren soll.

    Viele Grüße
    Heiko

    • Felix Baarß (delamar)   20. Mrz 2013   14:44 UhrAntworten

      Hi willyvario,

      sorry für die verspätete Antwort - in meinen Ohren lohnt der Umstieg auf jeden Fall, allerdings musst Du prüfen, ob dir die hervortretenden Eigenheiten des Frequenzgangs beim RHA (etwas zurückhaltende Mitten und zuweilen scharfe Höhen) zusagen. Wenn das der Fall ist, gibt's von meiner Seite ne Empfehlung zum Wechsel.

      Herzliche Grüße,
      Felix

  • Marcel   11. Mrz 2013   10:19 UhrAntworten

    Sag mal was soll dieses einbrenen sein? In Verbindung mit Studio Monitoren habe ich dies ja auch mal gehört. Ein Bekannter von mir meint aber dies sei Quatsch. Er sagt man muss sich halt einhören.
    Zu dem Artikel mal kurz, klingt sehr gut, da ich selber aber über ein weit aus professionelleres in ear verfüge ist es nichts für mich dafür aber für unsere Sängerin in der Band.

    Zum Einbrennen würde ich mich freuen eine fachgerechte Antwort zu bekommen.

    Stay tuned

    • Carlos San Segundo (delamar)   11. Mrz 2013   10:42 UhrAntworten

      Marcel, einige Hersteller empfehlen ein stundenlanges "Einbrennen", um den vollen Klang eines Lautsprechers oder Kabels entwickeln zu lassen. Ob da physikalisch gesehen etwas dran ist, sei mal dahingestellt. Schaden tut es jedenfalls nicht.

      • Marcel   11. Mrz 2013   14:39 Uhr

        Dank dir Carlos.
        Wie ist das denn gedacht?
        Soll man z.B. eine Referenz CD rein schmeißen und die bei voll a ka Stunden lang laufen lassen?
        Ich habe z.B. die M-Audio DSM1 neu gekauft für mein Projekt Studio. Im Handbuch habe ich jetzt nichts darüber gelesen. Aber mal gedacht ich würde es machen wollen, wie soll ich dies genau anstellen?
        Ich frage bewusst etwas "doof gestellt", weil ich gerne lerne dann aber auch mit möglichst keinem Halbwissen dann da stehen möchte. Ich versuche halt nicht nur so zu tun als wenn ich wisse wie, sondern will es dann auch genau wissen.

        Stay tuned

  • Heiko   20. Mrz 2013   16:50 UhrAntworten

    Hi Felix,

    vielen Dank! Ich glaube ich probiere diese mal aus. Die Sennheiser sind klanglich TOP, haben bei mir aber eine Halbwertszeit von ca. 6 Monaten. Zum Glück tauschen die großen Elektrohandelsketten kulanterweise gegen neue aus.

    Hier aber noch eine kleine Anmerkung: Ich dachte nun, ich leg nochmal 40 Euro drauf und hol mir mal InEars von Harman Kardon (NI). Diese sind zwar stabiler gebaut, aber der Klang ist eine frechheit. Nahezu keine Mitten und die unteren Mitten lassen alles blechern klingen. Werde diese umtauschen.

    Muss wirklich sagen, dass die Sennheiser was Preis Leistung angeht bisher ungeschlagen sind.

    Danke und Gruß
    Heiko

  • keppes126   18. Feb 2014   20:28 UhrAntworten

    Hey,
    erst einmal Danke für die tollen Reviews! Sie sind gut geschrieben, informativ und bieten mir echte Orientierung beim Kauf, kurz gesagt: TOP!
    Eine Frage hätte ich aber doch noch: Ich habe schon seit längerer Zeit die RHA ma350. Wo liegt eigentlich genau der Klangunterschied zu den ma450? Lohnt sich ein Umstieg bzw. der Aufpreis?

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