PSI Audio A21-M Test
Aktiver Midfield-Studiomonitor handgemacht
Was ist es?
Der PSI Audio A21-M ist ein aktiver 2-Wege-Studiomonitor für den Einsatz im Nahfeld und Midfield, konzipiert für Studioräumen von bis zu 35 m². Der 8,5″-Tieftöner wird mit 120 Watt, der 1″-Hochtöner mit 50 Watt verstärkt (jeweils RMS-Leistung).
Wie bei den anderen Monitoren des Herstellers wird ausschließlich auf analoge Komponenten gesetzt. Geboten werden fortgeschrittene Technologien wie adaptive Ausgangsimpedanzen der zwei Verstärker und ein kompensierter Phasengang. Beides soll förderlich für Impulstreue, Transparenz und Räumlichkeit sein, was wir im Review überprüfen werden.
Die Box ist in Schwarz, Weiß und Weinrot erhältlich, auf Wunsch bekommst Du sie aber in beliebigen Farben des RAL-Spektrums. Der Hersteller gibt fünf Jahre Garantie.
Überblick: PSI Audio A21-M Features
- Aktiver 2-Wege-Studiomonitor
- Tieftöner: 8,5″
- Hochtöner: 1″
- Leistung (RMS): 120 W (LF) + 50 W (HF)
- Übertragungsbereich (-6 dB): 38–23.000 Hz
- Eingang: XLR
- Magnetisch geschirmtes MDF-Gehäuse
- Individuell im reflexionsfreien Raum kalibriert
- Maße: 250 x 400 x 300 mm
- Gewicht: 12,8 kg
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PSI Audio A21-M Testbericht
Über PSI Audio
Die Lautsprecher von PSI (früher Relec) aus der französischen Schweiz erfreuen sich steigender Beliebtheit bei audiophilen Produzenten. In der Broadcast-Szene sind die Boxen indes schon seit Jahrzehnten populär.
Früher stellte Relec die Lautsprecher für Studer her, die durch ihre Bandmaschinen Bekanntheit erlangten. Damals hießen sie Studer A3 und hatten im Gegensatz zu den bordeauxroten PSI-Boxen einen dunkelgrauen Anstrich.
Nach dem Aufkauf der Studer-Werke durch Harman durfte Relec nicht mehr für Studer bauen. So begann man vor rund 20 Jahren mit dem Eigenvertrieb unter dem Gründer Alain Roux. Als er pensioniert wurde, übernahmen seine Sprösslinge die Firma und entwickelten neue Lautsprechersysteme und Strategien.
Erster Eindruck
Die PSI Audio A21-M werden in einer gut gepolsterten Verpackung geliefert. Neben dem Lautsprecher befindet sich je ein Kaltgerätekabel und der Frequenzschrieb der Schlussmessung im Karton.
Die Optik ist nüchtern (wobei auf Wunsch eine breite Farbpalette zur Verfügung steht) und die Verarbeitung zeigt keinerlei Makel.
Eine mehrfarbige LED über dem Hochtöner visualisiert den Betriebsstatus: grün für den Normalbetrieb, rot bei aktivem Limiter zum Schutz der Membranen bei zu hohen Eingangspegeln.
Eingang & Pegel
Der Audioeingang liegt im Studiostandard XLR (symmetrisch) vor. Mit einem kleinen stufenlosen Regler justierst Du bei Bedarf die Eingangsempfindlichkeit (0 bis -10 dB) und damit letztlich auch die resultierende Lautstärke. Mehr braucht ein Studiomonitor für professionelle Umgebungen nicht.
Bi-Amping mit Class G/H-Verstärkern
Die beiden Class-G/H-Endstufen pro Box setzen das gängige Class-A/B-Konzept mit höherer Effizienz und geringerer Verzerrung um. Schaltnetzteile in den Endstufen passen die aufzunehmende Leistung ständig an den erforderlichen Output an – so wird der Stromverbrauch optimiert und übermäßiger Wärmeverlust verhindert.
Filter
Ein Bass-Roll-Off dient zur Anpassung an Lautsprecher-Aufstellung und Subwoofer-Einsatz. Ansonsten gibt es keine einstellbaren Filter.
Zur Optimierung der Raumakustik: Akustikelemente »
Adaptive Ausgangsimpedanz
Abhängig von der Spannung des Eingangssignals schwingt eine Lautsprechermembran in unterschiedlichen Frequenzen. Materialeigenschaften und Gehäuseresonanzen können das Schwingungsverhalten stark beeinflussen.
Eine elektronische Schaltung namens »Adaptive Output Impedance« (AOI) berücksichtigt diese Faktoren beim A21-M. Ein übergebührliches Nachschwingen der Membran wird vermieden, indem ihre Bewegungen ständig überwacht und bei Bedarf ausgeglichen werden.
Phasenkorrektur am PSI Audio A21-M
Dank »Compensated Phase Response« (CPR) erwartet dich eine nahezu perfekte Phasenlage über den gesamten Frequenzgang hinweg. Auch dieser Aspekt verspricht akkurate Transienten sowie eine besonders differenzierte räumliche Staffelung in der Tiefe und Breite.
Wie alles andere beim PSI Audio A21-M wird CPR analog realisiert, was für eine vernachlässigbare Latenz von 0,6 Millisekunden sorgt.
Klang des PSI Audio A21-M
Der PSI Audio A21-M hat einen ausgewogenen, kräftigen Bass. Bei 38 Hertz liegt der Pegel 6 Dezibel unter dem Durchschnitt.
Der Lautsprecher überzeugt voll und ganz mit seiner Neutralität. Hörtests mit zahlreichen Sinus-Sweeps und anhaltenden Testtönen sowie der Einsatz eines Messmikrofons lassen keinen Zweifel: Der mitgelieferte Frequenzschrieb entspricht den Tatsachen. Das herstellerseitige Versprechen – Abweichungen von ±2 dB zwischen 44 und 20.000 Hz – wird gehalten. Vorbildlich.
Alles in allem ist das Klangbild grundehrlich, ohne Maskierungen durch unterschiedliche Akzentuierungen benachbarter Frequenzbereiche. Dabei klingen die Hochtöner sehr präsent, aber dabei so verzerrungs- und resonanzarm, dass stundenlanges Arbeiten ohne Ermüdung möglich wird.
Hohe Impulsfestigkeit
Dieser Lautsprecher ist impulstreu. Unmittelbar äußert sich das etwa in einmalig knackigen, trockenen Kick Drums. Zudem treten bei komplexen Rhythmen und Arrangements alle Einzelelemente deutlich separiert voneinander zutage.
So lassen sich alle Bestandteile im Mix punktgenau orten und platzieren. Egal, ob auf der breiten Stereobühne (mit klar vernehmbarer Phantommitte) oder in der Tiefenstaffelung. Der Kontrast zwischen »hinten« (Verhalltes) und »vorne« ist verblüffend deutlich.
Größe des Sweet Spots
Das Abstrahlverhalten ist für eine Box dieser Grösse relativ eng. Gut möglich, dass der Sound im Sweet Spot gerade durch diese Fokussierung derart fein wie oben beschrieben ist. Es lässt sich bestens arbeiten, der Sweet passt.
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Fazit zum PSI Audio A21-M Test
Ich bin seit 19 Jahren stolzer, überzeugter Besitzer der PSI Audio A21-M. Genauer: von einem Paar der gleichnamigen Vorgänger des hier beleuchteten Modells. Sie leisten mir beim Mixing und Mastering beste Dienste. Ich kann mich zu 100% auf ihre schonungslose Ehrlichkeit und Akkuratesse verlassen.
Neu hinzugekommen in dieser vierten Generation sind frische, kräftigere Treiber, modifizierte Filter und die adaptive Ausgangsimpedanz. Letztere trägt zur herausragenden Eigenschaft der Probanden bei: zu einer unfassbar hohen Impulstreue. Sie zaubert nicht nur knackige, knochentrockene Bässe, sondern auch höchste Transparenz und nicht zuletzt ein außerordentlich differenziertes Raumbild. Die Verortung einzelner Schallereignisse auf der Stereobühne und in der Tiefenstaffelung beeindruckt immer wieder aufs Neue.
Fast schon selbstverständlich für einen Studiomonitor dieser Klasse: Der Frequenzgang verläuft sehr ausgewogen über den gesamten Übertragungsbereich hinweg. Dieser beginnt bei rund 38 Hertz und -6 dB. Eine solche Basspotenz ist für einen 8,5″-Woofer vielleicht noch nicht überragend, aber genug für den Verzicht auf einen Subwoofer in vielen Szenarien.
Bei aller Präzision ist der Klang angenehm unaufdringlich. Du kannst stundenlang mit dieser Box arbeiten, ohne dass die Ohren ermüden. Der Sweet Spot ist übersichtlich groß, das nehme ich sofort in Kauf bei den genannten Qualitäten.
Die robuste Verarbeitung und meine Erfahrung lassen mich vermuten, dass mich die 21er nach 19 Jahren mindestens noch einmal so lange begleiten werden. Das würde meine Erwartung an eine Investition in dieser Höhe bereits übersteigen.
Und da ich keinerlei Kritik anmelden kann, geht der Preis endgültig in Ordnung. Die Bordeaux-roten Könner übertrumpfen sogar viele deutlich teurere Lautsprecher anderer namhafter Hersteller. Ergo: Volle Punktausbeute im PSI Audio A21-M Test auf delamar.
PSI Audio A21-M Features
- Aktiver 2-Wege-Lautsprecher zur Midfield-Anwendung
- Tieftöner: 8,5″
- Hochtöner: 1″
- Wichtige technische Daten
- Leistung (RMS): 120 W (LF) + 50 W (HF)
- Übergangsfrequenz: 2.400 Hz
- Übertragungsbereich (-6 dB): 38–23.000 Hz
- Max. Schalldruck (kontinuierlich): 108 dB SPL
- Signal-Rausch-Abstand: 96 dB(A)
- Phasentoleranz (±45°): 190–20.000 Hz
- Besondere Technologien
- Adaptive Output Impedance (AOI) – adaptive Ausgangsimpedanz
- Compensated Phase Response (CPR) – aktive Phasenkorrektur
- Eingang: XLR
- Eingangsempfindlichkeit regelbar: ±0 bis -10 dB (stufenlos)
- Low Cut zuschaltbar (-10 dB @ ~45 Hz)
- Gehäuse
- Aus MDF gefertigt
- Magnetisch geschirmt
- 4 M6-Gewinde an der Unterseite
- Individuell im reflexionsfreien Raum kalibriert
- Maße: 250 x 400 x 300 mm
- Gewicht: 12,8 kg