Presonus Studio One 6 Professional Test
Major-Update für die DAW von Presonus

Presonus Studio One 6 Professional

Presonus Studio One 6 Professional bietet fast 50 neue Features, Funktionen und Verbesserungen.

Was ist es?

Presonus Studio One 6 Professional ist das aktuelle Major-Update der DAW und bietet fast 50 Verbesserungen, neue Features und Funktionen in den unterschiedlichsten Bereichen der Musik-Software. Viele gehen auf die stetig wachsende Community von Studio One und deren Verbesserungsvorschlägen zurück.

Zu den Highlights der aktuellen Version gehören der globale Video Track, das anpassbare Interface, die Smart Templates, die tiefe Textintegration, die Track Presets, die zwei neuen Effekte, die Mixer Channel Overview und viele weitere Features.

5 Features im Presonus Studio One 6 Professional Test

  • Globaler Video-Track mit Bearbeitungsoptionen
  • Track Presets
  • Smart Templates
  • Textintegration
  • Individualisierbares GUI

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Presonus Studio One 6 Professional Testbericht

Mehr Flexibilität durch anpassbares GUI

Presonus Studio One 6 Professional bietet nun auch die Möglichkeit, das Interface der DAW den eigenen Wünschen zu unterwerfen. Schon seit Version 4 liegt die farbliche Gestaltung fest in den Händen des Users, dieses Mal kann dieser aber selbst darüber entscheiden, was genau ihm angezeigt wird.


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In den vier Hauptbereichen Werkzeug- und der Transportleiste, dem Inspektor und dem Browser kann nun jeder selbst entscheiden, welche Schaltflächen angezeigt werden, bis auf wenige Ausnahmen kann jede davon nämlich ein- und ausgeblendet werden.

Dafür gibt es ein eigenes Menü, aber damit nicht genug. Einstellungen können als Preset abgespeichert und selbst in einem geöffneten Arrangement gewechselt werden. Wer an einem 15-Zoll-Laptop seine Musik produziert, wird sich über dieses Feature freuen.

Presonus Studio One 6 Professional

Das Interface von Studio One 6 ist individualisierbar.

Smart Templates in Presonus Studio One 6 Professional

Vorlagen mussten in Studio One bisher selbst angelegt werden, auch wenn dem User das mit der Option „als Vorlage speichern“ recht einfach gemacht wurde. In Version 6 wurde das System deutlich ausgebaut, was zu den Smart Templates führt.

Verschiedene Kategorien wie „Aufnehmen und Mischen“, „Produce Beats“ oder Play Now sind verfügbar und können im korrespondierenden Menü ausgewählt werden. Das führt zum Anlegen und Benennen von Spuren, und dem automatischen Download von beinhaltetem Content.

Einige Templates verfügen über eine sogenannte Drop Zone, in die zu importierenden Dateien (Audio, MIDI und Video) einfach nur gedroppt werden müssen.

Studio One erstellt auch in diesem Fall Spuren, benennt diese entsprechend, erstellt Tracklisten und FX-Chains, und passt sogar das Interface durch Ausblenden nicht benötigter Schaltflächen dem ausgewählten Zweck an.

Presonus Studio One 6 Professional

Die Smart Templates sollen den Einstieg in eine Produktion erleichtern.

Tiefe Textintegration

Ein weiteres Feature von Studio One 6 ist die Integration von Text. Wer dabei an den Score-Editor denkt, der seit Version 5 vorhanden ist, denkt richtig. In der klassischen Notenansicht gibt es nun die Möglichkeit, auch Text unterzubringen und somit Noten für Chöre und Vocal-Ensembles zu schreiben.

Allerdings hat Presonus das Thema deutlich ernster genommen und sich für eine wesentlich tiefere Integration entschieden. Auch in der Piano-Roll kann nämlich Text erstellt und bearbeitet werden.

Außerdem gibt es in Studio One 6 Professional auch eine dedizierte Textspur, über die ein Songtext also auch im Arrangement-Fenster angezeigt werden kann. Das entkoppelte Text-Fenster kommt dann ins Spiel, wenn ein Sänger seine Lyrics größer angezeigt bekommen möchte.

Presonus Studio One 6 Professional

Die Textintegration ist sehr gut gelungen.

Der lang ersehnte globale Video Track

Während die ersten Versionen von Studio One die Verwendung von Videodateien überhaupt nicht unterstützten, gab es später die Möglichkeit, Videos über den integrierten Player abzuspielen. Das war besser als nichts, reichte aber für professionelle Vertonung von bewegtem Bild nicht aus.

Seitdem wünschten sich deshalb besonders Komponisten immer wieder eine dedizierte Videospur, wie man sie schon längst aus anderen DAWs her kennt. Und genau so einen globalen Video-Track gibt es nun in Studio One 6 Professional.

Allerdings geht auch hier Presonus einen Schritt weiter, denn es können mehrere Dateien gleichzeitig auf die Spur importiert werden, und selbst grundlegende Bearbeitungsschritte wie Cut, Copy oder Paste sind über die Tools der Werkzeugleiste oder Tastaturbefehle möglich. Einfach Video-Kollagen können so direkt in Studio One erstellt und exportiert werden.

Presonus Studio One 6 Professional

Der globale Video-Track ermöglicht selbst die Bearbeitung des Videos.

Noch schneller sein durch Track Presets

Track Presets ermöglichen bei Produktionen eine deutliche Zeitersparnis, besonders, wenn man immer wieder die gleichen Instrumente, Effekte und das gleiche Routing nutzt. Denn all diese Informationen können in Track Presets gespeichert werden.

Damit lässt sich quasi eine Art Template auf Spur- und Kanalbasis erstellen, das aber auch in bereits bestehenden Arrangements angewendet werden kann.

Angenommen, ein Hip-Hop-Producer baut jeden seiner Beats grundlegend gleich auf. Er wird in der Regel Spuren für Kick, Snare, Hi-Hat und Percussion haben, eine weitere Spur für sein bestes Bass-VST, und dann vielleicht drei bis vier weitere Spuren für Samples, Instrumente und Earcandy.

Er wird diese Spuren dementsprechend benennen, Insert-Effekte anwenden, Busse und FX-Kanäle erstellen, und das Signal-Routing einrichten. Und all diese Informationen lassen sich über Track Presets abspeichern.

Mit zwei Klicks lassen sich all diese Informationen in jedem Arrangement aufrufen, egal ob es sich dabei um ein neues oder bereits bestehendes handelt.

Verbesserte Sphere-Integration

Sphere ist das Subscription-Modell von Presonus. Damit bekommt man nicht nur zu allen Programmen der Marke Zugang, sondern auch zu Sound-Content und Tutorials. Der Cloud-basierte Service dient aber auch als Kollaborationsplattform, über die mehrere Künstlern zusammen an einem Projekt arbeiten können.

Wurden Veränderungen an einem dieser Projekte vorgenommen oder neue Spuren erstellt, kann die Aktualisierung der Projektdateien nun direkt aus Studio One heraus initialisiert werden. Außerdem werden nur noch die Veränderungen hochgeladen, das spart Zeit und Traffic.

Mixer Channel Overview im Presonus Studio One 6 Professional Test

Wem es besonders auf kleineren Bildschirmen bis jetzt schwer fiel, dem Mixer alle wichtigen Informationen zu entnehmen oder diese zu ändern, wird sich über die sogenannte Mixer Channel Overview freuen. Dieses frei bewegliche Fenster zeigt alle wesentlichen Spur- und Kanal-Parameter an.

Aber dieses neue Feature dient nicht nur als Display, alle angezeigten Werte können dort auch direkt verändert werden. Beim Nutzen von Stock-Plugins ist es sogar möglich, die wichtigsten Parameter der auf einer Spur verwendeten Effekte direkt in der Mixer Channel Overview zu ändern.

Presonus Studio One 6 Professional

Die Mixer Channel Overview bündelt alle kanalbezogenen Informationen in einem separaten Fenster.

Neue und verbesserte Effekte

Presonus Studio One 6 Professional wartet auch mit zwei neuen Effekten auf. Der neue De-Esser dient zum Bändigen scharfer oder überbetonter Zisch- und S-Laute, wie sie in so gut wie jeder Sprach- oder Gesangsaufnahme zu hören sind. Das Plugin konzentriert sich dabei auf die wesentlichen Parameter und ist dadurch leicht zu bedienen.

Der neue Vocoder erinnert optisch an analoge Hardware, besonders auffällig ist jedoch die große Patch-Matrix, über die sich der Klang des Effektes leicht beeinflussen lässt. Egal ob klassischer Vocoder-Klang oder Sound-Experiment, mit diesem Plugin ist alles möglich.

Aber auch bereits vorhandene Effekte wurden für Studio One 6 überarbeitet. So können die einzelnen Bänder des nativen ProEQ3 nun auch solo gehört werden, außerdem wurde ein Dynamik-Modus integriert.

Presonus Studio One 6 Professional

Zwei neue Effekte sind ebenfalls mit an Bord.

Viele weitere nennenswerte Features

Zum Abschluss sollen von den fast 50 Features noch einige kurz genannt werden. Während Studio One die Nutzung von MIDI Polyphonic Expression bereits seit Version 5 ermöglicht, war das bisher nur über Drittanbieter-Plugins möglich. Jetzt unterstützen auch die nativen Instrumente und Samples Mai Tai, Sample One XT und Presence XT das MPE-Protokoll.

Fader Flip bezieht sich auf die Lautstärkeregler von Mixer-Kanälen. Diese können in Presonus Studio One 6 Professional umgeschaltet werden, und so andere Werte, wie zum Beispiel das Send-Level eines FX-Kanals, steuern.

Zwei zusätzliche Panning-Modi wurden integriert. Zur Auswahl stehen jetzt Balance, Dual und Binaural. Außerdem kann durch einen Mausklick eine größere Version der Pan-Controls aufgerufen werden, über die das Einstellen der gewünschten Werte leichter von der Hand geht.

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Fazit zum Presonus Studio One 6 Professional Test

Presonus Studio One 6 Professional ist wieder besser geworden, denn es bietet sehr viele Neuerungen, Erweiterungen und Verbesserungen. Im Vergleich zur Version 5 fühlt sich dieses Update aber nicht ganz so groß an, was die nackte Zahl an Features im Vergleich auch bestätigt.

Dafür sind Funktionen wie der globale Video-Track oder die Textintegration wirklich zu Ende gedacht und hervorragend umgesetzt worden. Auch die Track Presets sind ein tolles Feature, das zeigt, dass die Geschwindigkeit, mit der in Studio One gearbeitet werden kann, Presonus immer noch sehr wichtig ist.

Die beiden neuen Effekte und die Smart Templates finde ich dagegen nicht ganz so stark, aber das ist vielleicht nur Geschmackssache. Natürlich gilt die Regel: je mehr Optionen, desto besser. Umso erfreulicher ist die Mixer Channel Overview oder die bessere Sphere-Integration.

Es ist gut zu sehen, dass die drei Bereiche der DAW Produktion/Mixing, Mastering und Show-Page stetig weiter entwickelt werden. So sollte Studio One auch in Zukunft immer wieder neue User für sich gewinnen können.

Wer also immer auf dem neuesten Entwicklungsstand bleiben oder die neuen Features genießen möchte, kann sich das Update guten Gewissens holen.

Presonus Studio One 6 Professional Features

  • Anpassbares User-Interface
  • Smart Templates
  • Globales Video Track
  • Einfache Videobearbeitung
  • Track Presets
  • Zwei neue Effekte: De-Esser und Vocoder
  • Verbesserungen des Autofilters
  • Verbesserungen des ProEQ3
  • Textintegration in Score-Editor, Piano-Roll, Arrangement-Fenster und Show-Page
  • Globale Textspur
  • Verbesserte Suche
  • Überarbeitete Optik
  • MPE-Support für Mai Tai, Sample One XT und Presence XT
  • Sidechain-Audio-Input für VSTs
  • Track- und Channel-Icons
  • Send-Funktionalität für FX-Channels
  • Mixer Channel Overview
  • Zusätzliche Panning-Optionen
  • Fader Flip für FX-Sends und Cue-Mixe
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Presonus Studio One 6 Professional Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Presonus Studio One 6 Professional Test: Major-Update für die DAW von Presonus'

  • Sarah P   05. Okt 2022   18:28 UhrAntworten

    Foldertracks sind wieder buggy,, voll ätzend! Vesuch mal nen foldertrack zu bewegen.

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