Presonus Studio One 5 Test
Major-Update der Vorzeige-DAW
Von Stefan Hofmann am 03. Juli 2020
Presonus Studio One 5 Test-Fazit
5.0
DELAMAR
SCORE
Mit dem Update auf stellt Presonus Nutzern von Presonus Studio One 5 eine umfangreiche Weiterentwicklung der hauseigenen DAW zur Verfügung. Presonus Studio One 5 ist die konsequente Weiterentwicklung der bekannten DAW. Viele nützliche Features wie Keyswitch, MPE und Notationsfunktionen wurden integriert und altbekanntest wie beispielsweise das Design der Plugins überarbeitet. Das nun verfügbare Subscription-Modell Presonus Sphere macht die Nutzung der Professional-Variante auch für Nutzer interessant, die den Geldbeutel nicht zu stark belasten möchten. Die Einbindung externer Instrumente wurde vereinfacht und auch die Möglichkeit verschiedene Mix-Versionen zu verwalten sowie das Bearbeiten des aufgenommenen Audiomaterials per Clip-Gain-Envelope, sorgen für einen besseren Workflow. Die Show-Page ist zugegebenermaßen wohl eher für eine kleinere Nutzergruppe interessant, funktioniert jedoch hervorragend. Long story short … Dieses Update ist mehr als gelungen.
PRO
- Keyswitch-Support
- Hervorragender Workflow
- Einfache Audiobearbeitung per Clip-Gain-Envelope
- Verschiedene Mix-Versionen möglich
- Intuitive Einbindung externer Instrumente
- MPE-Support
CONTRA
- —
Für wen?
Egal ob Neueinsteiger oder langjähriger Nutzer: Presonus Studio One bietet ein gutes Gesamtpaket für professionelle Musikproduktionen.
Was ist es?
Bei Presonus Studio One 5 handelt es sich um das neueste Update der bekannten DAW-Software. So wurden bereits integrierte Funktionen verbessert und weitere Features hinzugefügt. Über 70 Neuerungen stehen Nutzern bereit, wobei wir uns in diesem Testbericht auf die größten Updates fokussieren.
Für diesen Testbericht stand uns Presonus Studio One 5 in der Professional-Version zur Verfügung. Hierbei handelt es sich quasi um die Vollausstattung der DAW. Preislich bewegen wir uns hier bei 382,80 Euro (inkl. MwSt.), wobei auch eine günstigere, aber abgespeckte Artist-Variante zu einem Preis von 95,12 Euro bereitsteht. Weitere Update-Möglichkeiten findest Du auf der Presonus-Website.
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- Studio One Tutorial: Ersten Song erstellen
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Die wichtigsten Features – Presonus Studio One 5
- Software für Windows und Mac
- 64-Bit-Fließkommaverarbeitung
- 37 Effekt-Plugins
- Unlimitierte Anzahl an Audio- und Instrumentenspuren sowie Effektkanälen und Bussen
- Unterstützung von Keyswitches
- MPE/Poly-Pressure-Support
- Ein-Fenster-Steuerung
- Drag-and-Drop-Funktionalität
- Show Page für Live-Performances
- MTC/MMC-Unterstützung
- Notations-Editor
- Celemony Melodyne Essentials 5 per ARA-Einbindung enthalten
- Aux-Kanäle zur Einbindung externer Audioquellen in den Mixer
- Listen-Bus für einen unabhängigen Abhörweg
- Clip-Gain-Envelopes zur manuellen Lautheitsanpassung
- Remote-Unterstützung per iOs- oder Android-Device
- Erweiterte Mixer-Scenes
- Content-Browser
- Große Bibliothek mit Loops und Samples
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Presonus Studio One 5 Test
Presonus Studio One 5 „Show Page“
Eine der wohl interessantesten Neuerungen ist die sogenannte Show-Page. Du bist ein Künstler, der oft live performed und auch gerne mal den ein oder anderen Stream in die Welt hinausschickt? Dann bist Du hier richtig.
Presonus Studio One 5 fungiert als eine Art Zentrale für deinen Live-Gig. Neben virtuellen Instrumenten, Plugins und digitalen Amp-Simulationen, funktionieren auch alle weiteren Features der DAW in diesem Modus. Über die sogenannte Set-List stehen alle Elemente, beziehungsweise angelegten Songs, bereit. 24 Makros können an Controller vergeben werden.
Zusätzlich können Backing-Tracks, Software-Instrumente samt Effekten oder externe Instrumente über die sogenannten Player als Audioquellen geladen werden. Alle Quellen werden über den Mixer verarbeitet. Somit lassen sich bereits fertig produzierte Songs auch live wie im Studio wiedergeben. Besonders Solo-Künstler werden von diesem Feature begeistert sein.
Score-Editor
Mit Presonus Notion gibt es bereits seit einiger Zeit ein vollwertiges Notationsprogramm für Komponisten und Musiker, die noch nach der alten Schule arbeiten. Einige Features dieser Software stehen Nutzern nun auch in Presonus Studio One 5 bereit.
So können Software-Instrumente per Noteneingabe zum Klingen gebracht werden. Aber auch bereits eingespielte Parts stehen in Noten notiert bereit. Spielweisen wie beispielsweise Triller können ebenfalls hinzugefügt werden. Der Score-Editor eignet sich für einfache Kompositionsaufgaben. Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte sollte sich jedoch Presonus Notion oder andere Kompositionsprogramme wie Sibelius oder Finale zulegen.
Clip-Gain-Envelopes
Bei Aufnahmen entstehen oft unerwünschte Lautstärkeschwankungen der auf die Festplatte gebannten Instrumente. Natürlich kann man diese mit einem oder mehreren Kompressoren in den Griff bekommen. Empfehlenswert ist jedoch eine vorherige Bearbeitung der Lautstärke per Automation, um den Kompressor nicht zu stark einsetzen zu müssen.
Mit Clip-Gain-Envelopes lässt sich das aufgenommene Audiomaterial zeitsparend in der Lautstärke weiterbearbeiten. Aufgerufen wird das Tool übrigens per Rechtsklick auf den jeweiligen Clip. Nun lässt sich der gewünschte Laustärkeverlauf einfach einzeichnen.
Überarbeitete Effekt-Plugins
Auch optisch hat sich einiges getan. So wurden die enthaltenen Effekt-Plugins in ihrem Aussehen komplett überarbeitet. Der Look wirkt modern und zeitgemäß. Ausgewählte Effekte wie Analog Delay kommen jetzt in einem ansehnlichen Vintage-Design daher. Drei verschiedene, wählbare Themes können ebenfalls gewählt werden.
Doch nicht nur die Optik ist anders. Alle Dynamikeffekte verfügen beispielsweise jetzt über eine Sidechain-Funktion. Außerdem lässt sich der obere Teil der Plugins passend zur Spurfarbe einfärben, was die Übersicht verbessert. Effekte mit einem Drive-Regler nutzen nun die State-Space-Technologie (eine mathematische Methode, mit der sich Charakter und Verhaltensweisen analoger Gerätschaften in die digitale Welt transferieren lassen).
Keyswitch-Support, Mapping und Editing
Um das Arbeiten mit Sample-Libraries zu erleichtern, wurde ein umfangreicher Keyswitch-Support in Presonus Studio One 5 integriert. So lassen sich, meist über die tiefen Tasten des MIDI-Keyboards, verschiedene Spieltechniken auslösen.
Diese sogenannten Keyswitches können ab sofort in einer eigenen Automationszeile des Edit-Fensters einprogrammiert werden. Über den verfügbaren Editor besteht die Möglichkeit, Keyswitches zu erzeugt beziehungsweise zu bearbeiten. Verfügt ein Plugin über dieses Feature und kann diese Information auch an eine DAW weitergeben, wird dies nun automatisch erkannt.
MPE-Support und Poly Pressure
Vor kurzem gab Presonus die Veröffentlichung des Presonus Atom MIDI-Controllers bekannt. Zusammen mit Studio One 5 kann dieser jetzt direkt in der DAW mit Poly Pressure genutzt werden. MPE-Controller wie beispielsweise Gerätschaften aus der Roli-Serie werden jetzt nativ unterstützt.
Listen-Bus
Ein weiteres wichtiges Feature ist der nun verfügbare Listen-Bus. Dieser Channel ist ein zusätzlicher, paralleler Ausgang, der entweder das Signal des Main-Outputs oder das Solo-Signal an die Studio-Monitore oder Headphones ausgibt. So können beispielsweise Raumkorrektur-Plugins genutzt werden, ohne das Signal am Haupteingang zu verändern.
Externe Instrumente und Aux-Kanäle
Das einbinden externe Instrumente in Presonus Studio One 5 wurde ebenfalls verbessert. Dank der nun verfügbaren Aux-Wege lassen sich dieser direkt über den Mixer abhören. So ist kein zeitaufwendiges Routing und Spuren erstellen mehr vonnöten. Die Verknüpfung des externen Geräts mit einem oder mehreren Aux-Kanälen kann abgespeichert werden. Diese Verknüpfung ist dann im Browser über den Punkt „Externe Instrumente“ erreichbar.
Mix-Versionen
Auch das vergleichen verschiedener Mixe ist in Presonus Studio One 5 denkbar einfach geworden. So können verschiedene Mixing-Schritte abgespeichert und zu jeder Zeit wieder aufgerufen werden. Auch verschiedene Version, beispielsweise ohne Gesang, lassen sich so problemlos anlegen und verwalten.
Presonus Sphere
Viele Software-Hersteller, wie beispielsweise Adobe, setzen heutzutage auf Subscription-Modelle. Somit kann die gewünschte Software zu einem kleinen monatlich oder jährlich zu zahlenden betrag genutzt werden. Auch Presonus stellt mit Sphere nun einen eigenen Abo-Dienst bereit.
Doch neben der eigentlichen Software, Samples und Loops sowie zusätzlichen Plugins, stehen Anwendern zusätzlich noch ein 30GB großer Cloud-Speicher, Chat-Möglichkeiten mit Studio-One-Experten sowie ein Kollaborations-Tool bereit. Für 14 Euro pro Monat oder 150 Euro pro Jahr kann dieser Dienst genutzt werden.
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Presonus Studio One 5 Test-Fazit
Mit dem Update stellt Presonus Nutzern eine umfangreiche Weiterentwicklung der hauseigenen DAW zur Verfügung. Auch die eigene Community wurde ernst genommen und Features wie Keyswitch- und MPE-Support bereitgestellt. Wer Presonus Studio One schon länger nutzt, wird keine unnötigen Verschlimmbesserungen finden, sondern nützliche neue Features, die den Workflow verbessern sowie Updates bekannter Funktionen, die Presonus Studio One 5 zu einer noch besseren DAW machen. Egal ob Neueinsteiger oder langjähriger Nutzer: Der Presonus Studio One 5 Test zeigt, dass Du hier ein gutes Gesamtpaket für professionelle Musikproduktionen erhältst.
Features Presonus Studio One 5 Review
- Hersteller: PreSonus
- Software für Windows und Mac
- 64-Bit-Fließkommaverarbeitung
- 37 Effekt-Plugins
- Unlimitierte Anzahl an Audio- und Instrumentenspuren sowie Effektkanälen und Bussen
- Unterstützung von Keyswitches
- MPE/Poly-Pressure-Support
- Ein-Fenster-Steuerung
- Drag-and-Drop-Funktionalität
- Show Page für Live-Performances
- MTC/MMC-Unterstützung
- Notations-Editor
- Celemony Melodyne Essentials 5 per ARA-Einbindung enthalten
- Aux-Kanäle zur Einbindung externer Audioquellen in den Mixer
- Listen-Bus für einen unabhängigen Abhörweg
- Clip-Gain-Envelopes zur manuellen Lautheitsanpassung
- Remote-Unterstützung per iOs- oder Android-Device
- Erweiterte Mixer-Scenes
- Conten-Browser
- Große Bibliothek mit Loops und Samples
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