PreSonus Eris E8 Testbericht
Studiomonitor mit 8-Zoll-Woofer

PreSonus Eris E8 Testbericht

Was ist es?

Beim PreSonus Eris E8 handelt es sich um einen aktiven Nahfeldmonitor. Der einen Zoll durchmessende Hochtöner weist eine Seidenmembran auf, während der 8-Zoll-Tieftöner mit einer Kevlarmembran ausgestattet ist; bis 35 Hz reicht der Frequenzgang laut Hersteller hinab. 75 + 65 Watt für Tief und Hochtöner werden geboten, weiterhin einer maximaler Schalldruck von 105 dB im Dauerbetrieb. Die Bassreflex-Öffnung sitzt als schmaler Spalt an der Vorderseite unter dem Tieftöner. Die Box ist vor hochfrequenten Einstreuungen abgeschirmt und besitzt einen Ausgangsstrombegrenzer. Zudem an Bord sind diverse Schutzschaltungen, etwa gegen Überhitzung, Subbässe, die mit dem Woofer interferieren könnten und Einstreuungen von Radiosignalen.

Bei den Klangkontrollen stehen ein Input-Gain-Regler, stufenlose Potis für die Mitten und Höhen (je ±6 dB) sowie ein Hochpassfilter (aus, 80 Hz, 100 Hz) zur Verfügung. Der mit »Acoustic Space« beschriftete Schalter dient zusätzlich zur Basskorrektur (aus, -2 dB, -4 dB) je nach Aufstellort. Die Eingänge: XLR (symmetrisch), 6.3-mm-Klinke (symmetrisch) und Cinch (unsymmetrisch).

Der empfohlene Straßenpreis im deutschen Musikalienhandel beträgt 475,- Euro (inkl. MwSt.) – in diesem Fall handelt es sich um den Preis eines Paares.


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PreSonus Eris E8 Testbericht

Erster Eindruck

Die mattschwarze, leicht aufgeraute Vinyllaminierung, die leicht abgerundeten Kanten und das schlichte Design stellen sicher, dass dieser Studiomonitor in den meisten Heim- oder Projektstudios eine gute Figur machen wird.

PreSonus Eris E8 Testbericht

Der Proband im PreSonus Eris E8 Testbericht auf delamar

Verarbeitungstechnisch ist alles in Butter, soweit das in der kurzen Zeit, in dem uns das Pärchen für unseren PreSonus Eris E8 Testbericht zur Verfügung stand, beurteilen werden kann. Die Eingangsbuchsen sind fest mit der Gehäuserückwand verschraubt und die kleinen Klangregler sind angenehm schwergängig, wobei sie fest auf ihren Drehgebern sitzen. Nach ordnungsgemäßer Verkabelung und Stromzufuhr schalte ich die zwei Achtzoller ein und bemerke vorne die blau beleuchteten PreSonus-Logos, die den Betrieb anzeigen. Los geht’s.

 

Eingänge

PreSonus Eris E8 Testbericht

Die Rückseite mit allen Anschlüssen und Reglern

Schön zu sehen, dass mit symmetrischen XLR- und Klinkenbuchsen auf der einen, unsymmetrischem Cinch auf der anderen Seite sowohl (Semi-)Pros als auch Gelegenheits-Produzenten angesprochen werden. Oder einfach dass alle denkbaren Zielgruppen sämtliche gängigen Methoden zur Signaleinspeisung nutzen können.

Wie schon erwähnt, machen die Buchsen einen guten Eindruck, da sie stabilisierend mit dem Gehäuse verschraubt bzw. im Falle der Klinke noch von einer Manschette gestützt werden.


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Raumanpassung

Nun steht unter Umständen die Anpassung an die Raumakustik an. Dabei wird sich für so manchen die Kombination aus zweistufigem Hochpassfilter und »Acoustic Space« als nützlich erweisen. Bei Letzterem handelt es sich um einen Shelving-Filter, der die Bässe bzw. tiefen Mitten von ca. 800 Hz an abwärts senkt, wobei -2 und -4 dB wählbar sind. Schöne Idee: An der Rückseite finden sich kleine Darstellungen typischer Setups eines Mischplatzes mit dazugehörigen Empfehlungen für die Acoustic-Space-Einstellungen. An denen kannst Du dich orientieren und die Anpassungen deinen Raumverhältnissen entsprechend vornehmen.

Zusammen mit dem Hochpass (v.a. beim Einsatz eines Subwoofers hilfreich) und ggf. auch den stufenlosen Mitten- und Höhenreglern dürften in fast allen Fällen genügend Mittel zur Verfügung stehen.

PreSonus Eris E8 Testbericht

Die Infos zu den Filtern an der Rückseite

Klang im PreSonus Eris E8 Testbericht

Der PreSonus Eris E8 dringt mit seinen Woofern ziemlich weit in den Tiefbassbereich hinein – erst bei 35 Hertz sinkt die Frequenzkurve ab – nach dem Hörtest zu urteilen ist meines Erachtens nur für Verwöhnte ein Subwoofer nötig. Der kernige, druckvolle Sound in den Tiefen ist ein dickes Plus für diesen Lautsprecher.

Die folgenden Beobachtungen habe ich bei neutralen Mitten- und Höhen-Einstellungen angestellt – die beiden entsprechenden Potis an der Rückseite verharrten in der Nullstellung. Angenehm ist, dass der E8 nicht so »in your face« klingen wie einige vergleichbar günstige Modelle, die durch einen Mitten/Höhen-Boost zunächst gefälliger, aber eben auch »falscher« klingen. So eine Überbetonung führt zudem schneller zu einer Ermüdung des Gehörs – der E8 schlägt einen entspannteren Weg ein und ist damit für längere Sessions besser geeignet.

Die Impulstreue ist im Vergleich zu Monitoren, die ein bis zwei Preisklassen höher angesiedelt sind, nicht so ausgeprägt. In Relation zu höheren Kalibern verschwimmen etwa kurze Anschläge eines E-Basses ein wenig, Kickdrums zeichnen sich vor dem Hintergrund des übrigens Mixes nicht so deutlich ab und dergleichen mehr. Daneben stellt sich die Tiefenstaffelung nicht so differenziert dar wie bei vielen kostspieligeren Modellen. Dennoch gibt es auch absolut gesehen wenig Grund zur Beanstandung, der E8 schlägt sich für den geforderten Kaufpreis gut.

Eines darf nicht vergessen werden: Während ich diese Monitore für die fortgeschrittene Musikproduktion nur bedingt empfehlen würde, halte ich sie zum Videoschnitt und zur Komposition für sehr gut geeignet.

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Fazit zum PreSonus Eris E8 Test

Alle, die langsam ernsthaft mit dem Homerecording und der Musikproduktion beginnen und sich im Zuge dessen eine günstige Abhöre zulegen wollen, machen mit Kauf des PreSonus Eris E8 nichts falsch. Für das Geld gibt es sehr kräftige Lautsprecher, die über einige nützliche Features verfügen. Sei es, um die Boxen beim Homestudio einrichten an die Raumakustik anpassen zu können oder vor allerlei Unbill (Überhitzung, Radiosignal-Einstreuungen etc.) zu schützen.

Das Klangbild ist weitgehend ausgewogen, es gibt keine größeren Unregelmäßigkeiten im Frequenzgang wie bei manch anderem kostengünstigen Studiomonitor. Beispielsweise dadurch, dass die Mitten und Höhen hier nicht überbetont werden (das soll bei anderen Modellen für mehr Vocal-Präsenz sorgen), gelingt das Abmischen auch über lange Zeiträume ermüdungsfrei. Das größte Plus ist wohl der durchaus eindrucksvolle Bass, der bis 35 Hertz hinabreicht und wirklich knackig ist. Spätestens hier dürftest Du merken, warum sich die Anschaffung einer so großen Abhöre lohnt.

Eine Vielzahl von Klangkontrollen erlaubt es, den Sound an deine jeweilige Raumakustik anzupassen. Interessant ist, dass es gleich zwei Filter für den Bass gibt – einer, der besonders im Zusammenspiel mit einem Subwoofer nützlich ist und ein anderer, der eine Anpassung an typische Lautsprecheraufstellungen (nah an der Wand, mitten im Raum und dergleichen) erleichtert.

Weiterhin ist positiv zu vermerken, dass für sämtlich gängigen Anschlusstypen Buchsen zur Verfügung stehen: XLR, Klinke (6,3 mm) und Cinch, wobei die beiden Erstgenannten in symmetrischer Ausführung vorliegen.

Natürlich ist im Vergleich mit gehobenen Modellen nicht zu überhören, dass der E8 in Sachen Impulstreue und Tiefenstaffelung etwas undifferenziert klingt. Hier sind einfach nicht so feine Abstufungen wahrnehmbar und kurze Anschläge sind nicht so punktgenau, sondern verschwimmen ein wenig. Doch das fällt nicht dramatisch aus und war in dieser Preisklasse zu erwarten.

Alles in allem haben wir es hier mit einer guten, gehörig basskräftigen Abhöre für Einsteiger zu tun, für das Geld wird eine Menge geboten. Daher stehen vier von fünf Punkten im PreSonus Eris E8 Testbericht auf delamar zu Buche.

PreSonus Eris E8 Features

  • Aktiver Nahfeldmonitor
  • 8"-Tieftöner mit Kevlar-Membran
  • 1"-Hochtöner mit Seidenmembran
  • Frequenzgang: 35 Hz – 22 kHz
  • 75W LF + 65W HF, 105 dB SPL
  • XLR (symm.), 6.3mm (symm.), Cinch
  • Maße: 25,0 x 29,9 x 38,4 cm
  • Gewicht: 10 kg
Hersteller:   
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PreSonus Eris E8 Test

Lesermeinungen (6)

zu 'PreSonus Eris E8 Testbericht: Studiomonitor mit 8-Zoll-Woofer'

  • Mike   28. Aug 2013   12:23 UhrAntworten

    Für mich persönlich ist die Referenz in dem Preisbereich der Yamaha HS80M, wie schneiden die Eris im Vergleich ab?

  • Levin   06. Sep 2013   09:48 UhrAntworten

    stehe auch gerad vor der anschaffung meiner erstern abhöre und würd mich ebenso interessieren wie sie im vergleich zur hs8/80 abschneiden.

  • Hans   02. Okt 2013   14:44 UhrAntworten

    Kann nur sagen vergleichen und hören. Die Eris in der Liga schon richtig gut. Stereobild und Sound schon sehr gut.

  • Tommy   04. Okt 2013   20:15 UhrAntworten

    Ich habe die Eris 8 im direkten Vergleich nebeneinander mit den Yamaha HS 80 eingehend getestet. Erstaunlicherweise klingen beide meiner Meinung nach identisch, was den Amplitudengang angeht. Auch bei Impulstreue und Tiefenstaffelung konnte ich keine Unterschiede feststellen.

    Zwei große Unterschiede:

    1.
    Die Eris 8 sind hochwertiger verarbeitet (Buchsen stabiler, Potis angenehm schwergängig).

    2.
    Der Knackpunkt: die HS 80 haben hörbare Einstreuungen durch schlechte Schirmung, die Eris 8 dagegen sind (am selben Platz mit den gleichen Kabeln) frei von Störgeräuschen. Außerdem rauschen die Eris 8 deutlich weniger.

  • Frank   02. Jan 2015   23:17 UhrAntworten

    Ich weiß jetzt nicht genau welche Monitore Herr Baarß getestet hat:
    Die Presonus Eris 8 neigen leicht zur Höhenbetonung - Der Frequenzgang zu den genannten Presonus zeigt dies auch deutlich. Eine Minderung um 1-2db lässt sich aber einstellen - dann klingen diese Lautsprecher richtig gut. Bei richtiger Aufstellung ist die Tiefenstaffelung Perfekt. Ich empfehle dringend (Presonus tut dies auch) die Lautsprecher Symmetrisch anzusteuern. Andernfalls gibt es sehr schnell unangenehmes Brummen. Mittlerweile kenne ich 2 größere Studios welche die Eris 8 als Hauptabhörmonitor verwenden. Bei einem direkten Vergleich mit Neumann KH sehen die Presonus im Preis/Leistungsverhältniss extrem gut aus.

  • MD   14. Jun 2015   21:27 UhrAntworten

    Ich kann den Test auch nicht ganz nachvollziehen.
    Die Boxen haben (Klangregler auf 0) einen deultich überbetonten Hochtonbereich. Senkt man diesen etwas ab, klingen die Monitore einfach nur fantastisch gut und unverfälscht.
    Die Bassreflexabstimmung ist meiner Meinung nach 1-2 Hz zu hoch gewählt und bläht den Bass ganz leicht auf, was die Abmischung spektakulärer klingen lässt, als sie wirklich ist, jedoch ist der Klang im Gesamten sehr gefällig und angenehm, was die Boxen auch Hifi-tauglich macht.
    Wozu mehr Geld für Hifi/Monitore ausgeben?

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