PreSonus Eris E4.5 Testbericht
Aktiv-passive Kompaktlautsprecher
Was ist es?
Bei den PreSonus Eris E4.5 handelt es sich um zwei kompakte Lautsprecher für kleine Home- und Projektstudios, Videoschnittplätze, Wohnzimmer, heimische DJ-Pulte, Computer-Arbeitsplätze und dergleichen. Der in der linken Box integrierte Verstärker versorgt beide Lautsprecher – der rechte Lautsprecher ist passiv und wird über ein zweiadriges Kabel vom linken gespeist. So spricht man hier auch von einem aktiv-passiven System.
Die Tieftöner durchmessen 4,5 Zoll (~11,5 cm) und lassen Bässe bis rund 70 Hertz hinab ertönen. So bietet sich in den meisten Szenarien ein Subwoofer an, wobei der Hersteller gleich zwei passende Modelle anbietet: den Temblor T8 bzw. den T10 für Bässe bis 30 bzw. 20 Hertz. Die Ein-/Ausgänge, die Regler und Schalter zur Klangbeeinflussung und die Spezifikationen findest Du im Infokasten rechts.
Dieses Lautsprecherpaar ist zum Straßenpreis von 199,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.
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PreSonus Eris E4.5 Testbericht
Lieferumfang & Verarbeitung
Gut gepolstert stecken die Boxen in der Packung, überdies beherbergt diese das Stromkabel, ein Kabel für Cinch-Miniklinke, eins für Klinke zu Klinke (ebenfalls im 3,5-mm-Format) und das Zwei-Adern-Kabel. Schließlich ein kleines gedrucktes Handbuch, Sicherheitsinformationen und selbstklebende Pads zur rutschfesteren, akustisch leicht entkoppelnden Tischaufstellung.
Das Gehäuse ist gut verarbeitet, wie ich es vom Hersteller PreSonus gewohnt bin. Die Klinkeneingänge sind fest mit diesem verschraubt, währen sich die griffigen Filterregler als angenehm schwergängig erweisen und in der Mittelstellung sanft einrasten. Letzteres ist mir sehr willkommen, denn so spürt man sofort, wenn die akustisch (vermeintlich) neutralste Position erreicht ist, die zur Beurteilung des Frequenzgangs am wichtigsten ist.
Ein Goodie: Dokumentation
Die auf der Produkt-Website sofort zu findende Download-Sektion fördert einen interessanten Link zutage: Hier findest Du ein PDF-Dokument mit ausführlichen Informationen zur optimalen Aufstellung und Nutzung von Lautsprechern, zugeschnitten auf die Audio- und Musikproduktion. Klasse! Auch ein eingedeutschtes PDF-Handbuch ist verfügbar – das ist Hersteller-typisch gut lesbar, verständlich formuliert und mehr als ausführlich. Ach ja, zum Schluss gibt es wie gewohnt ein Kochrezept, diesmal für ein Reisdressing. :)
Anschlüsse
Mit Klinke und Cinch sind alle Eventualitäten in den vorgesehenen Szenarien (außerhalb von großen Tonstudios) abgedeckt, ohne dass Adapter verwendet werden müssen. Die durch Manschetten stabilisierten, fest mit dem Gehäuse verschraubten Klinkeneingänge hatte ich bereits lobend erwähnt. Zu ergänzen wäre nur noch, dass es dabei sich um symmetrische Eingänge handelt, was – eine ebensolche Klangquelle vorausgesetzt – für eine potentiell höhere Signalqualität mit keinen bzw. weniger Störgeräuschen sorgt.
Gehäuse & Elektronik
Das Gehäuse wurde aus mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) gefertigt, die mit Vinyl beschichtet sind. Guter Standard, nicht zuletzt bei so günstigen, kleinen Boxen. Die Fertigung und Zusammensetzung aller Komponenten erscheint tadellos sauber. Weiterhin bemerkenswert sind die zahlreichen Schutzschaltungen: Laut Hersteller bist Du gefeit vor Radiofrequenz-Einstreuungen, Ausgangsstromspitzen, Überhitzung, starke Einschaltgeräusche und subsonische Schwingungen. Angesichts solcher verarbeitungs- und elektrotechnischer Qualitäten gehe ich sehr beruhigt zur Beurteilung aller klanglichen Aspekte über.
Filter
Sehr erfreulich und eventuell gar ein Alleinstellungsmerkmal für so kleine, günstige Lautsprecher: Es gibt ein erstaunlich flexibles Filterarsenal zur Gestaltung der tiefen, mittleren und hohen Frequenzbereiche je nach Raumakustik und/oder persönlichem Geschmack. So finden sich zunächst Regler für die Höhen (10 kHz) und die Mitten (1 kHz), jeweils mit einem Regelbereich von ±6 Dezibel.
Weiterhin lässt sich der Bass per Schalter bei 80 oder 100 Hertz mit moderat abfallender Filterflanke (-12 dB/Oktave) absenken. Das ist insbesondere für die Nutzung eines Subwoofers sehr praktisch – an dieser Stelle sei erwähnt, dass wir das Pärchen der PreSonus Eris E4.5 auch im Verbund mit dem hauseigenen Kompagnon (siehe PreSonus Temblor T8 Testbericht) in Ohrenschein genommen haben. Und siehe da, das Hochpassfilter leistet einwandfreie Dienste, sobald der Tiefpassfilter des T8 auf dieselbe Grenzfrequenz eingestellt wird. Er liefert exakt das, was den kleinen Boxen fehlt und passt sich bestens in das klangliche Gesamtbild ein.
So weit, so üppig für Kompaktboxen, doch es kommt noch besser: Wie schon bei anderen PreSonus-Lautsprechern soll ein 3-Wege-Schalter bei problematischer Raumakustik (vor allem durch eine wandnahe Aufstellung) helfen. Dieses unter »Acoustic Space« firmierende Filter dient bei Bedarf zur durchgängigen Absenkung unterhalb von 800 Hertz um -2 oder -4 Dezibel.
Das ist natürlich kein Allheilmittel gegen Raummoden, durch die gerne mal ein charakteristisches »Wummern« in bestimmten Frequenzen entsteht. In unserer Testumgebung taugte das Ganze für eine teilweise Linderung der Problematik. Jedenfalls in der -2-dB-Einstellung, um das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten.
Klang im PreSonus Eris E4.5 Testbericht
Das Eigenrauschen ist recht dezent, auch im konsequenten Nahfeldeinsatz (Hörabstand von ca. 1 m) ist es nur bei flüsterleisen Musikpassagen und im Leerlauf zu hören. Moderate Abhörlautstärken bringen den PreSonus Eris E4.5 nicht aus der Ruhe, erst bei starken Pegeln treten Verzerrungen spürbar zutage.
Das Timbre ist alles in allem als ausgewogen zu bezeichnen – Bass, Mitten und Höhen ergeben ein stimmiges Gesamtbild mit nur unwesentlichen Anhebungen in bestimmten Frequenzbereichen (zum Beispiel dezent im Präsenzbereich). Spätestens nach dem Einsatz der erwähnt flexiblen Filter ist alles in Butter für die angedachten Einsatzszenarien. Beim Basspotential ist noch Luft nach oben…pardon, nach unten natürlich. So spielt etwa der Fluid Audio F4 [Testbericht] genauso tief auf, obwohl dessen Woofer nur 4 Zoll durchmisst.
Klangliche Details kommen gut zur Geltung, was auch auf die respektable Impulstreue zurückzuführen ist. So werden kurze, zackige Anschläge im Quellmaterial auch weitestgehend so wiedergegeben.
Lediglich die Räumlichkeit fällt deutlicher hinter höherklassigen Boxen zurück, wobei das Klangbild ein wenig »flacher« (nicht so ausgeprägte Tiefenstaffelung) ausfällt und Einzelklänge nicht ganz so gut voneinander separiert lokalisierbar sind. Doch das geht in dieser Preisklasse absolut in Ordnung – mehr zu verlangen, wäre nach heutigem Stand der erschwinglichen Lautsprechertechnik realitätsfern.
Wer auf eine Tauglichkeitsurteil für bestimmte Genres besteht, soll sie haben: Für Rock, Pop und elektronische Musik aller Art sind die PreSonus Eris E4.5 (zusammen mit einem Subwoofer) bestens geeignet. Nur beim analytischen Hören und Abmischen von Aufnahmen akustischer Instrumente geht ihnen eine gewisse Feinstofflichkeit ab.
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Fazit zum PreSonus Eris E4.5 Test
Die PreSonus Eris E4.5 klingen für nicht einmal 170 Euro pro Paar erstaunlich gut, durchaus erwachsen und im Timbre zur Genüge ausgewogen. Das war in dieser Qualität und diesem Preissegment nicht zu erwarten, obwohl sich heute mehr und mehr abzeichnet, dass auch kleine Boxen Großes leisten können. Vielleicht noch überraschender für so kompakte Modelle: Je zwei Drehregler und 3-Wege-Schalter mit Filtern zur Anpassung an die Raumakustik bzw. persönliche Vorlieben stehen zur Verfügung. Damit ist das Klangbild sehr weitreichend formbar und/oder anpassbar an den Betrieb mit einem Subwoofer.
Das Sortiment an Ein- und Ausgängen ist bemerkenswert, da neben einem Aux-Input für Smartphones, MP3-Player etc. auch ein Kopfhörerausgang implementiert ist. Für Ersteren wird übrigens ein Klinke-zu-Klinke-Kabel mitgeliefert. Diese Buchsen sitzen genau wie der An/Aus-Schalter und der Lautstärkeregler an der Vorderseite, was eine denkbar bequeme Handhabe im Alltag ermöglicht.
Schließlich ist die feine Verarbeitung zu loben, hier hat PreSonus vom Gehäuse über die Buchsen bis hin zu den Bedienelementen ganze Arbeit geleistet. Nicht vergessen werden sollen auch die zahlreichen Schutzschaltungen gegen Überhitzung, Stromspitzen, Radiofrequenz-Einstreuungen und mehr.
Einzig die nicht allzu differenzierte Tiefenstaffelung trübt den sonst so tollen Gesamteindruck, wobei das in dieser Preisklasse völlig in Ordnung geht. Ein Quäntchen mehr Bass hätte es aber gerne sein dürfen; der Fluid Audio F4 [Testbericht] baut in etwa auf dasselbe Tieftonfundament, aber mit einem kleineren Woofer.
Alles in allem haben wir es im PreSonus Eris E4.5 Testbericht aber zweifellos mit sehr gelungenen und dementsprechend sehr empfehlenswerten Kompaktlautsprechern zu tun. Ergo: viereinhalb von fünf Punkten – wenn Du dich in etwa zur geeigneten Zielgruppe zählst (die findest Du wie immer im Infokasten), kannst Du bedenkenlos zugreifen.
PreSonus Eris E4.5 Features
- Aktiv-passive Nahfeldmonitore
- 1″-Hochtöner (Seide)
- 4,5″-Tieftöner (Kevlar)
- 25 Watt (RMS) pro Lautsprecher
- Übertragungsbereich: 70 – 20.000 Hz
- Max. Schalldruck (@ 1 m): 100 dB SPL
- Eingänge: 6,3 mm (symm.), Cinch & 3,5 mm
- Kopfhörerausgang: 3,5 mm
- Maße: 163×241×180 mm
- Gewicht des Paares: 5,9 kg
- Kabel für Boxen, Klinke-Cinch & Klinke-Klinke
- 8 selbstklebende Schaumstoff-Pads
zu 'PreSonus Eris E4.5 Testbericht: Aktiv-passive Kompaktlautsprecher'
Simon Spengler 03. Okt 2015 22:18 Uhr
Sehr schöner test. Eins ist mir nur aufgefallen und wollte es erwähnen. Heutzutage wenn auch indirekt zu sagen das man bei "electronischer Musik aller Art" kein Analytisches Hören durchführt bzw Analytische abhöre benötigt verstehe ich nicht ganz. Man kann elektronisch einen um längen grösseren-weiteren Frequenzgang, Umfang und Komplexität erzeugen als jedes Akustisches Instrument in der lage ist es zu tun. Zum Beispiel gezielt Frequenzen außerhalb des Hörbaren zu betonen was nunmal wirklich kaum ein Akustisches Instrument schafft auch wenn man das dem experimentieren zu liebe macht Wieso reichen da weniger auflösende Lautsprecher? Welches Instrument strahlt überhaubt Bass unter 30 Hz aus? Ich sage mal die Kirchenorgel ja aber sonnst?
Und warum braucht mann 100 Khz fähige Hochtöner wenn man Akustik Musik hört? Um das unterbewusste zu füttern ?
Elektronisch auf der anderen Hand kann man die Lautsprecher zum beispiel gezielt benutzen um Mücken zu vertreiben oder wer weiss was. Machbar ist es wenn man Elektronisch produziert. Ich liebe wirklich Klassische Musik aber es gibt auch mittlerweile ziemlich ausgefuchste (meiner Meinung nach, in jeder Dimension) Elektronische Produktionen die schwer beindruckend sind bzw auch in der lage sind Emotionen auslösen (wenn sie dem eigenen Geschmack Endsprechen) Ich hoffe ich komme nicht falsch rüber denn Deutsch ist nicht meine Muttersprache aber ich wollte mal meine Meinung schreiben da ich hier sehe schreiben sie "Sag uns deine Meinung!" :-) Danke
Christian Bauer 29. Jan 2021 15:39 Uhr
Ich würde gerne mal meine Erfahrungen zu Presonus und den Eris 4.5 Studio Monitoren kund tun.
Vorab: Ich bin Komiliton an der Deutschen Pop in Kornwestheim.
Folgender Sachverhalt: Im Juni 2020 habe ich die Presonus Eris E4.5 gekauft. Zuerst habe ich sie bis September direkt über mein Focusrite 2i2 Interface benutzt. Bis dahin kein Problem.
Anfang September wollte ich mein Audio Setup um einen Subwoofer, den ESI aktiv 10s erweitern. Diesen habe ich bei Thomann bestellt. Der erste war leider defekt, wurde von Thomann aber prompt ersetzt. Ab diesem
Zeitpunkt fing das Dilema, das bis Mitte November 2020 andauerte, an.
Ich schloss den Subwoofer wie von ESI beschrieben an die Presonus Speaker und mein Interface an. Jedoch kam kein Sound aus den Monitor Speakern. Ich dachte der Subwoofer sei defekt, schickte ihn zu Thomann, jedoch konnten diese keinen defekt feststellen.
Ich gab den Subwoofer ESI aktiv 10s zurück und bestellte mir bei einem anderen Anbieter den Gleichen, jedoch das selbe Problem.
Dann nahm ich mein KOMPLETTES AUDIO-SETUP zur Deutschen Pop mit und bat die Dozenten um Rat. Diese stellten dann fest, dass der Subwoofer ESI aktiv 10s natürlich völlig in Ordnung ist und die Presonus Speaker defekt wären. Interessanterweise, tritt der Defekt nur in Verbindung mit dem Subwoofer auf.
Also kontaktierte ich Keepdrum, schilderte diesen Sachverhalt und diese schickten die Speaker zu Presonus nach Irland.
Nach 2 Wochen kamen diese von der Reparatur zurück. Laut der Reparaturrechnung wurde der Hochtöner vom Verstärker ausgetauscht und es sollte alles funktionieren. Voller Hoffnung und Erwartung schloss ich sie an, aber man glaubt es kaum - der Fehler war immer noch da.
Daraufhin folgte heftiger Schriftverkehr mit dem Verkäufer und Presonus in Irland, woraufhin ich zu Esi verwiesen wurde, obwohl der Subwoofer völlig in Ordnung war.
Der GRÖßTE WITZ kommt erst: Der Sub funktioniert mit unseren KRK an der POP völlig normal. Ich habe mir nun die Adam T5V geholt. Auch diese funktionieren EINWANDFREI mit dem ESI AKTIV 10s.
Nur PRESONUS und der Verkäufer BESTREITET einen DEFEKT an ihren Monitor Speakern. " Der Defekt muss natürlich an meinem Fremdprodukt liegen" den ESI Aktiv 10s, obwohl er mit allen anderen Monitor-Speakern funktioniert, nur nicht mit den ERIS E4.5.
Der Anbieter wollte natürlich aufgrund der Stellungnahme von Presonus, die ERIS-Speaker nicht zurücknehmen.
NIE WIEDER PRESONUS!
Grauenhafter Support und inkompetent bis zum abwinken.
Kein Vergleich zu Adam Audio, die mir als Student sogar 10 % Cashback gewährten.
Katja Köhler (delamar) 02. Feb 2021 09:51 Uhr
Hi Christian,
danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst.
Das ist natürlich eine absolut miese Situation und ein Ablauf, der so gar nicht passieren darf.
Wir haben unsererseits sehr gute Erfahrungen mit Presonus und auch immer hervorragenden Support bekommen. Allerdings nie über Händler, sondern immer mit dem
Hersteller und unserem deutschsprachigen Ansprechpartner. Möchtest du, dass wir das mal weiterleiten an unsere Ansprechpartner?
Liebe Grüße
Katja