PreSonus Ampire XT Metal Pack Test
Virtuelle Amps + Boxen für Metal in Studio One
anzeige
Was bekommst Du?
Das PreSonus Ampire XT Metal Pack erweitert Ampire XT – den virtuellen Gitarren- und Bassverstärker der hauseigenen DAW-Software Studio One (siehe etwa unser Studio One 3 Professional Test) – um je sechs neue Modellierungen von Amps und Cabinets.
Wie der Name schon verrät, sollen sie sich insbesondere für Freunde der härteren Gangart eignen. So bekommen Metal-Freunde vor allem frische virtuelle Verstärker für High-Gain-Sounds, die (zumindest bei maximalem Gain) besonders deftige Verzerrung liefern. Doch auch ein Amp für cleane Klänge ist an Bord. Die neuen Cabinets umfassen Modelle mit Lautsprecherkonfigurationen von 1×12″ bis 4×12″. Am Start sind hauptsächlich amerikanische, britische und deutsche Gitarrenboxen.
Erster Eindruck vom PreSonus Ampire XT Metal Pack
Erweiterungen für Studio One lassen sich immer sehr bequem einrichten: Lade die Datei aus dem Benutzerbereich der PreSonus-Website herunter, führe sie aus und nach nur zwei Klicks in Studio One (die DAW wird automatisch gestartet) ist die Erweiterung installiert + aktiviert. Wenn Du jetzt eine Instanz von Ampire XT lädst, findest Du in den Presets des Plugins einen Ordner mit den neuen Voreinstellungen.
Die Presets nutzen ausschließlich die frischen Amp- und Cabinet-Modelle, und das auf vielfältige Weise. So bekommst Du gleich einen guten Eindruck vom Gesamtpaket. Zwar liegt der Fokus bei den Presets überwiegend auf kapital verzerrten Brettern mit endlosem Sustain und Lautheit satt, aber einige Presets demonstrieren auch den neuen Clean-Amp.
Du bekommst übrigens noch ein sehr einfaches Drum Kit mit Schlagzeug-Samples für den in Studio One integrierten Drum Sampler »Impact«. Es ist kaum ernst zu nehmen für Produktionen, aber als rhythmische Untermalung fürs Songwriting gefällt es allemal.
Passend dazu
- IK Multimedia Amplitube Metal Test: Heavy Sounds für Metal-Gitarristen
- PreSonus Studio One 4 Prime: Kostenlose DAW ohne Spurenbegrenzung
- Overloud Mark Studio 2 Test: Bass-Amp-Monster zum Mitnehmen
- Kemper Profiler PowerHead: Nun als Amp mit 600 Watt
- PreSonus Studio One Free/Prime: Kostenlose DAW
Sound in der Praxis
Auf dem Papier sind es 6×6 frische Kombinationen aus Amps und Cabinets – und die Modellierungen sind charakterlich so verschieden, dass eine große klangliche Palette aufgeboten wird. Mit dem Fokus auf High Gain für Metal und Rock härterer Gangart, versteht sich.
Klangregelung und Kombination
Genau wie die standardmäßig integrierten Amps bieten die in dieser Erweiterung enthaltenen jeweils diese fünf Regler:
- Drive
- Bass
- Mid
- Treble
- Presence
- Gain
Die Kombination aus a) 3-Band-EQ + Presence-Regler sowie b) dem Dreigespann aus Input Gain, Drive und Master-Volume erlaubt differenzierte Klangformung. Zudem steht wie gehabt noch das recht stattliche Sammelsurium aus virtuellen Bodentretern zur Verfügung. All das ergibt im Zusammenspiel mit der überzeugenden dynamischen Ansprache je nach Eingangspegel – wie bei einem echten Röhrenverstärker – ein attraktives Angebot für Metallurgen.
Cabinet-Mikrofonierung
Die einzige kleine Schwachstelle beim PreSonus Ampire XT Metal Pack ist die reduzierte Flexibilität der Cabinet-Mikrofonierung. Anders als bei den standardmäßig integrierten Cabinets gibt es hier nur bei zwei von den sechs Modellen die volle Anzahl von drei mischbaren Mikrofonen inklusive Distanzregelung. Zudem fehlen die interessanten Beschriftungen mit Infos über die jeweils verwendeten Mikrofontypen.
Zugegeben, das ist eine Kleinigkeit, aber die fällt eben auf, wenn ansonsten alles prima ist.
Klangbeispiele
Bass – Metal Dirty
Gitarre – Chuggin
Gitarre – Chuggin Blues
Gitarre – Dat Crunch Solo
Gitarre – Metallary
Gitarre – Metallary 2
Fazit im PreSonus Ampire XT Metal Pack Test
Die Presets verdeutlichen es: Mit dem PreSonus Ampire XT Metal Pack bekommst Du insgesamt ein Dutzend neuer Verstärker- und Boxenmodelle, die ihr Geld wert sind. Sie klingen sehr abwechslungsreich, wobei der klare Fokus auf derbem Gain für Metal und Artverwandtem liegt. Mit dem Clean-Amp in der Runde (aber auch bei zahmen Einstellungen der heftig zerrenden Vertreter) werden jedoch auch alle anderen Genres bedient.
Gewiss: Es gibt zahlreiche Alternativen, die in der Regel noch mehr Einstellmöglichkeiten bieten und mit mehr Verstärkermodellen bzw. virtuellen Gitarren- und Bassboxen auftrumpfen. Letzteres gilt vor allem für AmpliTube, die Produkte von BIAS sind für Tüftler interessant und Geheimtipps wie Scuffham Amps S-Gear oder Mercuriall Spark solltest Du auch testen.
Falls Du aber schon Studio One nutzt (oder das fest vorhast), kriegst Du für wenig Geld dein Fett weg – charakterlich, qualitativ und in Sachen Flexibilität ist zum Gegenwert von gut 30 Euro alles bestens. Mir gefällt auch die wunderbar einfache Installation und Aktivierung der Erweiterung. So easy ist das längst nicht bei allen DAWs und sonstiger Musiksoftware, die mit Erweiterungen aufgepeppt werden kann.
So mache ich einen Deckel auf den PreSonus Ampire XT Metal Pack – mit sehr guten viereinhalb von fünf Punkten.
PreSonus Ampire XT Metal Pack Features
- Erweiterung für den virtuellen Gitarren-/Bassverstärker »Ampire XT« in Studio One
- Vor allem für Metal, harten Rock und dergleichen geeignet
- 6 neue Amps + 6 neue Cabinets, 35 Presets
- Meta-typisches Drum Kit (16 Schlagzeug-Samples) für den Sampler in Studio One
- Für PreSonus Studio One (Artist, Producer oder Professional, jeweils ab Version 2.6.2)