Parawave Rapid Test
Mächtiger Synthesizer für elektronische Musik

Parawave Rapid Test

Parawave Rapid Test - flexibler Synthesizer für Soundbastler, Beat Making & EDM

Was ist es?

Rapid ist ein modern klingender, polyphoner Hybrid-Synthesizer mit einem schnellen Workflow und ausgefeilten Synthesetechniken. Die hauseigene Layer-Engine mit maximal acht Stufen macht fette und modulierende Sounds möglich, die auf amtlichen Niveau agieren.

Die Architektur von Rapid stellt acht separate Synthesizern bereit, je einen für jedes Layer und alle geladen unter einer einzigen Instanz. Die verschiedenen Synthesizer/Layer können wahlweise separat über MIDI oder als ein großer Patch zusammen gespielt werden. Im sogenannten Master-Panel laufen alle Synthese-Layer auf einem dedizierten Mixer zusammen.

Parawave Rapid Features

  • Morphable Wavetables
  • Multi-Samples
  • Resynthesis
  • Viele Filter
  • Umfangreiche Modulation
  • 660+ Sound Presets

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Parawave Rapid Testbericht

Erster Eindruck vom Rapid Synthesizer

Der Parawave Rapid hat trotz der langen Feature-Liste eine aufgeräumte Bedienoberfläche, auf der ich mich schnell zurechtfinde. Die Optik ist schlicht gehalten – genau richtig für einen solchen Umfang.


Passend dazu


Der virtuelle Synthesizer verteilt seine acht Layer auf jeweils einen Tab, was ebenfalls zur Übersichtlichkeit beiträgt. Um das vielleicht klarzustellen: In einer einzelnen Instanz des Synths kannst Du bis zu acht unterschiedliche Layer anlegen.

Die Layer können eigens umbenannt werden, so dass sich der geneigte Nutzer auch bei komplexen Sounds schnell zurechtfindet. Jedenfalls sofern Du eine sinnvolle Beschriftung wählst.

Auf einem zusätzlichen Reiter am Anfang, der mit “M” betitelt wurde, finden sich der Mixer und der Preset-Browser.

Parawave Rapid Test

Der Browser und der Master-Mixer runden das Bild ab.

Sounds erstellen mit Rapid

Die acht unterschiedlichen Layer sind wie separate Synthesizer zu verstehen und können sogar einzeln via MIDI angespielt werden. Das könnte für alle die interessant werden, die live auftreten.

Für den Demosong habe ich allerdings die Layer eher als Schichten verwendet, um die Sounds zu gestalten. Für jeden Layer stehen dieselben Features zur Verfügung: 3 Oszillatoren, Filter, 3×4 Modulatoren/Hüllkurven, Arpeggiator, Effekte, Voicing-Parameter und 32 Slots in der Modulations-Matrix.

Alle Features des Parawave Rapid Synths hier aufzulisten und zu erklären, würden den Rahmen sprengen. Deswegen möchte ich es so formulieren: Ich glaube nicht, dass irgendjemanden etwas schmerzlich in Sachen Funktionalität fehlen wird.

Parawave Rapid Test

Eine übersichtliche Bedienoberfläche sorgt für eine einfache Bedienung im Parawave Rapid Test

Bedienung des Parawave Rapid

Die meisten Dinge sind intuitiv sehr einfach nutzbar und lassen sich über Drag & Drop schnell einstellen. Einzig das Browsen durch die Effektsektion habe ich als etwas mühselig empfunden – vielleicht kann der Hersteller hier noch etwas auf die Bedienung eingehen.

Selbst das Einrichten der Modulationsquellen auf einzelnen Parametern (über einen der 32 Slots der Modulationsmatrix) geht schnell: Wenn Du die Maus über einen Regler hältst, wird ein Pfeil angezeigt. Diesen ziehst Du zum gewünschten Ziel-Parameter, den Du modulieren möchtest. Dadurch wird ein Eintrag in der Matrix mit dem gewünschten Routing erzeugt.

Parawave Rapid Test

Die Oszillatoren sind mächtig und können mit eigenen WAVs geladen werden

Sounds und Klang

Die Sounds im Parawave Rapid sind klar in Richtung elektronische Musikproduktion entwickelt worden. Gerade im Techno, Trance und EDM dürften sie sich am ehesten zuhause fühlen. Aber natürlich sind auch klassische Sounds und Pianos mit an Bord. Unter den insgesamt 660+ Presets finden sich Brot-und-Butter-Sounds genauso wie richtig abgefahrene Klänge.

Interessanterweise gehören zum Lieferumfang auch mehr als 370 Drum Samples dazu, die fertig einsatzbereit aus der Dose kommen. Mir waren die Drums mitunter etwas zu sehr poliert, aber das ist für Einsteiger eine gute Sache, um schnell zu hörbaren Ergebnissen zu gelangen.

Die mitgelieferten Wavetables (oder die Oszillatoren?) klingen fast schon zu artig. Sie hätten sicherlich noch etwas mehr analogen Schmutz vertragen können, den auch die Effekte nicht so recht hergegeben haben.

Song mit Sounds aus dem Parawave Rapid

Eigene Sounds mit dem Rapid

Viele der Patches sind Spitzenklasse, wie beispielsweise die im Song angespielte Flöte. Sie moduliert schön und bringt richtig Leben in den Sound. Den ersten pad-artigen Sound habe ich mit einem Sample-Loop aus einem Hiphop-Track in 5 Minuten zusammengeschustert. Alles in allem macht dieser Synthesizer seinem Namen alle Ehre.

Das Erstellen eigener Wavetables geschieht mit dem Import von WAV oder AIFF Dateien. Dazu muss zunächst eine User Library erstellt werden. Das ist leider etwas versteckt, denn Du musst im Oscillator Browser (wo die Wavetables im Display ausgewählt werden) unten links auf Library > New User Library klicken. Vielleicht lässt sich dieser Schritt noch etwas vereinfachen. Überhaupt bietet der Parawave Rapid erstklassige Möglichkeiten für ein eigenes Sounddesign an. Auch wer seine Filme vertonen möchte, findet hier einen tollen Partner, der das sehr einfach macht.

Der Synth ist auf meinem Testrechner stabil gelaufen, verbraucht aber etwas mehr CPU-Leistung als der Standard-Wald-und-Wiesen-Synthesizer mit zwei Oszillatoren. Kein Wunder, sind doch mit dem Rapid Sounds mit bis zu 24 Wavetables möglich. Oder anders gesprochen: Es sind ja acht Synthesizer in einem.

Bildstrecke

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Fazit zum Parawave Rapid Test

Der Parawave Rapid ist ein virtueller Synthesizer, der kaum Wünsche offen lässt – und das auch für die gewagtesten Sounddesigner. Über seine hybride Syntheseformen, die mit bis zu acht Layern gewaltige Patches erklingen lassen, kannst Du praktisch jeden Sound erzeugen. Von einfachen Sinuswellen bis zu hochkomplexen Presets mit den eigenen WAV-Dateien ist alles denkbar, dabei scheinen die Entwickler an alle Details gedacht zu haben.

Es gibt zahlreiche Filter in unterschiedlichen Ausprägungen, Effekte bis zum Abwinken und mein persönliches Highlight: die Modulation der Sounds mit vier unterschiedlichen Hüllkurven, vier LFOs und vier Sequenzen plus Arpeggiator – pro Layer. Mit diesen Optionen lassen sich selbst die langweiligsten Grundsounds zum Leben erwecken.

Der Rapid ist aufgrund seines Klangs vor allem für Soundbastler und Designer aus den Bereichen EDM, Techno, Trance, Ambient und Chillout geeignet. Im Prinzip für alle, die elektronische Musik produzieren. Auch Atmos für Filme lassen sich sehr schön mit diesem Plugin erschaffen.

Seine größte Stärke, die vielen komplexen Möglichkeiten, sind gleichzeitig auch seine Schwäche. Einsteiger werden sich schwer tun, mit diesem Behemoth an Synthesizer zurechtzukommen. Für Anfänger sind die vielen Presets aber ein echtes Kaufargument, denn die klingen amtlich und sind sofort nach der Installation spielbereit. Echte Soundbastler werden an diesem virtuellen Synthesizer eine Menge Freude haben. Der Klang ist erstklassig, erinnert jedoch wenig an Retro-Analog. Und das ist gut so!

Alles in allem gibt es von meiner Seite volle Punktzahl im Parawave Audio Rapid Test.

Parawave Rapid Features

  • Virtueller Synthesizer mit acht Layern
  • Wavetables, Multi-Samples
  • Unison, Phase Modulation, Ring Modulation
  • Filter: Lowpass, Highpass, Bandpass, Notch, Formant und Vowel
  • Modulation pro Layer: 4x ADSR, 4x LFO, 4x Sequences, Arpeggiator
  • Effekte: Reverb, Delay, Chamber, Distortion, Bit-Crusher, Waveshaper, Saturator, Phaser, Flanger, Chorus, EQ, Kompressor, Trancegate, Tapestop, Glitch
  • 660+ Sound Presets
  • 250+ Wavetables
  • 190+ Multi-Samples
  • 370+ Oneshot Drum Samples (44.1 kHz, Stereo, 16-bit WAV)
Hersteller: Parawave Audio
Produkt:

Parawave Rapid Test

Lesermeinungen (3)

zu 'Parawave Rapid Test: Mächtiger Synthesizer für elektronische Musik'

  • Chris Rhema   21. Jan 2020   15:09 UhrAntworten

    Müsste da gegen den Dune rennen, der auch 8 layer hat. Aussetzer bei aktivierendeaktivieren von Effekten ist generelles Problem. Weil hier vermute ich mal die Latenz neu berechnet werden muss. Was hilft ist einfach den drywet Regler mit Rechteckkurve automatisieren, da knackt nichts. Am Ende ist das k.o Kriterium all der Maschinen die cpu

  • Jens   24. Jul 2020   19:31 UhrAntworten

    Ich kann den euphorischen Eindruck absolut nicht bestätigen. Wobei ich damit nicht sagen will, daß der Rapid ein schlechter Synthesizer ist.

    Was mich allerdings stört: Obwohl er vieles kann, wird er durch die Presets, Youtube - Videos und auch Tests zur reinen EDM - Schleuder. Und ich persönlich kann diese 0-8-15 Sounds nicht mehr hören. In jedem EDM - Song hört man diese Sounds und hat es irgend wann einmal satt.

    Ich hatte die Demo - Version installiert, da hat man aber dann nur eine begrenzte Anzahl an Presets - und die sind alle EDM / Trance etc. Schade, daß Parawave die Fanbasis beschneidet.

    Was im Test fehlt ist der Verweis auf die Expansions. Diese sind, wen wundert das, allesamt EDM (auch wenn sie anders heißen). Selbst die mit 80er - Jahre - Sound beworbene Synthwave - Expansion klingt nach EDM. Peinlich!

    • Carlos San Segundo (delamar)   25. Jul 2020   00:35 UhrAntworten

      Hallo, Jens.

      Vielen Dank für deinen Kommentar.

      Ich mag es ja, wenn sich Equipment auf eine Sache fokussiert und diese möglichst gut löst (wie hier). Insofern finde ich das eher positiv, wenn sich eine Art von Sound besonders gut lösen lässt.

      Im Test schreibe ich, glaube ich mich zu erinnern, dass der Synth teilweise etwas digital/kühl klingt. Das ist vermutlich, was Du auch hörst.

      Ansonsten ist der Rapid so flexibel, dass Du ja deine eigenen Sounds darin gestalten kannst. Insofern ist da noch eine Menge mehr möglich, auch wenn der Hersteller selbst stark in die Richtung EDM geht.

      Herzliche Grüße
      Carlos

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