Omnitronic UHF-302 Test
Günstiger Einstieg in die Funkmikrofon-Technik

Omnitronic UHF-302 im Test

Omnitronic UHF-302 - Günstiges Einsteiger-Funkmikrofon-Set im Test

Was ist es?

Mit kabellosen Gesangsmikrofonen steht einer fulminanten Bühnenperformance nichts mehr im Weg. Das Omnitronic UHF-302 ist ein äußerst günstiges Set aus zwei dynamischen Funkmikrofonen und einer Empfängerstation mit zwei Funkkanälen.

Gefunkt wird im anmelde- und gebührenfreien Teil des UHF-Bands, das auch für das mobile Breitband-Internet genutzt wird. Funkmikrofone in dieser Preisklasse sind optimal für einen Einstieg in die Funkmikrofon-Technik geeignet. Die Omnitronic UHF-Serie beinhaltet auch Einzelmikrofone, Einzelempfänger und Bodypacks für Ansteckmikrofone.

Die wichtigsten Features – Omnitronic UHF-302

  • Zwei-Kanal-Mikrofonanlage
  • Zwei dynamische Funkmikrofone mit Nierencharakteristik
  • Zwei-Kanal-Empfänger im 19-Zoll Format
  • Synchronisation von Sender und Empfänger über Infrarot
  • Anmelde- und gebührenfrei

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Omnitronic UHF-302 Testbericht

Omnitronic UHF-302: Bühnenfunk für Einsteiger

Funk auf der Bühne ist ein komplexes Thema. Immer wieder werden die für die Bühnen-Funktechnik freigegebenen Frequenzbänder weiter beschnitten. In der letzten, sogenannten digitalen Dividende, wurden die Frequenzen für das High-Speed-Internet LTE versteigert und für die Funk-Nutzung gesperrt.


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Das Resultat: Unsicherheit bei den Nutzern, welche Frequenzen man denn nun frei nutzen darf, welche für den Profibereich Anmelde- bzw. Gebührenpflichtig sind und welche nicht mehr genutzt werden dürfen. Zudem gilt moderne Funkmikrofon-Technik als relativ teuer.

Omnitronic bietet mit der UHF-Serie eine Funkmikrofon-Serie an, die diese Zweifel ausräumt. Gefunkt wird im UHF-Band, in der Mittenlücke zwischen den LTE-Uplink und Downlink-Frequenzbändern. Dieser Bereich ist in Deutschland frei nutzbar. Ohne Anmeldung und ohne Gebühren.

Mit einer Unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 139 Euro für das Omnitronic UHF-302 Set mit Doppel-Funkempfänger und zwei Handmikrofonen ist das Funken auf der Bühne längst kein teurer Spaß mehr.

Diversity, also zwei Funkkanäle pro Sender, die bei Empfangsverlust unhörbar umgeschaltet werden, bietet das System nicht. Das kann bei diesem Preis auch wirklich nicht erwartet werden.

Anstecken & loslegen

Geliefert wird das Omnitronic UHF-302 mit nahezu allem nötigen Zubehör, um sofort loslegen zu können. Neben dem Doppelempfänger, der als Desktop-Gerät genutzt und mit den beiliegenden Rackohren auch im 19-Zoll-Rack verbaut werden kann, finden sich zwei Funkmikrofone, zwei Antennen für den Empfänger, zwei extra große Mikrofonklemmen und ein Netzteil im Karton.

Lediglich ein erster Satz Batterien für die Handsender fehlt. Diese Erstausstattung ist bei den Premiummarken Standard, bei diesem Preis allerdings sehr leicht zu verschmerzen. Batterien in der Größe AA sollte man immer ausreichend zur Hand haben, wenn man drahtlos auf der Bühne unterwegs sein möchte. Natürlich kann man auch handelsübliche AA-Akkus verwenden. Das schont die Umwelt und auf lange Sicht auch den Geldbeutel. Jeder Sender möchte mit zwei AA-Zellen gefüttert werden.

Reichweite & Aufbau

Aufgebaut ist das System sehr schnell. Die Antennen werden einfach an der Rückseite des Empfängers angesteckt und in V-Form ausgerichtet – um Interferenzen zu vermeiden. Für den reibungslosen Betrieb sollte der Empfänger mindestens einen Meter vom Boden und von Wänden entfernt stehen und stets Sichtkontakt zu den Sendern halten. Je weniger Hindernisse die Funkwellen überwinden müssen, desto besser.

Im Test machte das Omnitronic UHF-302 bei normalen Bühnenbedingungen und Sichtkontakt zwischen Sender und Empfänger eine gute Figur bei der Übertragungsreichweite. Auch ohne das Sicherheitssystem Diversity trat beim Test keine nennenswerte Störung auf. Selbst bei 30 Metern Abstand.

Omnitronic UHF-302 im Test

Die Audioausgänge und Anschlüsse für Netzteil, Antennen sind auf der Rückseite zu finden

Das Omnitronic UHF-302 zeigt sich anschlussfreudig

Alle Anschlüsse sind auf der Rückseite des Empfängers angebracht. Neben dem Netzanschluss und den Antennenbuchsen steht für jeden Funkkanal ein professioneller, symmetrischer XLR-Ausgang zur Verfügung.

Über einen Mix-Ausgang im 6,3 mm Klinkenformat kann man den Mix aus beiden Funkmikrofonen auf einen Mischpultkanal ausgeben. Die Lautstärken der einzelnen Kanäle sind über die Potis auf der Frontseite regelbar. Auch interessant ist die Anwendung mit einem Entertainer-Keyboard, das so mit nur einem Eingang beide Mikrofone verarbeiten kann. Dafür spricht der unsymmetrisch gehaltene Klinkenausgang.

Vermisst habe ich einen regelbaren Kopfhörer-Ausgang auf der Vorderseite, um mal schnell die Signale per Kopfhörer checken zu können. Das ist ein nicht wirklich nötiger Luxus, den ich gerne habe, bei diesem günstigen Preis aber nicht verlangen kann.

Setup ohne Profiwissen

Nach dem Einschalten zeigen die schicken und übersichtlichen Displays auf der Frontseite die für den jeweiligen Kanal gewählten Funkfrequenzen an. Keine Angst, auch ohne Profiwissen kommt man hier sofort zurecht.

Nach Drücken des Set-Tasters an der rechten Seite der Gehäusefront können die Frequenzen mit dem daneben liegenden Menu-Regler gewählt werden. Die Gefahr, versehentlich ein kostenpflichtiges oder verbotenes Band zu wählen, wie es bei einigen Profi-Geräten möglich ist, wird hier ausgeschlossen. Es stehen nur die freien Frequenzen zur Auswahl.

Man kann auch sehr nah beieinander liegende Frequenzen für die beiden Mikrofonkanäle wählen, ohne dass sich die Mikrofone gegenseitig stören. Das ist sinnvoll, wenn man mit mehreren Funksystemen gleichzeitig arbeitet oder einige Frequenzen belebt oder gestört sind – damit muss man gerade in Ballungszentren schon mal rechnen. Es empfiehlt sich jedoch bei der Nutzung von nur zwei Funkmikros, diese in möglichst hohem Frequenzabstand zu betreiben, wenn möglich.

Um die eingestellte Frequenz mit den Handsendern zu synchronisieren, ist ein Infrarot-System integriert. Das kennt der erfahrene Funk-Nutzer auch aus weit teureren und professionellen Geräten. Man drückt einfach die Sync-Taste und hält die gekennzeichneten Infrarotschnittstellen von Sender und Empfänger mit kurzem Abstand aneinander. Schon laufen Empfänger und Mikro auf einem Kanal.

Mikrofone des Omnitronic UHF-302

Mitgeliefert werden beim Omnitronic UHF-302 zwei identische Handsender aus Kunststoff, die sich sehr angenehm in der Hand anfühlen. Sie sind weder rutschig glatt, noch unangenehm gummiartig in der Haptik. Auch sind sie, selbst mit Batteriebeladung, ziemlich leicht. Kraftakte bei einer langen Performance sind also nicht zu erwarten.

Schön und in dieser Preisklasse bei Weitem kein Standard ist das Display am Sender. Dieses zeigt die eingestellte Frequenz und die Batteriekapazität. Letztere Information ist nur am Sender, nicht am Empfänger ablesbar. Bei einem hochpreisigen Profi-System wäre das zu beanstanden. In dieser Preisklasse geht das aber absolut klar und schränkt die Handhabung nicht ein.

Die Laufzeit der Batterien ist stark vom Batterietyp, den Einsatzbedingungen und dem übertragenen Material abhängig, also nicht aussagekräftig zu testen. Beim ersten Probelauf des Systems wurde die Synchronisation, Handhabung, Sound und Entfernung getestet. Selbst nach einer Stunde hin und her, an und aus, zeigte der Ladebalken noch alle Striche. Ein zweistündiges Bühnen-Set sollte mit einer Batterieladung also kein Problem sein.

Der Ein- und Ausschalter ist als Taster unter dem Display angebracht. Das könnte auf den ersten Blick bei energetischen Bühnenshows gefährlich werden und zu unbeabsichtigten Fehlbedienungen führen. Hier hat man bei Omnitronic mitgedacht und muss den Taster wirklich mit ordentlich Druck bedienen. Das verhindert das unfreiwillige Ausschalten. Etwas Vorsicht sollte man jedoch vom Nutzer einfordern.

Mikrofonkapseln und der Sound

Bei den Mikrofonkapseln des Omnitronic UHF-302 handelt es sich um dynamische Mikrofonkapseln mit Nieren-Richtcharakteristik. Für Gesang und Sprache also als Allrounder geeignet. Ein Frequenzdiagramm zum Übertragungsbereich sucht man im Handbuch vergeblich. Das ist aber auch nicht weiter tragisch, denn am Ende zählt der Sound, nicht das Datenblatt.

Die Mikrofone übertragen das Signal klar und sauber mit ausreichend, jedoch nicht zu viel Druck im unteren Frequenzbereich und ohne störende Eigenresonanz. Auch ohne Equalizer-Einsatz kommt sofort ein absolut brauchbares Ergebnis aus den Mikrofonen. Räumt man mit dem EQ ein wenig das Frequenzspektrum auf, klingen die Omnitronic UHF-302 Mikros wirklich gut. Auch das Rauschen, ein unabdingbares Nebenprodukt der Funktechnik, hält sich in Grenzen.

Natürlich fehlt das Quäntchen Brillanz im oberen Frequenzbereich und der seidige Glanz im Low-End. Aber das muss man sich bei den Platzhirschen auf dem Funkmikrofonmarkt auch teuer erkaufen. Für den Preis des Omnitronic UHF-302-Systems klingt es mehr als ordentlich.

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Fazit zum Omnitronic UHF-302 Test

Das Omnitronic UHF-302 bringt alles mit, um schnell, legal, problemfrei und mit ordentlichem Sound zu funken. Die Verarbeitung, Ausstattung und Bedienung ist für die Preisklasse wirklich vorbildlich. Wer einen günstigen Einstieg in die Funkmikrofontechnik sucht, sollte das Omnitronic UHF-302 unbedingt auf dem Schirm haben.

Alles in allem ein sehr gutes Angebot zum Preis, deswegen vergebe ich gerne eine sehr gute Wertung im Omnitronic UHF-302 Test.

Omnitronic UHF-302 Features

  • Zwei-Kanal-Funkmikrofon-Komplettset
  • Frequenzband: UHF 823 - 832 MHz; UHF 863 - 865 MHz
  • Zwei Kanäle, Non-Diversity
  • 60 m Reichweite
  • RF-Ausgangsleistung: 10 mW
  • Empfangsfrequenzen: 93
  • Zwei dynamische Funkmikrofone
  • Nierencharakteristik
  • Frequenzbereich: 50 - 18,000 Hz
  • Empfindlichkeit: 6 dBµV
  • Geräuschspannungsabstand: >80 dB
  • 2 x Mignon AA Batterien pro Sender benötigt
  • Durchmesser: 5,1 cm
  • Länge: 25 cm
  • Gewicht: 0,23 kg
  • Zwei-Kanal-Empfänger
  • 19-Zoll Rackeinbau auf 1 HE möglich
  • Gewicht: 2,30 kg
  • Stromanschlusskabel mit Steckernetzteil
  • B/H/T: 41 cm / 4,7 cm / 23,5 cm
  • Ausgänge: 2 x XLR, sym. (Mic), 6,3-mm-Klinke, unsym. (Mix)
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Omnitronic UHF-302 Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Omnitronic UHF-302 Test: Günstiger Einstieg in die Funkmikrofon-Technik'

  • Tom   11. Mrz 2020   19:41 UhrAntworten

    Mich hätte jetzt noch das leidige Thema "Handgeräusche" interessiert, das ja in der unteren Preisklasse schon fast zum "guten Ton" dazu gehört. Auch wurde der Nahbesprechungseffekt nicht erwähnt (Stark ausgeprägt oder eher moderat?) Auch der störungsfreie Betrieb bis max. x Systeme hätte mich interessiert.

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