Nubert nuSub XW-900 Test
Kabelloser Subwoofer

Nubert nuSub XW-900

Nubert nuSub XW-900 ist ein kabelloser Subwoofer mit neutralem Sound.

Was ist es?

Der Nubert nuSub XW-900 ist ein aktiver Subwoofer, den Du drahtlos oder auch kabelgebunden betreiben kannst. Dieser kann sowohl das Hifi-Setup wie auch die Studioumgebung um einen zuverlässigen Partner im tieffrequenten Bereich ergänzen.

Der knapp 20 Kilo schwere Subwoofer liefert eine beachtliche Nennleistung von 220 Watt und spielt in einem Frequenzbereich von 21 bis 120 Hz.

Die Steuerung essenzieller Stellschrauben sowie die Kalibrierung an den Raum kannst Du über eine App vollziehen.

Features

  • Aktiver Bassreflex-Subwoofer mit App-Steuerung und Drahtlos-Übertragung
  • 1 x 267-Millimeter-Tieftöner mit Polypropylen-Verbund-Membran
  • Frequenzgang: 21 – 120 Hz (-3 dB)
  • Nennleistung: 220 Watt

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Passend dazu


Nubert nuSub XW-900 Testbericht

Kurzer Überblick: nuPro X Serie

Bevor es an die Details geht, möchte ich den Subwoofer in diesem Nubert nuSub XW-900 Test zunächst etwas einordnen. Nubert kennt man ja eigentlich aus der Hifi-Ecke und verbindet man mit hochwertigen Lautsprechern, die mit ehrlichem Klang punkten und für deutsche Ingenieurskunst stehen.

In professionellen Tonstudios oder auch typischen Homerecording Setups vermutet man Nubert-Lautsprecher eher weniger. Das hängt ganz einfach damit zusammen, dass bis zur Veröffentlichung der nuPro-Serie lediglich passive Lautsprecher im Sortiment zu finden waren. Es wurde also immer ein Verstärker vorausgesetzt. Doch im Studiokontext arbeitet man in der Regel mit aktiven Studiomonitoren, die über ein Audio Interface mit Sound gespeist werden.

Und da der Klang von Nubert-Lautsprechern allgemein als ehrlich bezeichnet werden kann, passen die neueren aktiven Modelle auf einmal auch in ein Musikstudio. Ergibt Sinn, oder?

Die Nubert nuPro X-3000 stammen aus der aktuellen nuPro X Serie und wurden von meinem Kollegen Stefan Hofmann mit Begeisterung als neutral klingende Studiomonitore positiv bewertet. Und der hier zum Test stehende Subwoofer Nubert nuSub XW-900 stammt aus der gleichen Serie und ist das größte Modell.

Für diesen Test wurde mir freundlicherweise nicht nur der Subwoofer bereitgestellt, sondern auch die aktiven nuPro X-3000. Damit habe ich also ein homogenes aktives 2.1 Set aus Nubert-Lautsprechern, die in meinem Studio dem Praxistest unterzogen werden. Zum Vergleich ziehe ich meine privaten Studiomonitore Focal Shape Twin heran, die preislich gesehen mit dem 2.1-System vergleichbar sind.

Nubert nuSub XW-900: Eindruck und Verarbeitung

Schon auf den ersten Blick fällt auf, dass der nuSub XW-900 etwas aus der Reihe tanzt und nicht ganz wie ein Subwoofer aussehen will. Das liegt an der Downfire-Bauweise, denn dann strahlen Chassis und Bassreflexrohr nach unten hin ab. Aus diesem Grund sieht man den 10 Zoll Woofer auch nicht, er ist ja auf der Gehäuseunterseite verbaut und damit versteckt.

Nubert nuSub XW-900

Nubert nuSub XW-900 ist als aktiver Bassreflex-Subwoofer in der sogenannten Downfire-Bauweise ausgeführt.

Generell erkennt man schon am Äußeren die Wurzeln aus der Hifi-Ecke. Kanten, Füße, Schalter, Lichter – alles präsentiert sich formschön, damit es ins moderne Wohnzimmer passt. Von funktional designten Subwoofern für das Studio ist man hier weit entfernt.

Anschlüsse und Optionen

Auf der Rückseite wird man wohl den größten Unterschied zu aktuellen Studio-Subwoofern finden, denn hier ist lediglich ein Stereo-Eingang in Cinch-Ausführung zu finden. Dazu gesellt sich ein großer Drehregler, der dank seiner Doppelfunktion für die Einstellung der Lautstärke und Grenzfrequenz verantwortlich ist. Und damit sind wir auch schon am Ende!

Nubert nuSub XW-900 von hinten

Der Nubert nuSub XW-900 bietet auf der Rückseite neben einem Cinch-Eingang auch einen Regler für Lautstärke und Grenzfrequenz.

Doch halt: Einige sehr wichtige Funktionen sind über eine App erreichbar, doch dazu gleich mehr! Verglichen mit aktuellen Studio-Subwoofern vermisse ich professionelle Anschlüsse wie Eingänge in XLR- und 6,3mm-Klinkenausführung. Ebenso wäre ein Sub Out wünschenswert, damit man auch ein Setup aus mehreren Subwoofern einrichten kann.

Allerdings muss ich auch hier wieder halt geben, denn man muss differenzieren: Wenn Du den Subwoofer mit Lautsprechern jenseits der Serien nuPro X und nuPro A betreibst, wirst Du die genannten Anschlüsse tatsächlich vermissen. Aber im Verbund mit den X- und A-Serien von Nubert gibt es Kompensationen, auf die ich gleich näher eingehe.

Nubert nuSub XW-900 Rückansicht

Die Einstellungen der Lautstärke und Grenzfrequenz erfolgen über einen Drehregler.

Kontrolle per App

Der Nubert nuSub XW-900 ist ein kabelloser Subwoofer, den Du via Bluetooth über ein iPhone erreichen kannst. Sobald Du dich mit der kostenlosen App Nubert X-Remote verbunden hast, stehen dir viele Eingriffsmöglichkeiten und sogar ein Kalibrierung an den Raum zur Verfügung.

Die App präsentiert sich schnörkellos und funktional. Nach dem Einloggen kann ich die Lautstärke steuern, den Eingang auswählen, die Phase drehen und die Grenzfrequenz definieren. Letzteres funktioniert in 5 Hz Schritten von 40 bis 145 Hz. Die detaillierte Anpassung ist vorbildlich!

Die Einstellung der Phase ist dann notwendig, wenn der Subwoofer etwas weiter weg von der Hörposition steht und das Signal später eintrifft, als das der Lautsprecher. Leider kann man hier die Phase nur von 0 auf 180 Grad schalten und hat keine Zwischenstufen.

Kontrolle per App

MIt der App Nubert X-Remote hast Du eine umfassende Fernbedienung in deinem Smartphone.

Diese Punkte klingen etwas trocken aufgelistet, doch sollte man das einmal auf sich wirken lassen. Du kannst also per iPhone von deiner Hörposition aus den Subwoofer komplett konfigurieren. Wenn der Sub beispielsweise zu laut spielt und der Bass zu sehr wummert, korrigierst Du die Lautstärke per App. Das ist einfach mal klasse, denn nichts ist nerviger, als das permanente Verlassen der Hörposition für die Subwoofer-Anpassung an die Hörposition.

Lies auch: Was Du über Subwoofer wissen solltest – Kaufratgeber & Vergleich

Raumeinmessung

Ebenfalls klasse finde ich die integrierte Raumeinmessung, damit Du den Nubert nuSub XW-900 an deine Räumlichkeiten anpassen kannst.

In der App aktiviere ich diese und ab dann gibt der Subwoofer für maximal 60 Sekunden einen speziellen Ton aus (der nicht gerade leise ist!). Das Mikrofon des iPhones nimmt den Ton entsprechend auf und die App erstellt den Verlauf des gemessenen Frequenzganges. Dieser real gemessene Frequenzgang wird anschließend im Subwoofer korrigiert.

Im Wohnzimmer habe ich eine direkte Verbesserung wahrgenommen. Der Bass klang sofort fokussierter und eben richtig. In meinem Studio (akustisch optimiert) war das Resultat hörbar, aber der Unterschied fiel geringer aus.

Man muss sich bei dieser Art der Kalibrierung aber auch im Klaren darüber sein, dass diese Einmessung, die maximal 60 Sekunden dauert und über ein iPhone-Mikrofon vorgenommen wird, keiner professionellen Messung entspricht. Es ist eine gute Orientierung, mehr nicht.

Zum Vergleich: Wenn ich einen Raum mit der Software Sonarworks Reference 4 einmesse, bin ich locker 20 bis 30 Minuten damit beschäftigt. Außerdem brauche ich dafür ein Mikrofon, dessen realer Frequenzverlauf dokumentiert und eingerechnet wird. Kleiner Schwenk am Rande!

Nubert nuSub XW-900 mit nuPro X-3000

Wie schon am Anfang erwähnt, darf ich den Subwoofer mit den aktiven Monitoren nuPro X-3000 aus gleichem Hause testen. Es wundert mich nicht, dass diese Kombination sehr viele Stärken ausspielt. Zunächst einmal kann ich alle Lautsprecher drahtlos verbinden und benötige lediglich ein Stromkabel pro Lautsprecher. Gerade beim Auffinden des perfekten Ortes für den Subwoofer macht es einen Unterschied, ob das ganze mit oder ohne Kabel geschieht. Das ist Luxus pur!

Nubert nutzt übrigens einen eigenen Funkstandard (Nubert X-Connect), der in High Res mit 192 kHz/24 Bit arbeitet. Es ist ein automatisches Tri-band-System, welches automatisch zwischen den Frequenzen bei 5,1, 5,3 sowie 5,5 GHz wählt und die stabilste „Leitung“ nutzt. Das überfrequentierte 5,0 Ghz Band ist also nicht Teil der drahtlosen Kommunikation zwischen den Lautsprechern. In der Praxis heißt das: Die Klangqualität ist auch per Funk hervorragend und stabil.

Des weiteren werden die fehlenden professionellen Eingänge am Subwoofer (XLR und 6,3mm Klinke) durch die kleinen Lautsprecher nuPro X-3000 ausgeglichen. Diese sind nämlich mit sehr vielen Eingängen ausgestattet (XRL, 6,3mm Klinke, Cinch, Optisch etc.), sodass ich den Ausgang meines Audio Interface auf professionelle Weise an mein 2.1-System weitergeben kann. Der Subwoofer ist nach wie vor drahtlos mit den Speakern verbunden.

Nubert Nupro X-3000 Anschlüsse

Die Anschlusssektion des Nubert Nupro X-3000 ist umfangreich.

Das Tolle: Über die Fernbedienung des nuPro X-3000 oder auch via App habe ich die Möglichkeit, zwischen den Eingängen umzuschalten. So kann ich also den Sound vom Audio Interface auf den Ohren haben und den Zuspieler wechseln (z.B. Spotify), um beim Mixen einen Vergleich parat zu haben.

Auch die klangliche Anpassung ist spielend leicht, denn hierfür bleibe ich im Sweet Spot sitzen und starre im modernen Stil auf mein Smartphone. Ich logge mich in die einzelnen Lautsprecher ein, stimme die Frequenzen und Lautstärken aufeinander ab und schon ist das System eingerichtet.

Möchte ich das ganze System vom Studio ins Wohnzimmer tragen (z.B. für den Filmeabend), ist auch das wesentlich schneller erledigt und eingerichtet, als man zunächst denken mag.

Generell habe ich den Eindruck, mit diesem Gespann ein sehr universelles System gefunden zu haben, was sowohl im Studio als auch im Wohnzimmer souverän aufgeht.

Nubert nuSub XW-900 mit Drittanbietern

Wenn ich den Subwoofer mit Nubert-fremden Aktiv-Lautsprechern auf ganz konventionelle Weise verbinden möchte, fällt natürlich der Cinch-Eingang negativ auf. Auch das Fehlen von Ausgängen für den direkten Anschluss der Studiomonitore ist im Studiokontext schade. In meinem Setup betreibe ich die Focal Shape Twin an einen Monitor Controller (SPL 2Control). Dementsprechend verbinde ich den Subwoofer über Adapter mit den 2Control und kann das gesamte System zentral steuern.

Ab dann verläuft die restliche Konfiguration genau so, wie man es von einem professionellen Subwoofer erwartet. Die Grenzfrequenz des Subwoofers lässt sich ja in 5 Hz Schritten sehr genau an die Lautsprecher anpassen.

Die Lautstärke des nuSub XW-900 reguliere ich immer noch drahtlos via Smartphone. Gerade diesen Punkt empfinde ich als eine echte Erleichterung bei der Konfiguration, denn wie gesagt, die Hörposition muss ich nicht verlassen!

Klang

Im Nubert nuSub XW-900 Testbericht braucht sich der Subwoofer keineswegs verstecken, besonders nicht im Studio. Was zunächst auffällt, ist die hohe Impulstreue. Bässe wirken weder verwaschen oder undefiniert, sondern knackig und trocken. Während des Mixings kann ich den Subbass-Bereich ohne Mühe beurteilen und die feinen Abstufungen im unteren Frequenzbereich deutlich spüren.

Sowohl im Verbund mit den nuPro X-3000 als auch meinen privaten Focal Shape Twin konnte ich einen homogenen Gesamtklang verzeichnen. Oder besser gesagt: Der Bassbereich wirkte so natürlich, als käme er aus den Lautsprechern selbst – und so soll es ja auch sein. Da der Subwoofer eine Nennleistung von 220 Watt besitzt, bleibt er auch bei lauten Pegeln sehr entspannt und fokussiert.

Auch in der Beurteilung des Klanges empfinde ich die Konfiguration mittels Smartphone einfach klasse, da ich immer von der perfekten Hörposition EQ und Lautstärke abstimmen kann. Sogar das Abschalten des Subs erledige ich aus dem Sweet Spot heraus und verschaffe mir einen realistischen A/B-Vergleich.

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Fazit zum Nubert nuSub XW-900 Test

Vermutlich ist es dir beim Lesen schon aufgefallen: Der aktive Subwoofer Nubert nuSub XW-900 konnte mich in vielen Disziplinen überzeugen. Neben dem fokussierten Bass sind es vor allem die Dinge drumherum, die hängen bleiben: Die Konfiguration ist einfach, das Design ist zeitlos und das Einsatzgebiet ist universell.

Ob der Subwoofer nun besser ins Wohnzimmer oder Musikstudio passt, hängt meiner Meinung nach vom vorhandenen Setup ab. Wenn Du einen Monitor Controller mit Subwoofer-Ausgang besitzt, kannst Du den nuSub XW-900 problemlos mit anderen Studiomonitoren betreiben. Bist Du generell auf der Suche nach einem 2.1-System, dass in beiden Disziplinen brillieren soll, dann kann ich die getestete Kombination aus nuSub XW-900 und nuPro X-3000 wärmstens empfehlen.

Aus diesem Grund vergebe ich in diesem Nubert nuSub XW-900 Testbericht die Note „sehr gut“.

Nubert nuSub XW-900 Features

  • Aktiver Bassreflex-Subwoofer
  • Mit App-Steuerung und Drahtlos-Übertragung
  • Nubert X-Connect (hauseigener Funkstandard mit 192 kHz/24 Bit)
  • 1 x 267-Millimeter-Tieftöner mit Polypropylen-Verbund-Membran
  • Frequenzgang: 21 – 120 Hz (-3 dB)
  • Absicherung: Softclipping-Funktion
  • Nennleistung: 220 Watt
  • Musikleistung: 380 Watt
  • Eingänge: Line In, Bluetooth (5.0 für App-Steuerung)
  • HxBxT: 47,7 x 35 x 40 cm
  • Ausführungen: Schleiflack Schwarz oder Weiß
  • Gewicht: 19,5 kg
Hersteller: Nubert
Produkt:

Nubert nuSub XW-900 Test

Lesermeinungen (2)

zu 'Nubert nuSub XW-900 Test: Kabelloser Subwoofer'

  • Raul   23. Feb 2020   02:01 UhrAntworten

    Das Zusammenspiel mit der NuPro A-Serie ist nicht ganz richtig. Die ersten Serien nuPro A-10 und A-20 haben keinen Sub-Ausgang. Das geht erst mit der A-100 Serie los.

  • gilbert   05. Mai 2020   08:00 UhrAntworten

    Ich kann Deinen Ausführungen nur zustimmen. Ich habe die die X-4000 in Verbindung mit dem XW-900 in Betrieb und bin begeistert. Die besagte App gibt es auch für Android, allerdings ohne Einmessfunktion, da es zu viele verschiedene Smartphone gibt die das System unterstützen und daher keine einheitlichen Mikrophone vorausgesetzt werden können wie bei Apple. Eigentlich schade. Also musst Du jemanden der ein iPhone hat mal bitte die Einmessung auf verschiedene Positionen vorzunehmen. Diese speicherst du als Presets (bis zu vier möglich) ab und alle wird gut ;-)

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