Nubert nuPro A-600 Testbericht
3-Wege-Lautsprecher zwischen den Welten

Nubert nuPro A-600 Testbericht

Die Nubert nuPro A-600 sind als 3-Wege-System konzipiert und sprechen Audio Engineers und Consumer an.

Was ist es?

Der Nubert nuPro A-600 ist ein aktiver 3-Wege-Kompaktlautsprecher. Mit Abmessungen von 60 cm (Höhe) x 26,4 cm (Breite) x 32 cm (Tiefe) trifft das Label „Kompakt“ auf das Top-Modell der nuPro-Serie allerdings nur bedingt zu. Das ergibt sich daraus , dass die Nubert nuPro A-600 als Midfield-Abhöre bezeichnet werden. Innerhalb der Box werden die Signale durchgehend digital verarbeitet. Der linke Speaker fungiert als Master und steuert so den rechten Speaker (Slave). Nubert hat die nuPro A-600 sowohl als gehobenen HiFi-Lautsprecher wie auch als Studiomonitor entwickelt – und mit recht üppigem Zubehör, sowie einer Wireless-Option ausgestattet.

5 Features: Nuber nuPro A-600

  • 1x Hochtöner mit 25 mm Seidengewebekalotte
  • 1x 120 mm Mitteltöner mit Polypropylenmembran
  • 1x 220 mm Tieftöner mit Polypropylenmembran
  • Frequenzgang: 30 – 22 000 Hz
  • Stereocinch, S/PDIF, Toslink, USB, USB-Spannungsbuchse, Sub-Out, Link

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Nubert nuPro A-600 Testbericht

Erster Eindruck

Beim Auspacken der Boxen fällt einem zunächst die Größe der Nubert nuPro A-600 ins Auge, die man bei der Beschreibung als Kompaktlautsprecher eher nicht erwartet. Einem klassischen Bedroom-Producer etwa dürfte schlicht der Platz in seinem Homestudio fehlen, um das Aushängeschild der nuPro-Reihe von Nubert angemessen zu platzieren. Im Studio wird man die Nubert nuPro A-600 vor allem als Midfield-Monitor nutzen wollen, also in einer mittleren Distanz von zwei bis vier Metern zur Abhörposition platzieren.

Optisch wurden die Boxen konservativ gestaltet. Kein Schnickschnack und keine visuelle Technik-Protzerei trüben den Eindruck. Das MDF-Gehäuse der Lautsprecher verfügt über zwei rückseitige Bassreflex-Ports und macht einen stabilen, gut verarbeiteten Eindruck.


Passend dazu


Bei dem 25-mm-Hochtöner handelt es sich um eine Seidengewebekalotte mit Ferrofluid gefülltem Luftspalt zwecks Wärmeabführung und Erhöhung der Belastbarkeit. Der Mitteltöner (120 mm) und der großzügig dimensionierter Tieftöner (220 mm) sind mit Polypropylen-Membranen bestückt. Letzterer reicht bei -3 Dezibel bis zu 30 Hz. Ein durchaus stattlicher Wert. Auch hier gilt es jedoch die Dimensionen des Systems zu berücksichtigen: In kleinen Räumen kann das Low-End bei diesen Speakern schwer zu kontrollieren sein. Um Überbetonungen der Tiefen zu vermeiden, gilt es dann,
bei der Aufstellung überlegt vorzugehen.

Lautsprecher aufstellen: Richtig im Raum positionieren

Anschlüsse

Wie das Zubehör fallen auch die Anschlussmöglichkeiten zahlreich aus. Neben einem Aux-Eingang (Stereo-Cinch) für analoge Signale verfügt der Nubert nuPro A-600 Studiomonitor über digitale S/PDIF- und Toslink-Inputs. Per USB verbindet man im Handumdrehen einen Laptop oder Ähnliches mit dem Gerät. Die Signal-Wandlung findet dann im Lautsprecher statt, der im Übrigen konsequent digital arbeitet, auch in Frequenzweiche und der Entzerrung. Der digitale Signalprozessor (DSP) speist die drei Endstufen der Box direkt. Was unter anderem für ein rauschfreies Arbeiten sorgt.

Auch ein Sub-Out für die Verwendung eines Subwoofers und eine zusätzliche USB-Spannungsbuchse sind vorhanden. Per Link-Anschluss werden linke und rechte Box über ein S/PDIF-Kabel gekoppelt. Vermissen wird der eine oder andere lediglich symmetrische beziehungsweise unsymmetrische XLR-Eingänge, die bei der Ausstattung von professionellen Studiomonitoren sonst Standard sind. Das diese Option fehlt ist schade, lässt sich aber verkraften, wenn man bedenkt, dass die allermeisten digitalen Geräte heute zumindest über eine der reichlichen Verbindungsmöglichkeiten verfügen, die zu den Features der Nubert nuPro A-600 gehören.

nubert nupro a-600 review

Intuitive Bedienung und vielseitige Anschlussmöglichkeiten am Nubert nuPro A-600.

Zubehör

Für den HiFi- oder Heimkino-Anwender hat Nubert der A-600 eine Stoffabdeckung und eine Fernbedienung beigelegt. Für sämtliche Anschlussmöglichkeiten werden außerdem Kabel mitgeliefert (USB, S/PDIF-Kabel elektrisch und optisch, Miniklinken-Adapter auf Cinch und Netzkabel). Und nicht zu vergessen: Nubi, das Nubert-Maskottchen als Gummi-Action-Figure!

Master und Slave

Sind die Speaker aufgestellt, verbindet man mittels des S/PDIF-Kabels beide Speaker. Die Verlinkung der Lautsprecher erfolgt automatisch. Alle Anschlüsse werden im (linken) Master-Lautsprecher vorgenommen. Laut Hersteller sollen alle Einstellungen am Master erfolgen. Obacht: Um beide Lautsprecher in Betrieb zu nehmen, ist es allerdings nötig, den Input-Parameter des rechten Slave-Speakers zunächst auf S/PDIF zu stellen, damit dieser sich mit dem Master verlinken lässt.

Nubert nuPro A-600 Test

Die Nubert nuPro A-600 sind auch in Weiß erhältlich.

Studiomonitore mit Wireless-Option

Wer die nuPro A-600 drahtlos nutzen möchte, muss in ein entsprechendes Extra-Modul investieren. Dabei ist das System für verschiedene Standards offen. Drahtlos-Adapter diverser Hersteller können über die USB-Spannungsbuchse auf der Rückseite der Speaker ohne zusätzlich notwendige Stromversorgung betrieben werden. Infrage kommt hier nicht zuletzt das Nubert-eigene Produkt nuFunk-Modul EU-1. In Zeiten einer Digitaltechnik, die rasend schnell voranschreitet, ein echter Pluspunkt: Als Anwender bleibt man flexibel und kann die neueste Wireless-Technik einfach nachrüsten, ohne gleich die teuer erstandenen Speaker ausrangieren zu müssen, um weiter drahtlos arbeiten zu können.

Nubert nuPro A-600 Klang

Im Studioeinsatz können die Nubert nuPro A-600 ihr Doppelleben zwischen HiFi und Studio nicht ganz verbergen. Produzenten, die einen nüchternen bis mittig-harschen Sound von ihren Studiomonitoren gewöhnt sind, werden die Tendenz zum Hi-Fi Klang heraushören. Allerdings ist heute selbst im Consumer-Bereich mit deutlich bass-stärkeren Systemen zu rechnen. Wer sich ein wenig einhört, wird die Nubert nuPro A-600 hervorragend als neutrale Abhöre nutzen können.

Bassfundament

Das Bassfundament des Lautsprechers ist voluminös. Selbst bei hohen Pegeln waren keine Schwächen auszumachen. Die 200 Watt, die der Verstärker für den Tieftöner liefert, erweisen sich hier als sehr dienliche Investition. Stellenweise könnte man sich eine etwas knackigere Wiedergabe im Low-End wünschen, das kann aber der Aufstell- und Abhörposition geschuldet sein.

Gelungener Mix

Besonders positiv fiel im Test das weite Stereopanorama auf. Instrumente lassen sich sehr gut orten, Räume werden sehr detailliert und natürlich abgebildet. Insgesamt spielen die Nubert nuPro A-600 fein aufgelöst und liefern einen plastischen Sound.

Das Klangbild ist transparent und neutral genug, um diese Speaker auch als mächtige TV-Boxen einzusetzen. Ein derart gelungener Mix zwischen beeindruckend kraftvoll und studiotauglicher Zurückhaltung ist im Preissegment von deutlich unter 2.000 Euro selten. Mit den Nubert nuPro A-600 lässt sich Musik in all ihrer Schönheit genießen, ohne das etwas aufgehübscht würde, was man sich bei der Arbeit als Produzent, Musiker oder Engineer ungeschminkt dargelegt wünscht.

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Fazit zum Nubert nuPro A-600 Test

Nubert gelingt der Spagat zwischen HiFi-Consumer-Segment und Studio-Profibereich. In der Tat sind die Nubert nuPro A-600 Lautsprecher für beide Einsatzfelder geeignet. Was zum einen der hohen Qualität der integrierten Elemente geschuldet ist, andererseits aber auch an der feinen Abstimmung dieser Speaker, durch die Ingenieure aus Schwäbisch Gmünd. Klanglich überzeugen die Nubert nuPro A-600 auf voller Linie. Die richtigen Räumlichkeiten und Midfield-gerechten Abhördistanzen vorausgesetzt, erwartet den Anwender ein relativ neutrales, hochaufgelöstes und gleichzeitig druckvolles Klangbild. Die Anschlussoptionen machen diesen Lautsprecher zu einem auch für Laien einfach in Betrieb zu nehmenden und flexiblen Produkt, an das man bei Bedarf ruckzuck auch sein Smartphone oder Laptop anschließen kann. Der Profi freut sich indessen über detailreichen Klang, die ausgezeichnete Verarbeitung der Komponenten und umfangreiche Einstellmöglichkeiten.

Nubert nuPro A-600 Features

  • Bestückung: Hochtöner mit 25 mm Seidengewebekalotte, 120 mm Mitteltöner mit Polypropylenmembran, 220 mm Tieftöner mit Polypropylenmembran
  • Anschlüsse: Stereo-Cinch, S/PDIF, Toslink, USB, USB-Spannungsbuchse, Sub-Out, Link
  • Frequenzgang (± 3 dB): 30-22 000 Hz
  • Nennleistung: 2 x 70 Watt + 1 x 200 Watt
  • Musikleistung: 2 x 90 Watt + 1 x 250 Watt
  • Eingangsempfindlichkeit: 0,3 Veff
  • Max. Input: 3,5 Veff
  • Abmessungen: 60 cm (Höhe), 26,4 cm (Breite), 32 cm (Tiefe)
  • Ausführungen: Schleiflack, Weiß oder Schwarz
  • Gewicht: 16,5 kg
Hersteller: Nubert
Produkt:

Nubert nuPro A-600 Test

Lesermeinungen (2)

zu 'Nubert nuPro A-600 Testbericht: 3-Wege-Lautsprecher zwischen den Welten'

  • TonEmotion   21. Nov 2020   08:55 UhrAntworten

    Testet doch bitte mal die X Reihe. Sowohl den 3000er als Einstiegsmodell als auch den 8000er als Flagschiff. Sie verfügen über XLR Eingänge, Remote Control und Raumeinmessung per iOS App. Gerade die 8000er sind ein Nobrainer für Mixing und Mastering Studios.

    • Katja Köhler (delamar)   21. Nov 2020   09:21 UhrAntworten

      Hi :)
      Schau mal:
      https://www.delamar.de/test/nubert-nupro-x-4000-test/
      https://www.delamar.de/test/nubert-nupro-x-3000/

      Die 8000ern fragen wir gerne bei Nubert an - danke für den Tipp.

      Liebe Grüße
      KK

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