Nowsonic Maxximizer Stereo Test
Cleverer kleiner Booster für zwei pegelschwache Mics

Nowsonic Maxximizer Stereo

Der Nowsonic Maxximizer Stereo tut, was er soll - aber wie sauber klingt das um 25 dB verstärkte Signal zweier dynamischer Mikrofone? Finde es hier im Review heraus ...

Was ist es?

Der Nowsonic Maxximizer Stereo ist ein praktisches kleines Werkzeug im Toningenieur-Alltag, kaum größer als eine Jumbo-Zigarettenschachtel. Es handelt sich um einen Mikrofonvorverstärker für zwei dynamische Mikrofone gleichzeitig, wobei jeweils fixe +25 dB Gain geliefert werden. An Bord ist eine JFET-Schaltung, die transparenten, färbungsfreien Klang verspricht.

Die Einsatzszenarien: Mikrofone mit besonders geringem Ausgangspegel boosten. Oder Pegelverluste bei langen Kabelstrecken – gerade im Live-Betrieb – ausgleichen. Außerdem lässt sich damit ein nachgeschalteter Vorverstärker mit einem kräftigeren Signal anfüttern, was insbesondere bei alten Bändchenmikros an Preamps mit wenig Gain nützlich ist.

Grundsätzlich ist das Gerät komplett passiv aufgebaut, aber irgendwoher muss der Strom zur Signalverstärkung ja kommen – hier wird das über die Phantomspeisung (+48 Volt) von einem Mischpult, Vorverstärker oder sonstigem Gerät gelöst. Eine zusätzliche Stromversorgung oder Batterie ist nicht vonnöten.

Die anderen Modelle der Serie

  • Nowsonic Maxximizer – 1 Kanal statt 2 wie beim Nowsonic Maxximizer Stereo
  • Nowsonic Maxximizer Plus [Test] – 1 Kanal mit …
    • variabler Eingangsimpedanz
    • schaltbarem Hochpassfilter
    • schaltbarem Ausgangspegel

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Nowsonic Maxximizer Stereo Testbericht

Kompakte Konstruktion

Für die gebotene Funktionalität und die vier XLR-Buchsen ist der Nowsonic Maxximizer Stereo kompakt genug. Auch das Gewicht ist dank Aluminiumgehäuse angenehm niedrig. Stahl hätte ich bevorzugt, wäre aber wohl etwas teurer und weitaus schwerer gewesen.

Nicht dass wir uns falsch verstehen: Der Nowsonic Maxximizer Stereo ist bühnentauglich. Wenn Du nicht gerade planst, das Gerät mit einem Kleinlaster zu überfahren, dürfte das Aluminium locker robust genug für ein ganzes Tontechnikerleben sein.

Anschlüsse und Standfestigkeit

Die zwei XLR-Eingänge weisen eine Verriegelung auf. So wird sichergestellt, dass das Signal nicht unterbrochen wird. Alle vier XLR-Buchsen, also sowohl die In- als auch die Outputs sind doppelt verschraubt. Hier wird die nötige Stabilität geboten.

Zwei dichte Schaumstoffstreifen an der Unterseite sollen für Standfestigkeit auf glatten Oberflächen sorgen. Der Halt könnte nach meiner Erfahrung fester sein, wenn (Moos-)Gummi verwendet worden wäre.

XLR-Ausgänge des Nowsonic Maxximizer Stereo

Was der Nowsonic Maxximizer Stereo mit dem Signal anstellt (im besten Fall: gar nichts), hörst Du gleich …

Vorverstärkung per Nowsonic Maxximizer Stereo

Der Nowsonic Maxximizer Stereo macht genau das, was er soll – sehr transparente, klangtreue Verstärkung um exakt 25 Dezibel liefern. Vorausgesetzt, das versorgende Gerät liefert wirklich stabile 48 Volt Phantomspeisung, funktioniert unser Proband ausgezeichnet und liefert die versprochene tadellose Klangqualität. Hier ist eine kurze Demonstration, die wir mithilfe des Nowsonic Maxximizer Plus [Test] erstellt haben – die enthaltene Verstärkertechnik ist ja identisch:

Das Direktsignal (mit mehr Gain am eigentlichen Preamp)

Und hier das »maxximierte« Signal

Dynamische Klassiker wie das Shure SM7B [Test] können dadurch in vielen Setups profitieren, denn nicht immer bietet der nachfolgende Mikrofonvorverstärker genug Gain für ein hohes Nutzsignal.

Einen direkten Mitbewerber gibt es: den Cloud Microphones Cloudlifter CL-2. Doch der kostet bei grundsätzlich gleicher Bestückung 300 (!) Euro – der gepfefferte Preis kam wohl nur zustande, weil es bislang keine Konkurrenz in dieser Marktnische gab. Das hat sich nun geändert.

Die anderen, nur entfernt verwandten Geräte arbeiten mit externen Netzteilen, Batterien oder einer Stromversorgung via USB-Buchse. In den meisten Live- und Studio-Umgebungen gibt es aber ein paar freie Kanäle am Mischpult, deren Phantomspeisung sich anzapfen lässt.

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Fazit zum Nowsonic Maxximizer Stereo Test

Technisch äquivalente Alternativen für den Nowsonic Maxximizer Stereo sind rar gesät: Wie oben geschildert, gab es bislang nur ein entsprechendes Gerät … für 300 Euro. Jetzt hat dieses einen attraktiven Nebenbuhler, der viel, viel günstiger ist und dennoch kaum Platz für Verbesserungen lässt.

Die denkbaren Einsatzszenarien: Aufholverstärkung bei langen Kabelstrecken, Boost alter Bändchenmikrofone und die Unterstützung nachgeschalteter Mikrofonvorverstärker. Dabei überzeugt das Gerät stets mit lupenreinem Sound. Wie versprochen, leisten die JFET-Technik gute Arbeit.

Die Konstruktion überzeugt durch ausreichend kompakte Maße, geringes Gewicht und ein robustes Gehäuse. Etwas standfester könnte das Gerät allerdings sein, die zwei Schaumstoffstreifen funktionieren nicht so gut wie etwa die Moosgummischichten von ähnlich dimensionierten Geräten aus dem Hause Radial.

All das rechtfertigt den Preis (insbesondere in der Gegenüberstellung zum erwähnten Modell von Cloud Microphones) und so beschließe ich mein kompaktes Nowsonic Maxximizer Stereo Review mit einem »Sehr gut«. Empfohlen seien auch die beiden Geschwistermodelle, wenn Du nur einen Kanal brauchst.

Nowsonic Maxximizer Stereo Features

  • Mikrofonvorverstärker mit Gain von +25 dB
  • Boost für dynamische Mikrofone & (alte) Bändchenmikrofone
  • Ausgleich des Pegelverlusts bei langen Kabelstrecken
  • JFET-Schaltung für neutrale Vorverstärkung
  • Wird mit Phantomspeisung (+48 Volt) betrieben
  • Eingänge: 2 x XLR (3-polig, female)
  • Ausgänge: 2 x XLR (3-polig, male)
  • Eingangsimpedanz: 150 Ω
  • Rauschen: <3 mV
  • Frequenzgang: 20–20.000 Hz (±1 dB)
  • Aluminiumgehäuse
  • Maße: 100 x 90 x 38 mm
  • Gewicht: 258 g
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Nowsonic Maxximizer Stereo Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Nowsonic Maxximizer Stereo Test: Cleverer kleiner Booster für zwei pegelschwache Mics'

  • dirk bruhse   17. Jun 2018   09:08 UhrAntworten

    wieso hört man bei den beispielen keinen lautstärkeunterschied?

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