Nowsonic Chorus Test
Erschwingliches Großmembranmikrofon

Nowsonic Chorus

Im Nowsonic Chorus Review kommt ein Neuankömmling in Sachen Großmembran-Kondensatormikrofon unter die Lupe - erschwinglich, unscheinbar und gut? Finde es heraus!

Was ist es?

Das Nowsonic Chorus ist ein Kondensatormikrofon mit doppelter Großmembran. Es nimmt in der Richtcharakteristik Niere auf und Du kannst eine Vordämpfung und/oder einen Hochpassfilter zuschalten.

Zum Betrieb ist Phantomspannung von 48 Volt nötig. Alle sonstigen Informationen zu Ausstattung und technischen Daten findest Du wie immer im Infokasten.


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Nowsonic Chorus Testbericht

Lieferumfang und Verarbeitung

Das Nowsonic Chorus wird in einem Koffer geliefert, der auf Aluminiumstreben aufbaut und innen mit Schaumstoff gepolstert wurde. Praktisch zur Aufbewahrung und für den sicheren Transport, zudem findet darin das mitgelieferte Zubehör (Mikrofonspinne & Wind-/Popschutz) Platz. Zur Befestigung an einem Mikrofonstativ ist alles da, Du brauchst nur noch ein symmetrisches Mikrofonkabel mit XLR-Stecker.


Passend dazu


Die Verarbeitung des Studiomikrofons ist gut – der schützende Korb rings um die Doppelmembran ist stabil genug und wird von einem großen Bügel gerahmt. Das im Vintage-Stil gestaltete Gehäuse macht einen robusten Eindruck, so dass dieses Mikrofon sicher viele Jahre im geschäftigen Tonstudioalltag intakt bleibt. Die kleinen Stiftschalter für Pad und Filter sitzen erstklassig und sind so beschaffen, dass ein versehentliches Verstellen praktisch ausgeschlossen ist. Nicht unbedingt Standard für dieses Preissegment.

Nowsonic Chorus Review - Koffer und Lieferumfang

Das Nowsonic Chorus wird inklusive Spinne in einem praktischen Alukoffer geliefert

Ausstattung

Für Aufnahmen mit lauten Klangquellen kannst Du die Vordämpfung aktivieren, was eine Pegelabsenkung von -10 Dezibel zur Folge hat. Das ist stets eine praktische Option – vor allem bei diesem Modell, denn das Chorus lässt sich locker vor einen Gitarrenverstärker stellen, um bei maximal 145 Dezibel noch weitgehend unverzerrte Aufnahmen (0,5% THD bei 1 kHz) zu machen.

Zudem findest Du einen zuschaltbaren Hochpassfilter, der ab 160 Hz abwärts mit -6 dB pro Oktave greift – gut, um insbesondere Trittschall weitestgehend herauszufiltern. Das funktioniert wie erwartet und ergibt im Zusammenspiel mit dem Pad-Schalter eine Flexibilität, die man bei nicht wenigen teureren Mikrofonen vergeblich sucht.

Fest eingestellt ist hingegen die Richtcharakteristik Niere. Dadurch wird der Schall überwiegend von einer Seite aufgezeichnet, was speziell für Vocals, aber auch viele andere Klangquellen tauglich ist.

Nowsonic Chorus Testbericht - Vorderansicht mit Schaltern für Filter & Pad sowie Tischstativ

Praktisch: Das Nowsonic Chorus hat Schalter für Filter & Pad an Bord

Klang des Nowsonic Chorus

In seiner Preisklasse überzeugt die Abnahmequalität des Nowsonic Chorus. Die herstellereigene Angabe über das Eigenrauschen von 14 dB deutet an, was ich in der Praxis bestätigen konnte: Das Rauschen ist praktisch unhörbar, wodurch auch die subtilsten Passagen einer instrumentalen oder stimmlichen Performance klar aufgezeichnet werden.

Allzu kräftig ist der Bass nicht, wie ich aus unserer Aufnahme für den Nowsonic Chorus Test entnehme. Bei einer Tuba oder einem imposant brummenden Basssänger könnte daher vielleicht der letzte Zauber fehlen. Dafür zeichnet sich Dynamik in den tiefen Tönen sehr gut ab, genau wie in den höheren Lagen. Eine Präsenzbetonung ist klar vernehmbar, was der Sprachverständlichkeit und einer detaillierten Wiedergabe zugute kommt. Auch wird dadurch der sehr direkte, unmittelbare Klang dieses Mikrofons bestärkt.

Hier und da rückt das »Füllige« des Klangs allerdings etwas in den Hintergrund zugunsten der hohen Mitten, wodurch die für einige Anwendungen gebotene Neutralität verlassen wird. Teilweise damit einher geht auch, dass Sibilanten (Zischlaute der Sprache) neben unserem Neumann U 87 Ai ein wenig schärfer wirken. Doch das bleibt für meinen Geschmack im Rahmen der charakterlichen Differenzen verschiedener Mikrofone und schränkt die Praxistauglichkeit nicht ein.

An der Akustikgitarre leistet das Modell feine Arbeit. Der angesprochene Fokus auf die Präsenz macht sich generell sehr gut bei der Abnahme dieser und anderer akustischer Saiteninstrumente und fängt deren Sound quicklebendig ein.

Was Vocals angeht, ist das Nowsonic Chorus ein guter Kandidat für das Homestudio sowie Projekt- und kleinere Tonstudios – wer vernünftiges Equipment in der Peripherie des Studiomikrofons verwendet und sich für gelegentliche Nachbearbeitungen per Equalizer nicht zu schade ist, kann zugreifen und Aufnahmen auf gehobenem Niveau machen. Im Einsatz an der unverstärkten Gitarre fällt meine Empfehlung noch stärker aus.

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Fazit zum Nowsonic Chorus Test

Das Nowsonic Chorus kann ich in seiner Preisklasse uneingeschränkt zum Homerecording oder für den semiprofessionellen Einsatz empfehlen. Was Vocals angeht, liefert es in der Regel gute Resultate, wenn Du Gesang aufnehmen möchtest (bevorzugt Frauenstimmen). Im Instrumentalbereich ist es vor allem für akustische Saiteninstrumente oder als Overhead-Mikro für Schlagzeug geeignet, dank des hohen maximalen Schalldrucks aber auch für Gitarrenverstärker.

Nowsonic Chorus

Das Nowsonic Chorus überzeugt über weite Strecken, nur die Präsenzanhebung ist eventuell nicht nach deinem Geschmack

Die Aufnahmen klingen sehr präsent und direkt, gelingen mit hoher Sprachverständlichkeit und getreuer Dynamik. Die Details kommen gut zur Geltung, für etwas mehr Transparenz in deinen Aufnahmen müsstest Du schon wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Rein technisch ist das niedrige Rauschen positiv hervorzuheben – die Aufnahmen klingen auch in ihren besonders leisen Passagen sehr klar und mehrere Aufzeichnungen lassen sich im Mix bedenkenlos übereinander schichten.

Ansonsten ist das Studiomikrofon gut verarbeitet, wobei auch die kleinen Kippschalter für Pad & Filter bestens bedienbar sind und einen langlebigen Eindruck machen. Der gepolsterte Transportkoffer mit Aluminiumstreben ist ein willkommener Bonus, in dem das mitgelieferte Zubehör (Mikrofonspinne und Pop- bzw. Windschutz) seinen Platz findet.

Die angesprochene Präsenzbetonung ist für mich das einzig Kritikwürdige (in dieser Preisklasse). Der Fokus auf den hohen Mitten und der etwas schlank wirkende Bassbereich sind nicht so gut geeignet für kräftige Männerstimmen. Oder für Instrumente, die mit einem tieferen Fundament bzw. einem neutraleren Frequenzgang abgenommen werden sollen.

Summa summarum ergeben sich im Nowsonic Chorus Test viereinhalb von fünf Punkten als Endwertung. Wer dieses Mikrofon mit Bedacht und seinen oben geschilderten Stärken entsprechend einsetzt, bekommt Aufnahmen in gehobener Qualität.

Nowsonic Chorus Features

  • Kondensatormikrofon
  • Doppelte Großmembran (Ø 34 mm)
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Frequenzumfang: 20-20.000 Hz
  • Empfindlichkeit: -38±2 dB
  • Impedanz: ≤200 Ω
  • Äquivalentrauschen: 14 dB(A)
  • Max. Schalldruck: 145 dB SPL (Pad aktiviert / 0,5% THD)
  • Benötigt Phantomspeisung von 48 Volt
  • Low Cut (-6 dB/Okt. @ 160 Hz)
  • Pad (-10 dB)
  • Anschluss: XLR (3 Pins)
  • Mit Mikrofonspinne, Windschutz & Koffer
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Nowsonic Chorus Test

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