Novation Peak Test
Flexibler polyphoner Hybrid-Synthesizer

Novation Peak

Das Novation Peak Review verrät, was dieser hybride Synthesizer (digitale Oszillatoren + analoge Filter und Verzerrer) mit acht Stimmen, Arpeggiator und Effekten kann ... mit 45 Klangbeispielen! :O

Was ist es?

Der Novation Peak ist ein achtstimmig polyphoner Synthesizer und bietet pro Stimme drei digitale Oszillatoren inklusive Wavetables. Danach ist die Signalkette rein analog mit einem Multimode-Filter und verschiedenen Verzerrern. Zusätzlich gibt es einen Rauschgenerator und einen Ringmodulator.

Drei Hüllkurven und zwei LFO können diverse Parameter modulieren, wofür 16 Modulation-Slots zur Verfügung stehen. Als Spielhilfe ist ein Arpeggiator mit verschiedenen rhythmischen Mustern integriert. Auf 512 Speicherplätzen sicherst Du Deine eigenen Soundkreationen, verschiedene Kategorien erleichtern das Auffinden passender Klänge.

Neben Distortion finden sich im Peak noch als weitere Effekte Hall, Delay und Chorus, die gleichzeitig zur Verfügung stehen und den Klang ordentlich veredeln können. Verpackt ist das Ganze in ein schickes und solides Gehäuse mit Reglern für alle wichtigen Klangparameter. Solch eine Ausstattung hat seinen Preis, aber – so viel sei schon verraten – der ist gerechtfertigt.

Novation Peak: Features

  • Hybrider Synthesizer in Modulform
  • Polyphonie: 8 Stimmen
  • Polyphoner Aftertouch
  • 3 Oszillatoren und 17 digitale Wavetables
  • 3 ADSR-Hüllkurven & 2 LFOs pro Stimme
  • Analoges Filter
  • Distortion, Reverb, Delay und Chorus
  • Apreggiator
  • Modulationsmatrix

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Novation Peak Testbericht

Erster Eindruck

Schick sieht er aus, der Novation Peak, mit seinem Gehäuse aus Metall und den Seitenteilen aus Walnussholz. Design geht hier auch nicht auf Kosten der Bedienbarkeit. Trotz der Vielzahl an Bedienelementen gibt es ausreichend Abstand zwischen den Reglern. Die Anordnung ist übersichtlich und wer subtraktive Synthese kennt, steigt schnell dahinter. Die Beschriftung ist auch bei schlechteren Lichtverhältnissen gut zu lesen.

Die Bedienoberfläche des Novation Peak

Die Bedienoberfläche des Novation Peak in der Draufsicht

Auf alle wichtigen Klangparameter kannst Du direkt zugreifen, nur für spezielle Einstellungen musst Du über das Menü gehen, was durch ein scharfes und großes OLED-Display unterstützt wird. Zahlreiche LEDs zeigen den jeweiligen Status der Schalter und die gerade aktive Stimme an.

In der Breite entspricht der Novation Peak ungefähr dem 19″-Rack-Format. Passende Rack-Winkel gibt es nicht, aber optional sind Winkelständer erhältlich, um das Instrument stark angewinkelt (~45°) zu dir hin aufzustellen.

Angewinkelte Aufstellung des Novation Peak mit optionalem Ständer

Den Novation Peak kannst Du mit einem optionalen Ständer ergonomisch günstig angewinkelt postieren

Anschlussvielfalt des Novation Peak

Alle Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite. Neben dem obligatorischen MIDI-Trio gibt es eine USB-Buchse für die Verbindung mit dem Computer, zwei Pedaleingänge und einen CV-Eingang, der über einen der 16 Modulation-Slots verschiedenen Parametern zugeordnet werden kann. Hierbei schielt Novation natürlich auf die parallel veröffentlichte kleine Schwester Circuit Mono Station, die den passenden Mod-CV-Ausgang bietet, es kann aber auch jede andere CV-Quelle zur Modulation genutzt werden.

Nahezu jeder Regler des Novation Peak empfängt und sendet MIDI-Controller (für stufenlose Modulation teils auch höher aufgelöst als mit 128 Schritten) und lässt sich in der DAW automatisieren.

An Ausgängen steht neben dem Kopfhörerausgang ein Stereoausgang zur Verfügung. Zwar ist der Peak monotimbral, kann also nicht mehrere unterschiedlich synthetisierte Sounds gleichzeitig erzeugen und die einzelnen Stimmen lassen sich nicht im Stereopanorama verteilen, aber die Effekte sind in Stereo ausgelegt. Hinzu kommt der Anschluss für das leider externe Netzteil.

Rückseite des Novation Peak mit allen Anschlüssen

Anschlussfreudig zeigt sich der Novation Peak durchaus, wobei es immerhin einen CV-Input gibt

Digitale Oszillatoren mit hoher Auflösung

Herzstück der Klangerzeugung und Alleinstellungsmerkmal des Novation Peak sind seine digitalen Oxford-Oszillatoren (benannt nach Chris Huggets erster Firma). Dabei handelt es sich nicht um DCOs oder VCOs, sondern um NCOs (numerisch kontrollierte Oszillatoren). Sie arbeiten im Peak mit einer sehr hohen Auflösung, sodass digitale Artefakte wie das gefürchtete Aliasing in hohen Lagen kein Thema sind. Tatsächlich klangen die Oszillatoren im Test bei den Standardwellenformen nahezu identisch zu den analogen DCO der Bass Station II.

Das Schöne an digitalen Oszillatoren ist, dass sie deutlich flexibler sind als die analogen Ausführungen. So gibt es 17 Wavetables, die auch glasige und metallische Klangspektren erlauben.
Der Shape-Parameter verändert nicht nur wie üblich die Pulsweite der Rechteckwelle, sondern ist auch auf alle anderen Wellenformen anwendbar. Der ermöglicht interessante Klangvariationen. Vsync erlaubt die typischen schneidenden und metallischen Leads und Bässe, wobei als Master ein versteckter virtueller Oszillator dient – hierfür musst Du also keinen der anderen zwei Hauptoszillatoren opfern! Auch die nach wie vor beliebte und einst von Roland ins Leben gerufene Wellenform »SuperSaw« kann ein Oszillator alleine liefern. So bleiben noch genug Ressourcen für weitere Klangspielereien übrig.

Die leichten Tonhöhenschwankungen und Abweichungen zwischen den einzelnen Stimmen, die als typisches Merkmal für analog anmutenden Sound stehen, lassen sich beim Peak durch die Parameter »Drift« und »Divergence« nuanciert anpassen.

Multimode-Filter für kräftige oder sanfte Eingriffe

Das Filter ist deutlich an die Novation Bass Station II [Test] angelehnt. An Filter-Typen bietet es wahlweise wahlweise Tiefpass, Hochpass und Bandpass mit einer Flankensteilheit von 24 dB oder 12 dB. Während ersteres für knackige Bässe von Vorteil ist, eignet sich die mildere Variante besser für mehrstimmige Pads. Auch wenn es dem Filter ein wenig an eigenständigem Charakter mangelt, so leistet es im Praxiseinsatz doch zuverlässig seine Arbeit.

Ebenfalls von der Bass Station II bekannt ist die Verzerrerstufe vor dem Filter, um das Signal zu sättigen und das Filter heiß anzufahren. Hinzugekommen ist jedoch ein weiterer Verzerrer hinter dem Filter, der über das Menü aktiviert wird. Du hast also verschiedene Möglichkeiten, den Sound aggressiver und fetter zu gestalten.

Im Menü findest Du auch eine Divergence-Funktion für das Filter, hierdurch werden die Filterfrequenzen der acht Stimmen leicht gegeneinander verstimmt – ebenso wie die Oszillator Divergence sorgt das für einen lebendigeren, etwas weniger statischen Sound.

Das Filter des Novation Peak klingt zwar grundsätzlich jenem der Bass Station II sehr ähnlich, kann bei höheren Resonanzwerten aber auch ordentlich aggressiv klingen und damit das Acid-Filter gut ersetzen. Selbstresonanz ist möglich und erlaubt das tonale Spielen des Filters.

Umfangreiche Modulationsmöglichkeiten

Die Modulationsmöglichkeiten des Peak sind sehr umfangreich ausgefallen. Drei ADSR-Hüllkurven stehen zur Verfügung, wobei sich die beiden Mod-Hüllkurven vier Fader teilen müssen. Zwei zum Tempo synchronisierbare LFO sind ebenfalls an Bord.

Über die 16 Modulation-Slots lassen sich insgesamt 17 Modulationsquellen (u.a. auch die beiden Animate-Taster links neben dem Display) 37 Zielen zuordnen. Für FM-Klänge und andere Audiomodulationen kannst Du auch einen Oszillator oder den Rauschgenerator als Modulationsquelle nutzen und damit einen anderen Oszillator oder die Filterfrequenz modulieren. Audioratenmodulation ist eine Kategorie, bei der viele digitale Synthesizer und Plugins versagen, der Peak zeigt hier aber nicht zuletzt aufgrund der hohen Auflösung der Oszillatoren eine klanglich überzeugende Leistung.

Auch ein Arpeggiator ist eingebaut, der neben verschiedenen Abspielrichtungen mehrere rhythmische Patterns anbietet, aber für meinen Geschmack mehr Regler für den Direktzugriff verdient hätte. Auch den simplen, intuitiv bedienbaren Step-Sequenzer der Bass Station II hätte ich gerne im Peak gesehen.

Bis zu vier Effekte gleichzeitig

Peak bietet vier eingebaute Effekte mit studiotauglichem Klang. Distortion ist ein weiterer Verzerrer, der aber auf die Summe und nicht einzelne Stimmen wirkt und sich dadurch in der klanglichen Auswirkung unterscheidet. Ein Chorus mit drei verschiedenen Variationen wertet insbesondere Flächenklänge deutlich auf.

Das tempo-synchronisierbare Stereo-Delay besitzt sogar 16 unterschiedliche Versionen, die sich in Bezug auf Tief- und Hochpassfilterung, Stereoweite und weitere Parameter unterscheiden. Vom nüchternen Digital-Delay bis zu typischen Effekten eines Analog-Delays ist hier alles drin.

Auch das eingebaute Reverb klingt richtig gut und ist keinesfalls nur eine Notlösung für unterwegs oder Bühne. Drei Raum-Typen und viele Einstellmöglichkeiten, von Vorverzögerung über Dämpfung bis Modulation erlauben eine umfangreiche Anpassung, von realistischer Raumsimulation bis hin zum künstlich klingenden Effekt-Hall.

Novation Peak Review - Sounds

Und wie klingt der Novation Peak? So hier …

Novation Peak – Klangbeispiele













































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Fazit zum Novation Peak Test

Der Novation Peak ist ein extrem vielseitiger Hybrid-Synthesizer. Er ersetzt in Bezug auf kräftige und aggressive Bässe problemlos eine Bass Station II, beherrscht aber ebenso überzeugend warme und volle Flächenklänge und andere klassische polyphone Analog-Sounds – mit glasigen Pads, glitzernden Arpeggios und metallischen FM-Sounds wildert er erfolgreich im Territorium digitaler und virtuell-analoger Synthesizer.

Den Oszillatoren hört man ihren digitalen Ursprung bei den Standardwellenformen nicht an, die zusätzlichen Wavetables und digitale Tricks wie Vsync und SuperSaw erweitern das Klangspektrum erheblich. Analoge Unsauberkeiten lassen sich bei Bedarf programmieren, zudem sorgen analoge Filter und Verzerrer für die nötige Wärme und Sättigung.

Konkurrenten mit einem solch guten, flexiblen und durchsetzungsfähigen Grundklang gibt es derzeit wenige auf dem Markt. Natürlich muss hier der Behringer DeepMind 12 genannt werden, der in der Desktop-Version ein ganzes Stück preiswerter ist als der Peak und dafür sogar vier Stimmen mehr und eine umfangreichere Effektsektion bietet. Dafür ist die Verarbeitung und Haptik nicht so gut, die Bedienung deutlich menülastiger und der Grundklang ohne Effekte klar unterlegen.

Vier Stimmen mehr bietet auch das DSI Prophet 12 Module, das ebenfalls digitale Oszillatoren nebst zusätzlicher Wellenformen mit einem analogen Filter kombiniert. Das Modul punktet wie der Novation Peak mit flexibler und gut klingender Sounderzeugung, dafür ist die Bedienung mit nur einer Handvoll Reglern weniger intuitiv. Die jüngst vorgestellte Desktop-Variante des DSI REV2 sieht in dieser Hinsicht schon interessanter aus und dürfte dem Peak zukünftig am ehesten Konkurrenz machen. Zumindest in Bezug auf Flächenklänge.

Bei vielen Sounds musste ich auch an einen Access Virus TI denken, der ebenfalls sehr schöne digitale Wavetable-Klänge erzeugen kann, ein kräftig zupackendes Filter besitzt und zudem bis zu 16 verschiedene Sounds gleichzeitig erzeugen kann, dem aber ein wenig die analoge Wärme und Atmosphäre fehlt.

Der Peak ist ein toll klingender und einfach bedienbarer Synthesizer, der nahezu alle Arten von synthetischen Klängen überzeugend beherrscht – von monophonen Bässen über polyphone Flächen bis hin zu durchsetzungsfähigen digitalen Leads. Daher gebe ich in meinem Novation Peak Test sehr gute 4,5 von 5 Punkten und meine persönliche Empfehlung obendrauf.

Novation Peak Features

  • Hybrider Synthesizer
  • 8-stimmig polyphon
  • 3 New-Oxford-Oszillatoren pro Stimme
  • Analoges Multimode-Filter + Verzerrer davor und danach
  • Polyphoner Aftertouch und Linear-FM
  • Effekte: Distortion, Reverb, Delay und Chorus
  • Arpeggiator
  • 3 ADSR-Hüllkurven + 2 LFOs pro Stimme
  • CV-Modulations-Eingang
  • MIDI In/Out/Thru, USB
  • Maße (B x T x H): 464 x 233 x 70,5 mm
  • Gewicht: 4,9 kg
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Novation Peak Test

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