Novation Circuit Tracks Test
Ehrenhafter Nachfolger zum Circuit?

Novation Circuit Tracks Test

Der Novation Circuit Tracks ist das Herzstück des Hardware-Setups.

Was ist es?

Novation Circuit Tracks ist eine patternbasierte Hardware-Groovebox, mit der zwei Synth-Tracks, zwei MIDI-Tracks und vier Drum-Tracks gleichzeitig bespielt werden können. Circuit Tracks ist der Nachfolger vom Novation Circuit der vor sechs Jahren veröffentlicht wurde.

Noten können entweder über den Step-Sequencer oder über eine quantisierte Aufnahme in Patterns aufgenommen werden. Die Groovebox hat 32 anschlagsdynamische, hintergrundbeleuchtete RGB Pads und acht Endlos-Drehregler. Außerdem beherbergt sie einen Master-Filterregler, der in der Mitte einrastet. So kann entweder ein Low-Pass- oder ein High-Pass-Filter auf die gesamte Session gelegt werden.

Die Funktionen des Novation Circuit Tracks dienen hauptsächlich der Performance. Mit den Patterns kannst Du live durch dein Set hinweg spielen. Die BPM ist leicht veränderbar, aber läuft projektübergreifend stabil. So kann man zwischen zwei Projekten umschalten, während der Beat einfach weiterläuft.

Das Novation Circuit Tracks verfügt über einen integrierten Akku und wiegt nur circa 800 Gramm. So können Performer ihre Musik auch unterwegs editieren und neu gestalten.


Passend dazu


Novation Circuit Tracks: Features

  • 32 Step Patterns
  • 2 Synth-Spuren, 4 Drum-Spuren, 2 MIDI-Spuren
  • Side-Chain Kompressor
  • MIDI In, Out, Thru
  • Probabilty und Microsteps für mehr Groove

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Novation Circuit Tracks Testbericht

Erster Eindruck

Beim ersten Auspacken vom Novation Circuit Tracks fällt zuerst der Formfaktor auf. Die Groovebox ist modern designt und ist zudem noch sehr leicht. Trotz des leichten Gewichts fühlt sich der Novation Circuit Tracks sehr hochwertig und stabil gebaut an. Die Endlos-Encoder sitzen fest und haben eine Gummibeschichtung für einen guten Halt an den Fingern. Die 32 anschlagsdynamischen Pads brauchen keine große Kraft beim Einspielen und die restlichen Funktionstasten sind ebenfalls leicht zu bedienen.

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Intuitive Kontrolle über deinen Sound hast Du mit Pads und Makro Reglern.

Im Vergleich zum Vorgänger hat sich das Design vom Circuit Tracks immens verändert. So ähnelt die Groovebox eher einem modernen Controller wie der NI Maschine oder dem Ableton Push.

Beats bauen ohne Display

Der Novation Circuit Tracks hat, wie auch schon sein Vorgänger, kein Display. Das ist für viele Neuentdecker von Beats machen ohne Computer etwas verwunderlich. Novation hat es aber geschafft das Circuit Tracks so intuitiv und einfach zu gestalten, dass man die meisten Funktionen ohne Anleitung versteht. Das klare Layout der Groovebox und die Farbkodierung der Pads macht es möglich in nur wenigen Minuten das ganze Gerät bedienen zu können.

Novation Circuit Tracks Test

Die klare Farbkordierung macht es leicht durch den Circuit Tracks zu navigieren

Durch die fehlende Beschriftung von Sounds und Packs verliert man sich sehr leicht in seinem Beat. Beim Durchsuchen der Library hat man somit nie seine Standard-Patches, sondern ist immer dazu angehalten Neues zu entdecken. Auch beim Einstellen der Parameter muss man sich auf sein Gehör verlassen und nicht auf einen bestimmten Zahlenwert. Diese Freiheit bereitet dann nochmal mehr Spaß beim Jammen, allein oder mit Freunden.

Neue Funktionen

Als Nachfolger vom Novation Circuit gibt es natürlich einige Neuerungen am Circuit Tracks. Zu den zwei Synthesizern und vier Drum-Tracks kommen jetzt noch zwei MIDI Tracks hinzu. Die MIDI I/O der MIDI-Tracks kann über den Button „Setup“ genauer konfiguriert werden. Damit lassen sich externe Synthesizer und MIDI Geräte vom Novation Tracks steuern.

Beim Vorgängermodell gab es noch AA-Batterien mit denen das Novation Circuit auch unterwegs bedient werden konnte. Diese wurden jetzt durch einen integrierten wiederaufladbaren Akku ersetzt.

Die 16 Step Patterns vom Novation Circuit wurden auch auf 32 Steps durch den „1-16 / 17-32“ Button erweitert. Mit Mutate, Micro Steps, Propability und den neuen Abspielrichtungen kannst du jetzt auch mehr Variation und „Randomness“ in deine Patterns bringen.

Novation Circuit Tracks Vergleich

Mehr Anschlüsse machen den Circuit Tracks zum Kernstück für Hardware-Setups.

Neue Anschlüsse für Circuit Tracks

Die Anschlüsse des Novation Circuit Tracks haben ebenfalls ein großes Update zum Vorgänger bekommen. Die 3,5 mm TRS-MIDI-Jacks wurden durch 5-Pol-Buchsen für MIDI-In und Out, sowie MIDI-Thru ersetzt. Außerdem gibt es jetzt zwei Line-Eingänge auf der Rückseite des Circuit Tracks. Die Signale, die über diese Eingänge eingespielt werden, können dann in der Mixer-Ansicht noch gepannt und in ihrer Lautstärke verstellt werden. Außerdem können Reverb, Delay und der Sidechain-Kompressor auf die Eingangssignale gelegt werden.

Zudem kommt noch ein 3,5 mm TRS-Sync-Ausgang, mit dem eine analoge Clock an Geräte wie die Teenage Engineering Pocket Operators geschickt werden kann. Mit diesen Neuerungen kann der Circuit Tracks als Kernstück eines Hardware-Setups funktionieren.

Der 3,5 mm Kopfhöreranschluss wurde beim Circuit Tracks nach hinten neben die zwei Line Ausgänge platziert. Samples, Projekte und Packs lassen sich über eine MicroSD Karte (nicht im Lieferumfang enthalten) auf das Novation Circuit Tracks importieren. Noch dazu kommen ein USB-C Anschluss für die Stromversorgung und Anschluss an den Computer, der Power-Button und ein Kensington-Slot.

Novation Circuit Tracks Review

Durch den eingebauten Akku ist der Novation Circuit Tracks ideal für Sessions bei Freunden, auf der Bühne oder wo auch immer Du gerade bist und Musik machen möchtest.

Plug and Play

Nach dem Anschalten des Circuit Tracks kannst Du sofort mit dem Patterns bauen beginnen. Die Synth- und Drum-Tracks sind beim Start schon mit Sounds belegt, um gleich den inneren Spielfanatiker zu befriedigen. Wie schon erwähnt ist das Circuit Tracks so intuitiv designt, dass fast keine Fragen bei der Bedienung offenbleiben. Wenn man in die „Advanced Settings“ einen Einblick gewinnen will, muss man vielleicht einen Blick in die Bedienungsanleitung werfen. Diese findest Du auf dem internen Speicher, wenn Du das Gerät an den Rechner anschließt

Recording und Sequencing

Zum Einspielen einer Spur wählt man zuerst einen der Synth, MIDI oder Drum-Tracks aus. Die oberen zwei Reihen der 32 anschlagsdynamischen Pads sind, im Spielmodus, der Sequencer der einen durchlaufenden Takt hat. Die unteren zwei Reihen sind dann zum Spielen des Synths gemacht. Beim Live-Einspielen werden die Noten direkt auf das eingestellte Grid quantisiert. So sind alle Schläge der Drums oder Arpeggiator Noten immer rhythmisch korrekt. Wenn man sich dann doch mal vertippt kann der Fehler über den Sequencer korrigiert werden.

Beim Sequencer gibt es gelockte und nicht gelockte Noten. Gelockte Noten erscheinen Blau und nicht gelockte Noten erscheinen Pink. Nicht gelockte Noten können im Sound noch verändert werden. Das ist besonders praktisch bei den Drum Tracks, wenn man sich noch nicht über seine Percussion oder Kick Sounds sicher ist und diese im Handumdrehen noch ändern will.

Um verschiedene Tonleitern mit den Synthesizern einzuspielen, gibt es den Scales Modus. Hier hat man die Auswahl aus insgesamt 15 verschiedenen Skalen mit Dur, Moll, Blues-Skalen und vielen weiteren. Den Grundton kann man mit den oberen zwei Reihen dabei ebenfalls festlegen.

Mehr Abwechslung mit Zufall

Mit dem Novation Circuit Tracks gibt es viele Weisen, wie Du mehr Abwechslung in deinen Beat bekommst. Durch Mutate, den Pattern Settings und „Probability“ können deine Patterns mit verschiedenen Techniken durchwürfeln.

Wenn Du in einem Pattern auf Mutate drückst werden deine gewählten Steps in ihrer Reihenfolge einmalig durchwürfelt. Wenn dir dein Drum-Beat dann langweilig wird kannst Du so schnell ein neues Pattern erzeugen.

In den Pattern Settings kannst Du die Abspielreihenfolge und dein Grid verändern. Es gibt die Abspielmodi vorwärts, rückwärts, ping-pong und random. Das ist besonders bei durchgehend spielenden Arpeggios interessant. In den Pattern Settings kannst Du außerdem die Länge des Patterns verändern und auch ungerade Patternlängen wählen. So sind Polyrhythmen nur einen Klick entfernt.

„Probability“ bedeutet Wahrscheinlichkeit und gibt dir die Möglichkeit bestimmte Steps zu zufällig gewählten Zeiten spielen zu lassen. Wenn Du eine Hi-Hat dann beispielsweise auf 50% „Probability“ stellst spielt sie nur halb so oft, aber immer an anderen Steps. Das ist besonders für Abwechslung in Drum-Rhythmen passend.

Patterns und Performance

Besonders interessant für die Performance ist der Master-Filter.

Novation Circuit Tracks ist auf Patterns aufgebaut. Diese Patterns sind, wie schon beschrieben, maximal 32 Steps lang. Im Pattern-Modus kannst Du pro Spur acht Patterns erstellen. So hast Du in einem Projekt pro Spur 256 Steps, die Du belegen kannst. Wenn Du die Patterns fertig hast, hast Du die Möglichkeit die Patterns aneinander zu Reihen. Die Abspielreihenfolge kann entweder vorwärts oder auch rückwärts erfolgen.

Doch das ist noch nicht alles. Du kannst deine Pattern-Ketten in verschiedenen Kombinationen dann den sogenannten Scenes zuweisen. So kannst Du beispielsweise eine Scene für das Intro, dann eine Scene für einen Break und eine Scene für einen Drop gestalten und einen ganzen Song strukturieren. Die Scenes lassen sich nämlich genauso aneinanderketten.

Zudem ist es möglich ganze Sets zu strukturieren, denn die BPM-Zahl bleibt auch Projektübergreifend stabil. Im Projekt-Modus kannst Du, während dein Beat spielt, geschmeidig überleiten. Entweder leitest Du passend zum Takt über, oder Du machst einen direkten Sprung, indem Du „Shift“ gedrückt hältst und ein neues Projekt antippst.

Besonders interessant für die Performance ist der Master-Filter. Dies ist ein in der Mitte gerasteter Poti, der auf der linken Seite über einen Tiefpass-Filter und auf der rechten Seite über einen Hochpass-Filter verfügt. So sind DJ ähnliche Übergänge und Breaks in deiner Performance kein Problem.

Soweit zu den performance-orientierten Effekten auf dem Novation Circuit Tracks. Beim Performen wünschte ich mir doch ein paar Effekte mehr, die man schnell (wie ein DJ) in die Performance einpflegen kann. Dieser Wunsch könnte vielleicht der Bruder des Novation Circuit Tracks, der Novation Circuit Rhythm erfüllen. Dieser hat nämlich diverse Beat-Effekte wie einer digitalen Vinylsimulation und Beat Repeat. Der Novation Circuit Rhythm kommt jedoch erst im Sommer 2021 heraus.

Novation Circuit Tracks Test

So sieht das Default Template für die MIDI-Macro-Regler am Novation Circuit Tracks aus.

Makro-Regler und MIDI CC

Die Drehregler am Novation Circuit sind multifunktional, bis auf den Master Volume und den Master Filter. Im Drum- und Synth-Modus verstellen die Makro-Regler die Parameter der Sound-Generatoren. Im Mixer-Modus agieren die Regler als Lautstärke- und Panning-Regler und im Effekt Modus als Dry / Wet-Regler für die einzelnen Spuren.

Die Makro-Parameter lassen sich außerdem automatisieren. Wenn Record aktiviert ist muss nur an einem oder mehreren Reglern gedreht werden und das Verstellen des Parameterwerts wird aufgenommen.

Für die zwei MIDI-Spuren können die Makro-Regler durch MIDI-Templates beliebig belegt werden. So können Parameter, von externen Synthesizern oder Drummachines, leicht gesteuert werden. Im Setup-View können verschiedene MIDI-Templates geladen und gespeichert werden. So hast Du die volle Kontrolle über deine zusätzlichen Klangerzeuger. Die spezifischen Parameter können im Online-Programm Novation Components geändert werden und dann über USB-C auf das Novation Circuit Tracks geladen werden.

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Novation Components

Novation Components ist die Browser-Applikation, um Synth-Patches und Samples zu bearbeiten, zu ersetzen und auf den Circuit Tracks zu laden. Das Circuit Tracks muss per USB-Kabel an deinen Rechner angeschlossen werden, mit der Software verbunden werden und schon geht es los.

Circuit Tracks Novation Testbericht

In Novation Components kannst Du deine eigenen Synth-Patches designen und auf das Circuit Tracks per USB-C laden.

Im „Librarian“ Tab können Sessions, Samples und Synthesizer Patches ausgetauscht, benannt und in der Kategorisierung bearbeitet werden. Hier können auch die sogenannten Packs auf das Circuit Tracks geladen werden.

Im „Editor“ Tab können dann neue Synth-Patches erstellt werden. Zwei Oszillatoren mit den Standard Wellen, aber auch mit Wavetables generieren den Sound. Dann kann der Synth-Sound noch mit Filtern, Envelopes und Effekten gestaltet werden. Zudem gibt es noch eine Modulationsmatrix, bei der man LFOs und Effekte auf bestimmte Makro-Regler zuweisen kann. Die erstellten Synth-Patches können dann auf dem PC, in der Cloud mit dem Patch Pool oder direkt auf dem Circuit gespeichert werden.

Der letzte wichtige Tab ist der „Firmware“ Tab. Da Novation schon eine große Community mit vielen intuitiven Firmware Updates bereichert hat, wird beim Novation Circuit Tracks ähnliches zu erwarten sein. Durch Firmware Updates konnten auch viele Funktionen zum alten Circuit hinzugefügt werden, die zum Release noch undenkbar waren.

Klangbeispiele: Novation Circuit Tracks



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Fazit zum Novation Circuit Tracks Test

Novation Circuit Tracks ist sehr gutes Performance- und Songwriting- Werkzeug, vor allem für jemanden der gerade anfängt elektronische Musik ohne seinen Computer zu machen – oder von eben diesem wegkommen will. Durch die integrierte Batterie und den kleinen und auch leichten Formfaktor, ist es ein perfekter Reisebegleiter für lange Strecken, aber auch um mit Freunden zu Jammen. Mit seinen MIDI I/Os und Audio Inputs kann das Novation Circuit als Herzstück eines Hardware-Setups agieren.

Besonders beeindruckt als Erstnutzer hat mich das intuitive Design, da beinahe alle Funktionen ohne Display und Anleitung klar verständlich waren.

Lohnt es sich den Novation Circuit Tracks zu kaufen, wenn Du schon einen Circuit hast? Vielleicht. Wenn Du mehr mit deinen MIDI-Ports machen willst und Audio durch den Circuit routen willst, dann lohnt es sich.

Novation Circuit Tracks Features

  • 2 Synth-Tracks mit 6 stimmiger Polyphonie
  • 2 MIDI Tracks mit programmierbarem CC-Output
  • 4 sample-basierende Drum-Tracks
  • 32 RGB anschlagsdynamische Pads
  • 8 zuweisbare Makro-Encoder
  • Reverb-, Delay- und Sidechain-Effekte
  • Lowpass & Highpass Master-Filter
  • MicroSD-Support zum Samples, Synth-Patches und Sessions laden
  • Eingebaute wiederaufladbare Akkus – 4 Stunden haltbar
  • Novation Components App für Synth-Einstellungen
  • 5-Pin MIDI In, Out und Thru
  • Analoger Sync-Out
  • 2 Mono Audio-Inputs für externe Effekte
  • Stereo Audio-Output
  • Kopfhörer Ausgang
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Novation Circuit Tracks Test

Lesermeinungen (2)

zu 'Novation Circuit Tracks Test: Ehrenhafter Nachfolger zum Circuit?'

  • dude   07. Mrz 2021   12:57 UhrAntworten

    Mal ne, wohl richtig dumme, Frage. Kann man den Circuit tracks auch wie das Launchpad Pro MK3 als DAW-Controller nutzen? Ich versteh leider den unterschied zwischen beiden nicht soooo gut. Klar, Launchpad hat kein Akku für Nutzung ohne Computer o.ä. man kann also auch mal nur darauf was erschaffen. Aber kann ich Circuit Tracks auch in Ableton als DAW-Controller nutzen?

    • Philipp Bodor (delamar)   08. Mrz 2021   13:58 UhrAntworten

      Vielen Dank für deinen Kommentar! Ja, Circuit Tracks kann auch mit MIDI über das USB-C Kabel als DAW-Controller benutzt werden. Der große Unterschied zwischen Launchpad und Circuit Tracks, ist dass das Launchpad ein MIDI-Controller ist und der Circuit Tracks eine Groovebox. Der Circuit Tracks hat deshalb 2 Synth-Spuren, bei denen die Parameter verstellbar sind und 4 Drum-Spuren bei denen Du die Samples verändern kannst. Das Circuit Tracks ist demnach ein Klangerzeuger.

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