Neumann KH 120 A Testbericht
Aktive Studiomonitore

Neumann KH 120 A Testbericht
Neumann KH 120 A Testbericht & Erfahrung

Neumann KH 120 A Test-Fazit

5.0

DELAMAR
SCORE

Aktiver Studiomonitor.

Dieser kompakte Studiomonitor brilliert in allen klanglichen Disziplinen, ist darüber hinaus gut anpassbar und tadellos verarbeitet. Volltreffer.

zum detaillierten Neumann KH 120 A Testfazit

PRO

  • Hervorragende Impulstreue
  • Sehr differenzierte Tiefenstaffelung, feines Raumabbild
  • Vorbildlich neutraler Frequenzgang
  • Überraschender Tiefgang: -3 dB bei 52 Hz mit flachem Kurvenabfall
  • Auch bei hohen Pegeln souverän
  • Gut an die Raumakustik anpassbar
  • Sehr gut verarbeitet
  • Massetrennung zuschaltbar

CONTRA

  • Nur XLR

Für wen?
Anspruchsvolle Produzenten und alle Qualitätsbewussten, die ihre eigene Musik in kleinen Räumen mit vernünftiger Akustik produzieren.

Preis: 649,00 Euro
UVP: 719,95 Euro

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Erster Eindruck

Das Pärchen Nahfeldmonitore, das wir zu diesem Test im Studio hatten, war sorgfältig verarbeitet und hinterließ, verpackt in ein Aluminiumgehäuse, einen äußerst stabilen Eindruck. Löblich ist zudem, dass nicht nur der Hoch-, sondern auch der Tieftöner durch ein Metallgitter geschützt wird. Rückseitig findest Du zwei M8-Gewinde zur Aufhängung.

Die Schalter des 3-Band-EQs und zur Pegelkontrolle sitzen ausreichend fest und setzen vor dem Wechsel auf eine andere Position genug Widerstand entgegen. Die vier Dip-Schalter für Massetrennung & Co. sind naturgemäß sehr klein und liegen eng am Gehäuse, so sind sie etwas fummelig. Auch der Drehregler zur Verstärkung des Eingangspegels könnte ein wenig größer sein.

Wie Du vielleicht schon aus unserem Infokasten entnommen hast, gibt es in Form der XLR-Buchse lediglich einen Anschlusstyp. Obwohl im (semi-)professionellen Umfeld sowieso fast immer Kabel zum Einsatz kommen, die zumindest auf einer Seite mit XLR-Steckern ausgestattet sind, ist mir eine zusätzliche symmetrische Klinkenbuchse stets willkommen.

Neumann KH 120 A Testbericht

Das sehr gut gelungene Handbuch liegt dankenswerterweise im A4-Format vor. Es ist sehr ausführlich, so beinhaltet es etwa auch einen Abschnitt über die Pflege und Reinigung des KH 120. Im Appendix findet sich gar eine Tabelle mit den Verzögerungen der Schallwellen in Millisekunden, die durch Entfernungen von bis zu einem halben Meter zwischen Schalltrichter und Ohr verursacht werden.


PASSEND DAZU


 

EQ, Filter, Lautstärke und mehr

Ein 3-Band-Equalizer dient zur Anpassung an die Raumakustik. Für den Bass unter 400 Hertz packt der Kuhschwanzfilter wahlweise mit 0, -2.5, -5 oder -7.5 dB zu. Bei den Mitten (Kerbfilter von 600 – 1.500 Hz) stehen 0, -1.5, -3 und -4.5 dB zur Verfügung, während es bei den Höhen +1, 0, -1 und -2 sind, erneut per Kuhschwanzfilter und über 5 kHz. Diese Filter und deren Einstellungen sind sinnvoll gewählt und sollten auch für nur halbwegs geeignete Abhörräume genug Spielraum bieten.

Für die Lautstärke steht ein kleiner Drehregler bereit, der von 0 bis -15 dB reicht. Die Dip-Schalter bieten unter anderem die Möglichkeit, den Masseanschluss von der Lautsprecherelektronik zu trennen, um Brummen und andere Störgeräusche zu unterbinden. In unserem Test war das nicht nötig; preiswertere Studiomonitore zeigten sich in unserem bewährten Testsetup vergleichsweise anfällig für Störgeräusche.

Neumann KH 120 A Testbericht

 

Klang im Neumann KH 120 A Testbericht

Jedes Paar der 120er wird aus zwei klanglich besonders gut zueinander passenden Exemplaren zusammengestellt, ähnlich wie man es bei hochwertigen Stereomikrofonen der Fall ist. Zudem werden auf Kundenwunsch hin werksseitige Anpassungen vorgenommen – entweder als Service-Leistung oder bereits vor der Auslieferung.

Der bemerkenswert neutrale Frequenzgang bis zum Roll-Off bei ca. 60 Hz, die praktisch unverfälschte Dynamik mit ihren punktgenauen, nadelstichigen Transienten, die tolle Raumabbildung und die Transparenz überzeugen vollends. Keine Frequenzregion wird überbetont oder von einer angrenzenden überschattet. Alle Klänge in allen Lagen werden deutlich, aber nicht aufdringlicher als angedacht transportiert – die Mitten sind konsequent ehrlich, die Höhen präzise und somit auch bei langen Sessions nicht ermüdend.

Der Bass geht angesichts der Größe des Tieftöners durchaus bemerkenswert weit hinab; die Kurve fällt unterhalb der genannten 60 Hz relativ flach ab. Die tiefen Tonlagen sind ebenso trocken und straff wie die hochfrequenten Transienten. Wer mehr will, kann zum passenden Subwoofer Neumann KH 810 greifen. Dieser stand uns für den Test nicht zur Verfügung, aber auch ihm wurde von befreundeten Kollegen eine sehr gute Leistung bescheinigt.

Alle erwähnten Qualitäten kommen übrigens auch noch relativ weit oberhalb der empfohlen moderaten Abhörlautstärke zum Tragen. Es bleibt zu erwähnen, dass das Grundrauschen extrem niedrig ausgeprägt ist und erst aus einer Entfernung von etwa 30 cm vor den Schalltrichtern subtil zum Vorschein kommt.

Kurzum: Der 120er klingt sehr sauber, präzise und ehrlich, gibt die Einzelklänge in einer Mischung hervorragend voneinander separiert wieder und wartet mit vergleichsweise beachtlichem Bass auf – für diese Preisklasse ohnehin, aber sehr wohl auch ein gutes Stück weit darüber hinaus.

Features Neumann KH 120 A Review

  • Hersteller:   
  • Aktiver Studiomonitor
  • 1"-Hochtöner
  • 5,25"-Tieftöner
  • Bi-Amping: 50W LF + 50W HF (RMS)
  • Frequenzgang: 52 Hz – 21 kHz (±3 dB)
  • Maximaler Schalldruck: 111,1 dB SPL
  • XLR (symm.)
  • Magnetisch geschirmt
  • Schutz vor Pegelspitzen & Überhitzung, getrennt für Hoch- & Tieftöner
  • Maße: 277 x 182 x 220 mm
  • Gewicht: 6,4 kg

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