Monkey Banana Gibbon 5 Testbericht
Preiswerter Studiomonitor
Was ist es?
Der Monkey Banana Gibbon 5 ist ein Lautsprecher für Homerecording- und Projektstudios, Videoschnittplätze oder den Musikgenuss mit relativ neutralem Klang. Er ist für das Nahfeld, also einen empfohlenen Hörabstand von etwa einem bis anderthalb Metern geeignet. Als aktiver Lautsprecher bietet er integrierte Verstärker und ist nach dem Anschluss an Mischpult, Audio Interface & Co. sofort einsatzbereit.
Ein Einzelexemplar dieses aktiven Studiomonitors ist zum Straßenpreis von 149,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich. Varianten in schwarzer, roter und gelber Farbgebung stehen zur Verfügung.
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Monkey Banana Gibbon 5 Testbericht
Erster Eindruck
Unser Testpärchen erreichte die Redaktion gut verpackt mit dem Nötigsten im Gepäck. Stromkabel und Bedienungsanleitung finden sich in der Kiste, doch auch ein Quartett selbstklebender Auflageflächen aus Schaumstoff kommt zum Vorschein. Diese dienen vor allem zur Schonung von Tischoberflächen, untergeordnet auch zur akustischen Entkopplung von der Aufstellfläche.
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Für Letzteres (und damit einen resonanzärmeren, saubereren Klang) empfehlen wir allerdings eher ein Utensil wie die Absorberplatte Adam Hall SPAD ECO2 [Testbericht].
Die durchweg gut verarbeiteten Gehäusekomponenten des Monkey Banana Gibbon 5 sind sauber zusammengesetzt und gut miteinander verbunden. Auch die Anschlüsse sind sicher verschraubt, im Falle des Klinkeneingangs über eine stabilisierende Manschette.
Die kleinen Drehregler sind ein wenig fummelig, sitzen aber ausreichend fest und rasten leicht ein in ihrer Standardposition (±0 dB bei den EQs und »auf 12 Uhr« bei der Lautstärke). So ist eine identische Abstimmung zweier Exemplare viel leichter möglich.
Ausstattung
Für ein Gerät dieser Preisklasse gibt es eine zufriedenstellende Möglichkeiten zur Anpassung an die Raumakustik und/oder klangliche Vorlieben: Die Regler für die Tiefen bei 100 Hz und die Höhen bei 10 kHz eröffnen mit jeweils ±6 Dezibel genug Spielraum. Der Lautstärkeregler ist mittlerweile fast selbstverständlich, aber in Abwesenheit eines Mischpults oder Monitor-Controllers nützlich wie eh und je.
Die Anschlussmöglichkeiten des Monkey Banana Gibbon 5 sind sehr üppig, auch beim Vergleich mit Geräten in höheren Preisregionen. Geboten werden XLR und Klinke (jeweils für die symmetrische Signalübertragung), dazu noch Cinch zum Anschluss rüstiger CD-Player oder sonstiger eher im HiFi-Sektor beheimateter Geräte.
Wer tatsächlich noch mehr, nämlich einen digitalen Eingang (S/PDIF) braucht, ist zum Beispiel beim Monkey Banana Turbo 6 [Testbericht] gut aufgehoben.
Klang des Monkey Banana Gibbon 5
Grundrauschen
Wie bei den meisten aktiven Lautsprechern ist im Nahfeld ein leichtes Rauschen zu vernehmen. Im Unterschied zu einigen teureren Boxen, die ich bereits für delamar getestet habe, fällt das Grundrauschen aber eher moderat aus und so empfinde ich es also nicht als gerechtfertigt, einen Punktabzug vorzunehmen. Schließlich ist das Rauschen nur in sehr, sehr stillen Passagen eines Projekts oder eben im Leerlauf zu hören.
Alle folgenden Einschätzungen basieren auf der Einstellung mit den Bass- und Höhenreglern auf ±0. Generell ist der Sound gut gesättigt, erscheint hier und da fast ein wenig »versüßt«. Man könnte es auch gefällig nennen – für mich ist diese leichte HiFi-Neigung aber gerade noch so dezent ausgeprägt, dass eine tolle Mixtur aus Neutralität und spaßfördernder Abstimmung entsteht. Dem analytischen Hören wird jedenfalls nichts in den Weg gelegt, sobald Du die frequenzspezifischen Eigenheiten dieses kleinen Monitors genau kennengelernt hast.
Basspotential
Die Basstüchtigkeit des Monkey Banana Gibbon 5 überrascht. Das Datenblatt verzeichnet 48 Hz. Zwar fehlt die Angabe der Messtoleranz, aber nach eingehendem Hörtest vermute ich, dass es sich um ±3 dB handelt.
Es wurde also nicht schöngefärbt, sondern ein Lautsprecher entwickelt, der mit seinem kleinen Woofer überdurchschnittlich weit in den Frequenzkeller hinabreicht. Ein Subwoofer ist zumindest für Rohmixe, Demoproduktionen, Videovertonung, Broadcast-Anwendungen etc. nicht nötig.
Frequenzgang, Impulstreue und Raumklang
Die Detailfreude in den tiefen und mittleren Frequenzregionen ist sehr lobenswert. Die Impulstreue liegt auf einem guten Niveau, wobei kurze Bassanschläge wie Kick-Drums noch ohne übergebührliches »Verschwimmen« gezeichnet werden. Gegenseitige Überlagerungen (»Maskierungen«) zwischen Bässen und Mitten kann ich nicht entdecken.
Die Höhen sind präsent genug, um die klangliche Balance aufrechtzuerhalten. Die deutlichste Abweichung liegt bei etwa 5 kHz und sorgt für einen leicht helleren Klang, als es die strenge Neutralität gebieten würde. Die Details könnten etwas akkurater reproduziert werden, insgesamt rückt die für Seidenkalotten typische »Weichheit« in den Vordergrund. Immerhin hat das den Vorteil, dass lange Studiosessions ermüdungsfrei möglich sind.
Die Ortung einzelner Schallereignisse in einem Mixdown ist ohne Hindernisse möglich. Stereobreite und Tiefenstaffelung dehnen sich ziemlich weit aus, um eine große Bühne für den alles in allem guten, in dieser Preisklasse exzellenten Sound zu bereiten.
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Fazit zum Monkey Banana Gibbon 5 Test
Der Monkey Banana Gibbon 5 bietet eine sehr gelungene Mischung aus sattem, kräftigem und spaßförderndem Sound einerseits sowie klanglicher Neutralität andererseits. Der Frequenzgang bleibt in den meisten Regionen sehr ausgeglichen, lediglich bei rund um ca. 5 kHz gibt es einen vernehmbaren Boost, der zu einem etwas helleren Klang führt.
Der Bass reicht für einen Woofer dieser Größe erfreulich tief hinunter, so dass für semiprofessionelles Arbeiten in den meisten Fällen kein Subwoofer nötig werden wird. Im Stereobild und in der Tiefenstaffelung können einzelne Instrumente klar verortet werden.
Bei der Ausstattung punktet dieser kompakte aktive Nahfeldmonitor mit einem Dreigestirn aus XLR-, Klinken- und Cinch-Buchse, wodurch Du für alle Eventualitäten gerüstet bist. Weiterhin ist die Verarbeitungsqualität positiv hervorzuheben.
Natürlich muss ein Hersteller bei einem so günstigen Lautsprecher irgendwo Zugeständnisse machen. So könnte man etwas mehr Genauigkeit in der Wiedergabe der hohen und höchsten Frequenzen oder bei der klanglichen Transparenz im Allgemeinen vermissen. Zudem sind die Filter- und Lautstärkeregler sehr klein, also bedientechnisch nicht optimal.
Dennoch haben wir es mit einem für den geforderten Preis stellenweise sogar herausragenden Lautsprecher zu tun. Das bedeutet sehr gute viereinhalb von fünf Punkten im Monkey Banana Gibbon 5 Testbericht. Macht einfach Spaß, dat Dingen!
Monkey Banana Gibbon 5 Features
- Aktiver Nahfeld-Studiomonitor
- Tieftöner: 5¼″, Polypropylen
- Hochtöner: 1″, Seide
- Verstärkung: 45 W (LF) + 35 W (HF)
- Übertragungsbereich: 48 – 22.000 Hz
- Bassregelung: ±6 dB @ 100 Hz
- Höhenregelung: ±6 dB @ 10 kHz
- Eingänge: XLR, 6.3 mm, Cinch
- Maße: 215 x 190 x 277 mm
- Gewicht: 5,9 kg
- Erhältlich in Schwarz, Rot und Gold ;)