Marshall CODE 100 Test
Typischer Sound mit vielen Effekten
Was ist es?
Der Marshall CODE 100 ist ein Modeling Verstärker in Form eines Combos, der die legendären Röhrenverstärkermodelle von Marshall glaubwürdig emulieren kann. Vor allem die klassischen Modelle JCM 800, Plexi und JTM45 müssen genannt werden. In der langen Liste finden sich allerdings auch Silver Jubilee, JVM und der Bluesbreaker.
Die Verstärkermodelle sind beliebig mit internen Effekten (Delay, Reverb, Verzerrer, Tremolo, Phaser, etc.) kombinierbar. Die Programmierung kann bequem über den eingebauten USB-Anschluss oder der kostenlosen Gateway App erfolgen.
Der hier getestete Combo kommt mit einer Endstufe mit 100 Watt Leistung sowie zwei 12-Zoll-Lautsprecher.
Marshall CODE 100: Features
- Leistung: 100 Watt (auch als Code 25 mit 25 Watt bzw. Code 50 mit 50 Watt erhältlich)
- 2 x 12″ Lautsprecher
- 100 einstellbare Presets
- 14 Vorstufen Modelle, 4 Endstufen Modelle, 8 Lautsprecher Modelle
- 24 professionelle Effekte, bis zu 5 Effekte gleichzeitig verfügbar
- Bluetooth und USB Verbindung möglich. Marshall Gateway App kompatibel
- Kopfhörerausgang, Line-(Aux) Input
- Eingebautes Stimmgerät
- Maße (B x H x T): 695 x 480 x 275 mm
- Gewicht: 24 kg
- inkl. programmierbarem Fußschalter (PEDL-91010)
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Marshall CODE 100 Testbericht
Lieferumfang
Im Lieferumfang befindet sich ein Netzkabel, ein einfacher Fußschalter (der die Presets in schrittweise aufwärts bzw. abwärts schaltet) und eine Kurzanleitung. Auf eine ausführliche Anleitung müssen wir leider verzichten.
Das lässt sich allerdings verschmerzen, da bei YouTube zahlreiche Videos zu finden sind, die die Handhabung detailliert beschreiben. Außerdem ist die Bedienung weitestgehend sehr intuitiv.
Verarbeitung
Der Marshall CODE 100 glänzt durch sehr saubere Verarbeitung. Das sind wir von Produkten der Firma Marshall nicht anders gewohnt.
Design
Die Optik ist selbstverständlich im typischen und allseits bekannten Marshall-Stil gehalten. Das goldene Panel erinnert optisch etwas an die Plexi-Modelle. Auch die typischen Knöpfe dürfen natürlich nicht fehlen.
Bedienfeld des Marshall CODE 100
Das Bedienfeld kann man in drei logische Sektionen unterteilen. Im unteren Teil des Bedienfeldes finden wir die klassische Klangregelung mit den Reglern Gain, Bass, Mitten, Höhen und Volume. Dann finden wir noch den Preset-Drehregler (endlos) und den Mastervolumen-Regler, der erwartungsgemäß die Gesamtlautstärke bestimmt.
Im oberen Bereich finden wir die Taster, welche die Parameter der Signalkette den eigenen Vorlieben anpassen:
- PRE FX – Hier wählt man die Pedale vor dem Amp aus
- AMP – Wählt das Verstärkermodell (14 Modelle)
- MOD – Wählt die Modulationseffekte aus (Chorus, Flanger, Tremolo, Phaser)
- DEL – Wählt das Delay (Studio, Vintage, Multi, Reverse)
- POWER – Auswahl des Endstufenmodells
- CAB – Auswahl des Lautsprecherkabinetts
Auch eine Tap-Tempo Funktion und ein Tuner sind integriert.
Digitale Anbindung
Der Marshall CODE 100 wurde mit einem USB- Anschluss sowie Bluetooth ausgestattet. So kann der geneigte Gitarrist mit Marshalls kostenloser Gateway App (iOS oder Android) die CODE-Serie bequem vom Handy bzw. Tablet editieren.
Bedienung
Die Bedienung gestaltet sich einfach und intuitiv. Mit dem Presets-Regler scrolle ich mich durch die 100 Speicherplätze. Möchte man die Parameter editieren, genügt das etwas längere Drücken der entsprechenden Parametertaste. Die korrespondierenden Parameter werden gleichzeitig im Display angezeigt und können nun bequem den eigenen Wünschen angepasst werden.
Übrigens: Wer über die Combo-Lautsprecher selbst spielt, sollte die CAB-Simulation deaktivieren, da diese den Klang dumpfer macht, also die Höhen beschneidet.
Tuner
Es ist schön, dass ein Tuner integriert ist. Er kann mit der Qualität vieler Standalone-Modelle am Markt mithalten. Allerdings arbeitet er für meinen Geschmack zu ungenau. Die Anzeige bleibt in der Mitte stehen, auch wenn die Saite sich beim Stimmen der Gitarre um einige Cents verändert. Da sollte man nacharbeiten.
Man muss jedoch gleichfalls anmerken, dass viele auf dem Markt erhältlichen digitalen Stimmgeräte, sich gleichermaßen unvollkommen verhalten. Dieses wahrzunehmen, erfordert jedoch ein gut trainiertes Ohr.
Der Sound des Marshall CODE 100
1962
JCM 800 Heaven
JTM 45
Plexified Lead
Der Klang des Verstärkers ist durchweg gut und wird die angesprochene Klientel vollends zufrieden stellen. Wer die Originalverstärker kennt, hört, dass die Klänge sehr ordentlich gemodelt werden und die typische Marshall-Charakteristik eindeutig erkennbar ist.
Auch die Qualität der Effekte ist gut. Wenn man sich mit der Bearbeitung der Parameter beschäftigt, können alle wichtigen Sounds aus dem Amp geholt werden.
Die Werkspresets sind teilweise etwas »effektüberladen« bzw. »too wet« – nicht zuletzt, da die Effekte schließlich beim Durchhören auch demonstriert werden sollen. Eine Sache, die wir auch von vielen anderen digitalen Geräten kennen. Durch einfache Editierung sind sie aber schnell zu bühnentauglichen Varianten geworden.
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Fazit zum Marshall CODE 100 Test
Der britische Hersteller schließt mit dem Marshall CODE 100 eine Lücke im eigenen Verstärkerprogramm. Diese Combo richtet sich an den ambitionierten Gitarristen, der viele unterschiedliche Sounds bzw. Effekte einsetzt. Die Combo lässt dabei genügend Spielraum sowohl klanglich als auch für den gedachten Einsatz. So kann der Modeling Amp gleichermaßen als Übungsamp, für den Proberaum oder die Bühne genutzt werden. Der Kopfhörerausgang ermöglicht das leise Üben, bei dem auch der Nachbar oder die Familie nicht gestört werden.
Die legendären Marshall Röhrenverstärker werden in guter Qualität gemodelt und das bei einem moderaten Preis, der selbst noch Einsteiger anspricht.
Natürlich kann der Modeling-Verstärker nicht vollständig die Dynamik eines echten Röhrenverstärkers erreichen. Dafür bekommt der geneigte Käufer jedoch eine riesige Auswahl an typischen Marshall Sounds plus viele Effekte und eine voll digitale Anbindung geboten. Und das bei einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Alles in allem gibt es bei diesem Amp wenig Anlass zum Meckern und deswegen volle Punktzahl im Marshall CODE 100 Test. Well done.
Beim Test kam folgendes Equipment zum Einsatz:
- Gibson Les Paul
- Marshall CODE 100
- Shure SM57
- Apogee Interface
- Mac mit Cubase
Marshall CODE 100 Features
- Modeling der kultigen Marshall Röhrenverstärkermodelle
- 100 Watt Leistung
- Riesige Auswahl an Effekten
- 100 Presets
- 2 x 12“ Combo
- USB-Anschluss
- Aux-In
- Kopfhörerausgang
- Bluetooth