Mackie Big Knob Studio Test
Monitor Controller + Audio Interface

Mackie Big Knob Studio Review - Bedienfeld

Der Mackie Big Knob Studio ist ein Monitor Controller mit eingebautem Audio Interface.

Was ist es?

Der Mackie Big Knob Studio ist eine Kombination aus Monitor Controller und Audio Interface. Ersteres bedeutet etwa, dass Du hier zwischen zwei angeschlossenen Lautsprecherpaaren schnell umschalten kannst, um vergleichend abhören und Probleme in einem Mix besser aufspüren zu können.

Wie bei vielen fortgeschrittenen Monitor-Controllern gibt es auch gleich zwei Kopfhörerausgänge. Auch an Bord: die üblichen Funktionen Mono, Mute (Stummschaltung) und Dim (Pegelabsenkung um 20 dB).

Eingänge gibt es in Form von zwei Kombibuchsen für alle Arten von Instrumenten, Zuspielern und Mikrofonen sowie zwei Eingängen für Line-Geräte. Diese vier Kanäle lassen sich als Stereoquellen 1/2 und 3/4 zuschalten. Als dritte Stereoquelle dient der Sound aus dem Computer über das integrierte USB Audio Interface. Dieses ist umgekehrt in der Lage, zwei Kanäle (über die Kombibuchsen) aufzunehmen.

Erfahre im Mackie Big Knob, ob der Spagat zwischen diesen beiden Produktgattungen gelingt.


Passend dazu


Mackie Big Knob Studio: Features

  • Monitor Controller & Audio Interface
  • 3 Quellen und 2 Lautsprecherpaare anschließen und umschalten
  • Mono, Mute und Dim
  • Integriertes Talkback-Mikrofon
  • 2 Kopfhörerausgänge
  • Interface mit 2 Eingängen und 2 Ausgängen via USB
  • Wandlung mit max. 24 Bit & 192 kHz
  • Lizenz für die DAW-Software Tracktion

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Mackie Big Knob Studio Testbericht

Erster Eindruck – Verarbeitung & Haptik

Das Mackie Big Knob Studio steht hinreichend rutschfest auf meinem Tisch. Sein Metallgehäuse macht einen robusten Eindruck. Das gilt auch für die Knöpfe und Drehregler, die großen Klinkenbuchsen und den schraubbaren Stromanschluss.

Anschlussvielfalt beim Mackie Big Knob Studio

Die vollständige Bestückung mit Ein- und Ausgängen entnimmst Du unserem Infokasten. Es gibt »nur« Anschlüsse für zwei Studiomonitorpaare – bei dieser Gehäusegröße wäre wohl noch mehr drin gewesen, wie der große Bruder »Studio+« beweist. Anders als beim Vorgängermodell (und ähnlichen Mitbewerber-Produkten von Behringer & Co.) gibt es nun auch keinen Plattenspieler-Eingang mehr.

Dafür punktet man mit zwei Kopfhöreranschlüssen und der Stereo-Miniklinkenbuchse zur Einspeisung von Smartphones & Co. Und wenn die zwei Kombibuchsen für Audio-Interface-Zwecke belegt sind, steht ein zusätzliches 6,3-mm-Paar für eine externe Stereoquelle bereit.

Das eben erwähnte große Klinkenpaar und die Stereo-Miniklinke lassen sich nicht gleichzeitig betreiben. Entweder, oder.

Übersicht: Die besten Monitor Controller

Signalpfade

Sämtliche Kombinationen der drei Quellsignale inkl. Sound aus dem Computer (USB-Kanäle 1&2) und der zwei Ausgangspaare sind möglich. Feedback darüber, ob eine Quelle bzw. ein Ziel aktiv ist, gibt eine grüne Button-Hintergrundbeleuchtung.

Ungewohnt, aber praktisch: Bei aktivem »Stereo Pan«-Button wird das Signal von Input 1 und 2 im Stereo-Ausgangssignal ganz nach links respektive rechts geroutet. Gut für Stereoquellen wie Keyboards.

Da sich insgesamt nur ein Mix erstellen lässt, bekommen beide Kopfhörerausgänge dasselbe Signal. Von einem echten Audio Interface wäre mehr zu erwarten gewesen, aber hier ist das Audio Interface nur als Gimmick zu sehen.

Cue vs. 2-Track

Was bei mehr und mehr Audio Interfaces üblich ist, findet sich auch im Mackie Big Knob Studio: Du kannst die Quellen der Hauptmischung (»CUE«) stufenlos zwischen diesen beiden Extremen überblenden:

  • a) Nur Computer-Audio und
  • b) Nur analoge Eingangssignale

Letztere sind (annähernd) latenzfrei, da rein analog und dementsprechend ist dieser Regler hier mit »Direct Monitoring« beschriftet. Gut, um gewissermaßen die Balance zwischen »Live-Sound« und »Playback« aus dem Rechner abzuschmecken.

Und dann gibt es noch den »2TR«-Modus, bei dem Du per Kopfhörer ausschließlich dem lauschen kannst, was an den 2-TRACK-Ausgang geschickt wird.

Mackie Big Knob Studio: Der Name ist Programm

Wie jeder Monitor Controller bietet unser Proband einen großen Lautstärkeregler – Big Knob – für die Monitorausgänge. Er läuft smooth und mit gut ausgewogenem Widerstand.

Ein für mich nicht nachvollziehbares Versäumnis: Es gibt keine Dezibel-Skalierung. Ich hätte gerne eine Orientierung über die Intensität der Abschwächung der Eingangssignale.

Trim-Regler inklusive

Zwei kleine Drehregler gleich oben rechts neben dem Big Knob dienen zum Abschwächen des Signals für Monitorpaar A bzw. B. Unterschiede zwischen zwei Paaren können damit bequem ausgeglichen werden, ohne dass man wie bei manchen Mitbewerbern erst hinten oder gar an der Unterseite des Monitor-Controllers herumfummeln muss.

Schade, aber in dieser Preisklasse verschmerzbar, ist das Fehlen von Trim-Reglern für einzelne Lautsprecher (also z.B. nur den linken von Paar A oder den rechten von Paar B).

Mono, Mute & Dim

Für den Output finden sich die Buttons Mono, Mute (Stummschaltung) und Dim (sofortige Absenkung um 20 dB). Guter Standard, um Folgendes zu realisieren:

  • Monokompatibilität überprüfen
  • Schnell und sofort Ruhe herrschen lassen
  • Qualität & Verständlichkeit der Mischung bei niedriger Abhörlautstärke checken

All das wirkt sich ausschließlich auf den Klang über deine Lautsprecher aus. Den Monomix würde ich indes auch gerne per Kopfhörer checken wollen. Schade.

Kopfhöreranschlüsse vorne - Mackie Big Knob Studio Review

Auf der Vorderseite des Mackie Big Knob Studio befinden sich zwei Kopfhöreranschlüsse

Kopfhörerwege

Zwei Kopfhörerausgänge bedeuten:

  • Zwei Personen können gleichzeitig abhören oder …
  • Eine Person kann den Mix auf verschiedenen Kopfhörern checken (ohne das extrem lästige Umstecken)

Talkback

An Bord ist weiterhin ein Talkback-Mikrofon, direkt unter den sieben kleinen Löchern auf der Gehäuseoberseite. Der Klang geht in Ordnung, der Pegel lässt sich regeln und bei gedrücktem TO-CUE-Schalter wird das Signal in das Kopfhörer-Abhörsignal eingespeist.

Mikrofonvorverstärker

Die Mikrofonvorverstärker vom Typ »Onyx« stecken bereits in zahlreichen Mischpulten und Audio Interfaces des Herstellers. Sie punkten mit niedrigem Rauschen für ihre Preisklasse und mit einem Gain von maximal +60 dB – das reicht auch für die schwächsten dynamischen Mikrofone.

Signalqualität

Die Qualität der Audioverarbeitung ist gut. Alle Signale, die ich einspeise, kommen sauber wieder heraus – die Lautstärkeregelung mit dem Big Knob sowie die Funktionstasten gehen ohne Störgeräusche oder Unregelmäßigkeiten vonstatten. Und wie erwähnt, leisten die Vorverstärker gute Arbeit.

Der Kopfhörerverstärker ist sehr kräftig und klanglich mehr als passabel, so dass auch hochwertige Modelle mit hoher Kopfhörer-Impedanz genutzt werden können.

USB Audio Interface

Mit dem integrierten Audio Interface ist auch gleich eine Aufnahme der Kanäle 1 & 2 möglich. Umgekehrt gibt es die Möglichkeit, zwei Signale aus dem Computer einzuspielen – Playback-Musik oder Referenzsongs, zwei Spuren bzw. der Stereomix aus der DAW etc.

Auf Wunsch sind Loopback-Aufnahmen sind möglich, das digitale Ausgangssignal aus dem Computer wird dem Signal, das sich dann wieder per USB aufnehmen lässt, beigemischt. So lässt sich beispielsweise die komplette Audiospur eines Let’s Plays (Klänge aus dem Computerspiel + Kommentar via Mikrofon).

Mackie Big Knob Studio Testbericht

Rückseite und Anschlüsse des Mackie Big Knob Studio

Warum nur zwei Kanäle?

Für mich stellt die Beschränkung auf je zwei Spuren rein und raus eine verpasste Chance dar. Warum können nicht alle vier bereitgestellten analogen Eingänge des Mackie Big Knob Studio auch auf separaten Kanälen aufgezeichnet werden, sondern nur die Stereomischung aus diesen?

Das Produkt verfehlt damit in meinen Augen die Gelegenheit, eine echte Komplettlösung zu sein. Wer sein Homestudio einrichten und mehrspurig arbeiten will, bräuchte ein properes Audio Interface. Und neben diesem könntest Du dann auch gleich einen gewöhnlichen Monitor-Controller kaufen.

Laute Ein-/Ausschaltgeräusche

Beim Einschalten, vor allem aber beim Ausschalten des Mackie Big Knob Studio knacken die angeschlossenen Studiomonitore sehr laut. Man könnte es hier schon »Knallen« nennen. Die Pegel-LEDs spiegeln das wieder, fast wie zum Hohn. Bei einem Monitor Controller von einem renommierten Hersteller ist das für mich ein klares Minus – zumal die Studiomonitore damit in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.

Starke Wärmeentwicklung

Ferner ist die Betriebstemperatur ziemlich hoch – das ist mir weder bei einem Audio Interface, noch bei einem Monitor Controller bisher in dieser Intensität untergekommen. Selbst im vermeintlichen Ruhezustand (ohne dass die Mic-Preamps arbeiten oder dergleichen) wird Köpertemperatur deutlich überschritten.

Bei gedrücktem Talkback-Knopf das Miniklinken-Stereosignal leise im Kopfhörer, selbst wenn dieses nicht als Quelle aktiv ist. Das ist kein Drama, aber auch nicht wirklich sauber.

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Fazit zum Mackie Big Knob Studio Test

Das Gute zuerst: Der Mackie Big Knob Studio ist prächtig ausgestattet für seinen Preis von gut 200 Euro. Alle Funktionen eines fortgeschrittenen Monitor-Controllers sind an Bord – flexible Signalquellen-Wahl, internes Talkback-Mikrofon und zwei Kopfhörerausgänge sind zu nennen. Dazu kommt hier noch ein Audio Interface, das im Verbund mit den guten Mikrofonvorverstärkern grundsätzlich zu überzeugen weiß.

Die Signalverarbeitung ist sauber und die Lautstärkeregelung gelingt mit dem großen Drehregler souverän. Kräftige, gutklingende Kopfhörerverstärker tun ihr Übriges beim Monitoring. Dazu kommen eine gute Verarbeitung und recht angenehme Haptik. Bis hierhin könnte man meinen, dass der Hersteller einen Volltreffer gelandet hat.

Die Schattenseiten: Dass mein Urteil nicht so rosig ausfällt, liegt etwa an den sehr lauten Ein-/Ausschaltgeräuschen. Beim An- oder Abschalten des Geräts produzieren meine Studiomonitore stets ein kurzes, ungesund heftiges Krachen. Hinzu kommen kleinere Wehwehchen wie die hohe Betriebstemperatur oder das leise im Kopfhörer zu hörende Stereosignal vom Miniklinken-Zuspieler trotz abgeschalteter Quelle.

Weiterhin ist das Audio Interface nur mit 2×2 Kanälen bestückt – damit ist das Gerät für mich nicht die gelungene Hybridlösung, die der Claim des Herstellers (»Monitor Controller | Interface«) verheißt. Ich brauche eben doch noch ein Audio Interface, mit dem ich alle Eingangskanäle – und hier gibt es immerhin vier – separat aufzeichnen kann. Das wollen wohl die allermeisten, die in ihrem Homestudio schon so weit sind, dass sie mehr als ein Studiomonitor-Paar zum Abhören nutzen. Und so könnte ich auch gleich einen normalen Monitor-Controller kaufen – der seinen einen Job ohne Knacken beim Ein- und Ausschalten erledigt.

Der Mackie Big Knob Studio Test endet mit einer befriedigenden Wertung von drei von fünf Punkten.

Mackie Big Knob Studio Features

  • Monitor Controller & USB Audio Interface
  • 3 Quellen und 2 Lautsprecherpaare wählbar
  • Monitorkontrolle mit Mono, Mute und Dim
  • Eingänge
    • Mic/Line/Hi-Z – 2 x XLR/6,3 mm, Phantomspeisung schaltbar
    • Line – 2 x 6,3 mm (L/Mono + R)
    • Line – 3,5 mm (Stereo)
  • Ausgänge
    • A: 2 x 6,3 mm (L/R)
    • B: 2 x 6,3 mm (L/R)
    • 2-TRACK: 2 x 6,3 mm (L + R)
    • 🎧 2 x 6,3 mm (Stereo), Lautstärke separat
  • Audio Interface
    • Treiber für Windows & Mac OS
    • Wandlung mit max. 24 Bit & 192 kHz
    • 2 Eingänge, 2 Ausgänge
  • Monitor-Mixregler für Inputs <> Audio aus dem Computer
  • Integriertes Talkback-Mikrofon
  • Pegel-LEDs (16 Segmente) für die Inputs
  • Metallgehäuse
  • Maße: 251 x 163 x 81 mm
  • Gewicht: 1,6 kg
  • Lizenz für die DAW-Software Tracktion liegt bei
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Mackie Big Knob Studio Test

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