Kurzweil SP6 Test
Das Stagepiano für Einsteiger

Kurzweil SP6

Im Kurzweil SP6 Test erfährst Du, was dieses Stagepiano kann und ob es sich für dich eignet ...

Was ist es?

Das Kurzweil SP6 ist ein Stagepiano in der einsteigerfreundlichen Preisklasse bis 1.000 Euro angesiedelt. Die 88 gewichteten Tasten mit simulierter Hammermechanik sollen ein klavier-ähnliches Spielgefühl ermöglichen.

Besonders auffallend ist der große Sample-Speicher von 2GB. Neben hochwertigen Klavier- und Vintage-Piano Sounds, soll die KB3 Orgel-Simulation für authentische Hammond-, Vox- und Farfisa- Klänge sorgen.

Im Multi-Mode stehen 130 Programme (ab Werk) mit mehreren Klangfarben kombiniert zur Verfügung, die auch Synthesizer-Fans ansprechen und variable Einsatzmöglichkeiten des Kurzweil SP6 versprechen.

Lies auch: Stagepiano Testsieger


Passend dazu


Kurzweil SP6 Features

  • Stagepiano mit 88 gewichteten Tasten
  • 2GB Sample-Speicher
  • Schnelle Soundumschaltung durch Flash Play
  • 128-stimmige Polyphonie
  • Nur 12,4 kg schwer

anzeige


 

Kurzweil SP6 Testbericht

Erster Eindruck

Das Kurzweil SP6 kommt gut verpackt. Angesichts des großen Kartons überrascht mich das einfache Herausheben des Stagepianos. Das geringe Gewicht wird vor allem durch das Kunststoffgehäuse erreicht.

Naturgemäß wird nicht die Steifigkeit eines Metallgehäuses erreicht. Beim Druck auf die äußeren Seitenteile, verwindet sich die Konstruktion vernachlässigbar.

Optisch macht das Kurzweil SP6 eine gute Figur. Die Bedienelemente sind übersichtlich angeordnet und klar beschriftet. Taster und Potis sind griffig und wirken robust. Das blaue Frontteil und die leicht angeraute Kunststoffoberfläche, die an gebürstetes Aluminium erinnert, sehen stylisch aus.

Kurzweil SP6 Test - Seitenansicht

Optisch weiß das Kurzweil SP6 durch Farbakzente zu gefallen.

Was wird mitgeliefert?

Im Lieferumfang sind neben einem robusten Sustain-Pedal (leider keine Halbpedal-Funktion) auch ein Set aus Kabeln (2 symmetrische Klinken-Kabel plus 1 USB-Kabel). Lobenswert.

Der Stromanschluss erfolgt über ein externes Netzteil. Das ist für ein Stagepiano nicht ungewöhnlich, birgt aber die Gefahr, das Netzteil schlicht und ergreifend zu vergessen. Hier solltest Du immer Ersatz dabeihaben.

Mir fehlt hier eine Zugentlastung am Kurzweil SP6, die das ungewollte Herausziehen der Stromzuleitung verhindert. Auf der Bühne für mich ein absolutes Muss.

Tastatur

Die Tastatur des Kurzweil SP6 vermittelt ein gutes Spielgefühl. Die Gewichtung ist tendenziell etwas leichter als bei E-Pianos für Zuhause. Das ist in erster Linie natürlich auch dem Transportgewicht geschuldet, andererseits erleichtert es keyboard-typische Spielweisen.

Hier wurde eine gute Balance gefunden, sodass Klavierspieler und Keyboarder gleichermaßen gut mit der Tastatur zurechtkommen werden.

Auf eine synthetische Elfenbeinoberfläche oder eine Druckpunktsimulation wird beim Kurzweil SP6 verzichtet. Auf der Bühne wird das ohnehin nicht benötigt.

Tastengeräusche

Die Klopfgeräusche der Tastatur sind deutlich zu vernehmen. Das ist auf der Bühne oder im Proberaum kein Thema – wer das Instrument zuhause spielen möchte, sollte das im Hinterkopf behalten.

Klang

Das Kurzweil SP6 bietet eine üppige Auswahl an Klavier-, Vintage-Keys und Instrumental-Sounds. Besonders interessant erscheinen die Orgel-Simulationen und die Klangtexturen im Multi-Mode. Doch eines nach dem anderen.

Pianoklang

Im Pianobereich stehen hochwertige Aufnahmen deutscher und japanische Flügelmodelle bereit. Der Grundklang und die Abstimmung sind sehr gut gelungen. Bei der Dynamik sind die Übergänge der einzelnen Dynamikstufen recht deutlich zu vernehmen. Ein echtes Pianissimo lässt sich nur schwer umsetzen.

Auch nach oben ist die spielbare Dynamik etwas begrenzt und erfüllt den Anspruch klassischer Pianisten nicht ganz.

In der Praxis hat das allerdings wenig zu sagen, denn im Bandkontext werden diese Nuancen nicht benötigt. Wichtig ist auf der Bühne ein durchsetzungsfähiger und live-tauglicher Sound, den das Kurzweil SP6 locker bietet.

Weitere Sounds

Für den Bühnenalltag muss ein Stagepiano neben guten Klaviersounds auch andere Instrumente möglichst überzeugend reproduzieren können. Hier spielt das Kurzweil SP6 auf hohem Niveau mit.
Nicht nur die Vintage-Keys überzeugen, auch Streicher, Bläser und Synthesizer Sounds sind gut gelungen. Einzig die Gitarren können nicht ganz mithalten, was kaum verwundert.

Kurzweil SP6 Testbericht - Potis

Mit den 4 frei belegbaren Potis des Kurzweil SP6 Stagepiano werden u.a. die Drawbars der Orgel gesteuert.

Drawbar Organ

Besonders hervorzuheben ist die Orgel-Simulation, die gut klingende Hammond-, Vox- und Farfisa-Emulationen bietet. Dabei lassen sich die Fußlagen (Drawbars) mit den vier zuweisbaren Potis in Realtime einstellen.

Das erweist sich in Live-Situationen allerdings als schwierig, da das „Ziehen“ mehrerer Bars nicht möglich ist. Hinzu kommt, dass die Poti-Belegung umgeschaltet werden muss, um zwischen unteren und oberen Fußlagen zu wechseln.

Kurzweil SP6
Soundbeispiele 🎬

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Multimode

Einzigartig in dieser Preisklasse dürften die Multiprogramme des Kurzweil SP6 sein. Denn hier lassen sich bis zu vier unterschiedliche Sounds zusammenlegen oder auf der Tastatur verteilen. Den Sounds können unterschiedliche Oktavlagen, Velocity-Werte, Effekt-Einstellungen und Lautstärken zugewiesen werden.

So ergeben sich grenzenlose Kombinationsmöglichkeiten, denn die vier Parts können auch externen Sounderzeugern (Expander oder Software) via MIDI zugeordnet werden. 130 fertige Multis liefert der Hersteller ab Werk.

Layer & Splitting

Dem Multi-Mode sehr ähnlich ist die Layer-/Split-Funktion, die sich praxistauglich mit zwei Tastern unterhalb des Displays aufrufen lässt. Hier kannst Du schnell zwei bis vier verschiedene Sounds kombinieren oder für linke und rechte Hand getrennt auswählen.

Speicher satt

Für geänderte Klangparameter und eigene Soundkreationen, liefert dir der Kurzweil SP6 jeweils 1024 Speicherplätze im Program- (Einzelsounds) und Multi-Mode. Das dürfte jeden erdenklichen Bedarf abdecken.

Damit nicht genug – und für die Bühnenpraxis sehr hilfreich – sind fünf Favorit-Taster, die Du wie beim Autoradio mit deinen Lieblingssounds belegen kannst. Einfach Program oder Multi auswählen und mit langem Drücken der gewünschten Favorit-Taste abspeichern. Klasse!

Arpeggiator

Ein Nice-To-Have und bei Stagepianos selten, ist die Arpeggiator-Funktion. Diese spielt gehaltene Töne (z.B. einen auf der Tastatur gegriffenen Akkord) in einem vorgewählten Muster (Sequenz) und Tempo ab.

Muster, Tempo und sogar die Variation der Anschlagsstärke kannst Du verändern. Mit der TAP-Tempo Taste lässt sich die Geschwindigkeit durch mehrfaches Antippen ändern. Nützlich, um in Live-Situationen auf Temposchwankungen zu reagieren.

Lies auch: Arpeggiator FAQ

Effekte

Das Kurzweil SP6 Stagepiano verfügt insgesamt über 32 Effekt-Blöcke. Allerdings sind diese nicht frei programmierbar. Das heißt, bis zu zwei Insert-Effekte pro Part sind fest zugeordnet (Du kannst diese ein- oder ausschalten), hinzu kommt pro Part ein Reverb und ein Chorus-Effekt.

Reverb- und Chorus-Anteil lassen sich über die Potis auch im direkten Zugriff ändern. Das ist auch nötig, denn für meinen Geschmack ist etwas zu viel Hall auf einigen Sounds.

Modulationseffekte hingegen sind fest mit einem Sound/Programm verknüpft. Bei den Orgeln beispielsweise, eine Rotary-Speaker-Simulation. Sehr schön: Der Rotary-Switch (Umschaltung zwischen langsamer und schneller Rotary-Geschwindigkeit) wird beim Auswählen eines Orgel-Sounds automatisch auf das Sustain-Pedal gelegt.

Kurzweil SP6 Review - Anschlüsse

Praxistaugliche Ausstattung – die Anschlüsse des Kurzweil SP6

Bedienung

Das Bedienkonzept des Kurzweil SP6 erweist sich als gut durchdacht für den Bühnenalltag. Wichtige Funktionen befinden sich im direkten Zugriff, das monochrome Display ist gut ablesbar und gibt einen ausreichenden Überblick über die eingestellten Parameter.

Besonders praktisch sind die vier zuweisbaren Potis, die sich links vom Display befinden. Für mich etwas zu weit nach außen/oben gesetzt sind die Modulation- und Pitch-Räder.

Sound- und Effekt-Editierungen solltest Du am besten vor dem Gig erledigen. Das ist zu fummelig geraten, um es mal eben auf der Bühne hinzubekommen. Mit etwas Übung und Eingewöhnung geht das aber schnell von der Hand.

Anschlüsse

Hier bietet das Kurzweil SP6 die genau passende Ausstattung. Eine Kopfhörerbuchse, symmetrische Line-Ausgänge, 3 Anschlüsse für Fußschalter, sowie MIDI-In/Out Buchsen im DIN-Format. Mehr braucht es nicht.

Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*

* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!

Fazit zum Kurzweil SP6 Test

Mit dem Kurzweil SP6 erhältst Du ein gut ausgestattetes und vor allem gut klingendes Stagepiano zum Einsteigerpreis. Die Sounds sind durchsetzungsfähig und live-tauglich abgestimmt. Durch die Möglichkeit mehrere Sounds im Multi-Mode zu kombinieren, kannst Du eigene Klangvorstellungen kreativ umsetzen.

Das Spielgefühl der 88er Tastatur ist gut, um dynamisch Klavier zu spielen. Keyboardern kommt die etwas leichtere Gewichtung entgegen, die für ermüdungsfreies Spiel auch bei längeren Gigs sorgt. Pianistische Ansprüche kann es jedoch nicht erfüllen.

Erfreulich ist das geringe Gewicht, das den Transport zur nächsten Probe oder zum Gig zum Kinderspiel macht. Dass als Gehäusematerial ausschließlich Kunststoff verwendet wird, nimmt man dabei gerne in Kauf.

Wer ein Stagepiano mit ordentlich Soundpower sucht, das sich auch noch bequem transportieren lässt, sollte sich dieses Modell unbedingt anschauen. Hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Deswegen erreicht das Stagepiano im Kurzweil SP6 Test eine gute Wertung.

Kurzweil SP6 Features

  • Stagepiano mit 88 gewichteten Tasten
  • 2 GB Sample-Speicher
  • Polyphonie: 128 Stimmen
  • Schnelle Soundumschaltung durch Flash-Play
  • Presets/User: 256/1024 (+130/1024 im Multi-Mode)
  • 4 Zonen
  • 16-fach Multitimbral
  • 32 Effektblöcke
  • Monochromes LC-Display
  • Symmetrische Line-Ausgänge (Klinke)
  • MIDI In/Out (5pol DIN)
  • Sustain-Pedal im Lieferumfang
  • Maße (B x T x H): 1334 x 381 x 146 mm
  • Gewicht: 12,4 kg
Hersteller:   
Produkt:

Kurzweil SP6 Test

Sag uns deine Meinung!

Empfehlungen